Mit zunehmendem Alter sind immer mehr Männer von Erektionsstörungen (Impotenz) betroffen. Es gibt zahlreiche Ursachen wie Depressionen, Stoffwechselstörungen oder Gefäßerkrankungen. In der Folge ist das Sexualleben der Betroffenen eingeschränkt, was oft mit erheblichem Leidensdruck verbunden ist. Erfahren Sie, welche Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und sekundäre Pflanzenstoffe bei Erektionsproblemen helfen können.
Ursachen und Symptome
Was versteht man unter Erektionsstörungen?
Bei einer Erektion füllt sich der Penis mit Blut und wird hart. Dies wird über den Botenstoff Stickstoffmonoxid (NO) im Penis-Schwellkörper gesteuert, welcher durch sexuelle Stimulation freigesetzt wird. Der Botenstoff bewirkt eine Entspannung der Gefäßmuskulatur und ermöglicht so die Füllung mit Blut.
Bei einer Erektionsstörung (erektile Dysfunktion) funktioniert dieser Mechanismus nicht reibungslos. Der Penis versteift sich nicht richtig oder erschlafft frühzeitig. Dadurch ist der Geschlechtsakt erschwert oder gar nicht möglich. Wenn diese Probleme über mindestens sechs Monate anhalten, sprechen Ärzte von einer Erektionsstörung. Einzelne Vorkommnisse sind dagegen ganz normal.
Ursachen von Impotenz
Besonders von Erektionsstörungen betroffen sind ältere Männer: etwa ein bis zwei Prozent der 40-Jährigen und circa 15 bis 20 Prozent der 65-Jährigen leiden darunter.
Einer der Hauptrisikofaktoren ist das Rauchen. Auch ein Mangel des männlichen Sexualhormons Testosteron oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Blutdrucksenker oder Antidepressiva können Ursache des Problems sein. Die Erektionsstörung kann zudem als Begleiterscheinung von Erkrankungen auftreten, wie von Diabetes, einer Gefäßerkrankung (Arteriosklerose) oder von einer Nervenerkrankung (Polyneuropathie). Auch bei Bluthochdruck oder nach einem Herzinfarkt kann es zu Erektionsproblemen kommen.
Verletzungen (wie ein Bandscheibenvorfall) oder Operationen (Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs, Darmkrebs) können ebenfalls Erektionsstörungen nach sich ziehen. Häufig treten sie auch in Zusammenhang mit depressiven Verstimmungen auf.
Ziele der Behandlung
Wie werden Erektionsstörungen klassisch behandelt?
Erektionsstörungen werden je nach Ursache behandelt. Zunächst muss geklärt werden, ob Erkrankungen vorliegen, die zu den Problemen führen. Liegt der Erektionsstörung eine depressive Verstimmung zugrunde, kommt eine Psychotherapie infrage. Im Falle eines nachgewiesenen Hormonmangels kann eine Hormontherapie erfolgen. Sind Medikamente die Ursache, werden Alternativpräparate verschrieben.
Gegen erektile Dysfunktion gibt es Medikamente wie Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer). Sie verstärken die Wirkung von körpereigenem NO, sodass der Schwellkörper leichter anschwillt. Zu den PDE-5-Hemmern gehören Sildenafil (Viagra®), Tadalafil (Cialis®) und neuere Varianten wie Vardenafil (Levitra®). Die Wirkstoffe sind als Tabletten erhältlich. Reicht diese Behandlung nicht aus, können gefäßerweiternde Wirkstoffe (Prostaglandine) direkt in die Harnröhre gebracht werden (MUSE-Verfahren). Auch eine Injektion in den Schwellkörper ist möglich (SKAT-Methode).
Alternativ kann eine Erektion mit einer Vakuumtherapie erreicht werden: Man setzt einen durchsichtigen Plastikzylinder mit Unterdruck auf den Penis. Der Unterdruck saugt das Blut an und der Penis erigiert. Sind alle genannten Behandlungsmöglichkeiten erfolglos, können Implantate aus Silikon operativ in den Schwellkörper eingesetzt werden.
Ziele der Mikronährstoffmedizin
Mikronährstoffe können Medikamente sowie nicht medikamentöse Therapien bei Erektionsstörungen optimal unterstützen: Sie fördern die Durchblutung und verbessern die Potenz. Die wichtigsten Nährstoffe bei Erektionsstörungen sind:
- Antioxidantien regen die Durchblutung sowie die Sexualfunktion an.
