Caprylsäure für eine gesunde Darmflora

Wie Caprylsäure wirkt und das Wachstum des Hefepilzes Candida albicans hemmt

Caprylsäure ist eine Fettsäure, die im Darm wirken kann. Sie schädigt den Darmpilz Candida albicans und kann auch das Wachstum vieler krankmachender Bakterien hemmen. Daneben wird Caprylsäure – wie andere Fettsäuren auch – vom Körper genutzt. Sie dient über die Bildung von Ketonkörpern der alternativen Energiegewinnung (ketogene Ernährung). Lesen Sie hier, wie Caprylsäure wirkt und wie sie in der Mikronährstoffmedizin eingesetzt werden kann.

Chemische Formel für Caprylsäure
Caprylsäure zählt zu den gesättigten Fettsäuren. Wegen ihrer Kettenlänge ist sie außerdem eine mittelkettige Fettsäure. Bild: dylan_burrill/iStock/Getty Images Plus

Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln

Eigenschaften von Caprylsäure

Caprylsäure ist eine gesättigte Fettsäure. Das bedeutet, dass sie keine Doppelbindungen in ihrer Struktur aufweist im Gegensatz zu ungesättigten Fettsäuren wie Gamma-Linolensäure. Fettsäuren sind generell Bestandteile von Nahrungsfetten.

Gleichzeitig gehört Caprylsäure zu den mittelkettigen Fettsäuren. Man kennt sie auch als MCT. MCT steht für mittelkettige Triglyceride (englisch: medium-chain triglycerides). MCT sind meist als flüssiges Öl erhältlich. Caprylsäure kommt als Fettbestandteil (Triglycerid) außerdem in einigen Lebensmitteln vor. Da sie zu den Fetten gehört, ist sie schlecht wasserlöslich.

Caprylsäure wirkt gegen Pilze und Bakterien. In der Industrie wird sie außerdem bei der Herstellung von Seifen, Farbstoffen, Insekten- und Desinfektionsmitteln verwendet.

In welchen Lebensmitteln kommt Caprylsäure vor?

Der Name Caprylsäure leitet sich von dem lateinischen Wort für Ziege capra/caper ab, da sie vermehrt in Ziegen- und Schafsmilch zu finden ist. Sie trägt zum besonderen Geschmack bei. Auch in Milch und Milchprodukten von Kühen kommt Caprylsäure vor. Darüber hinaus ist sie in einigen pflanzlichen Fetten und Ölen enthalten, wie in Kokosnuss- und Palmöl. Weitere Lieferanten von Caprylsäure finden Sie hier.

5 wichtige Caprylsäure- Lieferanten:

Milligramm (mg) Caprylsäure pro 100 Kilokalorien (kcal)

Milligramm Caprylsäure pro 100 Gramm (g)

Ziegenmilch

3.770 bis 3.910

2.600 bis 2.700

Schafsmilch

2.220 bis 2.320

2.400 bis 2.500

Kuhmilch

2.030

1.300

Kokosfett (Kokosöl)

870 bis 1.100

7.500 bis 9.500

Palmkernfett (Palmöl)

540

4.800

Zurück zum Anfang

Bedarf und Funktionen im Körper

Gibt es einen täglichen Bedarf an Caprylsäure?

Caprylsäure muss nicht über die Nahrung aufgenommen werden. Sie gehört nicht zu den lebensnotwendigen Fettsäuren (nicht essenziell). Der Körper kann andere Fettsäuren in Caprylsäure umwandeln und sie bei Bedarf daher selbst herstellen. Es gibt daher keine Angaben zum täglichen Bedarf.

Aufnahme und Verteilung im Körper

Caprylsäure gelangt meist als Bestandteil von Fetten (Triglyceriden) in den Körper. Triglyceride mit mittelkettigen Fettsäuren (MCT) werden im Darm schneller gespalten als solche mit langkettigen Fettsäuren. Mittelkettige Fettsäuren haben jedoch noch eine Besonderheit: Sie können auch, ohne zerlegt zu werden, über die Darmwand aufgenommen werden. Das bedeutet, die Aufnahme ist schnell sowie unabhängig von Gallensaft oder Enzymen der Bauchspeicheldrüse. Anschließend gelangen die mittelkettigen Fettsäuren direkt ins Blut.

