In Deutschland leiden über eine Million Menschen unter starkem Übergewicht (Adipositas). Es drohen Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Arthrose. Die Adipositaschirurgie (bariatrische Chirurgie) bietet verschiedene operative Möglichkeiten, den Betroffenen beim Abnehmen zu helfen. Allerdings wird dadurch nicht nur weniger Nahrung zur Energiegewinnung aufgenommen, sondern auch weniger Mikronährstoffe. Mithilfe der Mikronährstoffmedizin lassen sich mögliche Mängel an Vitaminen und Mineralstoffen ausgleichen und Folgeerkrankungen vermeiden.
Definition und Verfahren
Was versteht man unter Adipositas und welche Folgen hat sie?
Unter Adipositas (Fettsucht) versteht man starkes Übergewicht. Betroffene haben einen Body-Mass-Index (BMI) über 30. Für viele ist Adipositas sehr belastend und stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Infolge einer übermäßigen Ansammlung von Fett werden viele Stoffwechselvorgänge und Organfunktionen beeinträchtigt. Das Risiko für Folgekrankheiten steigt. Dazu zählen unter anderem:
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Bluthochdruck
Diabetes mellitus Typ 2
Arthrose
Schlafapnoe
Depressionen
Adipositaschirurgie als Therapiemöglichkeit
Starkes Übergewicht sollte abgebaut werden. Wenn eine normale Gewichtsreduktion nicht hilft oder Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie sowie Medikamente nicht greifen, kann eine Operation erwogen werden. Die sogenannte Adipositaschirurgie oder bariatrische Chirurgie ist dann die letzte Möglichkeit, um Übergewicht abzubauen. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden:
Magenverkleinerung: Das Sättigungsgefühl wird schneller erreicht und die Menge der aufgenommenen Kalorien wird verringert. Ein Magenballon, Magenband oder ein Schlauchmagen ermöglichen eine Magenverkleinerung.
Daneben gibt es aufwendigere Verfahren, bei denen Teile des Verdauungstrakts umgangen werden – zum Beispiel:
Ein Magenbypass (Roux-en-Y-Magenbypass) umgeht den Magen und einen Teil des Dünndarms. Dazu wird der Magen hinter dem Mageneingang abgetrennt und an den Dünndarm (Zwölffingerdarm) genäht. Der Restmagen und ein Teil des Dünndarms mit den Einmündungen für die Verdauungssäfte werden weiter unten an den Dünndarm angenäht. Das Verfahren ist umkehrbar, da der Restmagen im Körper verbleibt.
Eine biliopankreatische Diversion leitet die Verdauungssäfte um und verkleinert den Magen: Um die Nahrung aufzuschließen, braucht der Darm Verdauungssäfte aus der Gallenblase (Vesica biliaris) und der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Bei einer biliopankreatischen Diversion werden die Verdauungssäfte erst im unteren Teil des Darms eingeleitet. Ein großer Teil des Magens und Darms werden damit umgangen, sodass die Nahrung weniger aufgeschlossen und aufgenommen wird. Das Verfahren ist sehr effektiv, allerdings nicht mehr vollständig rückgängig zu machen.
Unterstützung durch Mikronährstoffe
Warum sind Mikronährstoffe wichtig?
Wenn durch die Adipositaschirurgie der Magen verkleinert wird oder Teile des Magens und des Darms umgangen werden, ist die Verarbeitung der Nahrung eingeschränkt. Langfristig können Mangelerscheinungen von Vitaminen und Mineralstoffen auftreten. Damit dies frühzeitig erkannt wird, sind Bestimmungen von Blutwerten nach einem chirurgischen Eingriff unerlässlich.
Um einen Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und weiteren Mikronährstoffen nach der Operation zu verhindern, müssen problematische Stoffe zusätzlich eingenommen werden. Vor allem Patienten, die eine Magenverkleinerung oder eine Verkürzung der Darmpassage bekommen haben (oder eine Kombination aus beidem), sind ein Leben lang auf die Einnahme von Präparaten angewiesen.
Mikronährstoff-Experten empfehlen vor allem die Einnahme folgender Stoffe:
Vitamin B2, B6 und B12 sowie Folsäure unterstützen die Zellteilung und die Blutbildung.
Vitamin B1 garantiert die Energieversorgung.
Eisen ermöglicht die Versorgung mit Sauerstoff.
Vitamin D und Calcium erhalten die Knochen.
Vitamin A, E und K sind wichtig für unzählige Stoffwechselprozesse.
Kupfer, Selen und Zink sorgen für die antioxidative Abwehr und vieles mehr.
Vitamin B12, B6 und B2 unterstützen die Zellteilung und Blutbildung
Wirkweise
Für die Aufnahme von Vitamin B12 braucht der Körper ein Transporteiweiß aus dem Magen, den intrinsischen Faktor. Er bindet Vitamin B12 und bringt es in den Dünndarm, wo es aufgenommen wird. Bei einem Magenbypass fehlt der intrinsische Faktor; bei einer Umgehung des Dünndarms wird Vitamin B12 schlechter aufgenommen. Daher kommt es bei fast 40 Prozent der Patienten mit Magenbypass in den folgenden Jahren zu einem Vitamin-B12-Mangel. Etwas weniger häufig kommt es außerdem zu einem Mangel an Vitamin B6 und B2.
