Carnosin zum Muskel- und Nervenschutz

Carnosin reguliert den Stoffwechsel und lindert Altersbeschwerden

Carnosin ist eine Verbindung aus zwei Aminosäuren. Es kommt vor allem in Muskeln und Nerven vor. In der Mikronährstoffmedizin wird Carnosin als Schutzstoff eingesetzt, zum Beispiel bei Diabetes, Altersbeschwerden und Alzheimer. Bei Sportlern soll es die Muskelermüdung verzögern und die Regeneration fördern. Lesen Sie hier, wann Carnosin ergänzt werden kann und wie man es richtig einsetzt.

Geöffnete Kapsel mit Pulver liegt über chemischer Formel von Carnosin
Carnosin ist aus den Aminosäuren Beta-Alanin und Histidin aufgebaut. Über die Ernährung bekommt man es aus Fleisch und Fisch. Bild: Health One Media GmbH

Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln

Eigenschaften von Carnosin

Carnosin ist ein natürlich vorkommendes Dipeptid. Dipeptide sind Verbindungen aus zwei Aminosäuren. Carnosin besteht zum Beispiel aus den beiden Aminosäuren Beta-Alanin und Histidin. Daneben gibt es viele Carnosin-ähnliche Verbindungen im Körper, wie beispielsweise Anserin. Anserin entsteht ebenfalls aus Beta-Alanin, enthält aber eine Histidin-Variante. Der Mensch kann Carnosin und Anserin selbst bilden, wenn er genügend Beta-Alanin und Histidin zur Verfügung hat.

Carnosin kommt im Muskel- und Nervengewebe vor, Anserin ebenfalls im Muskel. In einigen Studien wurde Carnosin zusammen mit Anserin eingesetzt.

Carnosin-Gehalt in Lebensmitteln

Mensch zeigt auf ein Stück Fisch in der Auslage
Carnosin kommt in Fleisch und Fisch vor. Pflanzliche Lebensmittel enthalten dagegen keins. Bild: GeorgeRudy/iStock/Getty Images Plus

Carnosin ist in den Muskeln von Tieren enthalten. Daher nehmen wir es wesentlich über Fleisch und Fisch mit der Nahrung auf. Pflanzliche Lebensmittel enthalten kein Carnosin.

Während der Verarbeitung von Fleisch kommt es jedoch zu Verlusten an Carnosin. Frisches Fleisch enthält daher am meisten Carnosin und der Gehalt nimmt beim Kochen oder der Reifung von Schinken bis zu einem Drittel ab.

5 wichtige Carnosin*-Lieferanten:

Milligramm (mg) pro 100 Kilokalorien (kcal)

Milligramm pro 100 Gramm (g)

Rehfleisch (Rotwild)

320

350

Schweinefleisch

150 bis 210

250 bis 350

Rindfleisch

100 bis 130

150 bis 200

Geflügelfleisch

40 bis 120

70 bis 200

Makrele

110

200

Hinweis: Werte können schwanken.

*Angegeben sind Carnosin und Carnosin-ähnliche Verbindungen (Histidin-haltige Dipeptide).

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Bedarf und Funktionen im Körper

Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Carnosin?

Carnosin muss nicht über die Nahrung aufgenommen werden. Der menschliche Körper bildet es selbst aus Beta-Alanin und Histidin. Daher gibt es keinen Bedarf an Carnosin. Über eine ausgewogene Ernährung mit Fleisch nimmt man aber durchschnittlich 330 Milligramm Beta-Alanin pro Tag auf.

Carnosin: Bildung, Aufnahme und Speicherung

Carnosin wird im Körper gebildet. Das geschieht vor allem in den Muskelzellen und in den Stützgewebe-Zellen des Nervensystems (Gliazellen). Carnosin kann aber auch über den Darm aus Lebensmitteln aufgenommen werden. Ein Teil wird direkt in den Dünndarmzellen durch das Enzym Carnosinase abgebaut. Ein anderer Teil gelangt vermutlich ins Blut und von dort zu den Geweben.

