Zeaxanthin: wichtig für Augen und Haut

Wie Zeaxanthin im Körper wirkt und bei welchen Krankheiten es helfen kann

Zeaxanthin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der zur großen Stoffklasse der Carotinoide gehört.  Neben Lutein ist Zeaxanthin das einzige Carotinoid in der Netzhaut der Augen. Dort kann es die Zellen vor oxidativen Schäden schützen. Aber auch für die Haut und das Gehirn kann Zeaxanthin gesundheitsfördernd sein. Erfahren Sie, bei welchen Erkrankungen Zeaxanthin sinnvoll ist und worauf sie bei der Einnahme achten sollten.

gelber Maiskolben
Zeaxanthin kommt natülicherweise in Mais vor. Daher stammt auch der Name: „zea mays“ ist der wissenschaftliche Name für Mais. Bild: allFOOD/iStock/Getty Images Plus

Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln

Zeaxanthin, was ist das?

Der Name Zeaxanthin leitet sich von der wissenschaftlichen Bezeichnung für Mais „zea mays“ ab sowie vom griechischen Wort „xanthós“. Dies bedeutet so viel wie „gelb“. Genau wie Lutein gehört Zeaxanthin zu den Carotinoiden. Carotinoide sind gelbrote Farbstoffe und kommen natürlicherweise in Pflanzen vor. Zeaxanthin ist fettlöslich.

Info

Zeaxanthin dient Pflanzen nicht nur als Lockfarbe für Insekten. Es schützt sie auch vor Sonneneinstrahlung sowie oxidativem Stress. Auch bei Tieren ist Zeaxanthin ein Schutz und Farbstoff: Es färbt zum Beispiel Krallen oder das Gefieder von Hühnern oder Gänsen und lockt so mögliche Paarungspartner an.

Zeaxanthin wird ausschließlich über die Nahrung aufgenommen. Der Körper kann es nicht selbst herstellen. In Lebensmitteln kommt hauptsächlich freies Zeaxanthin vor. Es gibt aber eine gebundene Form: Zeaxanthin-Ester. Bei dieser Form ist eine Säure an das Zeaxanthin-Molekül „angehängt“. Sie ist stabiler als freies Zeaxanthin und wird daher oft in Mikronährstoff-Präparaten verwendet. 

Zeaxanthin in Lebensmitteln

Zeaxanthin steckt vor allem in Mais und daraus hergestellten Produkten. Auch grünes Blattgemüse, gelbes Obst und Gemüse enthalten es. Zudem weist Eigelb relativ viel Zeaxanthin auf und ist gleichzeitig ein besserer Lieferant als Gemüse – der hohe Fettgehalt fördert die Aufnahme von Zeaxanthin im Darm.

Die besten 5 Zeaxanthin-Lieferanten: 

Milligramm (mg) pro 100 Kilokalorien (kcal)

Milligramm pro 100 Gramm (g)

Maistortillas

36

105,3

Maischips

17,9

92,5

Mais

12,9

10,3

rote Paprika 

13,7 bis 31,4

5,9 bis 13,5

Eigelb

0,4

1,2

Bei schonender Zubereitung ist Zeaxanthin sehr stabil. Es wird erst bei großer Hitze zerstört. Grundsätzlich ist Zeaxanthin aus gegarten oder zerkleinerten Lebensmitteln besser verfügbar. Die durchschnittliche tägliche Aufnahmemenge für Zeaxanthin (und Lutein) wird für Erwachsene auf 1,3 bis 1,7 Milligramm geschätzt. Ein genauer Tagesbedarf ist jedoch nicht bekannt.

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Aufnahme und Funktionen im Körper

Aufnahme und Verteilung

Zeaxanthin wird im Dünndarm zusammen mit Fetten aufgenommen. Die genauen Mechanismen sind aber noch nicht geklärt. Vermutlich wird Zeaxanthin in fettreiche Transporteiweiße verpackt, nachdem es die Darmzellen passiert hat. Auf diese Weise wird Zeaxanthin über das Blut zur Leber transportiert. Entweder wird es in der Leber gespeichert oder an andere Organe verteilt.