- Folsäure schützt vor schädlichem Homocystein.
- L-Arginin fördert die Durchblutung und verbessert die
- Vitamin D hilft, die Hormone zu regulieren.
- Pinienrinden-Extrakt erhält die Gefäßfunktion.
- Macaextrakt wirkt libidofördernd.
- Ginkgo und Ginseng-Extrakt verbessern die Durchblutung.
- Omega-3-Fettsäuren schützen Gefäße und Nerven.
Darüber hinaus wirkt sich ein gesunder Lebensstil positiv auf die Gesundheit von Blutgefäßen aus und stärkt die Erektionsfähigkeit – dazu gehört tägliche Bewegung, ausgewogene Ernährung, Gewichtsnormalisierung, der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum und auf das Rauchen sowie ein verminderter Verzehr von Fett und Zucker.
Info
Übrigens: Kaffee könnte das Risiko für Erektionsprobleme senken. Nahmen Männer pro Tag 170 bis 375 Milligramm Koffein aus Kaffee zu sich, hatten sie ein geringeres Risiko im Vergleich zu 0 bis 7 Milligramm. Dies entspricht etwa zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag. Mehr als vier Tassen (400 mg Koffein) sollte man jedoch nicht trinken. Dann überwiegen die negativen Effekte des Koffeins.
Behandlung mit Mikronährstoffen
Antioxidantien fördern Durchblutung sowie Potenz und senken Entzündungen
Wirkweise von Antioxidantien
Es gibt Hinweise, dass altersbedingte Impotenz mit oxidativem Stress zusammenhängen: Er schädigt die Gefäßwände und behindert ihre Entspannung. Antioxidantien wie Zink, Vitamin C und Vitamin E sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Resveratrol und Epigallocatechingallat (EGCG) aus grünem Tee schützen vor freien Radikalen, die oxidativen Stress verursachen. Vitamin E und C unterstützen zudem Stoffwechselvorgänge, die zur Freisetzung und geringerem Abbau des gefäßerweiternden Botenstoffs NO führen. Das könnte die Durchblutung fördern. Zink wird darüber hinaus für die Produktion des Sexualhormons Testosteron benötigt.
Eine Übersichtsarbeit zeigt, dass Antioxidantien zur Besserung von Erektionsproblemen beitragen. Insbesondere in Kombination mit Medikamenten (PDE-5-Hemmern) scheinen sie die Potenz zu verbessern. Beispielsweise steigerte die Einnahme von Vitamin E mit PDE-5-Hemmern die Penissteife, wie eine Vorstudie zeigt. Auch die Kombination von PDE-5-Hemmern mit Zink könnte laut einer Studienauswertung vielversprechend sein.
Für Grüntee-EGCG konnten bei Tieren positive Effekte auf altersbedingte Erektionsstörungen nachgewiesen werden. Andere Tierstudien zeigen außerdem vorteilhafte Auswirkungen von Resveratrol. Studien mit Menschen müssen noch folgen.
Um die positiven Eigenschaften von Antioxidantien bei Erektionsstörungen abschließend zu bewerten, sind noch weitere Studien nötig. Besonders in Kombination mit Medikamenten wie PDE-5-Hemmern scheinen Antioxidantien jedoch sinnvoll zu sein.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Antioxidantien
Mikronährstoff-Experten empfehlen zur unterstützenden Behandlung von Impotenz meistens eine breite Mischung aus verschiedenen Antioxidantien. Sinnvoll sind unter anderem täglich 15 bis 30 Milligramm Vitamin E, 150 bis 250 Milligramm Vitamin C sowie 5 bis 10 Milligramm Zink.
Resveratrol ist in Dosierungen zwischen 50 bis 500 Milligramm pro Tag sinnvoll. Für EGCG empfiehlt sich eine tägliche Dosis zwischen 250 und 500 Milligramm. In Kombinationspräparaten sind die Dosierungen oft niedriger, da sie bereits aufeinander abgestimmt wurden.
Empfehlenswert ist die Einnahme zu den Mahlzeiten. Einige Antioxidantien können so besser im Darm aufgenommen werden und sind verträglicher für den Magen. Grüntee-Extrakt sollte immer zum Essen eingenommen werden und am besten nicht zeitgleich mit Folsäure – er hemmt die Folsäure-Aufnahme.
