Eine abakterielle Prostataentzündung (abakterielle Prostatitis) ist eine entzündliche Erkrankung der Vorsteherdrüse (Prostata), die nicht auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen ist. Chronische Schmerzen in der Beckenregion und Probleme beim Wasserlassen sind häufige Symptome. Hier erfahren Sie, welche Vitamine, Mineral- und Pflanzenstoffe bei einer abakteriellen Prostataentzündung helfen können. Lesen Sie außerdem, wie man sie richtig einnimmt.
Ursachen und Symptome
Was ist eine abakterielle Prostataentzündung?
Bei einer abakteriellen Prostataentzündung (Prostatitis) ist die männliche Vorsteherdrüse (Prostata) entzündet. Im Gegensatz zur bakteriellen Prostataentzündung (bakteriellen Prostatitis) sind bei der abakteriellen Entzündung keine Bakterien im Urin, Ejakulat oder in der Prostataflüssigkeit nachweisbar. Man nennt sie daher auch nicht bakteriell (abakteriell).
Laut Schätzungen sind zwischen zwei und zehn Prozent aller Männer im Laufe ihres Lebens mindestens einmal von einer abakteriellen Prostataentzündung betroffen.
Ursachen einer abakteriellen Prostataentzündung
Die Ursache ist in den meisten Fällen unbekannt. Es gibt aber mehrere Vermutungen. So könnten Immunstörungen und Infektionen, Funktionsstörungen der Harnblase oder des Immunsystems, eine nicht bakterielle Blasenentzündung und Nervenschmerzen Faktoren sein, die die Entstehung einer abakteriellen Prostataentzündung fördern. Daneben wird Stress als Mitauslöser diskutiert.
Symptome und Folgeerkrankungen
Typisches Symptom der abakteriellen Prostataentzündung sind Beckenschmerzen. Betroffene leiden zudem häufig unter brennenden Schmerzen beim Wasserlassen, Harndrang (auch bei leerer Harnblase) und Schwierigkeiten, die Blase zu entleeren. Stechende Schmerzen im Unterbauch oder Druckschmerzen an den Genitalien, zwischen Hoden und After, sind ebenso Zeichen einer abakteriellen Prostataentzündung. Möglich sind auch Schwellungen der Prostata. Zudem kann es zu Beschwerden beim Stuhlgang kommen wie Krämpfe, Stechen und Juckreiz. Eine Prostataentzündung verursacht aber keinen Durchfall.
Die Entzündung kann chronisch werden. Dann spricht man von einer chronisch abakteriellen Prostataentzündung (CP). Die Beschwerden quälen dauerhaft. Mediziner verwenden für die Schmerzen im Becken die Bezeichnungen „chronisches Beckenschmerzsyndrom“ (chronic pelvic pain syndrom, kurz CPPS).
Mögliche Folgen sind Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion), sexuelle Unlust und Schmerzen beim Samenerguss. Durch Schmerzen und Einschränkungen der Lebensqualität können zudem depressive Verstimmungen auftreten. Außerdem besteht ein Zusammenhang zwischen einer Prostataentzündung und Prostatakrebs. Das ergab die Aufarbeitung mehrerer Studien.
Info
Es gibt auch Ausnahmen:
- Ein chronisches Beckenschmerzsyndrom kann ohne eine Prostataentzündung bestehen.
- Bei einer Prostataentzündung kommt es nicht immer zu Symptomen wie Schmerzen.
Übrigens: Eine Entzündung ohne Bakterien kann auch andere Ursachen haben. Sehr häufig liegt dann eine vergrößerte Prostata vor. Auch hier treten keine Schmerzen auf.
Ziele der Behandlung
Wie wird die abakterielle Prostataentzündung klassisch behandelt?
Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu heilen und/oder die Symptome abzumildern. In manchen Fällen verschreiben Ärzte versuchsweise Antibiotika wie Levoflaxin (Tavanic®). Es gibt Therapien der Prostataentzündung ohne Antibiotika:
- Alpha-Rezeptorblocker werden bei Schwierigkeiten beim Wasserlassen angewendet. Sie fördern die Entspannung der Muskulatur der Prostata. Dadurch fließt der Urin leichter. Wirkstoffe sind zum Beispiel Tamsulosin (Prostadil®), Alfuzosin (Alfunar®, Urion®) oder Terazosin (Flotrin®).
