Weißfleckenkrankheit mit Mikronährstoffmedizin unterstützend behandeln

Wie bestimmte Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Pflanzenstoffe die Pigmentierung der Haut fördern können

Die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) ist eine schmerzlose und nicht ansteckende Hauterkrankung. Dabei wird die Haut stellenweise weiß. Die weißen Flecken treten überwiegend an Stellen auf, die für jedermann sichtbar sind – sehr zum Leidwesen der Betroffenen. Ursache ist vermutlich eine falsche Immunantwort. Die Weißfleckenkrankheit ist nicht heilbar und die Auslöser noch nicht abschließend geklärt. Allerdings besteht die Möglichkeit, mithilfe der Mikronährstoffmedizin die herkömmliche Behandlung wirkungsvoll zu unterstützen und somit die Beschwerden zu lindern.

Frau mit Weißfleckenkrankheit
Ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen kann zu einer gestörten Pigmentierung der Haut führen. Deshalb hat die Ernährung einen wichtigen Stellenwert bei der Therapie der Weißfleckenkrankheit. Bild: shurkin_son/iStock/Getty Images Plus

Ursachen und Symptome

Ursachen der Weißfleckenkrankheit

Die Weißfleckenkrankheit, oder auch Vitiligo, ist eine Hauterkrankung. Die Haut wird an den betroffenen Hautstellen weiß. Vermutlich steckt eine Autoimmunreaktion dahinter: Das Immunsystem richtet sich gegen die braunen Pigmentzellen (Melanozyten) und zerstört sie. Die Hautzellen enthalten den Farbstoff Melanin, der die Haut braun färbt und sie vor Sonne schützt.

Die Weißfleckenkrankheit tritt oft zusammen mit anderen Autoimmunerkrankungen auf wie einer Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoditis), Schuppenflechte, kreisrundem Haarausfall, Neurodermitis und Diabetes mellitus Typ 1 (Zuckerkrankheit). Diskutiert wird auch oxidativer Stress als möglicher Auslöser.

Männer und Frauen erkranken gleich häufig – unabhängig vom Hauttyp oder vom ethnischen Hintergrund.

Anzeichen und Formen

Weißfleckenkrankheit mit Cortison behandeln
Glucocorticoide (Cortison) als Cremes oder Salben dämpfen ein überaktives Immunsystem an den betroffenen Hautstellen. Sie können bei der Weißfleckenkrankheit zum Einsatz kommen. Bild: Ruletka/iStock/Getty Images Plus

Deutlichstes Symptom von Vitiligo sind die weißen Flecken auf der Haut. Die Flecken treten meist in Regionen mit starker Beanspruchung oder Sonnenexposition auf – zum Beispiel am Mund, an den Armen, Händen oder Füßen. Betroffen sein können aber auch Schleimhaut und Haare. Grundsätzlich kann die Erkrankung ruhen (stabile Weißfleckenkrankheit). Die weißen Flecken können aber auch fortschreiten. Dann spricht man von einer aktiven Weißfleckenkrankheit.

Man unterscheidet die lokale, segmentale und generalisierte Form. Bei der lokalen Weißfleckenkrankheit treten die Flecken nur an einer Stelle auf. Bei der segmentalen Form sind die Flecken auf beiden Körperseiten symmetrisch. Die generalisierte Form betrifft viele Bereiche und ist besonders oft mit Autoimmunerkrankungen verbunden.

In der Regel wird die Weißfleckenkrankheit nur als kosmetisches Problem gesehen. Der Leidensdruck der Patienten ist aber sehr hoch – insbesondere, wenn Körperstellen betroffen sind, die jeder sieht wie das Gesicht.

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Ziele der Behandlung

Wie wird die Weißfleckenkrankheit klassisch behandelt?

Die Weißfleckenkrankheit ist nicht heilbar. Eine reguläre Therapie gibt es noch nicht. In der Regel wird den Betroffenen empfohlen, die Flecken mit Kosmetika abzudecken.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Immunsystem zu hemmen. Zum Beispiel verschreiben Ärzte Cortison-haltige Cremes. Cortison bremst ein überaktives Immunsystem. Auch eine Lichttherapie mit Schmalband-UVB-Licht kann begleitend eingesetzt werden. Bei bestimmten Patienten wird zudem eine Zelltransplantation versucht. Dabei werden die braunen Pigmentzellen (Melanozyten) im Labor gezüchtet und in die weißen Flecken gespritzt. Zudem forscht man an weiteren zielgerichteten Immuntherapien. So soll das Immunsystem daran gehindert werden, die Pigmentzellen weiter anzugreifen.

Je nach Schwere der Erkrankung kann die psychische Belastung sehr groß sein. Daher kommen auch psychotherapeutische Behandlungsmethoden infrage.