Den höchsten Gehalt an Zeaxanthin findet man im Auge – genauer im gelben Fleck (Makula) auf der Netzhaut. Dort ist die Stelle des schärfsten Sehens. Die gelbe Farbe des Flecks wir übrigens durch Zeaxanthin und Lutein verursacht. Daneben findet man Zeaxanthin in den Nebennieren, den Hoden, den Eierstöcken, der Lunge, dem Herzen und der Haut. Neuere Forschungsarbeiten zeigen, dass sich Zeaxanthin auch im Gehirn anreichert.

Nach der Aufnahme ist Zeaxanthin fünf bis zehn Tage lang im Körper nachweisbar. Das nicht aufgenommene Zeaxanthin wird über den Stuhl ausgeschieden. Stoffwechselprodukte von Zeaxanthin werden auch über den Urin aus dem Körper befördert.

Nahaufnahme des menschlichen Auges
Im Auge ist der Zeaxanthin-Gehalt am größten. Zeaxanthin wird mit Lutein in der Netzhaut eingelagert. Dort filtern sie schädliches Blau- und UV-Licht und schützen vor freien Radikalen. Bild: Olga Ignatova/iStock/Getty Images Plus

Funktionen von Zeaxanthin im Körper

Zeaxanthin hat verschiedene Schutzfunktionen. Forscher schreiben dies hauptsächlich den antioxidativen Fähigkeiten zu: Es fängt freie Radikale ab und verhindert dadurch oxidative Zellschäden. Auch antientzündliche Eigenschaften von Zeaxanthin scheinen eine Rolle zu spielen. Die Schutzfunktion betrifft hauptsächlich folgende Organe:

Netzhaut des Auges: Zeaxanthin und Lutein sind die einzigen Carotinoide, die in der Netzhaut vorkommen. Wissenschaftler vermuten, dass sie dort das schädliche Blau- und UV-Licht filtern sowie vor oxidativem Stress schützen. Zudem verbessern Zeaxanthin und Lutein das Kontrastsehen und reduzieren die Blendempfindlichkeit.

Haut: Durch die Linderung von oxidativem Stress kann Zeaxanthin die Hautgesundheit fördern. Beispielsweise trägt Zeaxanthin zu einem besseren Schutz vor Sonnenbrand oder Falten bei.

Blutgefäße: Zeaxanthin könnte zusammen mit anderen Carotinoiden vor einem Schlaganfall und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.

Gehirn: Eine gute Versorgung mit Zeaxanthin und Lutein steht mit der geistigen Leistung in Zusammenhang. Deshalb könnten Zeaxanthin und Lutein zur Vorbeugung von Demenz und Alzheimer beitragen.

Knochen:  Eine Ernährung, die reich ist anZeaxanthin, scheint die Knochendichte bei Männern und Frauen vor den Wechseljahren zu erhalten. Vermutlich hemmt Zeaxanthin den Knochenabbau. Gleichzeitig werden wahrscheinlich knochenbildende Zellen angeregt und der Knochenaufbau gefördert.

Immunsystem und Krebs: Möglicherweise können Zeaxanthin und andere Carotinoide Krebserkrankungen vorbeugen. Dies trifft vor allem bei Lungen-, Dickdarm-, Eierstock-, Gebärmutterhals- und Brustkrebs zu.

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Einsatz bei Krankheiten und gesundem Altern

Wie viel Zeaxanthin täglich hilft bei altersbedingter Makuladegeneration?