Die Vitamine B2, B6 und B12 sind am Abbau von Homocystein beteiligt. Dieser Abfallstoff entsteht im Stoffwechsel und muss beständig entgiftet werden. Hohe Homocysteinwerte werden häufig bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nervenschäden gefunden. Einen Vitamin-B2-Mangel erkennt man oft an Symptomen der Haut wie eingerissenen Mundwinkeln. Auch ein Vitamin-B6-Mangel zeigt sich auf der Haut. Zusätzlich verursacht er – wie ein Mangel an Vitamin B12 – Nervenstörungen, Nervenschmerzen und einen Blutmangel (Anämie).
Wissenschaftlern zufolge ist nach einer bariatrischen Operation eine Ergänzung dieser Vitamine unerlässlich, um weiteren gesundheitlichen Folgen vorzubeugen. Patienten, die mit Vitaminen versorgt werden, erreichen meist normale Werte im Blut.
Vitamin B12, B6 und B2: Dosierung und Einnahmeempfehlung
In den offiziellen Leitlinien wird zur Einnahme von Vitamin B12 nach bariatrischen Operationen geraten. Sinnvoll sind Dosierungen bis zu 1.000 Mikrogramm pro Tag. Manchmal halten Ärzte auch die Gabe von Vitamin B12 direkt in den Muskel für wirksamer, da so die Verdauung umgangen wird. Dazu werden alle drei bis sechs Monate 1.000 bis 3.000 Milligramm Vitamin B12 gespritzt.
Außerdem empfehlen Mikronährstoff-Experten 3 bis 5 Milligramm Vitamin B6 und 3 bis 5 Milligramm Vitamin B2. Oft wird zu einem Kombinationspräparat geraten. Die Rücksprache mit dem Arzt ist in jedem Fall sinnvoll, denn der Arzt kann die richtige Dosierung anhand der Blutwerte festlegen.
Werden die Vitamine über Kapseln oder Tabletten ergänzt, sollten sie nicht auf leeren Magen eingenommen werden. Es könnte zu Magenschmerzen kommen.
Vitamin B12 und Homocystein: Laboruntersuchungen
Die Bestimmung von Vitamin B12 sollte nach einer bariatrischen Operation in jedem Fall durchgeführt werden, um einen Mangel frühzeitig zu erkennen. Die beste Möglichkeit ist die Bestimmung von Holotranscobalamin (HoloTC). Diese Messung ist aussagekräftiger als die von Vitamin B12. Die Normalwerte für HoloTC liegen bei über 54 Pikomol pro Liter.
Auch die Blutwerte von Homocystein sollten regelmäßig überprüft werden. Einerseits kann durch das Ergebnis auf die Versorgung mit B-Vitaminen geschlossen werden, andererseits ist Homocystein ein Risikomarker für Folgeerkrankungen. Homocystein wird im Blutplasma bestimmt. Das ist der flüssige Teil des Blutes ohne Blutzellen. Als Normalwerte gelten 5 bis 9 Mikromol pro Liter.
Vitamine B12, B6 und B2: zu beachten bei Schwangerschaft, Stillzeit und Erkrankungen
Die Vitamine B12, B6 und B2 sollten in der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei einem nachgewiesenen Mangel und nach Absprache mit dem Arzt in hoher Dosierung eingenommen werden.
Vitamin B12 sollte von Nierenpatienten nicht in Form von Cyanocobalamin eingenommen werden, sondern als Methylcobalamin. Cyanocobalamin ist für Nierenpatienten vermutlich hoch dosiert schädlich.
Die Gabe hoch dosierter kombinierter B-Vitamine nach dem Setzen von Gefäßstützen (Stents) und nach einem Herzinfarkt ist noch nicht ausreichend erforscht. B-Vitamine könnten dann negativ wirken und eine Dosierung von 60 bis 400 Mikrogramm Vitamin B12 pro Tag sollte vermieden werden.
Einen Mangel an Folsäure ausgleichen
Wirkweise
Folsäure ist wichtig bei vielen zentralen Stoffwechselvorgängen. Insbesondere für die Zellteilung und Blutbildung ist Folsäure unverzichtbar – sowie im Stoffwechsel der Erbsubstanz (DNA). Folsäure gehört zu den B-Vitaminen und ist zusammen mit Vitamin B12 und B6 maßgeblich an der Entgiftung von Homocystein beteiligt. Müdigkeit, Blässe, Zungenbrennen sowie Kurzatmigkeit sind erste Anzeichen für einen Folsäuremangel.
Folsäure (Folat) ist vor allem in Gemüse und Salat enthalten. Da sehr viele übergewichtige Menschen wenig davon essen, hat etwa jeder fünfte bereits vor der Operation niedrige Folsäurespiegel. Beobachtungsstudien zeigen zudem, dass bei Patienten nach Magen-Bypass-Operationen ein deutlicher Folsäuremangel entsteht.