Carnosin wird im Körper gespeichert. Die höchsten Mengen liegen in der Muskulatur, dem Magen, der Niere, dem Herzmuskel und im Gehirn vor. Im Gehirn reichert sich Carnosin in den Nervenzellen besonders im Teil für das Geruchsempfinden an. Der Gehalt im Muskel kann durch eine Ergänzung um 80 bis 85 Prozent ansteigen. Ist der Muskelspeicher gefüllt, sinkt er nur langsam im Zeitraum von bis zu 20 Wochen wieder ab.

Im Blut ist nur wenig Carnosin enthalten, da es schnell durch Enzyme abgebaut wird. Als Abbauprodukt entstehen Beta-Alanin und Histidin. Ihr Abbau und ihre Ausscheidung erfolgen über die Leber und Nieren.

Welche Wirkung hat Carnosin?

Zeichnung von einem Muskelquerschnitt zeigt Carnosinspeicher
Carnosin ist vor allem wichtig für die Muskeln. Bild: JFalcetti/iStock/Getty Images Plus

Die wichtigste Aufgabe von Carnosin besteht darin, eine Übersäuerung abzufangen und als Antioxidans oxidativen Stress zu lindern. Zudem reguliert es die Calciumverwertung im Muskel. Calcium reguliert die Muskelkontraktion und damit die Muskelfunktion. Aus diesem Grund ist Carnosin ein Schutzstoff und Muskelnährstoff in folgenden Bereichen:

Skelettmuskel und Herz: Eine Ergänzung erhöht die Carnosin-Speicher, was die Muskeln anregt. Eine Studienauswertung (Metastudie) deutet darauf hin, dass Beta-Alanin die Leistung eines intensiven kurzen Trainings verbessert. In Laborversuchen verbesserte Carnosin auch die Arbeit des Herzmuskels. Man vermutet, dass es über eine Dämpfung der Muskelübersäuerung, eine bessere Calciumnutzung und die antioxidative Aktivität wirkt.

Nerven: Im Gehirn liegt Carnosin vermehrt in Bereichen für die Sinneswahrnehmung vor. Forscher vermuten, dass es als Botenstoff für das Nervensystem wirkt. Erste Hinweise zeigen, dass eine spezielle Zink-Carnosin-Verbindung (Zink-L-Carnosin) Geschmacksstörungen lindert. Carnosin könnte auch das Gehör schützen. Im Tierversuch wurde die Schädigung der Haarzellen im Innenohr bei starker Lärmbelastung (akustisches Trauma) gelindert.

Entgiftung: Carnosin wirkt antioxidativ und verhindert Schäden am Gewebe wie den Nervenzellen. Auch könnte es Schwermetalle entgiften, indem es mit ihnen Komplexe (Chelate) bildet. Zum Beispiel kann Carnosin vor Nervenschäden durch hohe Zinkspiegel schützen. Darüber hinaus entgiftet Carnosin den Stoffwechsel, da es die Entstehung schädlicher Abfallprodukte durch oxidativen Stress und Schäden durch hohe Blutzuckerwerte hemmt. Ein Einsatz bei Nervenerkrankungen wie Parkinson und Schizophrenie, Autismus sowie Durchblutungsstörungen wird diskutiert.

Blutdruck: In Tierversuchen wurde eine blutdrucksenkende Wirkung durch Carnosin beobachtet. Vermutlich erweitert Carnosin die Blutgefäße, indem es den Stoffwechsel des Botenstoffs Stickstoffmonoxid (NO) reguliert.

Wundheilung: Carnosin beschleunigte in Tiermodellen die Wundheilung. Vermutlich sind dafür die Carnosin-Bausteine Beta-Alanin und Histidin verantwortlich. Histidin ist die Vorstufe des Botenstoffs Histamin. Es aktiviert das Immunsystem. Daneben werden Wachstumsfaktoren für den Aufbau der Bindegewebszellen (Fibroblasten) und Blutgefäße freigesetzt. Beta-Alanin stimuliert dagegen die Bildung des Struktureiweißes Kollagen. Dieses wird für die Regeneration der Gewebefestigkeit gebraucht.

Krebs: Labor- und Tierversuche lassen annehmen, dass Carnosin gegen Krebs wirkt. Es unterdrückte auch die Ausbreitung von Krebs durch Metastasen. Unter Laborbedingungen schützte Carnosin so vor Leberkrebs, Gehirntumoren (Glioblastomen), Blasen-, Dickdarm-, Magen- und Gebärmutterhalskrebs. Für eine Anwendung in der Therapie ist es noch zu früh.