Patient in einer Untersuchung beim Augenarzt
Bei einer altersbedingten Makuladegeneration empfehlen Mikronährstoffexperten auf die Zufuhr von Zeaxanthin und Lutein zu achten. Die gilt auch für andere Augenerkrankungen wie grauer Star. Bild: monkeybusinessimages/iStock/Getty Images Plus

Bei einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) ist die Makula in der Netzhaut des Auges geschädigt. Oxidativer Stress und Sonnenlicht erhöhen das Risiko. Zeaxanthin kommt hauptsächlich im Zentrum der Netzhaut vor. Dort trägt es zum Schutz vor oxidativem Stress und Sonnenlicht bei.  Eine niedrige Konzentration von Zeaxanthin und Lutein steht mit einem erhöhten AMD-Risiko in Verbindung. Das zeigen Beobachtungsstudien. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Zeaxanthin das Sehen verbessern kann.

Das Vorkommen von Zeaxanthin in der Netzhaut ist durch die Ernährung beeinflussbar. Die gezielte Ergänzung scheint das Fortschreiten einer mittelschweren oder späten AMD-Form positiv zu beeinflussen. Ein Effekt wurde aber nur gezeigt, wenn Zeaxanthin mit anderen Carotinoiden und Antioxidantien wie Zink und Vitamin E kombiniert wurde. Eine vorbeugende Wirkung von Zeaxanthin bei AMD ist dagegen nicht eindeutig – auch, wenn es einzelne positive Hinweise dafür gibt. Zukünftig sind für einen endgültigen Beweis noch weitere Studien nötig.

Klar ist jedoch, dass sich eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse günstig auf die Augengesundheit auswirkt. Mikronährstoff-Mediziner empfehlen deshalb, bei AMD eine Dosierung von täglich 2 bis 10 Milligramm Zeaxanthin – idealerweise in Kombination mit Lutein und anderen Antioxidantien.

Hilft Zeaxanthin bei grauem Star und anderen Augenerkrankungen?

Zeaxanthin könnte auch bei anderen Augenerkrankungen helfen – dies gilt für grauen und grünen Star, einer Schädigung der Netzhaut als Folge von Diabetes (diabetische Retinopathie) und dem trockenen-Auge-Syndrom. Vor allem bei grauem Star (Katarakt) schädigen UV-Licht und freie Radikale die Eiweiße der Augenlinse. Dadurch kommt es zu einer Trübung. Zeaxanthin und Lutein filtern UV-Licht und neutralisieren freie Radikale. Deshalb könnten sie grauem Star entgegenwirken.

Die bisherigen Ergebnisse aus Beobachtungsstudien sind jedoch widersprüchlich: Einige Forscher fanden einen Zusammenhang zwischen einer Zeaxanthin-reichen Ernährung und einer Linsentrübung; andere dagegen nicht. Noch ist nicht klar, warum es diese Unterschiede gibt. Eine Ernährung, die reich ist an Zeaxanthin und Lutein, könnte auch die Wahrscheinlichkeit für eine künstliche Linse senken: Im Schnitt sank die Notwendigkeit für eine solche Operation um etwa 20 Prozent.

Etliche Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine regelmäßige Zufuhr von Zeaxanthin und Lutein zu einer gesunden Augenlinse beiträgt. Insgesamt sind aber weitere Studien nötig, um die Wirksamkeit bei Augenerkrankungen zu belegen.

Da Zeaxanthin für gesunde Augen wichtig ist, empfehlen Mikronährstoff-Mediziner, auf die ausreichende Zufuhr zu achten. Pro Tag sind 2 bis 10 Milligramm Zeaxanthin sinnvoll – idealerweise in Kombination mit Lutein.

 

Zeaxanthin trägt zum Schutz der Haut vor Sonnenbrand und Falten bei

Frau trägt Sonnenschutz auf
Begleitend zu Sonnencreme können Zeaxanthin und andere Carotinoide die Haut vor Sonnenbrand schützen. Zeaxanthin reichert sich in der Haut an. Dort kann es vor UV-Strahlen schützen. Bild: Ridofranz/iStock/Getty Images Plus

Zeaxanthin reichert sich zusammen mit anderen Carotinoiden in der Haut an. Dort schützen sie die Zellen vor UV-Strahlen und oxidativen Schäden.