Wird Folsäure über Präparate ergänzt, kann der Mangel ausgeglichen werden: Durch die Einnahme über drei Monate hinweg stiegen die Blutwerte konstant an und nahmen im weiteren Verlauf sogar weiter zu. Das zeigen Studien.
Folsäure sollte im Rahmen der Nachsorge auf keinen Fall fehlen. Aber auch die Ergänzung vor der Operation kann bereits sinnvoll sein, damit es erst gar nicht zu einem Mangel kommt.
Folsäure: Dosierung und Einnahmeempfehlung
Mikronährstoff-Experten empfehlen meist die Ergänzung von 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag. Auch in den offiziellen Behandlungsleitlinien wird zur Einnahme von Folsäure geraten – und zwar in einer Dosierung von 600 Mikrogramm täglich, idealerweise als Multivitaminpräparat. Insgesamt liegt die empfohlene Dosierung nach einem bariatrischen Eingriff daher zwischen 400 und 600 Mikrogramm pro Tag. Für eine gute Verträglichkeit sollte Folsäure am besten zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
Tipp
Mikronährstoff-Experten raten immer zur Folsäureform „Methyltetrahydrofolsäure“ (5-MTHF). Diese Form ist direkt verfügbar, denn ein Großteil der Bevölkerung kann aufgrund einer Genvariante herkömmliche Folsäure nicht gut verstoffwechseln.
Folsäure: Laboruntersuchungen
Es wird empfohlen, den Folsäurespiegel im Rahmen der Nachsorge kontrollieren zu lassen. Am besten bestimmt der Arzt Folsäure (Folat) in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), da das Ergebnis aussagekräftiger ist. Als Normalwerte für Erythrozyten-Folat gelten 250 bis 400 Mikrogramm pro Liter.
Folsäure: zu beachten bei Medikamenteneinnahme
Die Einnahme hoher Mengen Folsäure könnte Nebenwirkungen bestimmter Krebsmedikamente verstärken. Betroffen sind die Wirkstoffe 5-Fluorouracil (Actikerall®, Benda 5 FU®) und Capecitabin (Xeloda®). Sprechen Sie bei Krebs immer zuerst mit dem Arzt, bevor Sie Folsäure einsetzen.
Auch vermindert Folsäure die Wirkung einiger Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten. Dazu gehören die Wirkstoffe Trimethoprim (Infectotrimet®), Proguanil (Paludrine®) und Pyrimethamin (Daraprim®).
Vitamin B1 garantiert einen funktionierenden Energiestoffwechsel
Wirkweise
Vitamin B1 (Thiamin) spielt eine wichtige Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel und hilft dem Körper, Energie aus der Nahrung zu gewinnen. Damit ist Vitamin B1 besonders wichtig für die Energieversorgung – zum Beispiel des Gehirns. Es hilft auch bei der Bildung von wichtigen Botenstoffen im Nervensystem. Bereits ein geringer Mangel an Vitamin B1 kann Müdigkeit und Reizbarkeit verursachen.
Vitamin B1 ist in der Ernährung normalerweise weit verbreitet: Es kommt sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Lebensmitteln vor. An der Aufnahme des Vitamins ist der Dünndarm beteiligt, der allerdings bei einigen Operationsformen teilweise umgangen wird. Deshalb ist ein Mangel möglich.
In einer Studie beobachteten Forscher, dass Patienten nach einem bariatrischen Eingriff wie einer Magen-Bypass-Operation auf eine Ergänzung von Vitamin B1 angewiesen sind. Deshalb wird nach der Operation generell die Einnahme von Vitamin B1 empfohlen. So lassen sich normale Blutwerte erreichen und auch auf lange Sicht aufrechterhalten.
Vitamin B1: Dosierung und Einnahmeempfehlung
Mikronährstoff-Experten empfehlen eine tägliche Dosierung von 1 bis 3 Milligramm Vitamin B1, um nach der Operation wichtige Stoffwechselfunktionen aufrecht zu erhalten. Äußert sich ein Mangel bereits durch Nervenbeschwerden, werden in den offiziellen Leitlinien zu bariatrischen Operationen auch höhere Dosierungen empfohlen, zum Beispiel 100 Milligramm. Dann ist aber eine Rücksprache mit dem Arzt angeraten.
Vitamin-B1-Präparate können zwischen oder zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Einnahme zum Essen verbessert aber die Verträglichkeit. Es wird empfohlen, die Dosierung über den gesamten Tag zu verteilen.
Vitamin B1: Laboruntersuchungen
Die Kontrolle des Vitamin-B1-Spiegels im Blut ist ratsam. Dabei wird im Labor geprüft, ob eine Vitamin-B1-Zugabe zum entnommenen Blut eine bestimmte Enzymaktivität bessert (Transketolaseaktivität). Ist das der Fall, lag ein Vitamin-B1-Mangel vor. Der zu bestimmende Wert (EKT/EKT0) liegt bei einer guten Vitamin-B1-Versorgung bei 1,15.