Info

Die Melanozyten sind nicht nur für die Farbe der Haut wichtig. Der Hautfarbstoff Melanin schützt auch vor den schädlichen UVB/UVA-Strahlen der Sonne. Werden die braunen Pigmentzellen abgebaut, wird die Haut lichtempfindlicher. Patienten mit der Weißfleckenkrankheit sollten beim Sonnenschutz besonders umsichtig sein – die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, ist besonders hoch.

Ziele der Mikronährstoffmedizin

Mithilfe der Mikronährstoffmedizin kann die Behandlung der Weißfleckenkrankheit unterstützt werden. Es soll erreicht werden, dass weniger braune Pigmentzellen durch das Immunsystem zerstört werden. So können gezielt eingesetzte Mineralstoffe in Kombination mit einer gesunden Ernährung die Wirkung von äußerlich angewandten Medikamenten und Therapien ergänzen.

Als sehr wichtig für den Stoffwechsel der Haut haben sich Kupfer und Zink herausgestellt. Ein Mangel führt zu einer geringen Pigmentierung von Haut und Haar sowie zu Hauterkrankungen. Des Weiteren spielen Antioxidantien eine tragende Rolle, da bei der Weißfleckenkrankheit vermehrt oxidativer Stress auftritt. Folgende Mikronährstoffe kommen deshalb zum Einsatz

  • Kupfer und L-Phenylalanin sind für die Melaninbildung notwendig.
  • Vitamin C, E  und Ginkgo lindern oxidativen Stress.
  • Zink ist notwendig für die Bildung der Pigmentzellen.
  • Vitamin D  reguliert das Immunsystem.
  • B-Vitamine  senken den Homocysteinspiegel und könnten den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.
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Behandlung mit Mikronährstoffen

Kupfer für eine gute Bildung von Melanin

Wirkweise von Kupfer

Der Körper braucht das Enzym Tyrosinase, um den Hautfarbstoff Melanin zu bilden. Das Enzym funktioniert aber nur mit Kupfer . Mangelt es an diesem Mineralstoff, verlieren Haut und Haare ihre Farbe. Daher vermutet man einen Einfluss von Kupfer im Entstehungsprozess der Weißfleckenkrankheit. Allerdings ist der Mechanismus dahinter noch weitgehend unbekannt.

Bekräftigt wird die Annahme dadurch, dass Betroffene niedrige Kupferspiegel haben. Das zeigt eine Übersichtsstudie mit fast 900 Patienten.

Info

Bei einer aktiven (fortschreitenden) Weißfleckenkrankheit steigen die Kupferwerte eher an. Das zeigt eine Beobachtungsstudie. Sehr wahrscheinlich geben die absterbenden Zellen ihr Kupfer ins Blut ab. In diesem Fall spiegeln die Kupfergehalte im Blut vermutlich die aktuelle Versorgung mit Kupfer nicht wider.

Die direkte Wirkung von Kupfer bei der Weißfleckenkrankheit ist bisher nicht in Studien untersucht worden. Allerdings wird Kupfer im Rahmen der Mikronährstoffmedizin teilweise mit Erfolg eingesetzt. Da eine Unterversorgung mit einer Entfärbung der Haut in Zusammenhang steht, sollte ein Kupfermangel in jedem Fall ausgeglichen werden.

Lebensmittel die reich an Kupfer sind
Ein Kupfermangel kann durch eine abwechslungsreiche Ernährung vermieden werden. Nüsse, Hülsenfrüchte und Schalentiere sind zum Beispiel gute Kupferlieferanten. Bild: yulka3ice/iStock/Getty Images Plus

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Kupfer

Mikronährstoffexperten empfehlen bei der Weißfleckenkrankheit 1 bis 4 Milligramm Kupfer pro Tag. Am besten wird die Dosis bis eine Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen. So kann Kupfer ungehindert im Darm aufgenommen werden.

Magenempfindliche Personen können Kupfer auch zum Essen einnehmen. Dann sollte die Einnahme am besten zu einer eiweißhaltigen Mahlzeit erfolgen – zum Beispiel mit Quark. Die Eiweiße unterstützen die Aufnahme. Pflanzliche Ballaststoffe hemmen sie dagegen.

Kupfer: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Schwangere und Stillende sollten hoch dosiertes Kupfer (mehr als 2 Milligramm) nur bei einem Mangel und in Rücksprache mit dem Arzt ergänzen.

Personen mit der Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) dürfen kein Kupfer ergänzen. Die Kupferausscheidung ist bei dieser Erkrankung gestört, sodass sich Kupfer im Körper anreichert.

Personen mit Nierenerkrankungen sollten erst ihren Kupferspiegel im Blut prüfen lassen, bevor sie Kupfer ergänzen. Kranke Nieren können Kupfer nicht richtig ausscheiden: Ein Überschuss kann die Folge sein.

Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel (Antibabypille) einnehmen, haben oft erhöhte Kupferspiegel im Blut. Die längerfristige Ergänzung von Kupfer ab einer Dosierung von 0,2 Milligramm sollte dann mit dem Arzt abgesprochen werden.

Zwischen der Einnahme von Kupfer und Antazida (wie Rennie®, Talcid®) sollte ein Abstand von mindestens zwei Stunden liegen. Antazida hemmen die Aufnahme von Kupfer.

L-Phenylalanin – eine Vorstufe von Melanin

Wirkweise von L-Phenylalanin

Die lebenswichtige Aminosäure L-Phenylalanin ist Baustein für das Hautpigment Melanin: L-Phenylalanin wird über die Aminosäure L-Tyrosin in Melanin überführt. Der Körper muss daher ausreichend mit diesen Aminosäuren versorgt sein.

Bei der Weißfleckenkrankheit könnte es sinnvoll sein, L-Phenylalanin gezielt einzunehmen: In einer ersten Studie waren weiße Hautstellen in der Bauchgegend nach vier Monaten wieder normal gefärbt. L-Phenylalanin wurde vor einer Lichttherapie eingenommen. Auch in einer weiteren ersten Studie zeigten sich positive Ergebnisse für diese Kombinationsbehandlung.

Möglicherweise profitieren besonders Kinder und Patienten mit der Weißfleckenkrankheit im Gesicht von einer L-Phenylalanin-Einnahme. Darauf deuten die Ergebnisse einer ersten Studie hin. Die Betroffenen wurden neben L-Phenylalanin noch mit Cortison-haltigen Cremes und Sonnenlicht (im Winter mit UVA-Lampen) behandelt.

Auch wenn noch größere und hochwertige Studien nötig sind – in der Praxis wird L-Phenylalanin schon länger angewendet. Die Einnahme ist daher einen Versuch wert. Es sollte mit den gängigen Maßnahmen kombiniert werden wie mit einer Lichttherapie.

Dosierung und Einnahmeempfehlung von L-Phenylalanin

Gesichtsbehandlung
Begleitend zu einer Lichttherapie könnte L-Phenylalanin die Pigmentierung der Haut unterstützen. L-Phenylalanin ist ein wichtiger Baustein für das Hautpigment Melanin. Bild: robertprzybysz/iStock/Getty Images Plus

Mikronährstoff-Experten empfehlen eine Dosis von 2.500 bis 5.000 Milligramm L-Phenylalanin pro Tag. In Studien zeigten sich Mengen von bis zu 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich als geeignet. Bei einer 70 Kilogramm schweren Person entspricht das 3.500 Milligramm L-Phenylalanin pro Tag. Die genaue Dosierung wird im Idealfall in Rücksprache mit dem Arzt festgelegt.

Es empfiehlt sich, L-Phenylalanin 30 bis 45 Minuten vor der Lichttherapie einzunehmen. Dann ist die Konzentration im Blut am höchsten. Damit L-Phenylalanin gut im Darm aufgenommen wird, sollte es zudem möglichst auf nüchternen Magen eingenommen werden. Sinnvoll sind zum Beispiel zwei Stunden nach dem Essen.

L-Phenylalanin: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte L-Phenylalanin nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Liegt eine Phenylketonurie vor, darf L-Phenylalanin nicht ergänzt werden. Betroffenen fehlt ein Enzym (Phenylalanin-Hydroxylase), das L-Phenylalanin verstoffwechselt.

Personen, die an einer Nierenschwäche leiden, sollten die Einnahme von L-Phenylalanin bei der Eiweißzufuhr beachten. Daher wird die Rücksprache mit dem Arzt empfohlen. Das Gleiche gilt für Patienten mit schweren Lebererkrankungen.

Die gleichzeitige Einnahme von L-Phenylalanin und MAO-Hemmern kann zu einer Erhöhung des Blutdrucks führen. Zu diesen Medikamenten zählen Selegilin (Selegilin Hexal®), Moclobemid (Aurorix®) und Tranylcypromin (Jatrosom®).

Antioxidantien: Vitamin C und E lindern oxidativen Stress

Wirkweise von Vitamin C und E

Illustrative Darstellung von oxidativem Stress
Ist das Verhältnis von freien Radikalen zu Antioxidantien gestört, spricht man von oxidativem Stress. Bild: ttsz/iStock/Getty Images Plus

Die Weißfleckenkrankheit hängt sehr wahrscheinlich mit hohem oxidativem Stress zusammen: In Blut und Haut von Betroffenen herrscht ein Ungleichgewicht zwischen antioxidativ wirksamen Stoffen und schädigenden freien Radikalen. Die Folge ist oxidativer Stress. Dieser verändert die Eiweiße, sodass sie vom Immunsystem als fremd erkannt werden – die Immunzellen starten einen Angriff.

