Artischocken zum Schutz der Leber und mehr

Wie die Blätter der Artischocke den Stoffwechsel optimieren und vor Krankheiten schützen

Artischocken gehören zu den traditionellen Heilpflanzen. Der Extrakt der Blätter regt den Gallenfluss an und wird gegen Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Auch schützen die Inhaltsstoffe vor einer Fettleber und hohen Cholesterinspiegeln, indem sie den Zucker- und Fettstoffwechsel regulieren. Lesen Sie hier, wie Artischocken-Extrakt im Körper wirkt und bei welchen Erkrankungen er im Rahmen der Mikronährstoffmedizin eingesetzt werden kann.

Abbildung einer Artischocke
Die Blätter der Artischocke sind reich an sekundären Pflanzenstoffen. Die wichtigsten sind Phenolcarbonsäuren, Flavonoide und Bitterstoffe. Bild: JuanCi/iStock/Getty Images Plus

Wichtige sekundäre Pflanzenstoffe in Artischocken

Die Artischocke ist eine große, distelähnliche Pflanze. Ihre Blütenknospen werden als Gemüse verzehrt. Sie haben einen leicht bitteren Geschmack. Die Blätter und deren Extrakte werden traditionell zu Heilzwecken genutzt und enthalten sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole. Dazu zählen folgende Stoffe:

Phenolcarbonsäuren: Cynarin ist einer der wichtigen Inhaltsstoffe. Seine antioxidative Wirkung schützt die Zellen. Außerdem regt es den Gallenfluss an und wirkt auf den Fettstoffwechsel. Andere Phenolcarbonsäuren wie Chlorogensäure ergänzen und verstärken die Wirkung.

Flavonoide: Zusammen mit Cynarin und Chlorogensäure zählt Luteolin zu den drei Hauptverbindungen, die den Fettstoffwechsel verbessern. Luteolin ist ein gelber Pflanzenfarbstoff und ebenfalls ein Antioxidans.

Bitterstoffe: Der Stoff Cynaropikrin trägt wesentlich zum Geschmack der Artischocke bei. Bitterstoffe regen auch den Appetit und die Verdauung an.

Die Menge der Pflanzenstoffe hängt von der Qualität der Blätter und dem Alter ab. Alte Blätter enthalten wenig Pflanzenstoffe. Bevor eine Artischocke blüht, sind die Gehalte in den Blättern am höchsten. Die als Gemüse verwendeten Artischocken-Blütenknospen enthalten dagegen kaum sekundäre Pflanzenstoffe.

Gehalte an sekundären Pflanzenstoffen in Artischocken-Blättern

Prozent (%) pro 100 Gramm (g) Blatt

Gesamt-Polyphenole

6 bis 10

Gesamt-Caffeoylchinasäuren (mit Cynarin und Chlorogensäure)

0,015 bis 6,4

Gesamt-Flavonoide (mit Luteolin)

0,06 bis 0,7

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Info

Artischocken als Gemüse liefern vor allem Ballaststoffe. Der Ballaststoff Inulin könnte erhöhte Blutfettwerte senken. Ballaststoffe werden im Darm nicht aufgenommen. Stattdessen binden sie Fette aus der Nahrung und werden zusammen wieder ausgeschieden.

Auch enthalten Artischocken viele Mineralstoffe. Dazu zählen Kupfer, Phosphor, Calcium, Magnesium, Natrium, Zink, Eisen, Chrom und Mangan.

Aufnahme und Funktionen im Körper

Pflanzenstoffe aus Artischockenblättern: Aufnahme und Verteilung im Körper

Illustrative Darstellung von Organen im menschlichen Körper
Die Pflanzenstoffe aus Artischockenblättern gelangen über den Darm ins Blut und so zu den Organen. Bild: chombosan /iStock/Getty Images Plus

Die sekundären Pflanzenstoffe aus Artischockenblättern gelangen über den Darm ins Blut und werden anschließend im Stoffwechsel teilweise umgebaut. Man findet im Blut hauptsächlich verschiedene Phenolcarbonsäuren wie Chlorogensäure. Über das Blut werden die Stoffe im Körper verteilt und letztendlich mit dem Urin ausgeschieden.