Ein Großteil der Caprylsäure wird nicht wie andere Fettsäuren im Fettgewebe gespeichert. Stattdessen gelangt sie über das Blut zur Leber und in andere Organe wie Muskeln, Niere und Herz. Dort wird Caprylsäure schnell abgebaut und liefert Bausteine für die Energiegewinnung. Zudem kann Caprylsäure leicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Im Gehirn könnte sie die Nerven mit Energie versorgen.

Mittelkettige Fettsäuren werden schnell verbraucht: In durchschnittlich 17 Minuten ist der Blutspiegel bereits um die Hälfte gesunken.

Welche Wirkung haben Caprylsäure und MCT im Körper?

Illustration von Darmpilzen
Caprylsäure kann den Hefepilz Candida albicans abtöten. Dieser Erreger verursacht zum Beispiel Darmpilz. Bild: Dr_Microbe/iStock/Getty Images Plus

Caprylsäure kann folgende Wirkungen haben:

Darmflora: Caprylsäure reguliert im Tierversuch die Besiedelung des Darms mit Bakterien und Pilzen. Beispielsweise könnte das Wachstum und die Entwicklung des krankheitserregenden Hefepilzes Candidaalbicans gehemmt werden. Daneben könnte Caprylsäure gegen eine Reihe von Bakterien wirken. Man fand im Magen und Blinddarm von Versuchstieren weniger Bakterien, wenn sie Caprylsäure erhielten. Auf diese Weise wurden zum Beispiel Salmonellen-Verunreinigungen in Eiern gesenkt. Hühner haben manchmal Salmonellen, die dann in und auf die Eier gelangen.

Ernährung: Als Bestandteil der MCT könnte Caprylsäure bei Verdauungsstörungen und Mangelernährung Vorteile bringen. Ihre Aufnahme hängt nicht von Verdauungsenzymen ab. MCT gelangen schnell in den Körper und sind eine gute Energiequelle.

Energielieferant: MCT dienen der alternativen Energieversorgung, die unabhängig von Insulin oder Zucker ist. Normalerweise gewinnt der Körper seine Energie aus Zucker (Kohlenhydraten). Die Leber baut beispielsweise Caprylsäure zu Ketonkörpern um und gibt diese ins Blut ab. Ketonkörper können anstelle von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung genutzt werden. Zum Beispiel sorgen Ketonkörper beim Fasten dafür, dass das Gehirn leistungsfähig bleibt. MCT kommen deshalb auch im Rahmen der ketogenen Ernährung zum Einsatz. Eine ketogene Diät ist gleichzeitig sehr arm an Kohlenhydraten und reich an Eiweißen.

Gehirn und Nerven: Ketonkörper signalisieren dem Körper einen Fastenzustand. Daher optimiert er die Energiegewinnung in den Kraftwerken der Zellen (Mitochondrien). Von der verbesserten Energieversorgung profitieren auch die Nerven und das Gehirn. Eine ketogene Ernährung mit MCT könnte bei Nervenerkrankungen relevant sein, bei denen die Energieproduktion beeinträchtigt ist. Bei Alzheimer zum Beispiel ist der Zuckerstoffwechsel im Gehirn gestört. Auch könnten MCT im Rahmen der ketogenen Ernährung Epilepsie lindern.

Gewichtsregulation: Es wird diskutiert, ob MCT und Caprylsäure zur Gewichtsabnahme eingesetzt werden können. Ketonkörper signalisieren dem Körper einen Fastenzustand. Der Körper baut vermehrt Fette ab und produziert mehr Wärme daraus. Diese Stoffwechselveränderungen könnten den Energieverbrauch kurzfristig anregen. Auch die Sättigung könnte verbessert und die Nahrungsaufnahme gesenkt werden. Dazu sind aber höhere Mengen an MCT und Caprylsäure notwendig.