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Mangel erkennen und beheben

Anzeichen eines Carnosin-Mangels

Ein Mangel an Carnosin zeigt keine Symptome. Das liegt vor allem daran, dass der Köper in der Lage ist, Carnosin in gewissen Mengen selbst zu bilden. Allerdings erfüllt es viele wichtige Funktionen im Körper. Eine schlechte Versorgung könnte daher Erkrankungen und Altersanzeichen mitbedingen.

Wer hat ein erhöhtes Risiko einer Unterversorgung?

Blutproben auf Laborformular
Man kann Carnosin zwar im Blut bestimmen, ein Test ist in der Praxis jedoch unüblich. Bild: fotoquique/iStock/Thinkstock

Eine Unterversorgung mit Carnosin tritt bei einem Mangel an Eiweißen auf. Die Aminosäure Histidin als Baustein von Carnosin ist essenziell – sie muss also mit der Nahrung aufgenommen werden.

Da Carnosin nur in Fleisch und Fisch vorkommt, haben Vegetarier und Veganer einen niedrigen Spiegel. Frauen weisen allgemein geringe Carnosin-Speicher auf.

Durch Beobachtungsstudien wurde überdies gezeigt, dass sich die Carnosin-Werte im Alter verringern. Die Abnahme beginnt oft schon nach der Pubertät. Der Grund ist unklar, aber Forscher vermuten einen Zusammenhang mit dem Rückgang der Sexualhormone sowie Veränderungen der Muskulatur. Im Alter nimmt die Muskelmasse natürlicherweise ab.

Ist ein Carnosin-Bluttest sinnvoll?

Im Labor kann der Gehalt an Carnosin gemeinsam mit anderen Aminosäuren bestimmt werden. Allerdings ist ein Bluttest unüblich, da Carnosin im Blut schnell abgebaut wird und vom Körper selbst gebildet werden kann.

Nur in seltenen Fällen werden die Höchstwerte überprüft, zum Beispiel bei bestimmten Erbkrankheiten mit defektem Carnosin-Abbau. Dann kommt es zu erhöhten Blutspiegeln.

Ein Carnosin-Wert bis 10 Mikromol pro Liter Blutserum ist normal. (Das Blutserum ist der flüssige Teil des Blutes.)

Carnosin im Blutserum in Mikromol pro Liter (µmol/l)

Normalwerte

unter 10

Überversorgung

über 10

Unterversorgung mit Carnosin ausgleichen

Da der Körper Carnosin selbst herstellen kann, gibt es keine klare Dosis-Empfehlungen bei einer Unterversorgung.

Eine gezielte Ergänzung im Rahmen der Mikronährstoffmedizin kann jedoch positive Effekte auf die Gesundheit haben. Die Dosierung dabei liegt meist zwischen 500 bis 1.000 Milligramm pro Tag.

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Einsatz bei Krankheiten, gesundem Altern und Sport

Carnosin zur Blutzuckerkontrolle bei Diabetes und zum Schutz vor Folgeschäden

Frau streckt ihre Arme zur Seite aus
Da Carnosin antioxidativ wirkt, wird es als Anti-Aging-Mittel diskutiert. Bild: https://www.vitamindoctor.com/naehrstoffe/sonstige-substanzen/kollagenkollagenhydrolysat

Carnosin könnte vor Diabetes schützen. Ein hoher Blutzuckerspiegel schädigt Eiweiße, wodurch sie ihre Funktion verlieren. Carnosin kehrt möglicherweise diese Eiweißveränderungen um und stimuliert den Abbau von defekten Eiweißen. Zudem beeinflusst Carnosin den Fettstoffwechsel.

In einer hochwertigen Studie senkte Carnosin den Nüchternblutzucker und die Blutfette (Triglyceride) von Diabetikern. Außerdem verringerte sich ein Marker für den Langzeitblutzuckerspiegel (glykiertes Hämoglobin (HbA1c)) sowie entzündungsfördernde Botenstoffe. Bei der Vorstufe vonDiabetes verbesserten sich durch Carnosin auch der Blutzuckeranstieg nach einer Mahlzeit, der Insulinspiegel im Nüchternzustand und die Insulinresistenz. Das zeigt eine kleine hochwertige Studie.