- Muskelrelaxanzien können bei Störungen der Beckenbodenmuskulatur eingesetzt werden. Dazu gehört zum Beispiel Baclofen (wie Lioresal®).
- Anticholinergika kommen zum Einsatz, um einen nicht zu unterdrückenden Harndrang zu lindern. Dabei wird der Blasenmuskel blockiert: Er zieht sich nicht so stark zusammen und der Harndrang lässt nach. Dazu zählt zum Beispiel Tolterodin (Detrusitol® und Tolterodin-ratiopharm®).
- Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) lindern Schmerzen und Entzündungen. Dies sind Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS; Aspirin®), Diclofenac (Voltaren®) und Ibuprofen (Ibuflam®). Der Wirkstoff Paracetamol (Ben-u-ron®) zählt nicht zu den NSAR, hilft aber auch gegen Schmerzen.
- Nervenbeeinflussende Medikamente wie Opiate mit Wirkstoffen wie Tramadol (Tramabeta®) und Antidepressiva mit Wirkstoffen wie Doxepin (Aponal®) können auch Schmerzen sowie depressive Verstimmungen lindern. Zudem kann eine psychotherapeutische Begleitung hilfreich sein.
- Hormonell aktive Wirkstoffe wie Finasterid (Proscar®, Prosmin®) kommen vor allem bei einer Prostatavergrößerung zum Einsatz.
Auch nicht medikamentöse Behandlungsmethoden können zur Linderung der Beschwerden beitragen. Dazu gehören Massagen der Prostatadrüse, Akupunktur, Stoßwellentherapie und Stressreduktion. Außerdem sollten gesunde Ernährung und Bewegung nicht fehlen. Die Wirksamkeit einzelner Methoden ist aber noch nicht ausreichend belegt.
Ziele der Mikronährstoffmedizin
Die Mikronährstoffmedizin zielt darauf ab, die Entzündung und den dadurch entstehenden oxidativen Stress zu lindern. Zusätzlich helfen bestimmte Stoffe dabei, die Beschwerden wie Schmerzen abzumildern und die Schwellung zu lindern.
Zudem kann mithilfe der Mikronährstoffmedizin möglicherweise das Risiko für Folgekrankheiten gesenkt werden. Bestimmte Stoffe bremsen den PSA-Anstieg. PSA steht für Prostata-spezifisches Antigen. Es ist ein Eiweiß, das von den Drüsen der Prostata gebildet wird. Erhöhte PSA-Werte werden als ein mögliches Anzeichen für Prostatakrebs gewertet.
Besonders bewährt haben sich folgende Stoffe:
- Zink ist wichtig für die Funktion der Prostata und mildert möglicherweise die Schmerzen.
- Antioxidantien fangen oxidativen Stress ab.
- Quercetin hilft möglicherweise gegen die Beschwerden.
- Sägepalmen-Extrakt unterstützt die Wirkung von Antioxidantien und senkt eine Prostataschwellung.
- Bromelain lindert Schwellungen und Entzündungen.
Behandlung mit Mikronährstoffen
Zink kann Schmerzen der abakteriellen Prostataentzündung mildern
Wirkweise von Zink
Zink sammelt sich in großen Mengen in der Prostata. Deshalb wird vermutet, dass es eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Prostata hat. Zink steuert die Aktivierung von Testosteron, dem wichtigsten männlichen Geschlechtshormon. Dadurch trägt Zink zur Funktion der Prostata bei. Auch hat Zink entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften und könnte so bei einer abakteriellen Prostataentzündung helfen.
Männer mit einer Prostataentzündung haben oft weniger Zink in der Prostataflüssigkeit als Gesunde. Das zeigten verschiedene beobachtende Studien. Darüber hinaus gibt es Studien zur Einnahme: Zink könnte sich positiv auf das Schmerzempfinden bei abakterieller Prostataentzündung auswirken – so das Ergebnis einer hochwertigen Studie.