Immunsystem: Es gibt Hinweise aus Laborversuchen, dass MCT wie Caprylsäure das Immunsystem regulieren. Dadurch könnten Entzündungen gelindert werden.

Muskulatur: Möglicherweise erhöhen MCT die Muskelkraft und -funktion gebrechlicher älterer Menschen. Das zeigten Forscher in einer ersten Vorstudie.

Zurück zum Anfang

Einsatz bei Krankheiten

Candida-Infektion mit Caprylsäure lindern

patient beschreibt seine Symptome einem Arzt
Darmpilz kann zu wässrigem Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen führen. Die Symptome sind aber nicht immer eindeutig. Bild: vittaya25/iStock/Getty Images Plus

Caprylsäure wirkt gegen den krankmachenden Hefepilz Candida albicans: Sie greift die Zellmembran der Pilze an, wodurch diese instabil wird. Das führt zum Absterben der Pilzzelle und verhindert eine weitere Ausbreitung. In Laborversuchen hemmte Caprylsäure so Wachstum, Entwicklung und Anhaftung des Hefepilzes. Auch zerstört sie die Schleimschicht (Biofilm), in der sich die Erreger vor den körpereigenen Abwehrstoffen und Arzneimitteln verstecken.  

Eine Candida-Infektion (Candidose) kommt häufig im Darm vor. Der Pilz kann jedoch auch die Schleimhäute von Mund und Rachen sowie den Genitalbereich befallen. In einer ersten Studie verringerten mittelkettige Fettsäuren (MCT) bei frühgeborenen Säuglingen mit einer Candida-Infektion die Pilzbelastung im Verdauungstrakt. Hauptbestandteil der MCT ist mit 50 bis 80 Prozent die Caprylsäure.

Expertenwissen

Eine Katheter-assoziierte Harnwegsinfektion kann ein ernstes Gesundheitsproblem sein. Eine Kombination aus Caprylsäure mit Polygalacturonsäure hemmte in einem Laborversuch die Besiedelung der Katheter mit Pilzen und Bakterien. Die beiden Stoffe ergänzen sich und verstärken gegenseitig ihre Wirkung. Das Kombinationspräparat schnitt erfolgreich ab bei multiresistentem Pseudomonas aeruginosa, Carbapenem-resistentem Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae sowie Candida albicans, Proteus mirabilis und Enterococcusfaecalis.

Es gibt Hinweise, dass Caprylsäure als natürliches Antipilzmittel eine Candida-Infektionen lindert. Hochwertige Studien müssen folgen. Eine Ergänzung könnte einen Versuch wert sein. Mikronährstoff-Experten empfehlen täglich 1.000 bis 2.000 Milligramm Caprylsäure.

Natürliche Antipilzmittel können eine Candida-Infektionen oft nicht vollständig stoppen. Daher muss eine schwere Candidose immer ärztlich behandelt werden.

Dosierungen auf einen Blick

 

Empfehlung von Caprylsäure pro Tag in Milligramm (mg)

Candida-Infektion

1.000 bis 2.000

Zurück zum Anfang

Einnahmeempfehlung

Wann und wie sollte Caprylsäure eingenommen werden?

Eine Kapsel wird eingenommen
Kapseln mit Caprylsäure sollten am besten zu einer Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden. Bild: AntonioGuillem/iStock/Getty Images Plus

Caprylsäure ist zwar in Lebensmitteln enthalten, für den gezielten Einsatz in der Mikronährstoffmedizin empfiehlt es sich jedoch, Präparate einzunehmen. Am besten sind bei einer Candida-Infektion Kapseln. Dadurch gelangt eine ausreichend große Menge zum Wirkort. Überdies sollte Caprylsäure für eine gute Verträglichkeit zum Essen mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden. Die Anwendung erfolgt in der Regel für eine Dauer von drei bis vier Monaten.