Eisen ermöglicht die Sauerstoffversorgung
Wirkweise
Eisen ist wichtig für die Blutbildung. Der Mineralstoff ist Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und ermöglicht den Transport von Sauerstoff aus der Lunge zu den Zellen. Damit ist Eisen für die Funktion von Muskulatur, Nervensystem und Immunsystem unverzichtbar. Ein Eisenmangel zeigt sich früh in Form von Blässe, Müdigkeit, Kurzatmigkeit sowie Lern- und Konzentrationsschwäche. Später führt ein lang anhaltender Eisenmangel zu einer Blutarmut (Eisenmangelanämie).
Eisen wird im Magen mithilfe der Magensäure und Enzymen aus der Nahrung gelöst und im Dünndarm aufgenommen. Beide Organe müssen daher zusammenarbeiten. Das Risiko eines Eisenmangels besteht vor allem nach einer Magenbypass-Operation. Bei anderen Verfahren schwanken die Daten. Aber man nimmt an, dass etwa ein Drittel der Operierten auf lange Sicht einen Eisenmangel entwickelt.
In der Regel wird zum Auffüllen der Eisenspeicher nach bariatrischen Operationen die Einnahme von Eisen empfohlen: In einer ersten Studie konnte der Eisenmangel so ausgeglichen werden. Auch kamen Forscher durch eine weitere vorläufige Studie zu ähnlichen Ergebnissen. Zudem stellten sie fest, dass vor allem bei Menschen, die sich innerhalb kurzer Zeit einer zweiten Operation unterziehen mussten, eine Eisengabe über die Vene (intravenös) notwendig wurde. Bei anderen Patienten zeigte eine intravenöse Gabe gegenüber der Einnahme von Eisentabletten aber keine Vorteile.
Eisen: Dosierung und Einnahmeempfehlung
Pro Tag gelten 50 Milligramm Eisen als optimale Dosis für Patienten nach einer Magenbypass-Operation, um einem Mangel vorzubeugen. Für Frauen kann aufgrund des Blutverlusts durch die Menstruation eine höhere Dosis notwendig sein – zum Beispiel bis zu 100 Milligramm. Die individuell richtige Dosis sollte immer der Arzt durch eine begleitende Laborkontrolle festlegen.
Eisen ist in verschiedenen Zubereitungsformen wie Kapseln, Tabletten und als Trinkfläschchen (Ampullen) erhältlich. Bei leichtem Eisenmangel sind Eisentabletten oder Kapseln meist ausreichend. Liegt ein starker Eisenmangel oder eine Eisenmangelanämie vor, werden auch Spritzen gewählt.
Eisen: Laboruntersuchungen
Nach bariatrischen Operationen sollte der Eisenstatus regelmäßig kontrolliert werden. Dazu werden idealerweise mehrere Laborwerte bestimmt – zum Beispiel der rote Blutfarbstoff Hämoglobin oder das Speichereisen Ferritin. Folgende Werte deuten auf einen Eisenmangel hin:
Hämoglobin: unter 12 Gramm pro Deziliter Blut bei Frauen; unter 15 Gramm pro Deziliter Blut bei Männern
Ferritin: unter 12 Mikrogramm pro Liter Blut
Eisen: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenten
Wenn Sie an einer schweren Erkrankung der Leber oder Niere leiden, sollten Sie die Einnahme von Eisen mit dem Arzt besprechen. Gleiches gilt für Personen mit Parkinson. Eisen könnte sich zum Beispiel in der Leber anreichern, da es dort gespeichert wird. Eine Eisenüberladung führt zu Schäden an den Organen. Eisen kann zudem die Magen- und Darmschleimhaut reizen. Auch bei Entzündungen oder Geschwüren sollten Sie zuvor mit dem Arzt Rücksprache halten.
Bei einer Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) sollte kein Eisen eingenommen werden. Auch bei Störungen der Eisenverwertung muss auf Eisenpräparate verzichtet werden. Dies ist bei bestimmten Anämie-Formen (Blutarmut) der Fall, zum Beispiel bei der Thalassämie (Mittelmeeranämie).
Zudem sind Wechselwirkungen zwischen Eisen und bestimmten Medikamenten möglich. Alles darüber erfahren Sie im Text zu Eisen unter „Wechselwirkungen“.
Vitamin D und Calcium stärken die Knochen
Wirkweise
Vitamin D und Calcium sind vor allem im Stoffwechsel der Knochen und Zähne wichtig. Vitamin D hilft dabei, Calcium aus dem Darm aufzunehmen. Calcium ist Hauptbestandteil unserer Knochen. Ein Mangel an den beiden Mikronährstoffen erhöht das Risiko für eine zu geringe Knochendichte (Osteoporose). Ein Vitamin-D-Mangel kann sich zudem durch Müdigkeit, Infektanfälligkeit und Stoffwechselstörungen zeigen. Da Calcium auch für Signale in der Muskulatur und im Nervensystem benötigt wird, können Kribbeln in den Händen und Füßen sowie Muskelkrämpfe Anzeichen für einen Mangel sein.
Einer Studienübersicht zufolge liegt bei sehr vielen Adipositaspatienten bereits vor einem bariatrischen Eingriff ein Vitamin-D-Mangel vor: Vitamin D ist fettlöslich und verteilt sich deshalb im Fettgewebe. Dann steht es nicht mehr zur Verfügung.