Die Blätter sind im Gegensatz zu den Blütenknospen nicht zum Verzehr geeignet. Man bekommt die zahlreichen Pflanzenstoffe aus den Blättern daher nur über Präparate mit Artischocken-Pulver oder -Extrakt.

Funktionen im Körper

Die Pflanzenstoffe der Artischockenblätter wirken als Schutzstoffe. Sie lindern Entzündungen und fördern die Verdauung. Daneben regulieren die Pflanzenstoffe den Stoffwechsel und könnten vor Krebs schützen:

Galletreibend: In Tierstudien bewirkte ein Extrakt aus Artischockenblättern eine lang andauernde Steigerung des Galleflusses. Dafür sind vor allem die enthaltenen Bitterstoffe verantwortlich. Die Gallenflüssigkeit braucht man zur Fettverdauung. Außerdem verhindert ein guter Gallenfluss die Entstehung von Gallensteinen. Ob Artischocken-Extrakt Gallensteinen vorbeugt, ist aber noch nicht klar.

Antioxidativ und antientzündlich: Viele Inhaltsstoffe der Artischocke wirken antioxidativ. Sie fangen aggressive Radikale ab, die in Geweben oxidativen Stress und Alterung hervorrufen. Das schützt beispielsweise die Leber vor Giftstoffen, die Haut vor Sonne sowie Nerven oder Gefäße vor Entzündungen.

Stoffwechsel: Die Pflanzenstoffe aus Artischockenblättern beeinflussen den Zucker- und Fettstoffwechsel: Ein Extrakt lässt den Cholesterinspiegel sinken. Außerdem dürfte er den Insulin- und Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit senken.

Krebs: Pflanzenstoffe aus Artischocke fördern möglicherweise den Zelltod von entarteten Zellen. Vor allem Luteolin hemmte in Experimenten das schnelle Wachstum von Geweben und die Bildung von Blutgefäßen im Tumorgewebe. Daher wird vermutet, dass es auf verschiedene Krebsarten wirken könnte (zum Beispiel Lungen-, Brust-, Prostata- und Dickdarmkrebs). Für eine Anwendung ist es aber noch zu früh.

Patient mit Verdauungsbeschwerden hält seine Hände vor den Bauch
In der Mikronährstoffmedizin wird Artischocken-Extrakt oft bei Verdauungsstörungen oder Leberproblemen (Fettleber) eingesetzt. Die Inhaltsstoffe unterstützen vor allem die Fettverdauung. Bild: vittaya25/iStock/Getty Images Plus
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Einsatz bei Krankheiten

Natürliche Hilfe bei Verdauungsstörungen und Reizdarm

Traditionell werden Artischockenblätter bei Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl eingesetzt. Tierversuche zeigen, dass Artischocken-Extrakt die Ausschüttung von Gallenflüssigkeit fördert. Die Galle ist dafür zuständig, Fette im Darm löslich zu machen und die Verdauung durch Enzyme zu ermöglichen.

Einige Studien bestätigen die Wirkung bei Verdauungsstörungen: In einer kleinen hochwertigen Studie förderte Artischocken-Extrakt den Gallenfluss bereits 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme. Auch leichte chronische Verdauungsbeschwerden gingen in einer Vorstudie zurück. In einer weiteren Vorstudie erzielten Forscher außerdem beim Reizdarmsyndrom Erfolge: Die Symptome besserten sich und die Lebensqualität stieg. Daneben gibt es Belege für die Besserung von Übelkeit, Magenschmerzen oder Appetitlosigkeit.

Artischocke fördert die Fettverdauung. Das zeigen lange Erfahrungen und erste Studien. Eine Anwendung wird deshalb bei Verdauungsstörungen empfohlen. Ermutigende Ergebnisse liegen auch für Reizdarm vor. Bei Verdauungsstörungen empfehlen Mikronährstoff-Experten 300 bis 600 Milligramm Artischocken-Extrakt pro Tag. Präparate sollten 30 bis 60 Minuten vor dem Essen genommen werden.