Es empfiehlt sich, die Caprylsäure-Ergänzung mit einer niedrigen Dosis zu beginnen – zum Beispiel 500 Milligramm täglich – und dann schrittweise zu erhöhen. Ohne diese langsame Gewöhnung kann es in seltenen Fällen zu einer Herxheimer-Reaktion kommen. Dabei sterben die Mikroorganismen im Körper sehr schnell ab und setzen plötzlich ihre Zellbestandteile frei. Das führt zu heftigen Entzündungsreaktionen. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Infektion (Kopfschmerzen, Fieber, Erschöpfung, Übelkeit).

Im Rahmen einer ketogenen Ernährung kann Caprylsäure auch als MCT-Öl sowie in Form von Kokosöl ergänzt werden.

Woran erkennt man gut Caprylsäure-Präparate?

In Kapsel-Präparaten ist Caprylsäure als Salz enthalten – zum Beispiel als Calciumcaprylat. Qualitativ hochwertige Präparate zeichnen sich durch eine hohe Reinheit aus. Sie sind frei von Verunreinigungen und allergieauslösenden Stoffe. Außerdem sollte auf überflüssige Zusatzstoffe wie Süßungsmittel oder Farb- und Aromastoffe verzichtet werden.

Zurück zum Anfang

Überdosierung, Wechselwirkungen und Hinweise bei Erkrankungen

Kann Caprylsäure überdosiert werden?

Eine tägliche Dosis von 7.700 Milligramm Caprylsäure wird als sicher eingestuft. Das entspricht einer Menge, die in drei Tassen Ziegenmilch enthalten ist. Auch traten keine schweren Nebenwirkungen auf, wenn Caprylsäure in ähnlicher Dosierung in Form von Kapseln genommen wurde. Die häufigsten Nebenwirkungen waren leichte Bauchbeschwerden. Bei 30.000 Milligramm MCT (mit 20.000 Milligramm Caprylsäure) wurden Durchfall, ein Blähbauch und Verdauungsstörungen beobachtet.

Auch sehr hohe Mengen Caprylsäure sind in Form einer ketogenen Diät geprüft worden. Der Anteil an Caprylsäure und anderen MCT-Fetten liegt dabei bei 35 bis 90 Prozent der aufgenommenen Kalorien. Diese Ernährungsform sollte jedoch grundsätzlich therapeutisch überwacht werden. Möglich sind ein starker Anstieg der Fettwerte im Blut (Dyslipidämie), ein Mineralstoffmangel, eine Übersäuerung des Blutes (Azidose) und ein erhöhtes Risiko für Nierensteine. Auch muss darauf geachtet werden, dass ausreichend Eiweiße zur Verfügung stehen.

Caprylsäure: zu beachten bei Antiepileptika-Einnahme

Eine ketogene Diät mit einem hohen Anteil an MCT wird bei Epilepsie zur Behandlung angewendet. Caprylsäure ähnelt in seiner Struktur der antiepileptischen Valproinsäure. Im Tierversuch wurde gezeigt, dass Caprylsäure die krampflösende Wirkung eines Antiepileptikums mit Valproinsäure erhöht. Das bedeutet, dass die medikamentöse Therapie eventuell neu eingestellt werden müsste.

Kleinere Mengen Caprylsäure (wie 1.000 bis 2.000 Milligramm) haben vermutlich keinen Einfluss.

Caprylsäure: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte ein Arzt gefragt werden, ob Caprylsäure eingenommen werden kann. Bisher gibt es keine Anhaltspunkte für Probleme. Allerdings liegen noch zu wenige Daten vor.

Caprylsäure: zu beachten bei Diabetes

Ist ein Diabetes unerkannt oder schlecht eingestellt, kann es zu einem sehr starken Anstieg der Ketonkörper im Blut (Hyperketonämie) kommen. Hohe Mengen an Caprylsäure verstärken diesen Zustand. Caprylsäure sollte bei schlecht eingestelltem Diabetes nur unter ärztlicher Betreuung eingenommen werden. Bei gut eingestelltem Diabetes sind Dosierungen von 1.000 bis 2.000 Milligramm vermutlich unproblematisch.