Nach der Operation kann sich der Mangel sogar verschlimmern: Laut einer Beobachtungsstudie haben 65 Prozent der Patienten zehn Jahre nach einer Magenbypass-Operation einen Vitamin-D-Mangel. Aufgrund der verkürzten Darmpassage ist die Aufnahme von Fetten und fettlöslichen Vitaminen eingeschränkt. Häufig scheiden die Betroffenen auch vermehrt Fett aus (Fettstuhl), was die Vitamin-D-Versorgung weiter gefährdet. In der Folge entsteht auch eine Unterversorgung mit Calcium.
Eine erste Studie gibt Hinweise, dass die Einnahme von Vitamin D zusammen mit Calcium den Knochenstoffwechsel nach einem bariatrischen Eingriff verbessern kann. Gleichzeitig achteten die Teilnehmer der Studie auf eine ausgewogene Eiweißzufuhr und auf körperliche Bewegung. Bewegung ist eine Grundvoraussetzung für gesunde Knochen. Aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit für einen Mangel, sollte Vitamin D im Rahmen einer bariatrischen Operation unbedingt ergänzt werden. Sinnvoll ist auch die Kombination mit Calcium.
Vitamin D und Calcium: Dosierung und Einnahmeempfehlung
Mikronährstoff-Experten sowie offizielle Leitlinien zur Versorgung nach einem bariatrischen Eingriff empfehlen eine tägliche Dosis von mindestens 3.000 Internationalen Einheiten Vitamin D. Dosierungen darunter sind meist zu niedrig: Eine Übersichtsarbeit zeigt, dass die Mengen häufig nicht ausreichen, um die Blutwerte zu stabilisieren. Direkt nach einer Operation werden unter ärztlicher Aufsicht auch bis zu 50.000 Internationale Einheiten ein- bis dreimal pro Woche eingesetzt. Deshalb sollte immer der Vitamin-D-Spiegel im Blut kontrolliert werden.
Die empfohlene Dosierung von Calcium beträgt meist 1.000 bis 1.500 Milligramm täglich. In den Leitlinien werden auch bis zu 2.000 Milligramm genannt. Calcium sollte als Calciumcitrat eingenommen werden. Es wird besser aufgenommen als Calciumcarbonat.
Vitamin D und Calcium sollten generell zum Essen eingenommen werden.
Tipp
Achten Sie auf Präparate, die auch Vitamin K2 enthalten. Vitamin K2 ist wichtig, damit Calcium in die Knochen eingebaut wird. Fehlt es, besteht die Gefahr, dass sich Calcium in den Gefäßen abgelagert. Das wiederum erhöht das Risiko für eine Arterienverkalkung.
Vitamin D: Laboruntersuchungen
Der Vitamin-D-Spiegel sollte nach der Operation regelmäßig überprüft werden. Das wird auch in der Leitlinie empfohlen. Mikronährstoff-Experten raten dazu, den Vitamin-D-Spiegel zweimal im Jahr bestimmen zu lassen – am besten im Herbst und im Frühjahr.
Dabei wird die Transportform im Serum (Flüssigkeit des Blutes) gemessen – das sogenannte 25(OH)-Vitamin D (Calcidiol). Die Werte sollten über 30 Nanogramm pro Milliliter liegen. Mikronährstoff-Experten gehen sogar davon aus, dass Werte zwischen 40 und 60 Nanogramm pro Milliliter den größten Nutzen für die Gesundheit haben.
Vitamin D und Calcium: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenten
Personen mit Nierenerkrankungen sollten Vitamin D und Calcium nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt einnehmen. Bei Betroffenen könnten die Calciumspiegel zu hoch sein. Da Vitamin D die Calciumaufnahme im Darm fördert, können die Calciumspiegel im Blut zu stark ansteigen. Auch Personen mit Nierensteinen (calciumhaltigen Steine) sollten mit ihrem Arzt sprechen.
Auf die Einnahme von Calcium sollte man außerdem bei zu hohen Calciumwerten im Blut verzichten (Hypercalcämie). Das kommt zum Beispiel bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüse (zum Beispiel bei Tumoren) vor oder bei Knochenmetastasen und Knochenmarkkrebs (Multiples Myelom). Gleiches gilt für die entzündliche Bindegewebserkrankung Sarkoidose.
Entwässerungsmedikamente aus der Gruppe der Thiazide senken die Calciumausscheidung über die Nieren. Das bedeutet, es bleibt im Blut. Da Vitamin D den Calciumspiegel im Blut erhöht, sollte Vitamin D nur gemeinsam mit Thiaziden eingenommen werden, wenn der Calciumspiegel regelmäßig kontrolliert wird. Gleiches gilt für die Einnahme von Calcium. Zu den Thiaziden gehört vor allem der Wirkstoff Hydrochlorothiazid (Disalunil®, Esidrix®). Indapamid (zum Beispiel Inda Puren®, Sicco®) und Xipamid (zum Beispiel Aquaphor®, Neotri®) sind ebenfalls betroffen.