Artischocken-Extrakt unterstützt die Cholesterinsenkung

Illustrative Darstellung einer Arterienverkalkung
Bei einer Arterienverkalkung lagert sich verändertes (oxidiertes) LDL-Cholesterin in den Gefäßen ab.Es kommt zu Entzündungen und das Blut fließt schlechter durch die Gefäße. Bild: HYWARDS/iStock/Getty Images Plus

Artischocken-Extrakt verstärkt den Gallenfluss, wodurch mehr Gallenflüssigkeit ausgeschieden wird. Der Körper muss deshalb Bestandteile der Gallenflüssigkeit (Gallensäuren) ersetzen. Dazu wird Cholesterin benötigt und auf diese Weise „verbraucht“. Der Cholesterinspiegel im Blut  sinkt. Zudem behindern Pflanzenstoffe aus Artischocke die Neubildung von Cholesterin im Körper.

Artischocken-Extrakt führte zu einer Abnahme der Blutfette. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher durch mehrere Übersichtsarbeiten: Sie zeigten insbesondere eine Senkung des „schlechten“ LDL-Cholesterins und der Triglyceride nach 4 bis 12 Wochen. Das „gute“ HDL-Cholesterin veränderte sich nicht. Bei erhöhten Cholesterinwerten wurden insgesamt die größten Verbesserungen erzielt.

Artischocken-Extrakt kann die Behandlung von erhöhten Blutfettwerten unterstützen. Es fehlen aber noch Langzeitstudien, um diesen Effekt auch mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung zu bringen. Zur Cholesterinsenkung werden 400 bis 600 Milligramm Artischocken-Extrakt pro Tag empfohlen.

Fettleber: Artischocken-Extrakt lindert oxidativen Stress und Entzündungen

Bei einer Fettleber lagert sich Fett in der Leber ein. Es kommt zu oxidativem Stress und Entzündungen. Die Leber kann vernarben und ihre Funktion verlieren. Artischocken-Extrakt könnte die Behandlung der Fettleber unterstützen: Zum einen wirken die Pflanzenstoffe gegen oxidativen Stress und Entzündungen. Zum anderen verhindern sie die Ansammlung von Fett in der Leber, indem sie den Zucker- und Insulinspiegel normalisieren. Zucker gilt als eine der Hauptursachen: Vor allem große Mengen an Fruktose werden in der Leber direkt zu Fett umgebaut und eingelagert.

In zwei hochwertigen Studien hatte Artischocken-Extrakt positive Auswirkungen auf die Anzeichen einer Fettleber: Er besserte die Leberwerte im Blut, regte die Durchblutung der Leber an und verringerte Fettansammlungen im Ultraschallbild. Auch die Fettwerte im Blut sanken.

Artischocken-Extrakt kann die Leberverfettung reduzieren und die Leber schützen. Erste Daten stützen die Ergänzung bei einer Fettleber. Langzeitstudien sind jedoch noch erforderlich. Pro Tag können 500 bis 2.000 Milligramm Artischocken-Extrakt sinnvoll sein.

Entgiftung in der Leber mit Artischocken-Extrakt fördern

Die Leber ist für die Entgiftung von Fremdstoffen wie Medikamenten und Giften zuständig. Dabei entstehen aggressive Radikale, die oxidativen Stress auslösen. Bei einer starken Belastung mit solchen Fremdstoffen kann die Leber sich nicht mehr selbst schützen und es kommt zu Entzündungen und Leberschäden. Das kann zu chronischen Lebererkrankungen führen.

Es wird vermutet, dass Pflanzenstoffe aus Artischocke die Leber vor Giften schützen, da sie gegen aggressive Radikale wirken. Artischocken-Extrakt steigert außerdem den Gallenfluss, wodurch bestimmte Giftstoffe besser ausgeschieden werden.

In vielen Tierversuchen erzielten Wissenschaftler positive Effekte durch Artischocken-Extrakt: Die Entgiftung von Blei, Cadmium und Schmerzmedikamenten wurde gefördert. Auch akute Leberschäden durch Alkohol wurden verhindert. In diesen Tierstudien bremste Artischocken-Extrakt den Gewebetod, eine Rückbildung der Leber sowie Entzündungen. Außerdem unterstützte der Extrakt die Regeneration der Leber.  

