Kollagen für Knorpel und Bindegewebe

Wie Kollagen wirkt und bei welchen Erkrankungen es eingesetzt wird

Das Eiweiß Kollagen macht viele Körpergewebe elastisch. Haut, Knochen und Knorpel werden durch Kollagen druckfest und dehnbar. Kollagen wird in der Mikronährstoffmedizin daher zur Bindegewebsstärkung eingesetzt, zum Beispiel bei Gelenkerkrankungen und Hautproblemen. Lesen Sie hier, wie Kollagen wirkt und wie man die Wirkung optimal ergänzen kann.

Schaubild Kollagenvorkommen im Körper
Kollagen ist ein natürlicher Bestandteil der Nahrung. Über die moderne Ernährung nimmt man allerdings weniger davon auf, als es früher der Fall war: Knorpel und sehniges Fleisch, Sülze und abgekochte Knochen werden weniger verzehrt. Bild: ttsz/iStock/Getty Images Plus

Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln

Eigenschaften von Kollagen und Kollagenhydrolysat

Kollagen ist ein Eiweiß, das mit Stahlkabeln vergleichbar ist: Es bildet außerhalb der Zellen (extrazellulär) mit vielen anderen Komponenten ein Gerüst um die Zellen. Kollagen wird daher auch als Strukturprotein bezeichnet. Es erhält die Körperform und kommt überall vor, wo Festigkeit wichtig ist – wie Haut, Knochen, Sehnen, Bänder, Gelenke und Bandscheiben.

Info

Kollagen besteht aus Eiweißfäden, die fest ineinander verdrillt sind. Wie alle anderen Proteine setzt sich Kollagen aus Aminosäuren zusammen: Es enthält besonders viel Glycin, Prolin und Lysin. Die Aminosäuren Prolin muss allerdings erst mithilfe von Vitamin C verändert werden. Dadurch entsteht Hydroxyprolin, das Quervernetzungen unter den Molekülen ermöglicht, sodass sie wesentlich reißfester zusammenhalten.

Natives Kollagen: Unterschieden wird zwischen denaturiertem Kollagen und nativem Kollagen. Faktoren wie Hitze oder Säuren zerstören die Struktur von Kollagen. Gelatine zum Beispiel ist denaturiertes Kollagen. Natives Kollagen hat noch seine natürliche geordnete Form und wird bei einigen Erkrankungen wie Gelenkentzündungen bevorzugt.  

Kollagen ist nicht gleich Kollagen. Es gibt verschiedene Typen davon. In Gelenken kommt Kollagen Typ II vor, im Muskel Typ III, in der Haut I und III. Einfache Gelatine ist eine Mischung aus Typ I, II und III-Kollagen.  

Herstellung von Kollagenhydrolysat: Wenn man Kollagen mit Säuren und Laugen erhitzt, entstehen kleinere Bruchstücke, sogenannte Kollagenpeptide. Im Unterschied zu Gelatine bilden Gelatinehydrolysate im Wasser kein Gel, sondern sind flüssig.

Vorkommen in Lebensmitteln

verschieden farbige Gummibärchen
Gelatine besteht im Wesentlichen aus Kollagen. Demnach kommt es unter anderem in Gummibärchen und Götterspeise vor. Bild: AndreaAstes/iStock/Getty Images Plus

Kollagen: Es hat wohl schon jeder Bekanntschaft mit Gelatine gemacht. Sie besteht im Wesentlichen aus gereinigtem Kollagen. Gelatine kann viel Wasser binden und Flüssigkeiten gelieren lassen. Darum wird sie in der Lebensmittelindustrie verarbeitet, zum Beispiel zum Andicken von Lebensmitteln wie Götterspeise, Gummibärchen, Wurstwaren oder zur Stabilisierung von Sahneschaum.

Kollagenhydrolysat: Kollagen und sein Hydrolysat sind kalorienarm und ersetzen in Light-Produkten sogar einen Teil des Fettes und Salzes.