Calcium kann die Aufnahme verschiedener Medikamente verringern, wenn die Präparate gleichzeitig eingenommen werden. Das gilt für manche Antibiotika (zum Beispiel Tetracyclin®, Doxycylin®, Cefurax®, Amoxilan®), Schilddrüsenhormone (L-Thyroxin) und auch für Bisphosphonate, die in der Osteoporose-Therapie eingesetzt werden.
Vitamin A, E, und K sind vielen Stoffwechselprozessen eine wichtige Stütze
Wirkweise
Nach bariatrischen Operationen ist die Aufnahme von Fett eingeschränkt. Dies kann auch die Versorgung mit fettlöslichen Vitaminen einschränken. Neben Vitamin D gehören Vitamin A, E und K dazu:
Vitamin A unterstützt die Sehkraft und ist an der Reifung von Zellen und Geweben beteiligt – zum Beispiel der Haut. Das offensichtlichste Symptom für einen Mangel ist Nachtblindheit. Daneben treten auf: Appetitverlust, trockene Haut und spröde Nägel.
Vitamin E wirkt antioxidativ und schützt unter anderem das Nervengewebe vor freien Radikalen. Nervosität, erhöhte Reizbarkeit und Müdigkeit weisen auf einen Mangel hin.
Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung und die Knochen. Appetitverlust und Durchfälle sowie verstärkte Blutungen geben Hinweise, dass der Körper schlecht mit Vitamin K versorgt ist.
Beobachtungsstudien zeigen, dass die Versorgung mit fettlöslichen Vitaminen nach der Operation schlecht ist. Ein Mangel wird vor allem nach einer biliopankreatischen Diversion für Vitamin A und K deutlich. Einzelne Berichte weisen auch auf Nachtblindheit durch einen Vitamin-A-Mangel hin. Für Patienten mit einem Magenbypass sind die Ergebnisse aus Studien dagegen weniger deutlich.
Zusammenfassend sollten Patienten nach bariatrischen Operationen vor allem auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin A und K achten. Ein Vitamin-E-Mangel ist vergleichsweise selten.
Vitamin A, E und K: Dosierung und Einnahmeempfehlung
Mikronährstoff-Experten empfehlen, nach einem bariatrischen Eingriff 1.000 bis 1.500 Mikrogramm Vitamin A pro Tag einzunehmen. Auch in der offiziellen Leitlinie raten Ärzte zur Vitamin-A-Einnahme. Es ist sinnvoll, die richtige Dosierung anhand einer Blutuntersuchung zu ermitteln: In einer Studie wurde trotz einer Vitamin-A-Ergänzung bei jedem vierten Patienten eine mangelhafte Versorgung festgestellt.
Damit kein Vitamin-E-Mangel auftritt, raten Mikronährstoff-Experten zur Ergänzung von 10 bis 30 Milligramm. Für Vitamin K ist eine Dosierung zwischen 100 und 120 Mikrogramm pro Tag sinnvoll. Vitamin K sollte idealerweise als K1 und K2 im Präparat enthalten sein. Vitamin K2 wird besser im Darm aufgenommen und bleibt länger im Blut.
Vitaminpräparate sollten zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die fettlöslichen Vitamine brauchen das Fett aus der Mahlzeit, damit sie gut aufgenommen werden.
Vitamin A, E und K: Laboruntersuchungen
Um einen Mangel festzustellen, können die Gehalte der Vitamine im Blut bestimmt werden. Vitamin A wird im Serum (Blutflüssigkeit ohne Zellen) bestimmt. Ein Mangel herrscht, wenn die Werte unter 20 Mikrogramm pro Deziliter betragen. Da die Interpretation der Serumwerte schwierig ist, sollte auch das Verhältnis von Vitamin A zum Retinol-bindenden Protein (RBP) bestimmt werden. Ein Wert unter 0,7 deutet auf einen Mangel hin.
Um den Vitamin-E-Spiegel zu bestimmen, wird meist Alpha-Tocopherol im Serum gemessen. Normwerte liegen zwischen 12 und 50 Mikromol pro Liter.
Ein guter Marker für den Vitamin-K-Status sind der Quick-Wert oder die Prothrombinzeit (INR-Wert). Sie geben an, wie schnell das Blut gerinnt. Der Prothrombinwert für Erwachsene liegt unter 1,2; ein normaler Quick-Wert sollte über 70 Prozent liegen. Die direkte Bestimmung von Vitamin K ist dagegen wenig aussagekräftig. Die Werte schwanken stark.
Vitamin A und K: zu beachten bei Schwangerschaft, Erkrankungen und Medikamenten
In der Schwangerschaft können zu hohe Vitamin-A-Mengen das ungeborene Kind schädigen. Daher sollten Vitamin-A-Präparate in der Schwangerschaft nur bei einem nachgewiesenen Mangel und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Frauen nach den Wechseljahren, die ein erhöhtes Osteoporose-Risiko haben, sollten nicht mehr als 1.500 Mikrogramm Vitamin A pro Tag ergänzen. Hoch dosiertes Vitamin A könnte zu einer schnelleren Abnahme der Knochendichte führen.