Möglich ist auch, dass Carnosin vor Diabetes-Folgeerkrankungen der Augen und Nieren schützt. Erblich bedingte erhöhte Carnosin-Werte standen mit einer geringeren Anfälligkeit für Nierenerkrankungen (Nephropathie) in Verbindung. Das zeigt eine Beobachtungsstudie. In einer Vorstudie linderte Carnosin Anzeichen für eine gestörte Nierenfunktion und oxidativen Stress.

Erste Studien lassen vermuten, dass Carnosin bei Diabetes positiv wirkt. Pro Tag könnten daher 500 bis 1.000 Milligramm sinnvoll sein.

Wirkt Carnosin als Anti-Aging-Mittel?

Holzwürfel-Puzzle mit Abbildung eines Gehirns
In Tierstudien und ersten Studien an Menschen stellten Forscher einen Schutzeffekt auf das Gehirn fest. Bild: Radachynskyi/iStock/Getty Images Plus

Carnosin wirkt antioxidativ gegen Radikale, die oxidativen Stress auslösen: Es kann vor allem Metallionen abfangen und an sich binden. Damit werden die Radikale unschädlich gemacht. Auch aktiviert Carnosin die körpereigene antioxidative Abwehr und verhindert Schäden durch einen gestörten Zucker- und Fettstoffwechsel. So schützte es im Tierversuch das Gewebe und die Erbinformation.

Darüber hinaus regt Carnosin den Abbau von defekten Eiweißen an. Defekte Eiweiße reichern sich im Alter an und sind an der Entstehung einiger Alterserkrankungen beteiligt – etwa von grauem Star und Alzheimer. Zudem erhält Carnosin bei alternden Zellen die Fähigkeit zur Zellteilung: In Tiermodellen verlängerte sich die Lebensdauer. Möglicherweise hat Carnosin auch einen Effekt auf Durchblutungsstörungen.

In Beobachtungsstudien nahm der Carnosin-Gehalt der Muskeln im Alter ab. Laut zwei Vorstudien verbesserte Carnosin die Herzfunktion bei der Behandlung eines Herzinfarkts oder Herzinsuffizienz. Die Blutmenge, die beim Herzschlag aus dem Herzen gepumpt wird, nahm zu. In einer dieser Studien wurde Carnosin in Verbindung mit Zink eingesetzt (Zinkcarnosin). Carnosin allein steigerte außerdem die Lebensqualität. In einer kleinen hochwertigen Studie verhinderte Carnosin in Kombination mit der ähnlichen Verbindung Anserin eine altersbedingte Abnahme der Gehirndurchblutung und senkte entzündungsfördernde Stoffe. Entzündungsprozesse werden mit Alterserkrankungen in Verbindung gebracht.

Es gibt viele mögliche Mechanismen, aber nur wenige Studien an Menschen, die einen Effekt von Carnosin auf Alterungsprozesse stützen. Carnosin könnte bei älteren Menschen die Zellalterung aufhalten und Muskeln sowie die geistige Leistung stärken. Eine Vorbeugung von Alterserkrankungen ist noch nicht belegt. Zu Anti-Aging-Zwecken kann jedoch eine Einnahme von 500 bis 1.000 Milligramm Carnosin täglich hilfreich sein.

Carnosin dürfte das Gehirn schützen

Da Carnosin in den Nervenzellen des Gehirns vorkommt, vermuten Forscher einen Einfluss auf das Nervensystem. Carnosin schützt Nervenzellen vor Schäden, indem es Metallionen bindet und damit verhindert, dass sie Schaden anrichten. Metallionen können gefäßbedingte Demenz mit Durchblutungsstörungen verursachen. Bei Mäusen mit Alzheimer-Demenz und fettreicher Diät verbesserte Carnosin die Erinnerung. Zudem kann Carnosin vor Schäden durch Eiweißablagerungen im Gehirn schützen, welche bei Alzheimer auftreten.