Fünf wichtige Kollagenlieferanten:

Gramm (g) pro 100 Kalorien (kcal)

Gramm pro 100 Gramm

Gelatine (Granulat)

24

84

Aspik

1 bis 2

4 bis 8

Gummibärchen

1,4 bis 2

5 bis7

Reines Rinderhackfleisch

1,6 und mehr

3,6 und mehr

Wurstwaren

0,8 bis 2,5 und mehr

2,5 und mehr

Hinweis: Werte können schwanken.

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Bedarf und Funktionen im Körper

Täglicher Kollagenbedarf

Frauengesicht mit drei verschiedenen Alterungsstufen
Bei jungen Menschen wird Kollagen in großen Mengen gebildet, weshalb erst im Alter durch die langsamere Bildung die Falten zunehmen. Bild: evgenyatamanenko/iStock/Getty Images Plus

Der Körper kann Kollagen selbst herstellen. Deshalb muss es weder mit der Nahrung aufgenommen werden, noch kann ein genauer Bedarf festgesetzt werden. Der Körper profitiert jedoch davon, wenn er die Bausteine Glycin, Lysin oder Prolin angeboten bekommt, da er sehr viel Kollagen aufbaut: Etwa ein Drittel der Körperproteine besteht daraus.

Bei jungen Menschen wird Kollagen in großen Mengen gebildet und beschädigte Strukturen schnell ersetzt. Diese Prozesse werden im Alter deutlich langsamer. Dann nehmen im Gesicht die Falten sichtbar zu. Oberarme und Schenkel erschlaffen zunehmend. Auch die Gelenkknorpel bauen sich im Alter stärker ab.

Erhöhter Kollagenbedarf: Alter, Krankheit und Umwelteinflüsse

Der Bedarf an Kollagenbausteinen erhöht sich, wenn Kollagen zu langsam aufgebaut wird oder geschädigt ist und bei erhöhter Gewebebelastung:

Bedarf für Kollagenaufbau: Bei älteren Personen, Rheumatikern, Arthrosepatienten, Diabetikern und Rauchern ist das Bindegewebe mehr belastet als bei Gesunden. Ebenso müssen Menschen mit Hautschäden und Wunden oder Muskelabbau (Sarkopenie) mehr Bindegewebe aufbauen. Auch Bodybuilder greifen häufig zu Kollagenprodukten zum Gelenkschutz und Muskelaufbau.

Kollagen: Aufnahme und Verteilung

Kollagen wird im Darm aufgeschlossen und die Bausteine sowie kleinere Bruchstücke aufgenommen. Kollagenhydrolysat ist bereits „vorverdaut“; so stehen die Bruchstücke dem Körper bereits nach vier Stunden zur Verfügung.

Eine Speicherung von Kollagen im engeren Sinne gibt es nicht. Die Bausteine werden sofort verbraucht oder in der Haut und Gelenken eingebaut. Damit körpereigenes Kollagen korrekt hergestellt werden kann, braucht der Körper Vitamin C.

Welche Wirkung hat Kollagen?

Röntgenbild eines entzündeten Kniegelenkes
Kollagen besänftigt entzündliche Vorgänge im Körper, wovon beispielsweise die Gelenke und die Haut profitieren. Bild: stockdevil/iStock/Getty Images Plus

Kollagen wird zum Körperaufbau verwendet. Daneben hat es noch andere physiologische Funktionen.

Gelenke und Haut: Kollagen verbessert daher die Gewebeernährung und fördert die Regeneration. Dies konnte in Tierversuchen gezeigt werden, bei denen radioaktiv markierte Kollagene an Tiere verfüttert wurden. Die Bestandteile wurden in Gelenkstrukturen und Haut eingebaut. Bei diesem Prozess ist Vitamin C sehr wichtig.

Kollagen besänftigt entzündliche Vorgänge im Körper. An Tieren hat man gezeigt, dass Kollagen gewebeabbauende Tätigkeiten vermindert. Davon profitieren zum Beispiel die Gelenke und die Haut. So lindert Kollagen Schmerzen sowie Gelenkentzündungen und fördert die Hautgesundheit.

Herz-Kreislauf: Kollagenhydrolysat senkt leichten Bluthochdruck. Verantwortlich ist ein Bruchstück, das bei dem Zersetzungsprozess entsteht. Man vermutet zudem, dass Kollagen die Reparaturprozesse an den Gefäßwänden verbessert.