Die Einnahme von Zink kann aufgrund seiner antientzündlichen und antioxidativen Wirkung einen Versuch wert sein – auch wenn hochwertige Studien die Wirkung noch beweisen müssen.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Zink
Um die Entzündung und den oxidativen Stress zu mildern, kann bei einer abakteriellen Prostataentzündung die tägliche Einnahme von 5 bis 15 Milligramm Zink sinnvoll sein. Manchmal empfehlen Mikronährstoff-Experten für wenige Wochen auch eine höhere Dosierung (zum Beispiel 30 bis 45 Milligramm). Dabei ist eine ärztliche Kontrolle notwendig.
Präparate sollten zum Essen eingenommen werden, da das die Verträglichkeit verbessert.
Info
Zink sollte bei Prostataproblemen nicht überdosiert werden. Die Einnahme von 80 Milligramm pro Tag führte in einer hochwertigen Studie zu Komplikationen beim Wasserlassen und stand mit vermehrten Krankenhausaufenthalten aufgrund von Harnwegskomplikationen in Verbindung. Zu hohe Zinkwerte im Blut könnten sich auch negativ auf eine Vergrößerung der Prostata auswirken. Werden die Beschwerden schlimmer, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Zink: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Personen mit einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (Prostatahyperplasie) sollten die regelmäßige Einnahme von hoch dosiertem Zink mit dem Arzt besprechen. Die Zinkwerte im Blut können bereits erhöht sein. Durch die zusätzliche Einnahme kann eine Überdosierung drohen.
Bei Nierenschwäche sollte kein Zink eingenommen werden. Geschwächte Nieren können Zink nicht gut ausscheiden, sodass die Werte im Blut zu stark steigen könnten.
Zink setzt die Wirkung bestimmter Antibiotika herab. Halten Sie daher ein Einnahmeabstand von zwei Stunden vor oder vier bis sechs Stunden nach der Einnahme des Antibiotikums ein. Betroffen sind Tetrazykline (Doxybene®, Doxycyclin®) und Gyrasehemmer (Bactracid®, Norfluxx®, Enoxor®, Ciloxan®).
Gleiches gilt für Osteoporose-Medikamente (Bisphosphonate) wie Pamidronat (Aredia®) oder Etidronat (wie Didronel®).
Antioxidantien schützen das Gewebe der Prostata
Wirkweise von Antioxidantien
Ein häufiges Problem bei der abakteriellen Prostataentzündung ist oxidativer Stress. Er entsteht bei einer Entzündung, da dort viele Radikale anfallen. Gleichzeitig hält oxidativer Stress Entzündungen aufrecht, weil gesunde Zellen geschädigt werden. Antioxidantien fangen freie Radikale ab und verringern oxidativen Stress. Dazu gehören neben Zink auch Selen und Vitamine wie Vitamin C und E oder der vitaminähnliche Stoff Coenzym Q10. Auch Pflanzenstoffe oder Extrakte sind starke Radikalfänger.
Forscher vermuten, dass oxidativer Stress grundsätzlich zu Prostataerkrankungen beiträgt. Männer mit abakterieller Prostataentzündung haben zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Antioxidantien aus Pflanzen, wie Lycopin oder Astaxanthin, könnten das Risiko für Prostatakrebs senken. Das legen Ergebnisse aus beobachtenden Studien nahe. Möglicherweise bremsen Antioxidantien das Wachstum von Krebszellen und verringern den PSA-Wert im Blut.
Vor allem für Granatapfel-Extrakt wurde in einer ersten Studie eine Senkung des PSA-Werts bei einem kleinen Teil der Patienten gezeigt. Granatapfel könnte außerdem zu einer Reduktion von bösartigem Prostatagewebe beitragen. Möglicherweise ist auch eine Kombination mit Grüntee, Curcumin und Brokkoli sinnvoll: Der PSA-Wert stieg langsamer (in sechs Monaten nur um etwa 15 Prozent; mit dem Scheinmedikament dagegen um 79 Prozent). Das zeigt eine hochwertige Studie.