Forscher haben mit einer Beobachtungsstudie gezeigt, dass das Risiko für Demenz oder Alzheimer bei hohen Beta-Alanin-Werten gering war. In einer hochwertigen Studie verbesserte Carnosin mit Anserin eine leichte Demenz. Wenn ein vererbtes Risiko für Alzheimer (APOE4(+)) vorlag, war die Wirkung sogar größer: Carnosin und Anserin könnten diese Personen vor geistigem Abbau schützen. Darüber hinaus hielten Carnosin und Anserin in einer kleinen hochwertigen Studie das sprachliche Erinnerungsgedächtnis aufrecht: Ältere Personen konnten sich noch gut an vergangene Erfahrungen und Erlebnisse erinnern. Auch eine Abnahme der Gehirndurchblutung wurde verhindert und entzündungsfördernde Stoffe gesenkt.

Erste Studien weisen auf eine positive Wirkung von Carnosin bei Alzheimer hin. Mehr hochwertige Studien müssen folgen. Pro Tag könnten 500 bis 1.000 Milligramm Carnosin hilfreich sein. Anserin ist derzeit in Deutschland nicht über Präparate erhältlich. Präparate aus dem Ausland werden nicht empfohlen. Stattdessen raten Mikronährstoff-Experten grundsätzlich zur Kombination mit Beta-Alanin.

Hilft Carnosin gegen Linsentrübung beim grauen Star?

Augenärztin untersucht die Augen eines Mannes
Es gibt erste Hinweise, dass Carnosin bei einem Grauen Star helfen könnte. Bei einem Grauen Star entstehen Trübungen der Augenlinse. Bild: Darunechka/iStock/Getty Images Plus

Die Linse des Auges kann kaum erneuert werden. Im Laufe des Lebens kommt es oft zu unlöslichen Eiweißablagerungen, die zur Trübung der Linse führen. Diese Augenkrankheit wird grauer Star (Katarakt) genannt. Carnosin könnte die Eiweißablagerungen verhindern und bestimmte Formen auch auflösen. Labor- und Tierversuche belegen zudem die antioxidativen Fähigkeiten von Carnosin, wodurch oxidative Schäden an der Linse verhindert werden.  

In mehreren Vorstudien wurde die spezielle Form N-Acetyl-Carnosin in Augentropfen bei grauem Star eingesetzt. Dabei verbesserte sich je nach Studie die Klarheit der Augenlinse, die Sehschärfe und Lichtempfindlichkeit. Wissenschaftler schlussfolgern daher, dass Carnosin bei der Behandlung und Vorbeugung von grauem Star wirksam sein könnte.

Erste Studien liefern nur Hinweise für die äußerliche Anwendung von Augentropfen mit N-Acetyl-Carnosin. Carnosin könnte aber auch über eine Einnahme von innen wirken. Hochwertige Studien müssen zum Nachweis folgen. Bei einem grauen Star sind 200 bis 500 Milligramm Carnosin pro Tag einen Versuch wert. 

Carnosin im Sport: Unterstützt es die Muskeln?

Bei intensivem Sport kann eine Übersäuerung die Leistung schmälern und zur Muskelermüdung führen. Carnosin schwächt die Übersäuerung ab, wodurch die Leistung gesteigert und die Ermüdung verzögert werden könnte. Zudem kann es die Energiegewinnung und Calciumverwertung im Muskel verbessern. Calcium ist für die Muskelkontraktion unentbehrlich. Beim Training entsteht auch vermehrt oxidativer Stress, der Muskelermüdung auslösen kann. Carnosin fängt diese Stoffe ab.

In einer Vorstudie senkte Carnosin bei Sportlern im intensiven Training oxidative Stoffe und Marker für oxidativen Stress. Außerdem verhinderte es die trainingsbedingte Abnahme von Antioxidantien. In einer älteren Vorstudie reduzierte ein Extrakt aus Hühnerbrust, der reich an Carnosin und Anserin war, die Übersäuerung bei intensivem Training. Das war jedoch nicht in jeder Studie der Fall und die Leistung verbesserte sich nicht. In einer anderen älteren Vorstudie stiegen bei trainierten Radfahrern durch ein Kombinationspräparat (Carnosin, Phosphat, Bicarbonat) Stoffe, welche die Blutbildung einleiten. Ausreichend Blutzellen sind für den Sauerstofftransport und damit die Leistung wichtig. Auch hier verbesserte sich die Leistung nicht, aber die Erholung beschleunigte sich.