Bei einer Nierenschwäche ist der Abbau von Vitamin A gestört. Das erhöht das Risiko für einen Vitamin-A-Überschuss. Betroffene sollten daher keine Vitamin-A-Präparate einnehmen.
Blutverdünnende Medikamente wie der Wirkstoff Warfarin (Coumadin®) oder Phenprocoumon (Marcumar®, Falithrom® und Marcuphen®) sowie das in Krebsmitteln eingesetzte Doxorubicin (Adriblastin®) könnten durch hohe Dosen Vitamin A in ihrer Wirkung verstärkt werden. Besprechen Sie die Einnahme mit Ihrem Arzt. Er kann zum Beispiel die Gerinnungswerte überwachen.
Auch kann es zwischen Vitamin K und blutverdünnenden Medikamenten zu Wechselwirkungen kommen. Betroffen sind Cumarin-Derivate (Vitamin-K-Antagonisten) wie die Wirkstoffe Phenprocoumon (Marcumar®) und Warfarin. Alles über Vitamin K und Blutgerinnungshemmer lesen Sie im Text zu Vitamin K.
Kupfer, Selen und Zink sind elementar für die Körperfunktionen
Wirkweise
Die Mineralstoffe Kupfer und Selen werden nur gut aufgenommen, wenn genügend Magensäure vorliegt. Die Mineralstoffe müssen aus ihren Verbindungen gelöst werden. Nach einem bariatrischen Eingriff kann die Verfügbarkeit von Magensäure jedoch unzureichend sein. Auch die Aufnahme von Zink ist oft gestört.
Kupfer, Selen und Zink sind wichtig für viele Stoffwechselprozesse und viele Körpergewebe. Zum Beispiel werden sie für den Energiehaushalt benötigt sowie für die Blutbildung, für die Abwehr von oxidativem Stress und für die Aufrechterhaltung des Immunsystems. Trockene und rissige Veränderungen an Zehen- und Fingernägeln sowie Haut und Haaren sind frühe Merkmale für einen Mangel.
Eine Beobachtungsstudie zeigt, dass vor allem Menschen, bei denen eine biliopankreatische Diversion durchgeführt wurde, niedrige Kupfer- und Zinkwerte aufweisen. Patienten mit einem Roux-en-Y-Magenbypass scheinen dagegen weniger betroffen zu sein. Eine weitere Beobachtungsstudie weist allerdings auch auf niedrigere Zinkwerte bei diesen Patienten hin. Die Selenwerte scheinen vor allem kurz nach solchen Eingriffen niedriger zu sein – so das Ergebnis einer weiteren Beobachtungsstudie.
Den Studien zufolge ist eine Supplementierung der Mineralstoffe in den meisten Fällen notwendig oder zumindest empfehlenswert.
Kupfer, Selen und Zink: Dosierung und Einnahmeempfehlung
Um Mangelsituationen nach einem bariatrischen Eingriff zu vermeiden, empfehlen Mikronährstoff-Experten eine Tagesdosierung von 1 bis 2 Milligramm Kupfer, 30 bis 80 Mikrogramm Selen und 10 bis 20 Milligramm Zink. Auch in den Behandlungsleitlinien wird zur Einnahme der Mineralstoffe geraten: Kupfer und Selen jedoch nur bei einem Magenbypass oder einer biliopankreatischen Diversion mit einem Duodenal Switch.
Kupfer, Selen und Zink werden am besten zu einer Mahlzeit eingenommen, um eine bessere Verträglichkeit zu ermöglichen.
Selen: Laboruntersuchungen
Es ist sinnvoll, die Selenwerte überprüfen zu lassen. So kann einerseits festgestellt werden, ob ein Mangel vorliegt, und andererseits, ob man überversorgt ist – vor allem, wenn Selen über einen längeren Zeitraum regelmäßig eingenommen wird.
Selen sollte im Vollblut bestimmt werden. Dieser Wert spiegelt die Langzeitversorgung wider. Normal sind 120 bis 150 Mikrogramm Selen pro Liter Vollblut.
Kuper und Zink werden in der Regel nicht bestimmt, da die Ergebnisse nicht aussagekräftig sind. Die Werte können zum Beispiel stark schwanken.
Kupfer, Selen und Zink: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenten
Patienten mit der Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) dürfen kein Kupfer ergänzen. Bei dieser Erkrankung reichert sich Kupfer im Körper an und kann beispielsweise zu einer Leberzirrhose führen.
Personen mit Nierenerkrankungen sollten Selen und Kupfer nur dann ergänzen, wenn der Arzt den Spiegel im Blut geprüft hat. Kranke Nieren können Mineralstoffe nicht richtig ausscheiden. Ein Überschuss kann die Folge sein. Auch Zink sollte nicht zusätzlich eingenommen werden.
Frauen, die die Antibabypille einnehmen, haben oft erhöhte Kupferspiegel im Blut. Die Ergänzung eines Kupferpräparates sollte deshalb mit dem Arzt abgesprochen sein.