Inwieweit sich die Ergebnisse auf Patienten mit abakterieller Prostataentzündung übertragen lassen, muss noch untersucht werden. Da bei Entzündungen oxidativer Stress herrscht und so ein erhöhter Bedarf an Antioxidantien entsteht, sollte man aber auf eine ausreichende Versorgung achten.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Antioxidantien
Bei einer abakteriellen Prostataentzündung raten Mikronährstoff-Experten meist zu einem niedrig dosierten Kombinationspräparat. Denn grundsätzlich unterstützen sich Antioxidantien in ihrer Wirkung oder regenerieren sich gegenseitig. Folgende Dosierungen sind pro Tag sinnvoll:
- 100 bis 200 Milligramm Vitamin C
- 20 bis 40 Milligramm Vitamin E
- 70 bis 100 Mikrogramm Selen
- 150 bis 250 Milligramm Granatapfel-Extrakt
- 50 bis 80 Milligramm Grüntee-Extrakt
- 20 bis 30 Milligramm Curcumin
- 2 bis 5 Milligramm Lycopin
Präparate mit Antioxidantien sollten zum Essen eingenommen werden. Dadurch wird die Verträglichkeit verbessert.
Tipp
Selen sollte als anorganische Verbindung wie Natriumselenat zugeführt werden. Bei organischem Selen, wie Selen-Hefe und Selenomethionin, ist die Gefahr einer Überdosierung höher.
Achten Sie bei Multivitaminpräparaten mit Vitamin C darauf, dass die Verbindung Natriumselenat enthalten ist. Die Aufnahme von Natriumselenit wird durch Vitamin C gehemmt.
Selen im Labor bestimmen lassen
Es wurde diskutiert, ob Selen das Risiko für Prostatakrebs erhöht. Es gibt aber auch Studien, die einen Krebsschutz durch Selen zeigen. Insgesamt ist die Situation unschlüssig. Wichtig ist aber, dass zu hohe und zu niedrige Selenwerte vermieden werden sollten. Deshalb ist bei einer regelmäßigen hoch dosierten Seleneinnahme eine Blutkontrolle ratsam.
Der Spiegel wird am besten im Vollblut gemessen. Werte im Vollblut schwanken weniger stark. Zwischen 120 und 150 Mikrogramm Selen pro Liter Blut gilt als normal.
Antioxidantien: zu beachten bei Erkrankungen und bei Medikamenteneinnahme
Da Vitamin C die Eisenaufnahme verbessert, dürfen Menschen mit einer Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) Vitamin C nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen.
Personen mit Nierenerkrankungen sollten Selen nur in Rücksprache mit dem Arzt und unter Kontrolle der Blutwerte einnehmen. Schwache Nieren können es nicht richtig ausscheiden. Eine Rücksprache gilt auch bei Diabetes oder bei hoher Diabetes-Gefahr: Selen könnte das Risiko beeinflussen. Darüber hinaus sollte bei Krebs die Seleneinnahme ärztlich begleitet werden. Denn sowohl ein Mangel als auch eine Überversorgung sind ungünstig.
Curcumin regt die Bildung von Gallensaft an. Es sollte bei Gallensteinen nicht angewendet werden. Auch bei einer Überproduktion von Gallensaft ist Curcumin ungeeignet: Es kann zu Durchfall kommen. Bei Lebererkrankungen sollte ein Arzt gefragt werden, ob Grüntee-Extrakt eingenommen werden kann. In seltenen Fällen können die Leberwerte ansteigen.
Wechselwirkungen von Granatapfel-Extrakt, Grüntee-Extrakt, Astaxanthin und Curcumin mit Medikamenten sind möglich. Deshalb sollte die Einnahme mit dem Arzt abgesprochen werden. Das gilt beispielweise für Granatapfel-Extrakt und das Herzmedikament Diltiazem (Diltiagamma®), den Blutdrucksenker Amlodipin (Norvasc®) und das Potenzmittel Sildenafil (Viagra®). Zudem könnten Pflanzenextrakte Blutverdünner verstärken, wie Phenprocoumon (Marcumar®). Stehen Operationen an, sollte Granatapfel-Extrakt nicht eingenommen werden: Er könnte die Blutungsneigung erhöhen.