Info
In hoher Dosierung (200 bis 300 Milligramm) wirkt Vitamin E bei Gefäßerkrankungen direkt blutverdünnend. Daher empfehlen Mikronährstoff-Experten manchmal für eine gewisse Zeit eine Vitamin-E-Therapie. Dies muss jedoch mit dem Arzt abgesprochen sein: Vitamin E ist in diesen Dosierungen nicht für jeden geeignet, zum Beispiel nicht für Raucher.
Gesamt-Antioxidantienstatus im Labor bestimmen lassen
Um die Belastung durch oxidativen Stress festzustellen, kann es ratsam sein, den antioxidativen Status im Blut zu messen. Dazu gibt es viele verschiedene Methoden, zum Beispiel die Bestimmung des antioxidativen Status oder den einzelner Antioxidantien. Daher sollte man sich nach den Normalwerten des jeweiligen Labors richten.
Antioxidantien: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Da Vitamin C die Eisenaufnahme verbessert, sollten Menschen mit krankhafter Eisenüberladung (Hämochromatose) Vitamin C nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen.
Nierenkranke Personen sollten Zink nicht einnehmen. Geschwächte Nieren können es nicht richtig ausscheiden; die Zink-Blutspiegel würden zu hoch werden.
Bei Lebererkrankungen sollte ein Arzt gefragt werden, ob Grüntee-Extrakt eingenommen werden kann. Grüntee-Extrakt kann in seltenen Fällen die Leber schädigen.
Zink kann bestimmte Medikamente binden, was sie unwirksam macht. Deshalb empfiehlt sich ein Einnahmeabstand von mindestens zwei Stunden. Dazu gehören Antibiotika (Gyrasehemmer und Tetrazykline wie Ciloxan® oder Supracyclin®) und Osteoporose-Medikamente (Bisphosphonate wie Fosamax®, Didronel®). Betroffen sind auch Chelatbildner wie Penicillamin (Metalcaptase®).
Grüntee kann Leberenzyme hemmen, die Medikamente abbauen. Deshalb sollte die Einnahme in Kombination mit Medikamenten generell mit dem Arzt abgesprochen werden. Außerdem blockieren bestimmte Stoffe in grünem Tee im Darm die Aufnahme von Medikamenten, wie vom Betablocker Bisoprolol (zum Beispiel Concor®) oder dem Blutdrucksenker Nifedipin (etwa Adalat®, Nifical®). Zwischen der Einnahme sollten deshalb mindestens vier Stunden liegen.
Resveratrol könnte die Wirkung von Blutverdünnern verstärken. Die Einnahme sollte mit dem Arzt besprochen werden. Er kann die Blutgerinnungszeit kontrollieren (Quick-Wert) und die Dosierung anpassen. Zu den Blutverdünnern zählen beispielsweise Acetylsalicylsäure (Aspirin®), Heparin (Thrombophob®) und Warfarin (Coumadin®).
Vorsicht ist auch bei einer Krebstherapie geboten: Antioxidantien könnten die Wirkung von Chemotherapeutika hemmen, zum Beispiel die des Blutkrebs-Wirkstoffs Bortezomib (wie Velcade®) sowie von Doxorubicin, Methotrexat und Cisplatin. Antioxidantien sollten deshalb bei Krebs nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Folsäure verbessert möglicherweise die Sexualfunktion
Wirkweise von Folsäure
Folsäure gehört zu den B-Vitaminen. Gemeinsam mit Vitamin B6 und Vitamin B12 wird sie für den Abbau von Homocystein benötigt. Homocystein ist in hohen Mengen ein Zellgift, das die Gefäße schädigen und die Erektion beeinträchtigen kann. Männer mit Erektionsstörungen haben häufiger hohe Homocysteinwerte. Gleichzeitig wurden in Beobachtungsstudien bei Erektionsstörungen deutlich niedrigere Folsäurespiegel sowie geringere Vitamin-B12-Werte gefunden. Die Unterversorgung war besonders ausgeprägt bei schweren Fällen.
Folsäure könnte bei Impotenz Abhilfe schaffen: In einer hochwertigen Studie verbesserte sie zusammen mit einem Medikament (PDE-5-Hemmer) die sexuelle Funktionsstörung bei Diabetes deutlicher als das Medikament allein. Forscher kommen durch eine Übersichtsarbeit insgesamt zu dem Schluss, dass sich die Einnahme von Folsäure positiv auf die Sexualfunktion bei Erektionsstörungen auswirken könnte. Allerdings fehlen weitere Studien, um dies zu bestätigen.