Carnosin könnte im Sport die Leistung verstärken und die Ermüdung verzögern. Für einen Nachweis ist jedoch noch weitere Forschung notwendig. Zum Schutz vor Übersäuerung könnten 1.500 bis 2.000 Milligramm pro Tag hilfreich sein.

Tipp

Zum Carnosin-Bestandteil Beta-Alanin liegen allerdings viele Studien vor. Es wirkt auf die Leistung am besten bei kurzem intensivem Muskeltraining über eine bis vier Minuten.

Dosierungsempfehlungen auf einen Blick

Empfehlungen für Carnosin pro Tag in Milligramm (mg)

Diabetes

500 bis 1.000

Anti-Aging

500 bis 1.000

Alzheimer

500 bis 1.000

Grauer Star

200 bis 500

Sport

1.500 bis 2.000

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Einsatz bei Medikamenten

Schützt Carnosin vor Nebenwirkungen einer Krebstherapie?

Mensch bekommt eine Infusion
Carnosin könnte Nebenwirkungen einer Krebstherapie abschwächen. Bild: kdshutterman/iStock/Getty Images Plus

Forscher vermuten, dass Carnosin vor Nebenwirkungen unterschiedlicher Krebstherapien schützen könnte. In einer Vorstudie linderte es die Nervenschädigung durch eine Chemotherapie bei Darmkrebs. Dabei reduzierte Carnosin die Entzündung, wirkte antioxidativ und verminderte den Tod der Nervenzellen. Das Absterben gesunder Zellen ist oft ein Auslöser für Nervenschäden.

In einer anderen Vorstudie linderte eine Verbindung aus Zink und Carnosin die Störungen des Geschmackssinns durch eine Chemotherapie. Beispielsweise verringerte die Verbindung die Schleimhautentzündungen (Mukositis) im Mund bei Blutkrebs, der mit Chemo- oder Strahlentherapie (Radiotherapie) behandelt wurde. Allerdings wurde die Wirkung nicht bei jeder Krebs- und Therapieform erzielt.

Carnosin kann vermutlich vor den Schäden einer Krebstherapie schützen. Ob dadurch der Therapieerfolg beeinträchtigt wird, muss sich zeigen. Daher sollte die Einnahme in jedem Fall mit dem Arzt abgesprochen werden. In Studien wurden 500 Milligramm Carnosin täglich eingesetzt.

Dosierungsempfehlungen auf einen Blick

Empfehlungen von Carnosin pro Tag in Milligramm (mg)

Nebenwirkungen einer Krebstherapie

500

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Einnahmeempfehlung

Wann und wie sollte man Carnosin zusätzlich einnehmen?

Im Normalfall muss Carnosin nicht eingenommen werden. Über die Ernährung (Fleisch) und die körpereigene Bildung ist man ausreichend versorgt. Für den gezielten Einsatz kann Carnosin jedoch über Präparate ergänzt werden. Sie sind meist in Form von Kapseln oder als Pulver erhältlich.

Carnosin wird im Blut zu Beta-Alanin abgebaut. Eine hohe Dosis Beta-Alanin (ab 800 Milligramm) kann unangenehme Empfindungen auf der Haut (Parästhesien) verursachen, etwa Kribbeln oder Jucken. Deshalb sollte die Gesamtmenge an Carnosin auf mehrere kleine Dosen am Tag aufgeteilt werden. Dadurch steigen die Beta-Alanin-Werte nicht so stark.

Carnosin sollte immer zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Es gibt Hinweise, dass Beta-Alanin zusammen mit Kohlenhydraten besser im Muskel ankommt. Hintergrund ist, dass das Hormon Insulin bei der Aufnahme von Kohlenhydraten freigesetzt wird. Insulin regt die Aufnahme der Vorstufe Beta-Alanin in die Muskeln zur Bildung von Carnosin an.