Auf diese Weise helfen Carotinoide, die Haut vor Sonnenbrand zu schützen. Ein Tierversuch zeigt, dass Zeaxanthin und Lutein durch UV-Licht ausgelöste Entzündungsprozesse in der Haut bremsen. Auch eine vorläufige Studie mit 28 Teilnehmern deutet auf die schützende Wirkung hin: Die Toleranz gegenüber UV-Licht erhöhte sich nach acht Wochen im Vergleich zu Beginn der Studie. Ob diese Wirkung allein den Carotinoiden zuzuschreiben ist, kann allerdings nicht gesagt werden. Das Präparat enthielt auch Gamma-Linolensäure, Omega-3-Fettsäuren sowie Vitamin D.

Darüber hinaus könnte Zeaxanthin die Hautalterung verlangsamen. In einer vorläufigen Studie verbesserte die Einnahme eines Zeaxanthin-Präparats die Hautfeuchtigkeit. Auch Falten verringerten sich. Wurde Zeaxanthin zusätzlich auf die Haut aufgetragen, waren die positiven Wirkungen noch stärker. Zudem wurde ein hautaufhellender Effekt festgestellt – so das Ergebnis einer kleinen hochwertigen Studie.

Die ersten Studienergebnisse sind vielversprechend. Zukünftig bedarf es aber hochwertiger Studien, um zu belegen, dass Zeaxanthin vor Falten und Sonnenbrand schützt. In Kombination mit anderen Carotinoiden empfehlen Mikronährstoff-Experten Zeaxanthin jedoch für eine gesunde Haut. Pro Tag sind 1 bis 2 Milligramm hilfreich.

Info

Damit Carotinoide die Haut vor Sonne schützen, muss erst ein Depot in der Haut aufgebaut werden. Mit der Einnahme sollte deshalb etwa zehn Wochen vor der Sonneneinstrahlung begonnen werden. Carotinoide können Sonnenschutzmittel aber nicht ersetzen. Sie ergänzen nur deren Wirkung.

Fördert Zeaxanthin die geistige Leitung?

Vermutlich geht eine schlechte Versorgung mit Zeaxanthin und Lutein mit einer eingeschränkten geistigen Leistung einher. Auch könnte ein Zusammenhang zu Demenzerkrankungen bestehen – zum Beispiel zu Alzheimer. Möglicherweise spielen dabei die antioxidativen und antientzündlichen Eigenschaften von Zeaxanthin und Lutein eine wichtige Rolle. Zudem können die beiden Stoffe helfen, die Kommunikation zwischen Nervenzellen zu verbessern.

Der Gehalt an Zeaxanthin und Lutein im Auge ist ein indirektes Maß für den Gehalt im Gehirn: Mit steigender Menge der beiden Stoffe im Auge hatten sowohl junge als auch ältere Menschen bessere geistige Fähigkeiten. Dies zeigen Beobachtungsstudien. Auch waren Demenzerkrankungen weniger ausgeprägt als bei Senioren mit geringer Zeaxanthin-Menge im Gehirn. Insbesondere die sprachlichen Fertigkeiten waren besser. Zudem benötigten sie weniger Zeit, um bestimmte Testaufgaben zu lösen.

Es liegen bereits vorläufige und teils hochwertige Studien zur Einnahme von  Zeaxanthin- und Lutein-Präparaten vor: Das Gedächtnis, das logische Denken, die Aufmerksamkeit und die Anpassung an unerwartete oder sich verändernde Ereignisse (kognitive Flexibilität) verbesserten sich. Die Effekte wurden jedoch nicht in jeder Studie gezeigt.

In Zukunft sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Wirksamkeit zu bestätigen. Pro Tag können 2 Milligramm Zeaxanthin in Kombination mit 10 Milligramm Lutein eingesetzt werden, um die geistige Leistung zu unterstützen.

 

Dosierungsempfehlungen auf einen Blick

Dosierungsempfehlung von Zeaxanthin pro Tag in Milligramm (mg)

Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)

2 bis 10

Grauer Star

2 bis 10

Sonnenschutz und vorzeitige Hautalterung

1 bis 2

Unterstützung der geistigen Leistung

2

 

Einnahmeempfehlung

Wann und wie sollte Zeaxanthin eingenommen werden?