Antioxidantien wie Vitamin C und E können oxidativen Stress vermindern. Im Versuch an Mäusen mit beginnender Weißfleckenkrankheit färbten sich die weißen Hautstellen wieder, nachdem sie mit Antioxidantien behandelt worden waren. Der Einsatz von Antioxidantien könnte daher sinnvoll bei der Behandlung der Weißfleckenkrankheit sein.

Erste Studien an Menschen liegen bereits vor. Die Einnahme von Antioxidantien wie Vitamin C half, das Gleichgewicht an Antioxidantien und freien Radikalen wiederherzustellen. In einer weiteren ersten Studie trug die kombinierte Einnahme von Antioxidantien zudem zur Bräunung weißer Hautstellen bei. Unter anderem bekamen die Teilnehmer 10 Milligramm Vitamin E täglich. Auch das Fortschreiten der Krankheit konnte gebremst werden. Untersucht wurden Vitiligo-Patienten, die zusätzlich mit Cortisonsalben und/oder einer Bestrahlungstherapie behandelt wurden. Bei Studienteilnehmern, die keine Antioxidantien einnahmen, zeigte sich kein Effekt.

Info

Besonders wirksam sind vermutlich nicht einzelne Stoffe, sondern komplexe Kombinationen. So dürften Vitamin C und E zusammen mit anderen antioxidativen Mikronährstoffen besonders effektiv sein – zum Beispiel mit Zink und sekundären Pflanzenstoffen aus grünem Tee.

Insgesamt ist die Wirksamkeit von Antioxidantien bei der Weißfleckenkrankheit vielversprechend, jedoch nicht endgültig bewiesen. Ob sie zum Beispiel auch ohne andere Therapiemethoden einen Nutzen haben, muss noch untersucht werden. Antioxidantien wie Vitamin C und E können aber die Behandlung der Weißfleckenkrankheit versuchsweise unterstützen.

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin C und E

Mikronährstoff-Experten empfehlen niedrig dosierte Kombinationspräparate, um optimal mit Antioxidantien versorgt zu sein. Pro Tag sind zum Beispiel 200 bis 300 Milligramm Vitamin C sinnvoll sowie 15 bis 25 Milligramm Vitamin E (aus Tocopherolen und Tocotrienolen).

Bei sehr dunkelhäutigen Menschen mit der Weißfleckenkrankheit fanden Forscher höhere Werte an Antioxidantien im Blut – vor allem an Selen. Betroffene sollten Antioxidantien deshalb nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen. Der Arzt kann zum Beispiel feststellen, ob ein Mangel vorliegt.

Nehmen Sie nicht mehr als 200 Milligramm Vitamin C auf einmal ein – sondern verteilen Sie die Dosis über den Tag: Bei einer hohen Dosierung sinkt die Vitamin-C-Aufnahme im Darm. Vitamin C kann zum Essen eingenommen werden: So ist es verträglicher für den Magen. Da Vitamin E ein fettlösliches Vitamin ist , sollte es für eine gute Aufnahme in jedem Fall zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

Oxidativer Stress im Labor bestimmen lassen

Es kann ratsam sein, die Belastung durch oxidativen Stress untersuchen zu lassen – zum Beispiel, um herauszufinden, ob eine höhere Dosierung an Antioxidantien sinnvoll ist. Dazu gibt es verschiedene Methoden – entweder im Blut oder im Urin. Je nach Labor und Messmethode unterscheiden sich die Normalwerte. Ein Gesamt-Antioxidantienstatus von 1,13 bis 1,57 Millimol pro Liter Blutserum ist zum Beispiel ideal. Das Blutserum ist die Flüssigkeit des Blutes ohne die Blutzellen.

Vitamin C: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Da Vitamin C die Eisenaufnahme verbessert, sollten Menschen mit der Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) Vitamin C nur unter ärztlicher Aufsicht ergänzen.

Hoch dosiertes Vitamin C setzte im Tierversuch die Wirkung des Blutkrebs-Wirkstoffs Bortezomib (zum Beispiel Velcade®) herab. Nehmen Sie hoch dosiertes Vitamin C deshalb während einer solchen Therapie nur nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Zink unterstützt die Bildung von Pigmentzellen

Wirkweise von Zink

Zink ist wichtig für das Immunsystem und den Stoffwechsel von Haut und Haaren: Als Antioxidans schützt es zum Beispiel die Körperzellen vor oxidativem Stress. Zink wird auch gebraucht, um die Bildung von neuen Pigmentzellen (Melanozyten) anzuregen sowie vom Hautfarbstoff Melanin. Kommt es zu einem Zinkmangel, können die Folgen weitreichend sein: Wundheilungsstörungen, Abwehrschwäche und Veränderungen an Haut und Nägeln sind möglich.

Einen Zusammenhang zwischen der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) und Zink zeigt eine Beobachtungsstudie: Die untersuchten Patienten wiesen niedrige Zinkwerte auf.