Bei Erektionsstörungen sollte aber in jedem Fall auf die Versorgung mit Folsäure und den Vitaminen B6 und B12 für den Abbau von Homocystein geachtet werden.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Folsäure
Da sich B-Vitamine in ihrer Wirkung ergänzen, empfehlen Mikronährstoff-Experten die gemeinsame Einnahme. Sinnvoll sind beispielsweise täglich:
- 200 bis 400 Mikrogramm Folsäure (als direkt verwertbares 5-Methyltetrahydrofolat)
- 2 bis 5 Milligramm Vitamin B6
- 20 bis 50 Mikrogramm Vitamin B12 (als Methylcobalamin)
Bei bereits stark erhöhten Homocysteinwerten setzen Mikronährstoff-Experten für einige Zeit höhere Dosierungen ein. Alles zur Dosierung bei erhöhten Homocysteinwerten finden Sie hier.
B-Vitamine sollten zum Essen eingenommen werden, da sie dann besser verträglich sind.
Homocystein im Labor bestimmen lassen
Bei Erektionsstörungen wird empfohlen, die Homocysteinwerte im Blut überprüfen zu lassen. Dies gibt auch Aufschluss über die Versorgung mit Folsäure, Vitamin B6 und B12. Homocystein wird im Blutplasma bestimmt. Das ist der flüssige Teil des Blutes ohne Blutzellen. Als Normwerte gelten 5 bis 9 Mikromol pro Liter.
B-Vitamine: zu beachten bei Medikamenteneinnahme
Gegen Infektionskrankheiten werden Medikamente mit den Wirkstoffen Trimethoprim (Infectotrimet®), Proguanil (Paludrine®) und (Daraprim®) eingesetzt. Folsäure vermindert die Wirkung dieser Arzneistoffe.
Bei beeinträchtigter Nieren- und Leberfunktion sollte die Einnahme von Vitamin B12 mit dem Arzt besprochen werden: Betroffene könnten erhöhte Blutwerte haben. Zudem sollten Personen mit Nierenerkrankungen Vitamin B12 nicht als Cyanocobalamin einnehmen. Es könnte in hohen Dosen für sie schädlich sein.
L-Arginin fördert die Durchblutung und verbessert die Potenz
Wirkweise von L-Arginin
L-Arginin ist der Vorläufer von Stickstoffmonoxid (NO), dessen gefäßerweiternde Wirkung für eine Erektion wichtig ist. In einer Beobachtungsstudie hingen geringe L-Arginin-Werte mit der Entwicklung einer Erektionsstörung zusammen. Dagegen könnte die Ergänzung von L-Arginin im Bedarfsfall zur Entspannung des Penis-Schwellkörpers und somit zu einer Erektion führen.
Zwei Übersichtsarbeiten zeigen, dass L-Arginin gegen Impotenz im Vergleich zu einem Scheinmedikament oder keiner Behandlung hilft: Die Männer berichteten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Potenz sowie der Gesamtzufriedenheit. Zusätzlich verbessert L-Arginin die Wirkung der üblichen Medikamente (PDE-5-Hemmer). Im Vergleich zu den Medikamenten wirkte es allerdings schwächer.
Zusammengefasst scheinen besonders Personen mit milden bis mittelschweren Erektionsstörungen von L-Arginin zu profitieren. L-Arginin kann hier als Alternative oder zur Verstärkung üblicher Medikamente eingesetzt werden.
Expertenwissen
Im Körper hemmt manchmal asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) die Wirkung von L-Arginin: Je mehr ADMA, desto schwächer die Wirkung. Die Zufuhr von L-Arginin gleicht dieses Ungleichgewicht wieder aus. Auf lange Sicht sollte man die Produktion von ADMA jedoch senken. In Tierversuchen waren hierbei Antioxidantien erfolgreich, zum Beispiel Resveratrol, Melatonin, Vitamin E und Grüntee-EGCG.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von L-Arginin
Mikronährstoff-Experten empfehlen bei Erektionsstörungen eine Tagesdosis von 2.800 bis zu 5.000 Milligramm L-Arginin. Kombinationsstudien – zum Beispiel mit Pinienrinden-Extrakt – haben gezeigt, dass zusammen mit anderen natürlichen Stoffen auch geringere Arginin-Dosierungen von 700 bis 1.700 Milligramm wirksam waren.
L-Arginin-Präparate sollten zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden, da der Darm es so am besten aufnimmt. Zudem ist es sinnvoll, die Gesamtdosis über den Tag zu verteilen. Dadurch verbessert sich die Verträglichkeit.