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Einsatz bei Krankheiten

Kollagen Typ II: Hilfe bei Arthrose

Besonders wichtig ist Kollagen für die Festigkeit der Knorpel. Man hat daher untersucht, ob Produkte mit Kollagen bei Gelenkverschleiß (Arthrose) helfen und den Knorpelaufbau fördern.

In einer Studie wurden 108 Freiwillige mit Kniegelenksarthrose untersucht. Sie profitierten von der Einnahme von Kollagen. Dabei schluckten sie 90 Tage lang täglich entweder 20 Milligramm natives Kollagen Typ II, eine Vergleichsmedikation (Glucosamin, 375 Milligramm, plus Chondroitinsulfat, 300 Milligramm) oder ein Scheinmedikament. Bei Schmerzen, Gelenksteifheit und Gelenkfunktion hat das Kollagen am besten geholfen; seine Wirkung war mehr als doppelt so hoch wie die von Glucosamin- und Chondroitinsulfat.

Eine Auswertung aller verfügbaren Studien zu diesem Thema zufolge wirkt Kollagen bei Schmerzen positiv. Bei Einschränkungen der Gelenkfunktion sind die Daten weniger verlässlich. Darum werden zur Bestätigung weitere Studien folgen.

Bei Arthrose werden 10 bis 40 Milligramm natives Kollagen oder 5.000 bis 10.000 Milligramm Kollagenhydrolysat in Studien eingesetzt.

Tipp

Bewegung notwendig: Leichte Bewegung oder Physiotherapie sind bei Gelenkbeschwerden wichtig. Gelenkknorpel wird im Gegensatz zu anderen Geweben kaum durchblutet. Damit Nährstoffe in den Knorpel gelangen, ist körperliche Bewegung notwendig: Dabei wird der Knorpel wie ein Schwamm zusammengedrückt

Mögliche Alternative zu Medikamenten: Kollagen ist sehr verträglich im Vergleich zu den nebenwirkungsreichen Standardmedikamenten wie Diclofenac (zum Beispiel Voltaren®), Ibuprofen (wie Aktren®), Indometacin (wie Amuno®), Piroxicam (wie Piroflam® und Pirobeta®) und Acemetacin (wie Rantudil®). Kollagen ist auch eine Möglichkeit für Menschen, die diese Standardmedikamente wegen Vorerkrankungen (zum Beispiel der Verdauungsorgane) nicht nehmen können.

Kollagen Typ II bei Rheuma

Bei Rheuma entzündet sich das Gelenk heftig. Dabei wird der Knorpel durch die Entzündung abgebaut und geschädigt. Viele Rheumapatienten tragen außerdem Antikörper in ihrem Blut, die den Knorpel aktiv angreifen (Rheumatoide Arthritis). Kollagen dürfte bei Rheuma helfen.

In Studien schluckten Rheumatiker täglich eine Kollagenzubereitung aus 20 Milligramm nativem Kollagen vom Typ II. Nach 90 Tagen verbesserte sich die Lebensqualität deutlich: Die Schmerzen fielen mit Kollagen deutlich stärker als mit der Kontrollbehandlung. Diskutiert wird, ob das Kollagen direkt in den Knorpel eingebaut wird oder im Körper eine antientzündliche Reaktion auslöst.

Die Therapie könnte dazu geeignet sein, den Verbrauch nebenwirkungsreicher Standardmedikamente einzusparen. Mikronährstoffmediziner empfehlen bei Rheuma 20 Milligramm natives Kollagen vom Typ II.

Info

Natives Kollagen Typ II wirkt vermutlich über einen besonderen Mechanismus: Es ist bekannt, dass Stoffe in der Verdauung eine „Toleranz“ des Immunsystems fördern. Das schwächt über den Darm den Angriff des eigenen Immunsystems ab. Dafür spricht, dass vor allem Rheumapatienten mit Antikörpern gegen Kollagen ansprechen. Auch die geringen Kollagenmengen, die für eine Wirkung notwendig sind, bestärken dieses Argument.