Vorsicht mit Caprylsäure bei niedrigem Blutdruck

Eine Blutdruckmessung
In Tierstudien senkte Caprylsäure den Blutdruck. Studien an Menschen mit solch einem Effekt gibt es jedoch nicht. Bild: 6okean/iStock/Getty Images Plus

Hinweise aus Tier- und Laborversuchen zeigen, dass Caprylsäure den Blutdruck senken könnte. Studien an Menschen gibt es bisher nicht. Eine Einnahme von Caprylsäure sollte bei niedrigem Blutdruck und Herzschwäche zur Sicherheit mit dem Arzt abgesprochen werden.

Caprylsäure nicht bei bestimmten Lebererkrankungen einnehmen

Ein erhöhter Caprylsäurespiegel im Blut wird oft bei schweren Lebererkrankungen gemessen – zum Beispiel bei einer hepatischen Enzephalopathie (Leber-Hirn-Störung) und dem Reye-Syndrom. Auch traten erhöhte Caprylsäurespiegel bei Lebererkrankungen auf, die mit Herz-Kreislauf-Störungen verbunden sind. Daher wird von einer Caprylsäure-Ergänzung bei Lebererkrankungen abgeraten.

Caprylsäure bei bestimmten Gendefekten meiden

Es gibt eine Reihe von genetischen Erkrankungen, bei denen die Nutzung oder der Abbau von Fetten gestört ist oder der Carnitinstoffwechsel defekt ist. Dazu gehören zum Beispiel Fettstoffwechselstörungen, wie ein Carnitinmangel oder ein Lang- oder mittelkettiger 3-Hydroxyacyl-CoA-Mangel. Bei genetischen Erkrankungen mit Stoffwechselstörungen sollte die Ergänzung von Caprylsäure mit einem Arzt abgesprochen werden.

Caprylsäure nicht bei Prostatakrebs und Enddarmkrebs einnehmen

Caprylsäure hat vermutlich positive sowie negative Auswirkungen auf bestimmte Krebsarten: In einem Laborversuch hemmte sie die Lebensfähigkeit von Darm-, Haut- und Brustkrebszellen.

Andererseits zeigt eine Beobachtungsstudie, dass ein niedriger Caprylsäurespiegel ein Maß für die gute Wirksamkeit einer Chemotherapie bei Darmkrebs sein könnte. Auch war der Caprylsäurespiegel bei Prostatakrebs mit Knochenmetastasen erhöht. Laborversuche bestätigen, dass Caprylsäure die Bildung von Metastasen in den Knochen fördert.

Da die Sicherheit von Caprylsäure bei Krebs, insbesondere Prostata- und Enddarmkrebs, nicht geklärt ist, sollte von einer hoch dosierten Ergänzung abgesehen werden.

Zurück zum Anfang

Zusammenfassung

Caprylsäure ist eine mittelkettige Fettsäure. Sie ist enthalten in der Milch von Ziegen, Schafen und Kühen sowie in Kokos- und Palmöl. Besonders bei einer Candida-Infektion könnte eine Caprylsäure-Ergänzung einen Versuch wert sein. Caprylsäure hemmt das Wachstum und die Entwicklung der Hefepilze und verhindert ihre Anhaftung im Darm. Zudem wirkt sie gegen einige Bakterien und trägt daher möglicherweise zur Modellierung der Darmflora bei.

Caprylsäure kann aber auch vom Körper anderweitig genutzt werden: Sie kann schnell in den Körper aufgenommen werden. Das ist zum Beispiel bei Verdauungsstörungen hilfreich. Caprylsäure wird in der Leber zu Ketonkörpern umgewandelt. Ketonkörper können den Körper anstelle von Kohlenhydraten mit Energie versorgen (ketogene Ernährung). So könnte Caprylsäure vor allem die Energieversorgung der Nerven und des Gehirns verbessern.

Zurück zum Anfang

Verzeichnis der Studien und Quellen

Abe, S. et al. (2019): Medium-chain triglycerides (8:0 and 10:0) are promising nutrients for sarcopenia: a randomized controlled trial. Am J Clin Nutr. 2019 Sep 1;110(3):652-665. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31334544/, abgerufen am 08.12.2020.