Achtung: Bei gleichzeitiger Einnahme von L-Arginin und Potenzmitteln (PDE-5-Hemmer) wie Sildenafil (Viagra®), Tadalafil (Cialis®) oder Vardenafil (Levitra®) muss man vorher mit dem Arzt sprechen. Die Wirkung kann unkontrolliert verstärkt werden, wenn die Dosis nicht aufeinander abgestimmt wird.
Tipp
Zu viel L-Arginin kann oxidativen Stress verursachen. Daher sollte man begleitend auf eine ausreichende Antioxidantien-Zufuhr achten und bei einer regelmäßigen Einnahme den oxidativen Stress im Blut überwachen lassen. B-Vitamine wie B2 und B6 benötigt der Körper, um NO zu produzieren. Sie sorgen somit dafür, das L-Arginin auch genutzt werden kann. Der L-Arginin-Vorläufer Citrullin verlängert außerdem die Wirkung.
L-Arginin: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion muss die Eiweißaufnahme kontrolliert werden. Dabei sollte auch die Arginin-Menge berücksichtigt werden. Bei einer Pankreatitis ist L-Arginin nicht geeignet.
Nach instabilen Herzerkrankungen (wie frischem Herzinfarkt) und schwerer Arteriosklerose sollte ein Arzt entscheiden, ob oder wie lange L-Arginin eingenommen werden kann. Auch sollte es nicht bei wiederkehrenden Herpes-Infektionen ergänzt werden: L-Arginin könnte ruhende Viren aktivieren und einen Schub auslösen.
Bei Krebs sollte man die Einnahme von L-Arginin mit dem Arzt besprechen. Ein gezielter L-Arginin-Mangel könnte das Absterben bestimmter Krebszellen verbessern.
Eine Rücksprache mit dem Arzt gilt auch bei Medikamenten, die den gefäßerweiternden Botenstoff NO freisetzen. Dazu gehören beispielsweise Herzmedikamente wie Nitrate (Mono Mack®, Ismo®), Molsidomin (Corvaton®, Molsibeta®) und Nitroprussid (Nipruss®).
Eine regelmäßige L-Arginin-Einnahme könnte bei Diabetikern die Empfindlichkeit für Insulin beeinflussen. Eventuell muss der Arzt die Dosis von Diabetesmedikamenten anpassen, zum Beispiel von Metformin (Diabesin®, Glucophage®) oder Sulfonylharnstoffen (Euglucon®, Maninil®).
Vitamin D könnte bei Impotenz die Testosteronspiegel steigern
Wirkweise von Vitamin D
Vitamin D ist wichtig für die Funktion der Blutgefäße: Es unterstützt unter anderem die Bildung des gefäßerweiternden Botenstoffs NO und hemmt gefäßschädigende Prozesse: Es hilft, oxidativen Stress, Entzündungen und Gefäßschäden (Arteriosklerose) zu kontrollieren. Darüber hinaus ist es an der Regulation männlicher Hormone beteiligt. Ein niedriger Testosteronspiegel führt zu einer schwachen Spermienproduktion (Hypogonadismus). Außerdem haben Männer mit einem starken Vitamin-D-Mangel vermutlich ausgeprägtere Potenzprobleme.
In ersten Studien verbesserte die Einnahme von Vitamin D die Beschwerden: Nahmen Betroffene ein Jahr lang Nahrungsergänzungsmittel ein, stiegen die Testosteronspiegel und die Erektionsprobleme wurden weniger. Auch sanken die weiblichen Geschlechtshormone im Blut. Zu viele weibliche Hormone beeinträchtigen die Potenz. Darüber hinaus verstärkte Vitamin D die Wirkung klassischer Potenzmittel (PDE-5-Hemmer).
Insgesamt fehlen noch hochwertige Studien, die beweisen, dass Vitamin D gegen Impotenz hilft. Die vorliegenden Daten sind aber vielversprechend. Ein Mangel sollte daher unbedingt ausgeglichen werden.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin D
Als Faustregel ist eine Dosis von 1.000 bis 2.000 Internationalen Einheiten Vitamin D pro Tag empfehlenswert. Am besten lässt man jedoch seinen Vitamin-D-Spiegel bestimmen, da sich die exakte Dosierung nach den Blutwerten richtet: Bei einem Mangel sind für eine gewisse Zeit höhere Mengen nötig.