Info

Übrigens: Bei einer aktiven (fortschreitenden) Weißfleckenkrankheit wird durch sterbende Hautzellen vermehrt Zink ins Blut abgegeben: Die Werte steigen. Die Zinkversorgung des Körpers kann daher an den Blutwerten nicht verlässlich abgelesen werden.

Auch eine vorläufige Studie zur Einnahme deutet darauf hin, dass sich Zink positiv auf die Erkrankung auswirkt: Die Behandlung mit Zink zusammen mit einer Cortisoncreme war wirksamer als die Creme allein. Insgesamt war die Wirkung aber nicht sehr stark. Hochwertige Studien müssen deshalb noch zeigen, wie gut Zink bei der Weißfleckenkrankheit hilft. Da Zink aber für eine gesunde Haut wichtig ist, sollte auf jeden Fall auf eine ausreichende Versorgung geachtet werden.

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Zink

Bei der Weißfleckenkrankheit empfehlen Mikronährstoff-Experten 10 Milligramm Zink pro Tag. Dies stellt die Versorgung sicher. Am besten werden Zinkpräparate mit den Mahlzeiten eingenommen, um Magenprobleme zu vermeiden. Zudem steigern eiweißreiche Lebensmittel die Aufnahme von Zink im Darm. Empfehlenswert sind außerdem organische Zinkverbindungen wie Zinkcitrat.

Zink: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Bei einer chronischen Nierenschwäche oder anderen Nierenerkrankungen sollte Zink nicht über Präparate eingenommen werden. Geschwächte Nieren können Zink nicht richtig ausscheiden, der Blutspiegel würde zu hoch werden.

Zink kann bestimmte Antibiotika (Gyrasehemmer und Tetrazykline) sowie Medikamente bei Osteoporose (Bisphosphonate) binden. Das macht sie unwirksam. Deshalb empfiehlt sich ein Einnahmeabstand von mindestens zwei Stunden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Gyrasehemmer: Ciprofloxacin (zum Beispiel Ciloxan®), Enoxacin (zum Beispiel Enoxor®), Levofloxacin (zum Beispiel Tavanic®), Moxifloxacin (zum Beispiel Avalox®), Norfloxacin (zum Beispiel Bactracid®, Norfluxx®) und Ofloxacin (zum Beispiel Floxal®, Tarivid®)
  • Tetrazykline: Tetracyclin (zum Beispiel Achromycin®, Supramycin®, Tefilin®), Doxycyclin (zum Beispiel Supracyclin®, Vibramycin®) und Minocyclin (zum Beispiel Aknosan®, Skinocyclin®)
  • Bisphosphonate: Alendronat (zum Beispiel Fosamax®, Tevanate®), Clodronat (zum Beispiel Bonefos®), Etidronat (zum Beispiel Didronel®), Ibandronat (Bondronat®), Pamidronat (Aredia®), Risedronat (Actonel®) und Tiludronat (Skelid®).
Ginkgo Pflanze und Tabletten
Ginkgo könnte bei der Weißfleckenkrankheit helfen. Das zeigen erste Studien. Bild: bonchan/iStock/Getty Images Plus

Ginkgo wirkt Entzündungen entgegen

Wirkweise von Ginkgo

Ginkgo hat antientzündliche und antioxidative Effekte. Er könnte damit positiv auf den Prozess der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) wirken. Vitiligo-Patienten zeigen vermehrt oxidativen Stress. Antioxidative Stoffe, die diesen bekämpfen, sind oft im Ungleichgewicht – so das Ergebnis einer Beobachtungsstudie.

In einer kleinen hochwertigen Studie führte die Einnahme von Ginkgo-Extrakt bei einem Teil der Vitiligo-Patienten zu einem Stillstand der Erkrankung. Bei zehn Patienten konnte sogar eine vollständige Neufärbung der Haut festgestellt werden. Auch eine Vorstudie zeigt einen Nutzen von Ginkgo-Extrakt: Das Voranschreiten der Erkrankung konnte gestoppt werden. Im Schnitt haben sich 15 Prozent der weißen Hautstellen Betroffener wieder gefärbt.

Ginkgo-Extrakt könnte zusammengefasst die Behandlung der Weißfleckenkrankheit erfolgreich unterstützen: Zum einen scheinen die Inhaltstoffe das Voranschreiten zu bremsen, zum anderen könnte die erneute Färbung der Haut gefördert werden. Die Ergebnisse müssen zwar noch durch große hochwertige Studien bestätigt werden, die Einnahme ist aber in jedem Fall einen Versuch wert.

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Ginkgo

Mikronährstoff-Experten empfehlen bei der Weißfleckenkrankheit 100 bis 200 Milligramm Ginkgo-Extrakt pro Tag. In Ginkgo-Extrakt liegen die aktiven Inhaltsstoffe in höheren Mengen vor als zum Beispiel in zu Pulver verarbeiteten Blättern.