Studien an Menschen zu Artischocken-Extrakt und Leberentgiftung gibt es noch nicht. Für einen Effekt auf den Gallenfluss und damit auf die Giftstoffausscheidung können aber 200 bis 300 Milligramm Artischocken-Extrakt pro Tag hilfreich sein.

Älteres Paar lächelt sich fröhlich an
Wegen seiner schützenden Wirkungen für die Blutgefäße, könnte Artischocken-Extrakt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Bild: OJO Images/iStock/Getty Images Plus

Artischocke für ein gesundes Herz-Kreislauf-System

Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden oft durch eine Arterienverkalkung (Atherosklerose) begünstigt. Eine Arterienverkalkung entsteht durch Ablagerung von Cholesterin. Dabei verändert sich das Cholesterin (oxidiert) und Entzündungen entstehen.

Artischocken-Extrakt fängt aggressive Radikale ab, die oxidativen Stress hervorrufen und zu solchen Cholesterin-Veränderungen führen können. Zudem schützt er die Blutgefäße vor Entzündungen und verbessert die Durchblutung.

In Tierstudien verhinderte Artischocken-Extrakt durch die Senkung von Cholesterin im Blut die Entstehung einer Arterienverkalkung. Ähnliches wurde bei Menschen gezeigt: In einer hochwertigen Studie senkte Artischocken-Extrakt einige Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Unter anderem verbesserte sich die Elastizität der Blutgefäße. Auch nahmen die Blutfette, das Körpergewicht und der Taillenumfang ab.

Bisher sind nur wenige kurzzeitige Studien verfügbar. Die langfristige Wirkung auf Herz und Gefäße muss noch weiter erforscht werden. Insbesondere bei erhöhten Cholesterinwerten kann eine Einnahme von Artischocken-Extrakt jedoch nützlich sein. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden 150 Milligramm täglich empfohlen.

Dosierungen auf einen Blick

Empfehlung von Artischocken-Extrakt pro Tag in Milligramm (mg)

Verdauungsstörungen

300 bis 600

Cholesterinsenkung

400 bis 600

Fettleber

500 bis 2.000

Entgiftung

200 bis 300

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

150

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Einnahmeempfehlung

Wann und wie kann man Artischocke einnehmen?

Artischocken-Extrakt in Kapselform
Artischocken-Extrakt sollte zum Essen eingenommen werden. Bild: BWFolsom/iStock/Getty Images Plus.

Da die meisten sekundären Pflanzenstoffe in den Blättern der Artischocke vorkommen, muss man für eine gesundheitliche Wirkung auf Präparate zurückgreifen. Artischocke als Gemüse (Blütenknospe der Pflanze) ist zwar ein gesundes Lebensmittel, für den Einsatz im Rahmen der Mikronährstoffmedizin ist sie jedoch weniger geeignet. Denn es kommt stark auf die Qualität des Gemüses an.

Präparate mit Artischocke sollten einen getrockneten Extrakt enthalten, der auf die Pflanzenstoffe eingestellt ist. So liegen die Wirkstoffe in konzentrierter Form vor und lassen sich gut dosieren. Neben einem Extrakt können auch Tees oder Pulver zum Aufgießen aus Artischockenblättern genutzt werden. Manchmal kommt auch der frisch gepresste Saft aus Artischockenpflanzen zum Einsatz.

Artischocken-Extrakt sollte immer zu einer Hauptmahlzeit mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Generell wird empfohlen, die Gesamtdosis über den Tag zu verteilen. Wird der Extrakt gegen Verdauungsbeschwerden eingesetzt, ist die Einnahme 30 bis 60 Minuten vor dem Essen ratsam.

Wird Artischocken-Extrakt für eine längere Zeit eingenommen, sollte die Einnahme mit dem Arzt oder Mikronährstoff-Experten abgeklärt werden.

Woran erkennt man gute Präparate?

Ein gutes Artischocken-Präparat enthält die Pflanzenstoffe in konzentrierter Form als getrockneten Extrakt. Damit wird ein gleichbleibender Wirkstoffgehalt gewährleistet. Laut Europäischem Arzneibuch sollte ein guter Extrakt einen Mindestgehalt von 0,8 Prozent Chlorogensäure haben. Auch Präparate, die einen 4 bis 6:1 Extrakt enthielten, waren in Studien wirksam. Das bedeutet, dass vier bis sechs Teile Blätter verwendet wurden, um einen Teil Extrakt herzustellen.

