Post-Covid beschreibt eine Phase, in der Menschen mindestens drei Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion noch anhaltende Beschwerden haben. Das können unter anderem Darmprobleme und systemische Entzündungen sein. Auch (hartnäckige) Pilzinfektionen scheinen häufig damit einherzugehen. Es ist bereits bekannt, dass die Vitamine K2 und D3 bei einer akuten Covid-19-Infektion unterstützend wirken können. Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der Zeitschrift Nutrients zeigt nun, dass eine Einnahme dieser Vitamine auch die Beschwerden bei Post-COVID-Patienten verbessern könnte.
Was wurde in der Studie untersucht?
An der kontrollierten Studie im Universitätsklinikum Cleveland Medical Center (UHCMC) in Ohio (USA) nahmen 151 erwachsene Personen teil, die mindestens zwei leichte Post-Covid-Symptome hatten. Sie wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt:
- Die Interventionsgruppe umfasste 98 Personen. Sie erhielten 24 Wochen lang täglich 240 Mikrogramm (µg) Vitamin K2 (in der MK-7-Form) und 2000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D3.
- Die Kontrollgruppe bestand aus 53 Personen. Sie bekamen weder Studienmedikamente noch Placebo.
Ziel war es, Veränderungen bei den Symptomen, dem Vitamin-D-Status, Entzündungsmarkern und der Darmdurchlässigkeit zu beobachten. Um das Ausmaß und die Schwere der Symptome zu messen, wurde der RECOVER Long COVID Research Index verwendet.
Vitamineinnahme konnte Beschwerden lindern
Nach 24 Wochen stieg bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Vitamin-K2- und D3-Gruppe der Vitamin D-Spiegel im Blut (gemessen als Serum-25(OH)D-Spiegel) signifikant an. Zudem zeigte sich:
- eine Reduktion der Beschwerden: Betroffene berichteten weniger von Geruchs- oder Geschmacksveränderungen, Schmerzen in irgendeinem Körperteil, anhaltendem Husten, Unwohlsein nach Anstrengung und Kurzatmigkeit.
- ein verringerter Anteil der Personen mit einem hohen Long-COVID-Index (12 oder mehr): Er sank unter der Vitamineinnahme um 7,1 Prozent. Im Vergleich dazu stieg dieser Wert in der Kontrollgruppe um 7,2 Prozent.
- ein niedrigerer Wert bei oxidiertem LDL. Das ox-LDL ist ein wichtiger Treiber der Arteriosklerose, also der Gefäßverkalkung, und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- eine Abnahme mehrerer Entzündungsmarker: Das bestätigt frühere Ergebnisse, dass die Vitamine D3 und K2 das Immunsystem modulieren und die Produktion von Entzündungsbotenstoffe, sogenannter Zytokine, hemmen können. Zudem wird ein Mangel an Vitamin D und K mit schwereren akuten COVID-19-Verläufen in Verbindung gebracht.
- ein Hinweis auf eine verbesserte Darmbarrierefunktion: Das Eiweiß Zonulin, ein Durchlässigkeitsmarker, nahm im Blut ab. Ebenso sank der Wert für den Mehrfachzucker (ein Polysaccharid) (1,3)-β-D-Glucan, der aus Zellwänden von Pilzen stammt. Er kann Entzündungen fördern, wenn er aus dem Darm ins Blut gelangt.
Diese Ergebnisse sind aus Sicht der Forschenden vielversprechend. Weitere Studien mit einer größeren Teilnehmerzahl wären sinnvoll, um diese Erkenntnisse zu bestätigen.
Verzeichnis der Studien und Quellen
Atieh O et al. Vitamins K2 and D3 Improve Long COVID, Fungal Translocation, and Inflammation: Randomized Controlled Trial. Nutrients. 2025 Jan 16; 17(2): 304. https://www.mdpi.com/2072-6643/17/2/304 , zuletzt abgerufen am 02.07.2025
Orthoknowledge.eu. Vitamin K2 und D3 lindern Post-Covid-Symptome. Stand: 10.06.2025. Stichting Orthokennis. https://www.orthoknowledge.eu/neuigkeiten/Vitamin-K2-und-D3-lindern-Post-Covid-Symptome, zuletzt abgerufen am 02.07.2025