Bei Einnahme von Grüntee-Extrakt mit Blutdruckmitteln wie Betablocker (Bisoprolol®) oder Nifedipin (Adalat®) sollte ein Abstand von mindestens vier Stunden eingehalten werden. Stoffe aus Grüntee blockieren die Aufnahme der Wirkstoffe.
Allgemein können Antioxidantien die Wirksamkeit einer Krebstherapie abschwächen. Die Einnahme sollte daher mit dem Arzt abgesprochen sein.
Weniger Beschwerden und eine bessere Lebensqualität durch Quercetin
Wirkweise von Quercetin
Quercetin ist ein sekundärer Pflanzenstoff mit antioxidativer und – vor allem – entzündungshemmender Wirkung. Quercetin könnte daher auch bei einer abakteriellen Prostataentzündung helfen.
In einer kleinen hochwertigen Studie verbesserten sich die Beschwerden bei den meisten der 15 Männer mit chronischer abakterieller Prostataentzündung. Erhoben wurden Schmerzen, Probleme beim Wasserlassen und die Lebensqualität.
Ob diese Hinweise bestätigt werden können, müssen nun weitere Untersuchungen zeigen. Wegen der ersten vielversprechenden Ergebnisse kann Quercetin versuchsweise ergänzt werden.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Quercetin
Bei einer abakteriellen Prostataentzündung setzt die Mikronährstoffmedizin täglich 500 bis 1.000 Milligramm Quercetin ein. Diese Dosierung ist für einen Zeitraum von einem Monat getestet. Bei einer regelmäßigen Einnahme wird eine geringere Dosierung empfohlen, zum Beispiel 250 Milligramm Quercetin pro Tag.
Idealerweise erfolgt die Einnahme von Quercetin mit den Mahlzeiten. Dadurch steigt die Verträglichkeit für den Magen.
Quercetin: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Personen mit Nierenerkrankungen sollten Quercetin nur nach Absprache mit einem Arzt einnehmen. Kranke oder schwache Nieren könnten Quercetin nicht richtig ausscheiden.
Auch bei Krebs sollte ein Arzt gefragt werden. Quercetin wirkt antioxidativ und könnte in hoher Dosierung die Wirkung der Krebstherapie hemmen.
In Laboruntersuchungen setzte Quercetin ein Leberenzym herab, das den Abbau von Medikamenten fördert. Daher sollte die Kombination mit Medikamenten mit dem Arzt abgesprochen sein. Betroffen sind Benzodiazepine (wie Faustan®, Valocordin®), Calciumkanalblocker (wie Norvasc®), Immunsuppressiva (etwa Colinsan®), Statine (wie Zocor®) und bestimmte Antibiotika (wie Ciloxan® oder Claromycin®).
Unklar ist, ob eine erhöhte Blutungsneigung bei Einnahme mit Blutverdünnern wie Phenprocoumon (Marcumar® und Falithrom®) erfolgt. Die Gerinnungswerte sollten daher engmaschig überwacht werden.
Sägepalmen-Extrakt reduziert vermutlich die Symptome der Prostataentzündung
Wirkweise von Sägepalmen-Extrakt
Ein Extrakt aus den Früchten der Sägepalme wird vor allem bei der Behandlung einer Prostatavergrößerung eingesetzt. Die wirksamen Inhaltstoffe regulieren wahrscheinlich den Hormonhaushalt bei Männern. Zu viel Testosteron ist oft die Ursache einer Prostatavergrößerung. Möglicherweise hilft Sägepalmen-Extrakt auch bei einer abakteriellen Prostataentzündung. Forscher vermuten, dass er Schwellungszustände und Entzündungen in der Prostata reduziert.
Laut drei ersten Studien linderte die Einnahme von Sägepalmen-Extrakt die Beschwerden. In einer hochwertigen Studie war Sägepalmen-Extrakt sogar wirksam im Vergleich zum Scheinmedikament. Im Vergleich zum klassischen Medikamenten-Wirkstoff Finasterid erzielte Sägepalmen-Extrakt in einer anderen Vorstudie allerdings keinen deutlichen Nutzen.