Zusätzlich sind hochwertige möglichst frei von Zusatz- oder Hilfsstoffen. Dazu gehören auch Farb- und Aromastoffe. Darüber hinaus sollten keine allergieauslösenden Stoffe enthalten sein. Hersteller sollten ihre Präparate zudem regelmäßigen Qualitätsuntersuchungen unterziehen, sodass Verunreinigungen ausgeschlossen werden können.

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Überdosierung, Wechselwirkungen und Hinweise

Überdosierung

Artischocken-Extrakt aus frischen Blättern (15 bis 35:1 Extrakt) ist in einer täglichen Dosierung zwischen 600 und 2.700 Milligramm sicher. Eine einzelne Dosis sollte dabei zwischen 200 und 900 Milligramm liegen.

In Studien verursachte Artischocken-Extrakt nur selten – und meistens leichte – Nebenwirkungen. Dazu gehören Verstopfungen, Durchfall, Blähungen, Krämpfe, Übelkeit und Sodbrennen. Eine Überdosierung ruft auch Durchfälle hervor. Sollte es zu Nebenwirkungen kommen, setzen Sie sich mit Ihrem Mikronährstoff-Experten oder Arzt in Verbindung.

Wechselwirkungen mit Medikamenten wie Blutgerinnungsmitteln

Artischocken-Extrakt kann die Wirkung von Blutgerinnungsmitteln abschwächen. Dies gilt für die Wirkstoffe Phenprocoumon (wie Marcumar®, Falithrom®) und Warfarin (wie Coumadin®). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Mikronährstoff-Experten, wenn Sie Artischocken-Extrakt mit Blutgerinnungsmitteln einnehmen möchten.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind zwar nicht bekannt, dennoch können sie nicht ausgeschlossen werden. Sprechen Sie die Einnahme von Artischocken-Extrakt und Medikamenten daher zur Sicherheit mit einem Experten ab.

Einnahmehinweise bei Gallensteinen

Bei Gallensteinen sollten keine Präparate mit Artischockenblättern eingenommen werden. Artischocken regen die Bildung von Gallensäure an, die jedoch bei einer Verstopfung nicht abfließen kann. Starke Bauchschmerzen (Koliken) sind dann möglich.

Auch bei anderen Gallenerkrankungen, einer Leberentzündung oder einem Magengeschwür darf Artischocken-Extrakt nicht angewendet werden.

Achtung bei Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Artischocke

Gegen Artischocken sind Allergien bekannt. Personen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, müssen deshalb auch bei Artischocken-Extrakt vorsichtig sein: Es könnte zu Kreuzreaktionen kommen. Außerdem können Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag auftreten.

Einnahmehinweise in der Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Artischocken-Extrakt nicht eingenommen werden. Bisherige Erkenntnisse sind zu gering, um die Sicherheit zu belegen.

Schwangere Frau betrachtet ihr Ultraschallbild
Für die Einnahme von Artischocken-Extrakt in der Schwangerschaft gibt es noch zu wenig Daten. Bild: kieferpix/iStock/Getty Images Plus
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Zusammenfassung

Artischockenblätter sind reich an sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Polyphenole und Flavonoide. Die Artischocke gehört zu den traditionellen Heilpflanzen. In der Mikronährstoffmedizin kommen Artischockenblätter deshalb bei einigen Erkrankungen zum Einsatz: Schwerpunkt sind Verdauungsstörungen sowie Leber- und Stoffwechselerkrankungen.

Artischocken-Extrakt regt den Gallenfluss an und lindert Verdauungsstörungen. Außerdem reguliert er den Fett- und Zuckerstoffwechsel: Damit sinken die Cholesterinwerte und die Leberverfettung bei einer Fettleber. Zusätzlich schützt Artischocken-Extrakt sehr wahrscheinlich vor Giften und unterstützt die Entgiftung der Leber, beispielsweise von Medikamenten und Alkohol. Artischocken-Extrakt könnte wegen der umfangreichen Wirkung auf den Stoffwechsel auch eine Arterienverkalkung verhindern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.

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Verzeichnis der Studien und Quellen

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