Die Dosis wird idealerweise auf zwei bis drei Einzeldosen verteilt zu den Mahlzeiten eingenommen. Die Behandlung sollte mindestens über einen Zeitraum von acht Wochen erfolgen.

Tipp

Achten Sie auf hochwertige Präparate: Wichtig ist, dass Ginkgo-Extrakt weniger als 0,0005 Prozent Ginkgolsäure enthält. Ginkgolsäure ist gesundheitsgefährdend: Sie könnte die Zellen schädigen oder eine Allergie auslösen. Fragen Sie beim Hersteller nach, wenn sie unsicher sind, wie viel Ginkgolsäure enthalten ist. Tee oder pulverisierte Blätter enthalten meist viel Ginkgolsäure. Sie sind deshalb nicht zu empfehlen.

Ginkgo: zu beachten während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf Ginkgo-Präparate verzichtet werden: Es liegen keine ausreichenden Studien vor. Gleiches gilt bei Epilepsie und für die Einnahme von Antibiotika, Antidepressiva oder Immunsuppressiva.

Ginkgo wirkt blutverdünnend. Daher sollte er nicht vor Operationen eingenommen werden, damit die Blutungsneigung bei Wunden nicht erhöht wird. Ginkgo sollte deswegen auch nicht gemeinsam mit Blutverdünnern wie Phenprocoumon (Marcumar®), Warfarin (Coumadin®), Clopidogrel (Plavix®) und Acetylsalicylsäure (Aspirin®) eingesetzt werden.

Da Ginkgo-Extrakt über die Leber abgebaut wird, sollte er nicht zusammen mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen (Neuralgin®), Diazepam (Valium®) und Diclofenac (Voltaren®) eingenommen werden. Auch diese Medikamente werden in der Leber verarbeitet.

Vitamin D reguliert das Immunsystem

Wirkweise von Vitamin D

Für die Wirkung von Vitamin D bei der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) werden verschiedene Mechanismen vermutet: Zum Beispiel wird Vitamin D für die Reifung neuer Pigmentzellen gebraucht. Hinzu kommen die immunregulierenden Eigenschaften von Vitamin D. Dies stellt sicher, dass das Immunsystem aktiv, aber nicht überaktiv ist. Auch könnte Vitamin D antioxidativ wirken und oxidativen Stress bremsen, der in der Haut von Vitiligo-Patienten durch UV-Licht entsteht.

Ob ein Vitamin-D-Mangel die Weißfleckenkrankheit begünstigt, ist noch umstritten: Es gibt Beobachtungsstudien, die zeigen, dass Patienten in aktiven Krankheitsphasen schlecht mit Vitamin D versorgt sind – während Patienten in stabilen Krankheitsphasen gute Vitamin-D-Werte aufweisen. Andere Studien zeigen allerdings keinen Zusammenhang zwischen dem Auftreten oder der Stärke der Erkrankung und dem Vitamin-D-Status.

Expertenwissen

Vermutlich ist die Vitamin-D-Versorgung allein nicht der beeinflussende Faktor. Sehr wahrscheinlich kommt es auch darauf an, wie der Körper darauf reagiert. Es gibt verschiedene genetische Varianten des Vitamin-D-Rezeptors. Dies entscheidet, wie gut Vitamin D im Körper wirken kann.

In einer ersten kleinen Studie testeten Forscher eine Therapie mit hoch dosiertem Vitamin D erfolgreich: Die Patienten erhielten ein halbes Jahr lang 35.000 Internationale Einheiten pro Tag. Bei 14 der 16 Patienten färbten sich die weißen Hautstellen wieder. Die hohe Dosis war verträglich. Um die Niere zu schützen, mussten die Teilnehmer allerdings sehr calciumarm essen und viel Flüssigkeit trinken.

Wie gut Vitamin D bei Vitiligo hilft, müssen weitere Studien zeigen. Da ein Vitamin-D-Mangel bei der Erkrankung aber häufig auftritt, sollte der Spiegel erhöht werden. Vitamin D ist grundsätzlich wichtig.

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin D

Mikronährstoff-Experten empfehlen 1.000 bis 2.000 Internationalen Einheiten Vitamin D pro Tag. Um einen Vitamin-D-Mangel auszugleichen, können manchmal auch höhere Dosierungen nötig sein. Deshalb wird die Kontrolle der Blutwerte empfohlen, um die richtige Dosierung festzulegen.

In der Studie zur Vitamin D bei der Weißfleckenkrankheit wurden extrem hohe Dosierungen eingesetzt (35.000 Internationale Einheiten). Solch hohe Dosierungen sollten ausschließlich nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Der Arzt muss dann begleitend zum Beispiel die Calciumspiegel kontrollieren, damit es nicht zu einer Überdosierung kommt.

Vitamin D sollte zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Es ist ein fettlösliches Vitamin. Zusammen mit dem Fett aus Lebensmitteln wird es im Darm besser aufgenommen.