Im Normalfall wird genügend Zeaxanthin mit einer ausgewogenen Ernährung aufgenommen. Zum Beispiel sind in 100 Gramm Mais bereits 10,3 Milligramm Zeaxanthin enthalten. Zur gezielten Therapieunterstützung bestimmter Erkrankungen empfehlen Mikronährstoff-Experten jedoch Präparate. Der Vorteil ist: Präparate lassen sich besser dosieren, da der Gehalt in Lebensmitteln natürlicherweise schwankt. Nahrungsergänzungsmittel mit Zeaxanthin sind meist als Kapseln erhältlich.

Zeaxanthin-Präparate sollten zum Essen eingenommen werden. Zum Beispiel fördern Vitamin E und Eiweiße die Aufnahme im Darm. Auch Fette wirken sich günstig aus. Vorsicht ist jedoch bei Margarine geboten: Sie kann Phytosterine enthalten, die die Aufnahme hemmen. Das gilt auch für Ballaststoffe.

Zeaxanthin in Kapsel- und Pulverform
Meist empfehlen Mikronährstoffexperten ein Präparat, das eine Mischung verschiedener Carotinoide enthält. Die einzelnen Carotinoide unterstützen sich in ihrer Wirkung gegenseitig. Bild: Moussa81/iStock/Getty Images Plus

Worauf man bei hochwertigen Präparaten achten sollte

Am besten sollte Zeaxanthin als Bestandteil einer niedrig dosierten Antioxidantien-Mischung eingenommen werden – zum Beispiel mit anderen Carotinoiden wie Beta-Carotin oder Lycopin. Der sich ergänzende Effekt einer solchen Mischung kann die Wirkung verstärken. Besonders zur Unterstützung der Augengesundheit sollte ein Nahrungsergänzungsmittel gewählt werden, das neben Zeaxanthin auch Lutein enthält.

Zeaxanthin wird entweder chemisch im Labor hergestellt oder aus Extrakten von Blütenblättern (Studentenblume oder Ringelblume) gewonnen. Im Zutatenverzeichnis muss jedoch nicht angegeben werden, aus welcher Quelle Zeaxanthin stammt.

Wichtig ist bei Produkten zudem eine hohe Reinheit der Wirkstoffe. Dies verhindert, dass die Stoffe ranzig werden und dadurch für den Körper schlechter verwertbar sind.  Achten Sie deshalb auf Hersteller, die ihre Präparate regelmäßigen Laborkontrollen unterziehen. Hochwertige Präparate sind zudem frei von Zusatzstoffen wie Aromen sowie Substanzen, die Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen.

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Überdosierung, Wechselwirkungen und Hinweise

Kann Zeaxanthin überdosiert werden?

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Sicherheit von Zeaxanthin überprüft: Laut ihren Daten ist Zeaxanthin in einer Dosierung von 0,75 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag unbedenklich. Diese entspricht einer maximalen täglichen Menge von 53 Milligramm für eine Person mit 70 Kilogramm.

Nach bisherigen Erkenntnissen kommt es sowohl bei kurzzeitiger als auch langfristiger Aufnahme hoher Dosen nicht zu Gesundheitsschäden (bis zu 40 Milligramm Zeaxanthin täglich). Es kann bei dieser Dosierung lediglich zu einer Gelbfärbung der Haut kommen. Diese ist nicht gefährlich und bildet sich nach dem Absetzen der Präparate wieder zurück.

Steigert Zeaxanthin die Krebsgefahr?

Zellstudien geben Hinweise, dass Zeaxanthin und Lutein die Haut vor sonnenbedingtem Hautkrebs schützen kann. Es gibt jedoch auch Vermutungen, dass Zeaxanthin mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Formen von Hautkrebs (heller Hautkrebs) in Verbindung steht. Bisher existieren dafür aber keine Beweise. In der besagten Studie waren die Teilnehmer bereits von Hautkrebs betroffen, und sie lebten in Australien – einem Land mit hoher Sonnenbelastung. Die Zellen waren also vorgeschädigt.