Worauf man beim Kauf von Präparaten mit Carnosin achten sollte

Mikronährstoffpräparate sollten eine hohe Reinheit aufweisen. Das heißt, dass sie frei von Verunreinigungen sind, die möglicherweise Wechselwirkungen verursachen. Daher ist es wichtig, auf Produkte zu setzen, die von seriösen Herstellern stammen. Es gibt zum Beispiel Hersteller, die ihre Präparate regelmäßigen Laborkontrollen unterziehen.

Außerdem enthalten gute Präparate keine Zusatzstoffe wie Aroma- und Farbstoffe oder allergieauslösende Substanzen.

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Überdosierung, Wechselwirkungen und Hinweise

Ist eine Überdosierung mit Carnosin möglich?

Geöffnete Pulverkapsel
Bisher gibt es noch keine offiziellen Höchstmengen. In Studien waren 1.000 Milligramm Carnosin für 3 Monate unbedenklich. Bild: nevodka/iStock/Getty Images Plus

Es gibt keine großen hochwertigen Studien, in denen Forscher die höchste sichere Carnosin-Dosis untersucht haben. Die höchsten in kleinen Studien eingesetzten Mengen liegen bei 4.000 Milligramm pro Tag für 14 Tage und 1.000 Milligramm für drei Monate. Da Daten zur Sicherheit fehlen, sollte man Carnosin nicht länger als drei Monate in hohen Mengen einnehmen.

Carnosin wird im Blut zu Beta-Alanin abgebaut. Schnell ansteigende Beta-Alanin-Spiegel führen zu einer Nebenwirkung: kribbelnde oder stechende Empfindungen auf der Haut. Dieses Symptom gilt als harmlos und hält nicht lange an. Es kann ab einer Menge von 800 Milligramm Beta-Alanin auftreten.

Carnosin: zu beachten bei gefäßerweiternden Medikamenten und Potenzmitteln

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Carnosin die Wirkung einiger Herzmedikamente und Medikamente gegen Potenzprobleme (erektile Dysfunktion) verändert, die über die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) wirken. Mehrere Studien zeigen, dass Carnosin die Bildung, Freisetzung und Aktivität von Stickstoffmonoxid beeinflusst. Carnosin könnte es sowohl fördern als auch hemmen.

Darunter fallen zum Beispiel Nitrate (Mono Mack®, Ismo®) und Molsidomin (Corvaton®, Molsibeta®) oder Potenzmittel wie Sildenafil (Viagra®, Revatio®). Da die genaue Wechselwirkung zwischen Carnosin und diesen Medikamenten nicht abzusehen ist, sollten Sie eine Ergänzung immer mit einem Arzt absprechen.

Carnosin: zu beachten für die Mineralstoffspiegel

Carnosin bindet Metallionen in einen Komplex (Chelat). Dazu gehören nicht nur Schwermetalle, sondern auch Mineralstoffe. Mit Zink bildet Carnosin beispielsweise eine Verbindung im 1:1-Verhältnis. Auch Eisen und Kupfer werden gebunden.

Theoretisch könnten dadurch die Mineralstoffspiegel im Körper gesenkt werden. Im Tierversuch wurde eine Abnahme des Eisenspiegels beobachtet. Forscher diskutieren noch, ob Carnosin daher Mineralstoffe auch bei Menschen kritisch senken könnte. Zur Sicherheit sollte es nicht dauerhaft eingenommen werden.

Carnosin: zu beachten bei Histaminintoleranz

Histidin, das beim Abbau von Carnosin anfällt, kann im Körper zu Histamin umgewandelt werden. Bei einigen Menschen mit Histaminintoleranz könnte das zu unangenehmen Symptomen führen. Diese Menschen sind mit Beta-Alanin besser beraten, denn es enthält kein Histidin.

Ist Carnosin in der Schwangerschaft und Stillzeit geeignet?

Die Sicherheit von Carnosin in der Schwangerschaft und Stillzeit ist derzeit nicht belegt. Da es bei Neugeborenen nicht abgebaut werden kann, sollte weder in der Schwangerschaft noch Stillzeit Carnosin eingesetzt werden.