Wirksam könnte der Extrakt vor allem mit Antioxidantien wie Lycopin und Selen sein. Durch die Kombination nahmen die Beschwerden von Patienten mit chronischer Prostataentzündung deutlich ab: Die Entzündungszeichen sanken und der Urinfluss verbesserte sich, so das Ergebnis einer weiteren ersten Studie.
Künftige Studien werden zeigen, inwieweit Sägepalmen-Extrakt bei abakterieller Prostataentzündung helfen kann. Die ersten positiven Hinweise sprechen für einen Anwendungsversuch, vor allem in Form eines Kombinationspräparats mit Antioxidantien.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Sägepalmen-Extrakt
Bei abakterieller Prostataentzündung können täglich bis zu 320 Milligramm Sägepalmen-Extrakt eingenommen werden. In Kombinationspräparaten kann die Dosierung auch niedriger sein, zum Beispiel 100 bis 200 Milligramm.
Die Einnahme vom Sägepalmen-Extrakt sollte mit den Mahlzeiten erfolgen, da sich hierdurch die Verträglichkeit für den Magen verbessert.
Sägepalmen-Extrakt: zu beachten bei Medikamenteneinnahme
Vereinzelt wurde eine verstärkte Wirkung von gerinnungshemmenden Arzneimitteln wie Phenprocoumon (Marcumar®) und Warfarin (Coumadin®) festgestellt. Theoretisch kann Sägepalmen-Extrakt auch die Wirkung von Antiandrogenen (hemmen männliche Sexualhormone, zum Beispiel Flutamid wie FLUTA-cell®) verstärken sowie die Wirkung von antientzündlichen Wirkstoffen (Acetylsalicylsäure wie Aspirin®). Möchten Sie Sägepalmen-Extrakt mit solchen Medikamenten kombinieren, halten Sie zur Sicherheit Rücksprache mit dem Arzt.
Bromelain lindert Schwellungen und Entzündungen
Wirkweise von Bromelain
Bromelain ist ein pflanzliches Enzymgemisch aus Ananas. Im Gewebe baut es entzündliche Botenstoffe ab und wirkt so entzündungshemmend. Zudem mildert Bromelain Schwellungen, ein typisches Entzündungszeichen. So könnte es bei einer abakteriellen Prostataentzündung helfen.
Erste Studien mit Kombinationspräparaten waren erfolgreich: Eine kleine Studie ergab, dass die Einnahme von Bromelain zusammen mit dem pflanzlichen Enzym aus Papaya (Papain) und dem Pflanzenstoff Quercetin vielversprechend ist. Bei den meisten der 17 Studienteilnehmer besserten sich die Beschwerden der abakteriellen Prostataentzündung. Ein Kombinationspräparat mit Quercetin und Sägepalme konnte auch den PSA-Werte senken. Das zeigt eine Vorstudie. Männer mit einem niedrigen PSA-Spiegel erkrankten in dieser Studie nicht an Prostatakrebs.
Ob Bromelain allein eine abakterieller Prostataentzündung günstig beeinflusst, ist noch fraglich. Vor allem in Kombination mit Quercetin und Papain scheint Bromelain die Symptome der abakteriellen Prostataentzündung zu lindern.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Bromelain
Zur unterstützenden Behandlung einer abakteriellen Prostataentzündung empfehlen Mikronährstoff-Experten die Einnahme von Bromelain. Pro Tag sind 2.500 bis 10.000 F.I.P.-Einheiten (Federation Internationale Pharmaceutique) sinnvoll. 500 F.I.P.-Einheiten entsprechen ungefähr 60 bis 100 Milligramm Bromelain. Idealerweise wird die Gesamtdosis über den Tag verteilt, zum Beispiel morgens, mittags und abends jeweils 1.000 F.I.P.-Einheiten.
Die Einnahme sollte ohne ärztlichen Rat für höchstens fünf Tage erfolgen. Unter ärztlicher Aufsicht kann der Zeitraum verlängert werden.