Altinoz, M. A. et al. (2020): Caprylic (Octanoic) Acid as a Potential Fatty Acid Chemotherapeutic for Glioblastoma.  Prostaglandins Leukot Essent Fatty Acids. 2020 Aug;159:102142. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32512365/, abgerufen am 08.12.2020.

Arsenault, A. B. et al. (2019): Dietary Supplementation with Medium-Chain Triglycerides Reduces Candida Gastrointestinal Colonization in Preterm Infants. Pediatr Infect Dis J. 2019 Feb; 38(2): 164–168. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6604858/, abgerufen am 08.12.2020.

Bae, Y. S. & Rhee, M. S. (2019): Short-Term Antifungal Treatments of Caprylic Acid with Carvacrol or Thymol Induce Synergistic 6-Log Reduction of Pathogenic Candida albicans by Cell Membrane Disruption and Efflux Pump Inhibition. https://www.cellphysiolbiochem.com/Articles/000139/, abgerufen am 08.12.2020.

Boison, D. (2017): New insights into the mechanisms of the ketogenic diet. Curr Opin Neurol. 2017 Apr;30(2):187-192. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28141738/, abgerufen am 08.12.2020.

Cao, H. et al. (2018): The response of the central and peripheral tremor component to octanoic acid in patients with essential tremor. Clin Neurophysiol. 2018 Jul;129(7):1467-1471. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29678370/, abgerufen am 08.12.2020.

Carnielli, V. P. et al. (1994): Conversion of octanoic acid into long-chain saturated fatty acids in premature infants fed a formula containing medium-chain triglycerides. Metabolism 43(10);1994;1287-1292. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/0026049594902240, abgerufen am 08.12.2020.

Croteu, E. et al. (2018): Ketogenic Medium Chain Triglycerides Increase Brain Energy Metabolism in Alzheimer's Disease. J Alzheimers Dis. 2018;64(2):551-561. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29914035/, abgerufen am 08.12.2020.

Deutsche Apotheker Zeitung. (2007): Die Fettsäuren bestimmen das Fett. DAZ 2007;7;72. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2007/daz-7-2007/die-fettsaeuren-bestimmen-das-fett, abgerufen am 08.12.2020.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung. (2011): Mittelkettige Triglyceride für die Adipositastherapie nicht empfehlenswert. DGEinfo 02/2011;18-21. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/mittelkettige-triglyceride-adipositastherapie/, abgerufen am 08.12.2020.

Gupta, L. et al. (2017): Ketogenic diet in endocrine disorders: Current perspectives. J Postgrad Med. 2017 Oct-Dec; 63(4): 242–251. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5664869/, abgerufen am 08.12.2020.

Haubenberger, D. et al. (2013): Octanoic acid in alcohol-responsive essential tremor: a randomized controlled study. Neurology. 2013 Mar 5;80(10):933-40. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23408867/, abgerufen am 08.12.2020.

Iemoto, T. et al. (2019): Serum level of octanoic acid predicts the efficacy of chemotherapy for colorectal cancer. Oncol Lett. 2019 Jan; 17(1): 831–842. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6312949/, abgerufen am 08.12.2020.

Intahphuak, S. et al. (2008): Anti-inflammatory, analgesic, and antipyretic activities of virgin coconut oil. Pharmaceutical Biology 48(2);2010;151-157. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.3109/13880200903062614, abgerufen am 08.12.2020.

Jadhav, A. et al. (2017): The Dietary Food Components Capric Acid and Caprylic Acid Inhibit Virulence Factors in Candida albicans Through Multitargeting. J Med Food. 2017 Nov;20(11):1083-1090. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28922057/, abgerufen am 08.12.2020.

Kengeter, B. (2003): Die Bedeutung von Ziegenmilch für die menschliche Ernährungunter Berücksichtigung des Angebotesauf dem Bio-Markt. https://orgprints.org/2717/1/2717-kengeter-b-2003-ziege2.pdf, abgerufen am 08.12.2020.