Vitamin D im Labor bestimmen lassen

Mikronährstoff-Experten empfehlen, den Vitamin-D-Status regelmäßig kontrollieren zu lassen – zum Beispiel zweimal im Jahr. Dabei wird im Labor gemessen, wie viel von der Transportform 25(OH)-Vitamin D im Serum vorhanden ist. Das Serum ist die Flüssigkeit des Blutes ohne die Blutzellen. Der Optimalwert liegt bei 40 bis 60 Nanogramm pro Milliliter.

Vitamin-D Bluttest
Damit ein Vitamin-D-Mangel wirksam ausgeglichen werden kann, sollte der Blutspiegel bestimmt werden Denn die richtige Dosis richtet sich nach der Versorgung. Bild: jarun011/iStock/Getty Images Plus

Vitamin D: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Personen, die unter Nierenerkrankungen (Niereninsuffizienz) oder calciumhaltigen Nierensteinen leiden, müssen aufpassen: Sie dürfen Vitamin D nur in Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen. Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium im Darm. Bei Nierenerkrankungen kann der Calciumhaushalt allerdings gestört sein und neue Nierensteine könnten entstehen. Bei Bedarf kontrolliert der Arzt die Blutwerte.

Bei der entzündlichen Bindegewebserkrankung Sarkoidose (Morbus Boeck) sollte Vitamin D nicht eingenommen werden: Sarkoidose-Patienten haben häufig hohe Calciumspiegel im Blut.

Entwässerungsmedikamente aus der Wirkstoffgruppe der Thiazide senken die Calciumausscheidung über die Nieren. Das bedeutet, Calcium bleibt im Blut. Da Vitamin D den Calciumspiegel im Blut erhöht, sollte Vitamin D nur gemeinsam mit Thiaziden eingenommen werden, wenn der Calciumspiegel regelmäßig kontrolliert wird. Dazu gehören vor allem die Wirkstoffe Hydrochlorothiazid (Disalunil®, Esidrix®) sowie Indapamid (zum Beispiel Inda Puren®, Sicco®) und Xipamid (zum Beispiel Aquaphor®, Neotri®).

B-Vitamine senken Homocystein und könnten den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen

Wirkweise von B-Vitaminen

Illustrative Darstellung einer Zellteilung
B-Vitamine sind wichtig für die Zellteilung. Sie könnten die Bräunung der Haut unterstützen. Bild: Christoph Burgstedt/iStock/Getty Images Plus

Der Körper braucht B-Vitamine, um das Zellgift Homocystein unschädlich zu machen. Vor allem Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure sind dazu nötig. Besteht ein Mangel, kommt es zu einer Anhäufung von Homocystein. Vitamin B12 ist zudem wichtig für die Bildung und Reifung von Körperzellen, zum Beispiel der Pigmentzellen (Melanozyten).

Bei Patienten mit der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) haben Forscher einen hohen Homocysteinspiegel beobachtet. Zudem ist ein Mangel an Vitamin B12 möglich. Dies zeigen verschiedene Beobachtungsstudien mit knapp 1.500 Vitiligo-Patienten. Der hohe Homocysteinspiegel sowie der niedrige Vitaminstatus scheinen auch die Krankheitsaktivität negativ zu beeinflussen. In zwei Vorstudien verbesserte die Einnahme von Vitamin B12 und Folsäure dagegen die Bräunung betroffener Hautstellen.

Um die Behandlung der Weißfleckenkrankheit zu unterstützen, kann es sinnvoll sein, die Ernährung mit B-Vitaminen zu ergänzen. Vor allem Vitamin B12 ist wichtig, da ein Mangel bei der Weißfleckenkrankheit häufig ist.

Dosierung und Einnahmeempfehlung von B-Vitaminen

Mikronährstoff-Experten empfehlen bei der Weißfleckenkrankheit eine Basisversorgung mit B-Vitaminen – zum Beispiel in folgender Dosierung:

  • Vitamin B6: 1 bis 5 Milligramm
  • Vitamin B12: 10 bis 15 Mikrogramm (als Methylcobalamin)
  • Folsäure: 200 bis 400 Mikrogramm (als 5-Methyltetrahydrofolat)

Wenn bereits ein erhöhter Homocysteinspiegel vorliegt, können höhere Dosierungen nötig sein. Mehr dazu erfahren Sie hier. Nehmen Sie B-Vitamine am besten mit den Mahlzeiten ein, um die Verträglichkeit für den Magen zu verbessern.

Info

Personen mit der Weißfleckenkrankheit haben oft eine autoimmune Magenschleimhautentzündung (atrophische Gastritis). In der Folge wird Vitamin B12 schlechter aufgenommen. Es kommt daher bei einem Drittel der Patienten zu einer Blutarmut (perniziöse Anämie). Dann muss der Arzt Vitamin B12 sehr hoch dosieren oder direkt in den Muskel spritzen.