Bromelain nimmt man idealerweise auf nüchternen Magen zwischen den Mahlzeiten ein, etwa 30 Minuten vor dem Essen. Bei hochwertigen Präparaten ist Bromelain in magensaftresistenten Kapseln verpackt. Die Magensäure würde Bromelain zerstören.
Bromelain: zu beachten bei Medikamenteneinnahme und Erkrankungen
Die Aufnahme bestimmter Antibiotika im Darm wird durch Bromelain vermutlich erhöht. Betroffen sind Wirkstoffe wie Erythromycin (zum Beispiel EryHexal®) und Clarithromycin (zum Beispiel Klacid®). Hat der Arzt bei der abakteriellen Prostataentzündung ein Antibiotikum verschrieben, sollte die Einnahme von Bromelain mit ihm abgesprochen sein.
Bei der Einnahme von Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung sollte kein Bromelain ergänzt werden. Eine erhöhte Blutungsgefahr ist möglich. Betroffen sind Wirkstoffe wie Cumarin-Derivate (Marcumar® und Marcuphen®) und Acetylsalicylsäure (ASS) (wie Aspirin®, Godamed®).
Wegen der blutverdünnenden Wirkung sollte Bromelain rund eine Woche vor einer geplanten Operation abgesetzt werden. Vorsicht gilt auch für Menschen mit Blutgerinnungsstörungen.
Dosierung auf einen Blick
Empfehlung pro Tag bei abakterieller Prostataentzündung | |
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Vitamine | |
Vitamin C | 100 bis 200 Milligramm (mg) |
Vitamin E | 20 bis 40 Milligramm |
Mineralstoffe | |
Zink | 5 bis 15 Milligramm (unter ärztlicher Kontrolle auch mehr) |
Selen | 70 bis 100 Mikrogramm (µg) |
Pflanzenstoffe | |
Granatapfel-Extrakt | 150 bis 250 Milligramm |
Grüntee-Extrakt | 50 bis 80 Milligramm |
Curcumin | 20 bis 30 Milligramm |
Lycopin | 2 bis 5 Milligramm |
Quercetin | für 3 Monate: 500 bis 1.000 Milligramm danach: 250 Milligramm |
Sägepalmen-Extrakt | bis zu 320 Milligramm |
Enzyme | |
Bromelain | 2.500 bis 10.000 Federation Internationale Pharmaceutique (F.I.P.)-Einheiten |
Sinnvolle Laboruntersuchungen auf einen Blick
Sinnvolle Blutuntersuchungen bei abakterieller Prostataentzündung | |
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Normalwerte | |
Selen (Vollblut) | 120 bis 150 Mikrogramm pro Liter (µg/l) |
Zusammenfassung
Bei einer abakteriellen Prostataentzündung (Prostatitis) ist die Vorsteherdrüse (Prostata) entzündet, ohne dass eine bakterielle Infektion nachweisbar ist. Da die Ursache unklar ist, werden in den meisten Fällen die Symptome behandelt. Verläuft die abakterielle Prostataentzündung chronisch, besteht ein erhöhtes Risiko für Folgekrankheiten wie einem chronischen Beckenschmerzsyndrom, Erektionsstörungen oder Prostatakrebs.
Die Mikronährstoffmedizin hat das Ziel, die Entzündung zu lindern und das Risiko für Folgekrankheiten zu senken. Zink ist wichtig für die Gesundheit der Prostata, da es den Hormonhaushalt reguliert. Zudem wirkt Zink entzündungshemmend und kann vermutlich die Schmerzen bei einer abakteriellen Prostataentzündung mildern.
Darüber hinaus stehen Antioxidantien zur Verfügung wie Vitamine, Selen, Granatapfel- und Grüntee-Extrakt sowie Curcumin und Lycopin. Sie fangen freie Radikale ab, die bei Entzündungsprozessen entstehen und die Zellen der Prostata weiter belasten. Granatapfel-Extrakt könnte auch den PSA-Spiegel als Krebsmarker senken.
Quercetin und Sägepalmen-Extrakt lindern wahrscheinlich ebenfalls die Symptome einer abakteriellen Prostataentzündung. Bromelain wirkt antientzündlich und abschwellend.
Verzeichnis der Studien und Quellen
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