Kinsella, R. et al. (2017): Coconut oil has less satiating properties than medium chain triglyceride oil. Physiol Behav. 2017 Oct 1;179:422-426. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28689741/, abgerufen am 08.12.2020.

Kristev, A. et al. (1989): The effect of octanoic fatty acid on the cardiovascular system of the guinea pig. Cor Vasa. 1989;31(4):321-7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2805707/, abgerufen am 08.12.2020.

Kristev, A. et al. (1992): Effects of the medium chain octanoic fatty acid on the contractile activity of vascular smooth muscle tissues. Folia Med (Plovdiv). 1992;34(1):12-8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/1364081/, abgerufen am 08.12.2020.

Liu, Y. M. C. et al. (2013): Medium-chain Triglyceride Ketogenic Diet, An Effective Treatment for Drug-resistant Epilepsy and A Comparison with Other Ketogenic Diets. Biomed J 2013;36:9-15. http://biomedj.cgu.edu.tw/pdfs/2013/36/1/images/BiomedJ_2013_36_1_9_107154.pdf, abgerufen am 08.12.2020.

Lowell S. Y. et al. (2019): The Effect of Octanoic Acid on Essential Voice Tremor: A Double-Blind, Placebo-Controlled Study. Laryngoscope. 2019 Aug; 129(8): 1882–1890.  https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6592780/, abgerufen am 08.12.2020.

Maher, T. et al. (2019): Food Intake and Satiety Response after Medium-Chain Triglycerides Ingested as Solid or Liquid. Nutrients. 2019 Jul 17;11(7):1638. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31319633/, abgerufen am 08.12.2020.

Max Rubner-Institut - Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. (2017): Nährstofftabelle. https://www.vitamindoctor.com/tools/naehrstofftabelle/, abgerufen am 08.12.2020

Maynard, S. D. & Gelblum, J. (2013): Retrospective case studies of the efficacy of caprylic triglyceride in mild-to-moderate Alzheimer's disease. Neuropsychiatr Dis Treat. 2013;9:1629-35. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24187498/, abgerufen am 08.12.2020.

Norgren, J. et al. (2020): Ketosis After Intake of Coconut Oil and Caprylic Acid-With and Without Glucose: A Cross-Over Study in Healthy Older Adults. Front Nutr. 2020 Apr 15;7:40. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32351966/, abgerufen am 08.12.2020.

Obici, S. et al. (2002): Central administration of oleic acid inhibits glucose production and food intake. Diabetes. 2002 Feb;51(2):271-5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11812732/, abgerufen am 08.12.2020.

Ohnuma, T. et al. (2016): Benefits of use, and tolerance of, medium-chain triglyceride medical food in the management of Japanese patients with Alzheimer’s disease: a prospective, open-label pilot study. Clin Interv Aging. 2016; 11: 29–36. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4712972/, abgerufen am 08.12.2020.

Rosenblatt, J. et al. (2017): Caprylic and Polygalacturonic Acid Combinations for Eradication of Microbial Organisms Embedded in Biofilm. Front Microbiol. 2017 Oct 18;8:1999. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29093703/, abgerufen am 08.12.2020.

Scott Jr, W. J. et al. (1994): Pharmacokinetic determinants of embryotoxicity in rats associated with organic acids. Environ Health Perspect. 1994 Dec;102 Suppl 11(Suppl 11):97-101. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7737049/, abgerufen am 08.12.2020.

Skrivanová, E. et al. (2008): Effects of caprylic acid and triacylglycerols of both caprylic and capric acid in rabbits experimentally infected with enteropathogenic Escherichia coli O103. Vet Microbiol. 2008 Jan 25;126(4):372-6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17703901/, abgerufen am 08.12.2020.

Skrivanová, E. et al. (2010): Changes in the bacterial population of the caecum and stomach of the rabbit in response to addition of dietary caprylic acid. Vet Microbiol. 2010 Aug 26;144(3-4):334-9. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20181443/, abgerufen am 08.12.2020.