Frau, die Yoga macht
Bewegung oder Physiotherapie sind bei Gelenkbeschwerden hilfreich, damit Nährstoffe in den Knorpel gelangen können. Bild: Ridofranz/iStock/Getty Images Plus

Fibromyalgie mit Kollagen bekämpfen

Schaubild eines Menschen mit Einzeichnung von Anzeichen und Symptome von Fibromyalgie
Patienten, die an Fibromyalgie leiden, haben einen geringeren Kollagengehalt in den Muskeln und in der Haut. Bild: ttsz /iStock/Getty Images Plus

Fibromyalgie ist eine Schmerzerkrankung. Sie ist auch unter dem Namen generalisiertes Weichteilrheuma bekannt. Die Patienten haben in Muskeln und Haut einen geringeren Kollagengehalt. Erste Voruntersuchungen deuten eine mögliche Wirksamkeit von Kollagen gegen Weichteilrheuma an.

In einer Studie wurden 20 Patienten mit Kollagenhydrolysat erfolgreich behandelt. Die Patienten hatten zwei bis 15 Jahre unter Fibromyalgie gelitten, als sie Kollagenhydrolysat einnahmen. Nach 90 Tagen fand die Auswertung statt. Der Schmerz hatte im Durchschnitt deutlich abgenommen. Einige Patienten sprachen stärker an als andere.

Es werden neue Untersuchungen erwartet, die einen objektiven Vergleich mit einem Scheinmedikament zulassen. Solche Studien sind in der medizinischen Forschung ein guter Hinweis für die Wirksamkeit. Bis dahin gilt das Kollagenhydrolysat als eine Therapie-Hoffnung für Fibromyalgie; es kann ergänzend eingesetzt werden, wenn andere Therapien nicht ausreichen.

Bei Weichteilrheuma können 5.000 bis 10.000 Milligramm Kollagenhydrolysat sinnvoll sein.

Kollagen für beanspruchte Gelenke: Sport

Beim Sport werden die Gelenke besonders beansprucht. Es folgen manchmal Gelenkschmerzen mit Gelenksverschleiß (Arthrose). Kollagen ist eventuell eine Hilfe gegen das Problem.

In einer Studie tranken 147 Sportler eine Lösung mit 10 Gramm Kollagenhydrolysat oder ein Scheinmedikament. Bei der Auswertung nach 24 Wochen durch einen Arzt stellte sich heraus, dass die Gruppe mit dem Kollagenhydrolysat unter deutlich weniger Schmerzen litt. Da die Werte sehr stark schwanken, sind weitere Untersuchungen an größeren Gruppen notwendig.

Bei sportbedingten Gelenkschmerzen oder zur Vorbeugung von Gelenkverschleiß werden 10 Gramm Kollagenhydrolysat vorgeschlagen.

Kollagenhydrolysat gegen Falten

Beim natürlichen Alterungsprozess werden geschädigte Kollagene in der Haut zunehmend zerstört und weniger schnell regeneriert. Darum kommt auch in der Kosmetik Kollagen als Wirkstoff infrage.

Eine klinische Studie beschäftigt sich mit der Wirkung von Kollagenhydrolysat auf das Hautbild bei älteren Frauen zwischen 35 und 55 Jahren. Sie nahmen täglich 2.500 oder 5.000 Milligramm Kollagenhydrolysat ein. Nach einer Behandlungszeit von acht Wochen wurde die Haut getestet: Im Vergleich zum Scheinmedikament hatte sich bei den Frauen mit Kollagenbehandlung die Elastizität der Haut verbessert. Bei einem Teil der Frauen verbesserte sich auch die Hautfeuchtigkeit. Dabei war das Kollagenhydrolysat sehr gut verträglich.

Andere erfolgreiche Studien verwenden komplexe Produkte, die neben Kollagen Vitamine (wie Vitamin B1, C und Biotin), Mineralstoffe (Kupfer) und Hyaluronsäure enthalten. Man verzeichnete damit ebenso eine Abnahme der Falten an den Augen sowie der Mundfalten. Bei etwa einem Drittel der Frauen verbesserten sich die Anzeichen der Lichtalterung und die Hautfeuchte. Nach acht Wochen waren außerdem bei 15 von 100 Frauen die Falten deutlich gemildert. In diesem Versuch sprachen also einzelne Frauen besser an als andere.