B-Vitamine und Homocystein im Labor bestimmen lassen

Vor allem der Wert an Vitamin B12 sollte bei der Weißfleckenkrankheit kontrolliert werden, da ein Mangel oft vorkommt. Am besten wird das Holotranscobalamin (HoloTC) bestimmt. Diese Messung ist genauer und aussagekräftiger. Normal ist ein Wert über 54 Pikomol pro Liter.

Auch ist es sinnvoll, den Homocysteinwert prüfen zu lassen – vor allem, wenn bereits eine Gefäßerkrankung, ein Diabetes mellitus oder erhöhte Blutfettwerte vorliegen. Denn Homocystein erhöht das Risiko für Gefäßschäden. Homocystein wird im Blutplasma bestimmt und liegt bei 5 bis 9 Mikromol pro Liter im Normbereich.

B-Vitamine: zu beachten während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Die Vitamine B6 und B12 sollten in höherer Dosierung während der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei einem nachgewiesenen Mangel und nach Absprache mit dem Frauenarzt eingenommen werden.

Diabetiker mit Nierenschaden und Nierenpatienten müssen besonders umsichtig sein: Vitamin B12 sollten Nierenpatienten nicht in Form von Cyanocobalamin, sondern als Methylcobalamin einsetzen. Cyanocobalamin ist für Nierenpatienten vermutlich hoch dosiert schädlich.

Gegen Infektionskrankheiten werden Antibiotika mit den Wirkstoffen Trimethoprim (Infectotrimet®), Proguanil (Paludrine®) und Pyrimethamin (Daraprim®) eingesetzt. Folsäure vermindert die Wirkung dieser Medikamente.

Die Einnahme hoher Mengen Folsäure könnte die Nebenwirkungen bestimmter Krebsmedikamente verstärken. Betroffen sind die Wirkstoffe 5-Fluorouracil (Actikerall®, Benda 5 FU®) und Capecitabin (Xeloda®). Sprechen Sie bei Krebs immer zuerst mit dem Arzt, bevor Sie Folsäure einnehmen.

Dosierungen auf einen Blick

Empfehlung pro Tag bei Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)

 

Vitamine

Vitamin C

200 bis 300 Milligramm (mg)

Vitamin E

15 bis 25 Milligramm

Vitamin D

1.000 bis 2.000 Internationale Einheiten (IE)

Vitamin B6

1 bis 5 Milligramm

Vitamin B12

10 bis 15 Mikrogramm (μg)

Folsäure

200 bis 400 Mikrogramm

  
 

Mineralstoffe

Kupfer

1 bis 4 Milligramm

Zink

10 Milligramm

  
 

Aminosäuren

L-Phenylalanin

2.500 bis 5.000 Milligramm

  
 

Pflanzenstoffe

Ginkgo-Extrakt

100 bis 200 Milligramm

 

Sinnvolle Laboruntersuchungen auf einen Blick

Sinnvolle Blutuntersuchungen bei Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)

 

Normalwerte im Serum

Gesamt-Antioxidantien-Status

1,13 bis 1,57 Millimol pro Liter (mmol/l)

Vitamin D

40 bis 60 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml)

Vitamin B12 (HoloTC)

Über 54 Pikomol pro Liter (pmol/l)

Homocystein

5 bis 9 Mikromol pro Liter (μmol/l)

 

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Zusammenfassung

Die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) ist eine Hauterkrankung, die sich durch weiße Flecken zeigt. Als Auslöser werden Autoimmunreaktionen gegen die Pigmentzellen der Haut angenommen. Die genauen Ursachen sind aber noch unbekannt.

Die Weißfleckenkrankheit dürfte auf eine Mikronährstofftherapie in Kombination mit einer Lichttherapie und Cremes ansprechen. So zeigt die Einnahme der Aminosäure L-Phenylalanin kurz vor der Lichttherapie ein gutes Ergebnis. L-Phenylalanin ist Baustein für das Hautpigment Melanin.

Freie Radikale können Zellstrukturen schädigen und so zur Entstehung der Weißfleckenkrankheit beitragen. Daher ist eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien wie Kupfer, Zink und den Vitaminen C und E sinnvoll. Daneben können antioxidative Pflanzenextrakte wie Ginkgo-Extrakt und helfen.

Vitamin D wirkt auf unterschiedliche Weise: Es schützt die Pigmentzellen und reguliert das Immunsystem. Vitiligo-Patienten sind in der aktiven Phase häufig mit Vitamin D unterversorgt. Vielen Betroffenen mangelt es zudem an Vitamin B12. Das führt zu Blutarmut und verstärkter Krankheitsaktivität. Daher sollte der Arzt bei der Weißfleckenkrankheit den Vitamin-B12-Spiegel überwachen.

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Verzeichnis der Studien und Quellen

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