St-Onge, M. P. & Bosarge, A. (2008): Weight-loss diet that includes consumption of medium-chain triacylglycerol oil leads to a greater rate of weight and fat mass loss than does olive oil. Am J Clin Nutr. 2008 Mar;87(3):621-6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18326600/, abgerufen am 08.12.2020.

Takahashi, M. (2012): Inhibition of Candida mycelia growth by a medium chain fatty acids, capric acid in vitro and its therapeutic efficacy in murine oral candidiasis. Med Mycol J. 2012;53(4):255-61. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23257726/, abgerufen am 08.12.2020.

Tanchoco, C. C. et al. (2007): Diet supplemented with MCT oil in the management of childhood diarrhea. Asia Pac J Clin Nutr 2007;16 (2):286-292. http://apjcn.nhri.org.tw/server/APJCN/16/2/286.pdf, abgerufen am 08.12.2020.

Titov, V. N. et al. (2019): Laurine fatty acids, medium fatty acids and triglycerides, hyperlipidemia, resistance to insulin, prevention of atherosclerosis and ateromatosis. Klin Lab Diagn. 2019;64(2):68-77. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30917246/, abgerufen am 08.12.2020.

Upadhyaya, I. et al. (2015): Reducing Colonization and Eggborne Transmission of Salmonella Enteritidis in Layer Chickens by In-Feed Supplementation of Caprylic Acid. Foodborne Pathog Dis. 2015 Jul;12(7):591-7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26135893/, abgerufen am 08.12.2020.

van der Louw, E. J. T. M. et al. (2017): Ketogenic diet therapy for epilepsy during pregnancy: A case series. Seizure. 2017 Feb;45:198-201. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28110175/, abgerufen am 08.12.2020.

van Eerd, D. C. D. et al. (2017): Management of an LCHADD Patient During Pregnancy and High Intensity Exercise. JIMD Rep. 2017;32:95-100. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27334895/, abgerufen am 08.12.2020.

Vargas-Cruz, N. et al. (2019): Pilot Ex Vivo and In Vitro Evaluation of a Novel Foley Catheter with Antimicrobial Periurethral Irrigation for Prevention of Extraluminal Biofilm Colonization Leading to Catheter-Associated Urinary Tract Infections (CAUTIs). Biomed Res Int. 2019; 2019: 2869039. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6959145/, abgerufen am 08.12.2020.

Voller, B. et al. (2016): Dose-escalation study of octanoic acid in patients with essential tremor. J Clin Invest. 2016 Apr 1;126(4):1451-7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26927672/, abgerufen am 08.12.2020.

Wang, C. et al. (2020): Caprylic acid (C8:0) promotes bone metastasis of prostate cancer by dysregulated adipo-osteogenic balance in bone marrow. Cancer Sci. 2020 Oct;111(10):3600-3612. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32770813/, abgerufen am 08.12.2020.

Wanten, G. J. et al. (2004): Cellular and physiological effects of medium-chain triglycerides. Mini Rev Med Chem. 2004 Oct;4(8):847-57. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15544546/, abgerufen am 08.12.2020.

Wlaź, P. et al. (2011): Anticonvulsant profile of caprylic acid, a main constituent of the medium-chain triglyceride (MCT) ketogenic diet, in mice. Neuropharmacology. 2012 Mar;62(4):1882-9. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22210332/, abgerufen am 08.12.2020.

Wollrab, A. (2014): Organische Chemie: Eine Einführung für Lehramts- und Nebenfachstudenten. https://books.google.de/books?id=qLEkBAAAQBAJ&pg=PA723&lpg=PA723&dq=capryls%C3%A4ure+prostaglandine&source=bl&ots=8aL53BTvZ0&sig=ACfU3U2bML5AwQRd51PnG3QNdPCqzBNUGQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjYlpTcibTrAhXJ-KQKHcyYDqs4FBDoATAGegQIARAB#v=onepage&q=capryls%C3%A4ure%20prostaglandine&f=false, abgerufen am 08.12.2020.