Andere Studien bestätigen diese Befunde. Kollagen verbessert oft die Hautfeuchtigkeit sowie die Produktion von Bindegewebsfasern in der Haut.

Info

Kollagen wird auch zum Unterspritzen von Falten verwendet. Dabei kann es aber zu Reizungen und Allergien kommen. Die innere Anwendung über Kapseln oder Tabletten ist dagegen sehr verträglich.
Bei der Behandlung von Hautproblemen verwendeten die Studien zwischen 2.500 und 10.000 Milligramm Kollagenhydrolysat.

Bei der Behandlung von Hautproblemen verwendeten die Studien zwischen 2.500 und 10.000 Milligramm Kollagenhydrolysat.

Kollagen bei Orangenhaut

Frau mit Cellulite am Bein
Es wird getestet, ob Kollagen als hautnährender Stoff, bei Cellulite helfen kann. Bild: dimid_86 /iStock/Getty Images Plus

Bei Orangenhaut (Cellulite) sind unregelmäßige Verteilungen der Festigungselemente an den typischen Hautdellen beteiligt. Eine Hautverstärkung dürfte positiv zum Hautbild beitragen. Man testet in diesem Bereich viele hautnährende Stoffe wie Kollagen.

Eine erste Studie stellt leicht positive Effekte mit Kollagen fest, während sich bei der Gruppe mit Scheinmedikament keine Besserung einstellte. Behandelt hatte man Frauen (24 bis 50 Jahre) mit moderat schwerer Cellulite für sechs Monate mit 2.500 Milligramm Kollagenhydrolysat pro Tag.

Kollagen gegen Muskelabbau

Im Alter ist oft ein Muskelabbau (Sarkopenie) zu verzeichnen, vor allem wenn die Menschen krank sind und sich wenig bewegen. Eine gezielte Zufuhr von Kollagen in Kombination mit Bewegung kann diesen Vorgang wieder bessern.

Getestet hatte man in einer Studie 53 ältere Männer mit Muskelabbau. Sie erhielten entweder 15.000 Milligramm Kollagenhydrolysat pro Tag oder Kieselerde. Daneben trainierten sie für zwölf Wochen ihre Muskeln. In der Kollagengruppe nahm die fettfreie Körpermasse – also Bindegewebe und Muskeln – um 4,2 Kilogramm zu, in der Gruppe mit der Kieselerde nur um 2,9 Kilogramm.

Die Studie verwendete 15 Gramm Kollagenhydrolysat pro Tag. Größere Studien müssen weitere Beweise für diesen Befund liefern.

Dosierungsempfehlungen auf einen Blick

 

Dosierung von Kollagen am Tag in Milligramm (mg)

Gelenkverschleiß (Arthrose)

10 bis 40                 natives Kollagen Typ II oder

5.000 bis 10.000      Kollagenhydrolysat

Rheuma

20                           natives Kollagen Typ II

Fibromyalgie (Weichteilrheuma)

5.000 bis 10.000       Kollagenhydrolysat

Falten

2.500 bis 10.000      Kollagenhydrolysat

Orangenhaut (Cellulite)

5.000 bis 10.000       Kollagenhydrolysat

Athleten

10.000                    Kollagenhydrolysat

Muskelabbau (Sarkopenie)

15.000                    Kollagenhydrolysat

Sportler mit Gelenkbeschwerden

10.000                    Kollagenhydrolysat

 

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Einnahmeempfehlung

Kollagen: Wann und wie sollte man es einnehmen?

Kollagen wird vom Körper selbst hergestellt. Eine ausgewogene Ernährung mit genug Eiweiß liefert ausreichend Bausteine für die Herstellung von Kollagen. Bei gesunden Menschen reicht die Versorgung über die Nahrung aus.

