Online-Shop für Nahrungsergänzungsmittel

Praktisch, aber immer gut? So erkennt man gute Anbieter im Internet

Frau kauft Nahrungsergänzungsmittel online
Bei Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Internet sollte man auf die Qualität achten. Bild: iStock.com/Tashi-Delek

Nahrungsergänzungsmittel im Internet kaufen

Viele kaufen Nahrungsergänzungsmittel online. Das spart Zeit, ist bequem und man hat eine große Auswahl. Allerdings müssen gerade Präparate, die in der Mikronährstoffmedizin bei Krankheiten eingesetzt werden, eine gute Qualität haben.

Es gibt viele seriöse Anbieter. Andere wiederum verkaufen Präparate mit gefährlichen Inhaltstoffen oder halten sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland – vor allem ist es für Behörden schwierig, dies in Bezug auf Anbieter und deren Präparat im Internet regelmäßig zu prüfen. Erfahren Sie daher, woran man einen guten Online-Shop mit den besten Nahrungsergänzungsmitteln erkennt.

Tipp

In diesem Blogartikel von Dr. med. Rainer Spichalsky ging es bereits um die Qualität von Mikronährstoffpräparaten. Möchten Sie mehr über Verunreinigungen und Zusatzstoffe erfahren? Dann schauen Sie im Blogartikel vorbei!

Gute Vitaminpräparate: Inhaltsstoffe und pharmazeutische Qualität

Rechtlich gehören Vitaminpräparate zu Lebensmitteln. Sie sind keine Medikamente und werden weniger kontrolliert. Dennoch gibt es in Deutschland einige gesetzliche Vorgaben. Nahrungsergänzungsmittel müssen zum Beispiel beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) angemeldet werden. Auch dürfen nur erlaubte Inhaltstoffe eingesetzt werden – die Lebensmittelüberwachung kontrolliert regelmäßig.

Bei einem Online-Shop, der in Deutschland ansässig ist, kann man davon ausgehen, dass die Vorschriften eingehalten werden und die Nahrungsergänzungsmittel sicher sind. Wo Hersteller und/oder Anbieter des Shops sitzen, kann man im Impressum sehen.

Gute Nahrungsergänzungsmittel sollten außerdem medizinische oder pharmazeutische Qualität haben. Es gibt freiwillige Qualitätsstandards wie:

  • GMP – dies steht für „gute Herstellungspraxis“ (englisch: Good Manufacturing Practice).
  • IFS – dies steht für „International Featured Standard Food“ und ist ein spezielles Zertifikat.

Pflichtangaben für Nahrungsergänzungsmittel im Internet

Ein Shop für Nahrungsergänzungsmittel muss außerdem die Vorschriften zur Produktkennzeichnung erfüllen und bestimmte Hinweise angeben. Dazu gehören:

  • die Bezeichnung „Nahrungsergänzungsmittel“
  • ein Zutatenverzeichnis
  • die Menge der Inhaltstoffe (Tabelle)
  • Verzehrempfehlung und Verwendungshinweise
  • Angaben zum Hersteller

Unseriöse Werbung erkennen

Um gute Anbieter zu erkennen, muss man kritisch gegenüber Werbeaussagen sein. Bei schnellen und unrealistischen Erfolgsversprechen sollte man stutzig werden. Vitaminpräparate sind keine „Wundermittel“. Wirbt ein Hersteller aggressiv damit, dass sein Nahrungsergänzungsmittel Krankheiten heilt, ist er unseriös – denn diese Werbung ist verboten. Welche Aussagen in Deutschland auf Produkten erlaubt sind, ist in der Health-Claims-Verordnung aufgelistet.

Kritisch sind auch Produkte, die durch sogenanntes Multi-Level-Marketing oder Empfehlungsmarketing vertrieben werden. Dabei empfehlen selbstständige Berater, meist Laien, die Vitaminpräparate ihren Freunden und Bekannten und bekommen eine Provision.

Übertriebene Werbeaussagen sollten immer hinterfragt werden – am besten berät ein Mikronährstoff-Experte oder ein Arzt, der das nötige Fachwissen hat. Sie kennen auch die sinnvollen Nahrungsergänzungsmittel.

Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Ausland

Über große Onlineversandhändler ist es problemlos möglich, Nahrungsergänzungsmittel aus dem Ausland zu kaufen. Hier muss man jedoch besonders aufpassen: Was in Ländern außerhalb Europas als Nahrungsergänzungsmittel gilt, kann unter Umständen in Deutschland als Medikament eingestuft werden oder gar nicht zulässig sein.

Diese Präparate können vom Zoll einbehalten werden. Die Kosten trägt der Kunde. Im schlimmsten Fall droht eine Strafanzeige wegen des Imports illegaler Arzneimittel. Nahrungsergänzungsmittel sollten daher im Internet nur aus Deutschland oder Europa bestellt werden.

Nahrungsergänzungsmittel online bestellen – darauf sollte man achten

Es gibt viele gute Anbieter von Vitaminpräparaten im Internet. Folgende Tipps fassen zusammen, worauf man achten sollte, wenn man Nahrungsergänzungsmittel im Internet bestellt:

  • Rechtliche Vorgaben auf dem Etikett müssen eingehalten werden – zum Beispiel Zutatenliste, Mengenangaben und Verzehrempfehlung.
  • Übertriebene Werbeaussagen und Heilversprechen sind unseriös und verboten.
  • Ein Impressum mit Name der Geschäftsführung, Firmensitz, Kontaktmöglichkeiten und Identifikationsnummer ist Pflicht.
  • Wegen der strengeren Regeln sollten Vitaminpräparate aus Deutschland oder Europa stammen.

Verzeichnis der Studien und Quellen

Lebensmittelverband Deutschland e. V. (2023): Augen auf beim Internetkauf von Nahrungsergänzungsmitteln. https://www.nahrungsergaenzungsmittel.org/allgemeines/nem-im-internet/, abgerufen am: 28.11.2023.

Lebensmittelverband Deutschland e. V. (2015): Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet - Was müssen Verbraucher wissen? https://www.lebensmittelverband.de/de/medien/publikation/nem-aus-dem-internet, abgerufen am: 28.11.2023.

Verbraucherzentrale NRW e.V. (2023): Werbung mit Gesundheit - meist zu viel versprochen. https://www.klartext-nahrungsergaenzung.de/wissen/projekt-klartext-nahrungsergaenzung/informationen/rechtliches/werbung-mit-gesundheit-meist-zu-viel-versprochen-13245, abgerufen am: 28.11.2023.

Über den Autor

Dr. med. Rainer Spichalsky

Herr Dr. med. Spichalsky ist Facharzt für Allgemeinmedizin. Neben der schulmedizinischen Ausbildung erwarb er weitere Fachqualifikationen als Arzt für Applied  Kinesiology, F.X. Mayer Arzt und manuelle Therapie. Zudem ist Herr Dr. med Spichalsky zertifizierter Anti-Aging-Arzt gemäß GSAAM und Orthomolekular-Therapeut. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer einer ärztlichen Partnerschaftsgesellschaft ist der diplomierte Gesundheitsheitsökonom unter anderem auch Dozent für orthomolekulare Therapie.