Ein gleicher Zusammenhang wird bei Lungenkrebs und Rauchern vermutet, da andere isolierte Carotinoide (vor allem Beta-Carotin) ab einer hohen Menge das Krebsrisiko bei Rauchern noch weiter steigern. In einer Reihe von Labor- und Tierstudien zeigte sich Zeaxanthin jedoch als nicht krebsauslösend. Zeaxanthin und Lutein werden sogar oft anstelle von Beta-Carotin für Raucher empfohlen.

Dass Krebs allein durch Zeaxanthin gefördert wird, ist unwahrscheinlich – so auch die Einschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit bezüglich Lungenkrebs.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Mann liest Packungsbeilage
Auch wenn keine direkten Wechselwirkungen nachgewiesen wurden, sind sie möglich. Nehmen Sie deshalb insbesondere Fett- und Säureblocker zeitversetzt zu Zeaxanthin ein. Bild: AntonioGuillem/iStock/Getty Images Plus

Bisher wurden keine direkten Wechselwirkungen zwischen Zeaxanthin und Medikamenten nachgewiesen. Der bei Übergewicht eingesetzte Fettblocker Orlistat (zum Beispiel Xenical® oder Orlistat-ratiopharm®) kann zwar die Versorgung mit Beta-Carotin stören, für Zeaxanthin wurde dies jedoch nicht festgestellt. Eine Wechselwirkung wäre aber möglich.

Auch eine Wechselwirkung mit dem Säureblocker Omeprazol (zum Beispiel Antra MUPS®) wäre denkbar: Der Wirkstoff setzt die Aufnahme von Beta-Carotin herab.

Zur Sicherheit sollte Zeaxanthin nicht zeitgleich mit Fettblockern oder Säureblockern eingenommen werden. Halten Sie einen Abstand von mindestens zwei Stunden ein.

Zeaxanthin: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern

Bisher liegen keine Informationen vor, dass die Einnahme von Zeaxanthin in der Schwangerschaft und Stillzeit problematisch ist. Zeaxanthin geht in die Muttermilch über. Für Säuglinge und Kinder gibt es ebenfalls keine hinreichenden Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen. Sprechen Sie vor der Einnahme zur Sicherheit mit einem Arzt. Die übliche Menge, die mit der Ernährung aufgenommen wird, gilt dagegen als unproblematisch.

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Zusammenfassung

Zeaxanthin zählt zu den Carotinoiden. Zusammen mit Lutein kommt es vor allem im Auge vor. Doch auch in der Haut oder dem Gehirn ist es zu finden. Zeaxanthin werden verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Es schützt hauptsächlich vor oxidativem Stress und trägt so zur Gesundheit der Organe bei. Dazu gehören neben Augen, Haut und Gehirn auch Knochen und Blutgefäße. Zudem könnte Zeaxanthin bei der Vorbeugung von Krebs eine Rolle spielen.

In der Mikronährstoffmedizin wird Zeaxanthin zusammen mit Lutein und anderen Antioxidantien eingesetzt, um das Fortschreiten einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu bremsen. Wissenschaftler vermuten, dass Zeaxanthin das schädliche Blau- sowie UV-Licht filtert sowie vor oxidativem Stress schützt. Auch bei anderen Erkrankungen der Augen wie etwa dem grauen Star könnte sich der Einsatz lohnen. Es gibt ebenfalls Hinweise, dass Zeaxanthin die geistige Leistung verbessert und sich positiv bei Sonnenbrand und vorzeitiger Hautalterung auswirken kann.

Zeaxanthin sollte immer zu einer Mahlzeit eingenommen werden, da Fett aus Lebensmitteln die Aufnahme im Darm unterstützt. Selbst bei höheren Dosierungen (bis 53 Milligramm täglich) wird Zeaxanthin als ein sicherer Stoff eingestuft.

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Verzeichnis der Studien und Quellen

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