Pflanzliches Schlafmittel– Ashwagandha

Die Schlafbeere Ashwagandha ist ein natürliches Schlafmittel

Frau schläft in ihrem Bett
Ashwagandha kann vor allem bei Menschen mit Schlafstörungen den Schlaf verbessern. Bild: Wavebreakmedia /iStock/Getty Images Plus

Ashwagandha – eine Pflanze mit vielen Wirkungen

Ashwagandha ist eine traditionelle Heilpflanze aus Indien. Sie wird dort seit 3.000 Jahren eingesetzt. Hier wird sie auch Schlafbeere genannt. Die botanische Bezeichnung ist Withania somnifera. In der Medizin verwendet man meist die Wurzeln, seltener aber auch die Blätter. Sie werden getrocknet und pulverisiert oder extrahiert.

In der Erfahrungsheilkunde wird Ashwagandha bei vielen Erkrankungen angewendet. Es gibt bereits erste Studien. So wirkt die Pflanze bei Entzündungen und Schmerzen, bei schwachem Immunsystem, Infektionen und oxidativem Stress. Daneben stärkt Ashwagandha Körper und Geist und wirkt auf Hormone. Daher wird es bei Schilddrüsenunterfunktion, Unfruchtbarkeit und in den Wechseljahren eingesetzt.

Von Forschern neu diskutiert wird auch eine Wirkung auf Psyche und Schlaf. Dies wurde in ersten Studien mit etwa 400 Teilnehmern getestet – mit vielversprechenden Wirkungen.

Ashwagandha wirkt auf Psyche und Schlaf

Schlaf ist von großer Bedeutung. Er ist zum Beispiel wichtig für die Nerven, das Lernen und das Gedächtnis. Auch die Herz-Kreislauf-Gesundheit und die Regulation des Stoffwechsels hängen davon ab. Schlechter Schlaf begünstigt verschiedene Erkrankungen. Darum ist es wichtig, für gesunden Schlaf zu sorgen. Viele herkömmliche Schlafmittel verändern aber den Schlaf, was das Problem nicht beseitigt. Anders sieht es mit pflanzlichen Schlafmitteln aus: Ashwagandha verändert die natürlichen Schlafphasen nicht.

Die Wirkung auf den Schlaf wird durch Übersichtsartikel gestützt. Ashwagandha:

  • ist eine pflanzliche Einschlafhilfe.
  • verlängert die Schlafdauer und fördert erholsamen Schlaf.
  • hilft als pflanzliches Schlafmittel beim Durchschlafen.
  • senkt das Stresshormon Cortisol.
  • wirkt auf die Psyche und verringert Depressionen, Angst und Stress.
  • schützt Neven und Gehirn.
  • steigert die morgendliche geistige Fitness.

Ashwagandha erleichtert Schlafen vor allem bei Menschen mit Schlafstörungen. Bei höheren Dosierungen (über 600 Milligramm) und längerer Behandlungszeit (über acht Wochen) ist die Wirkung besser. Die Studienlage bei Ashwagandha ist jedoch nicht ganz gesichert und es müssen weitere Studien folgen.

Ashwagandha kaufen und anwenden

Zu kaufen gibt es häufig Ashwagandhapulver aus der Wurzel. Daneben ist Ashwagandha-Wurzelextrakt erhältlich, der konzentrierter ist. Präparate werden meist in Form von Kapseln zum Einnehmen angeboten. Folgende Tipps und Empfehlungen erleichtern die Anwendung:

  • Ashwagandha wo kaufen? Möchte man pflanzliche Schlaftabletten im Internet kaufen, sollte man auf einen seriösen Anbieter achten. Nur dann sind die Reinheit und eine optimale Dosierung gesichert.
  • Wie viel Ashwagandha am Tag? In Studien wurden 250 bis 600 Milligramm Wurzelextrakt eingenommen.
  • Einnahmezeitpunkt Ashwagandha: Um den Schlaf zu fördern, sollten die Kapseln kurz vor dem Zubettgehen genommen werden. Wichtig ist, dass dazu etwas getrunken wird.
  • Ashwagandha Einnahmedauer: In Studien wirkte Ashwagandha besser, wenn es länger als acht Wochen genommen wurde. Man sollte es aber nicht dauerhaft einsetzen, da Daten dazu fehlen.
  • Ashwagandha absetzen: Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Ashwagandha abhängig macht. Bei vielen Mitteln, die auf die Psyche wirken, wird aber ein langsames Absetzen empfohlen.
  • Ashwagandha und Melatonin zusammen einnehmen? Das Schlafhormon Melatonin ist ebenfalls ein bekanntes Schlafmittel in der Mikronährstoffmedizin. Theoretisch dürfte sich die Kombination verstärken. Getestet ist das allerdings nicht.

Ashwagandha einnehmen – was ist zu beachten?

Ashwagandha war in Studien sehr verträglich. Es sollten aber Gegenanzeigen beachtet werden: In der Schwangerschaft und Stillzeit darf Ashwagandha nicht genommen werden, da keine Daten zur Sicherheit vorliegen. Ashwagandha sollte außerdem nicht mit Alkohol kombiniert werden. 

Daneben könnte Ashwagandha den Abbau und die Wirkung von Arzneimitteln verändern, sodass Wechselwirkungen möglich sind. Ein Arzt oder Apotheker kann Sie beraten. Dazu gehören:

  • Diabetesmedikamente: Diabetiker, die Medikamente nehmen, sollten den Blutzucker engmaschig messen. Es könnte sein, dass Ashwagandha dann den Blutzucker zu stark senkt.
  • Immundämpfende Medikamente: Da Ashwagandha das Immunsystem stärkt, sollten Menschen, die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems einnehmen, vorsichtig sein. Betroffen sind zum Beispiel Wirkstoffe wie Cyclosporin (Cicloral®, Immunosporin®) oder Kortison (Decortin®, Ultracorten®).
  • Schilddrüsenhormone: Bei Schilddrüsenerkrankungen oder Einnahme von L-Thyroxin (wie Levothyroxin®) sollte ein Arzt gefragt werden. Ashwagandha könnte zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.

Auch die Wirkung angstlösender oder antidepressiver Medikamente könnte unkontrolliert verstärkt werden. Betroffen sind zum Beispiel

  • Barbiturate gegen Epilepsie (wie Phenobarbital (Luminaletten®, Luminal®))
  • angstlösende Benzodiazepine (wie Diazepam (Valium®) und Lorazepam (Tavor®))
  • Antidepressiva (wie Fluoxetin (Fluxet®, Prozac®) und Imipramin (Tofranil® und IMIPRAMIN-neuraxpharm®))

Verzeichnis der Studien und Quellen

Akhgarjand, C. et al. (2022): Does Ashwagandha supplementation have a beneficial effect on the management of anxiety and stress? A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Phytother Res. 2022 Nov;36(11):4115-24. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36017529/, abgerufen am 23.01.2024.

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (2012): Risikobewertung von Pflanzen und pflanzlichen Zubereitungen. https://www.bfr.bund.de/cm/350/risikobewertung-von-pflanzen-und-pflanzlichen-zubereitungen.pdf, abgerufen am 23.01.2024.

Cheah, K.L. et al. (2021): Effect of Ashwagandha (Withania somnifera) extract on sleep: A systematic review and meta-analysis. PLoS One. 2021 Sep 24;16(9):e0257843. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34559859/, abgerufen am 23.01.2024.

Ingawale, D.P.S.M. & Namdeo, A.G. (2021): Pharmacological evaluation of Ashwagandha highlighting its healthcare claims, safety, and toxicity aspects. J Diet Suppl. 2021;18(2):183-226. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32242751/, abgerufen am 23.01.2024.

Über den Autor

Redaktion