Bei erhöhtem Bedarf oder Vorerkrankungen kann die Ernährung ebenfalls zum Kollagenaufbau beitragen. Es ist allerdings nicht immer leicht, über die Nahrung wirksame Mengen Kollagen aufzunehmen. Zudem ist bei Nahrungsmitteln, wie etwa Gummibärchen, der Kaloriengehalt zu berücksichtigen. Menschen mit Vorerkrankungen könnten von einer Extraeinnahme profitieren, das zeigen die verfügbaren Untersuchungen. Kollagen und Hydrolysat sind kalorienarm. Sie enthalten kaum Zucker und keine Fette. Die Produkte eignen sich daher auch bei Diabetes oder beim Abnehmen. Menschen mit geschwächter Verdauung können das Hydrolysat leichter verwerten, da es bereits vorverdaut ist. Kollagenpräparate werden zum Essen mit etwas Flüssigkeit eingenommen.

Kollagen: Welche Formen gibt es?

Auf dem Markt sind Kapseln zum Schlucken oder auch Proteinpulver zum Einrühren in Drinks oder Trinkampullen.

Wenn größere Mengen an Kollagen oder Kollagenhydrolysat eingesetzt werden, empfiehlt sich die Verwendung in Trinkampullen oder Pulverform. Pulver sind dabei in der Regel vorteilhafter für die Umwelt.

Kollagen und Kollagenhydrolysat können in Getränke oder Speisen eingerührt werden.

Gelatine und Kollagen werden aus tierischen Rohstoffen gewonnen wie Rinder, Schweine, Hühner oder Fisch. Wer keine Produkte aus Schwein verzehrt oder gegen Fisch allergisch ist, kann auf Kollagen aus Rind oder Huhn ausweichen.

Kollagen ist weder vegetarisch noch vegan. Personen, die sich so ernähren, können bei Gelenks- und Bindegewebsbeschwerden andere Bausteine zuführen wie vegane Aminosäure-Mischungen und veganes Glucosamin.

Woran erkennt man ein hochwertiges Kollagen-Präparat?

Hochwertige Präparate  enthalten keine überflüssigen Konservierungs- und Zusatzstoffe, Zucker und Aromen. Durch die Zerlegung in die Bausteine beim Kollagenhydrolysat und eine hohe Reinheit sinkt das Risiko für Unverträglichkeiten.

Bei der Behandlung von Gelenkentzündungen mit Kollagen ist die schonende Zubereitung wichtig. Greifen Sie deshalb zu nativem Kollagen und nicht zu denaturiertem. Bei entzündlichen Gelenkbeschwerden sollten Sie zudem darauf achten, dass der Hersteller den Kollagentyp angibt (Kollagen Typ II).

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Überdosierung und Wechselwirkungen

Ist eine Kollagen-Überdosierung möglich?

Für Gelatine sind keine Überdosierungen bekannt. Auch bei nativem Kollagen zeigen die verfügbaren Daten eine hohe Verträglichkeit.

Bei empfindlichen Personen wurden bei Kollagen geringfügige Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen beobachtet (Blähungen, Verstopfung, Übelkeit).

Expertenwissen

Wird Kollagen in den Körper gespritzt – wie bei Faltenfüllern oder Implantaten – kann die Entwicklung einer Allergie drohen.

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Zusammenfassung

Kollagen ist ein natürlicher Bestandteil der Nahrung. Über die moderne Ernährung nimmt man allerdings weniger davon auf, als es früher der Fall war: Knorpel und sehniges Fleisch, Sülze und abgekochte Knochen werden weniger verzehrt. Die verfügbaren Studien zeigen, dass eine zusätzliche Kollagenzufuhr bei Vorerkrankungen und erhöhtem Bedarf nützlich sein kann.

Die Mikronährstofftherapie setzt Kollagen zur Unterstützung des Bindegewebsstoffwechsels ein. Es hilft bei Gelenkverschleiß sowie rheumatischen Gelenkentzündungen. Klinische Studien bestätigen die Wirksamkeit.

Von einer guten Kollagenversorgung profitiert außerdem der Hautstoffwechsel: Kollagen hilft eventuell bei der Behandlung von Falten und Orangenhaut. Zudem wird vermutet, dass Kollagen bei erheblichen Belastungen des Bindegewebes unterstützen kann, wie sie bei Bodybuildern auftreten.

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Verzeichnis Studien und Quellen

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