Achtung bei Erkrankungen, die eine Carnosin-Überversorgung bewirken

Normalerweise wird Carnosin im Blut schnell durch das Enzym Carnosinase abgebaut. Liegt jedoch ein Enzymmangel vor, kann es zu einem Überschuss an Carnosin kommen. Dies kommt bei seltenen vererbbaren Stoffwechselerkrankungen vor. Zudem kann es bei bestimmten Erkrankungen zu einem verringerten Abbau kommen, wie bei Muskelerkrankungen mit Muskelschwund, Lebererkrankungen sowie einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

Sammelt sich Carnosin an, kann es Muskeln und Gehirn schädigen. Tritt ein Überschuss in der Kindheit auf, führt dies zu Störungen der geistigen Entwicklung, Wachstumsverzögerung, Krampfanfällen, Zuckungen, Trägheit, Muskelschwund und niedrigem Blutdruck. Bisher ist jedoch nicht belegt, dass der Enzymmangel diese Symptome maßgeblich verursacht.

Carnosin: zu beachten beim chronischen Erschöpfungssyndrom

Ein hoher Carnosin-Spiegel führt zu einer hohen Abbaurate im Blut, wodurch sein Baustein Beta-Alanin anfällt. Dieser Anstieg an Beta-Alanin wurde mit Symptomen des chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS) in Verbindung gebracht − wie Schwindelgefühlen, Überempfindlichkeit (einschließlich Lichtempfindlichkeit), Muskelschmerzen und -krämpfen sowie Bauchschmerzen und Sodbrennen.

Das war auch der Fall bei einer vererbten Stoffwechselstörung mit erhöhten Beta-Alanin-Werten. Andere Forscher konnten dies jedoch nicht nachweisen. Auch sind die Ursachen für diesen Zusammenhang unbekannt. Zur Sicherheit sollte Carnosin dann nicht oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Carnosin: zu beachten bei Blutdruckstörungen

Arzt misst den Blutdruck eines Patienten
Personen mit Blutdruckproblemen sollten bei der Einnahme von Carnosin ihre Blutdruckwerte im Auge behalten. Es könnte auf den Blutdruck wirken. Bild: Wavebreakmedia Ltd/iStock/Thinkstock

Carnosin könnte den Blutdruck beeinflussen und je nach Situation eine Senkung oder eine Steigerung bewirken. Menschen mit Bluthochdruck sowie niedrigem Blutdruck sollten daher auf die Blutdruckwerte achten.

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Zusammenfassung

Carnosin ist eine Verbindung aus zwei Aminosäuren. Es kommt vor allem in den Muskeln und im Nervengewebe vor. Der menschliche Körper bildet Carnosin selbst. Bei bestimmten Erkrankungen oder intensivem Sport könnte eine Einnahme jedoch Vorteile bringen. Über eine ausgewogene fleischhaltige Ernährung nehmen wir Carnosin auf. Pflanzliche Lebensmittel liefern kein Carnosin.

In der Mikronährstoffmedizin wird Carnosin als Schutzstoff eingesetzt. Es wirkt antioxidativ, bindet Metallionen (zum Beispiel Schwermetall), löst bestimmte Eiweißablagerungen auf und blockiert die Entstehung schädlicher Stoffwechselprodukte. Zudem wird vermutet, dass es die Zellteilung anregt sowie die Durchblutung und Herzfunktion fördert. Daher könnte Carnosin vor einem hohen Blutzucker und Folgeschäden bei Diabetes schützen.

Als Anti-Aging-Mittel könnte es bei älteren Menschen Muskeln, Herz und die geistige Leistung stärken. Eine Ergänzung ist möglicherweise auch bei Alzheimer hilfreich. Bei einer Trübung der Augenlinse (grauer Star) unterstützen Augentropfen mit Carnosin den Abbau der Trübungen und könnten die Sehkraft verbessern.

Darüber hinaus ist Carnosin für Sportler nützlich – indem es eine Übersäuerung der Muskulatur abfängt und die Calciumverwertung reguliert. Es könnte die Leistung verbessern und die Ermüdung verzögern. Forscher vermuten zudem, dass Carnosin Nebenwirkungen einer Krebstherapie lindert wie etwa Nervenschäden, Schleimhautentzündungen im Mund und eine verminderte Blutbildung.

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Verzeichnis der Studien und Quellen

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