Zink kann Antibiotika und Medikamente bei Osteoporose (Bisphosphonate) binden. Das macht sie unwirksam. Deshalb empfiehlt sich ein Einnahmeabstand von mindestens zwei Stunden. Zu den betroffenen Medikamenten gehören beispielsweise:
Gyrasehemmer: Ciprofloxacin (zum Beispiel Ciloxan®), Enoxacin (zum Beispiel Enoxor®), Levofloxacin (zum Beispiel Tavanic®), Moxifloxacin (zum Beispiel Avalox®), Norfloxacin (zum Beispiel Bactracid®, Norfluxx®) und Ofloxacin (zum Beispiel Floxal®, Tarivid®)
Tetrazykline: Tetracyclin (zum Beispiel Achromycin®, Supramycin®), Doxycyclin (zum Beispiel Supracyclin®, Vibramycin®), Minocyclin (zum Beispiel Aknosan®, Skinocyclin®)
Bisphosphonate: Alendronat (zum Beispiel Fosamax®, Tevanate®), Clodronat (zum Beispiel Bonefos®), Etidronat (zum Beispiel Didronel®), Ibandronat (Bondronat®), Pamidronat (Aredia®), Risedronat (Actonel®) und Tiludronat (Skelid®)
Dosierungen auf einen Blick
Empfehlung pro Tag im Rahmen der Adipositaschirurgie | |
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Vitamine | |
Vitamin B1 | 1 bis 3 Milligramm (mg) |
Vitamin B2 | 3 bis 5 Milligramm |
Vitamin B6 | 3 bis 5 Milligramm |
Vitamin B12 | bis 1.000 Mikrogramm (µg) über Kapseln (oral) oder 1.000 bis 3.000 Mikrogramm alle 3 Monate über Spritzen in den Muskel |
Folsäure | 400 bis 600 Mikrogramm |
Vitamin A | 1.000 bis 1.500 Mikrogramm |
Vitamin D | 3.000 Internationale Einheiten (IE) |
Vitamin E | 10 bis 30 Milligramm |
Vitamin K | 100 bis 120 Mikrogramm (als Vitamin K1 und K2) |
Mineralstoffe | |
Eisen | 50 Milligramm |
Calcium | 1.000 bis 1.500 Milligramm |
Kupfer | 1 bis 2 Milligramm |
Selen | 30 bis 80 Mikrogramm |
Zink | 10 bis 20 Milligramm |
Sinnvolle Laboruntersuchungen auf einen Blick
Sinnvolle Blutuntersuchungen im Rahmen der Adipositaschirurgie | |
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Normalwerte | |
Vitamin B1 (EKT/EKT0) | 1,15 |
Vitamin B12 (HoloTC) | über 54 Pikomol pro Liter (pmol/l) |
Folsäure (Erythrozyten-Folat) | 250 bis 400 Mikrogramm pro Liter (µg/l) |
Homocystein | 5 bis 9 Mikromol pro Liter (µmol/l) |
Eisen | Hämoglobin: unter 12 Gramm pro Deziliter (g/dl) bei Frauen, unter 15 Gramm pro Deziliter bei Männern Ferritin: unter 12 Mikrogramm pro Liter |
Vitamin D (25-OH-D) | 40 bis 60 Nanogramm pro Deziliter (ng/dl) |
Vitamin A | über 20 Mikrogramm pro Deziliter (µg/dl) |
Vitamin E | 12 bis 50 Mikromol pro Liter (µmol/l) |
Vitamin K | Quick-Wert: 70 bis 130 Prozent (%) |
Selen (Vollblut) | 120 bis 150 Mikrogramm pro Liter |
Zusammenfassung
Immer mehr Menschen leiden unter krankhaftem Übergewicht (Adipositas). In den letzten Jahren wurden operative Methoden entwickelt, um Betroffene bei der Gewichtsabnahme zu unterstützen. Im Rahmen der sogenannten Adipositaschirurgie werden Teile des Magens verkleinert, damit das Sättigungsgefühl schneller einsetzt. Zusätzlich kann die Darmpassage verkürzt und/oder Teile des Darms umgangen werden. So wird eine vollständige Verdauung der Nahrung verhindert. Allerdings ist in der Folge die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen oft ungenügend. Dies kann sich durch verschiedene Mangelerscheinungen äußern.
Mikronährstoff-Experten raten deshalb zur Ergänzung der entsprechenden Stoffe. B-Vitamine (Folsäure, Vitamin B2, B6 und B12) unterstützen wichtige Stoffwechselfunktionen wie die Zellteilung und Blutbildung. Vitamin B1 hilft, ausreichend Energie zu produzieren: Es wird im Energiestoffwechsel gebraucht. Eisen gewährleistet zudem eine optimale Sauerstoffversorgung.
Vitamin D und Calcium sichern zusammen mit Bewegung stabile Knochen. Die fettlöslichen Vitamine A, E und K garantieren eine gute Sehkraft, ein stabiles Nervengerüst sowie die Blutgerinnung. Die Mineralstoffe Kupfer, Selen und Zink sorgen unter anderem für eine gute antioxidative Abwehr und ein gesundes Immunsystem.
Verzeichnis der Studien und Quellen
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