Vitamin D sollte zum Essen eingenommen werden – am besten zu einer Hauptmahlzeit. Das Fett aus dem Essen ist für eine gute Aufnahme im Darm notwendig.
Vitamin D im Labor bestimmen
Allgemein wird empfohlen, den Vitamin-D-Spiegel zweimal jährlich überprüfen zu lassen. Er wird im Blutserum bestimmt – dem flüssigen Teil ohne Blutzellen. Dabei wird die Transportform von Vitamin D gemessen, das sogenannte 25(OH)-Vitamin D (Calcidiol). Die optimalen Werte liegen zwischen 40 und 60 Nanogramm pro Milliliter.
Vitamin D: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Personen mit Nierenerkrankungen sollten Vitamin D nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt einnehmen: Es steigert die Calciumaufnahme im Darm. Kranke Nieren scheiden überschüssiges Calcium jedoch nicht gut aus, sodass eine Überversorgung möglich ist. Auch Personen mit calciumhaltigen Nierensteinen müssen aufpassen.
Patienten mit der Bindegewebserkrankung Sarkoidose haben krankheitsbedingt hohe Calciumspiegel. Sie sollten Vitamin D nur unter ärztlicher Kontrolle ergänzen. Gleiches gilt für eine Überfunktion der Nebenschilddrüse (wie bei Nebenschilddrüsentumoren) sowie bei Knochenmetastasen und Knochenmarkkrebs.
Bestimmte Entwässerungsmittel (Thiazide) sorgen dafür, dass Calcium schlechter ausgeschieden wird und im Blut bleibt. Vitamin D sollte deshalb nur mit Thiaziden eingenommen werden, wenn der Calciumspiegel regelmäßig kontrolliert wird. Das betrifft Wirkstoffe wie Hydrochlorothiazid (zum Beispiel Esidrix®), Indapamid (zum Beispiel Sicco®) und Xipamid (zum Beispiel Aquaphor®).
Pinienrinden-Extrakt verbessert die Erektionsfähigkeit
Wirkweise von Pinienrinden-Extrakt
Pinienrinden-Extrakt enthält sekundäre Pflanzenstoffe und Fruchtsäuren, von denen einige stark antioxidativ wirken. Außerdem fördert Pinienrinden-Extrakt die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO), das für eine Erektion benötigt wird.
In einer hochwertigen Studie verbesserte Pinienrinden-Extrakt Impotenz, insbesondere wenn sie bei Diabetes auftrat. In einer Übersichtsarbeit bewerten Forscher die Effekte aber noch als unklar. Allerdings ist die Kombination mit L-Arginin vielversprechend: In einer weiteren hochwertigen Studie wurde die erektile Funktion nach einem Monat wiederhergestellt. Auch Vorstudien deuten darauf hin, dass die Kombination von Pinienrinden-Extrakt und L-Arginin helfen kann: Nach drei Monaten Behandlung hatten über 90 Prozent der Männer eine normale Erektion.
Nun sind größere hochwertige Studien notwendig, um festzustellen, ob Pinienrinden-Extrakt allen Männern mit Erektionsproblemen helfen kann. Die Kombination mit L-Arginin scheint vielversprechend zu sein.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Pinienrinden-Extrakt
Bei Erektionsstörungen bietet sich eine tägliche Dosis von 100 bis 300 Milligramm Pinienrinden-Extrakt an, zum Beispiel dreimal 50 Milligramm. Idealerweise wird Pinienrinden-Extrakt zum Essen mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Dies verbessert die Verträglichkeit für den Magen.
Pinienrinden-Extrakt: zu beachten bei Medikamenteneinnahme
Möglicherweise verstärkt Pinienrinden-Extrakt die Wirkung von Blutverdünnern mit Wirkstoffen wie Phenprocoumon (Marcumar®, Falithrom®) oder Warfarin (Coumadin®). Daher sollte man vorher mit einem Arzt sprechen.
Wird Pinienrinden-Extrakt mit Diabetes-Medikamenten eingenommen, könnten die Blutzuckerwerte zu stark fallen. Betroffen sind unter anderem Metformin (Diabesin®, Siofor®) und Sulfonylharnstoffe (Euglucon®, Maninil®). Eventuell muss die Dosierung der Medikamente angepasst werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels und eine Absprache mit dem Arzt ist empfehlenswert.
Maca steigert das sexuelle Verlangen
Wirkweise von Maca
Die Heilpflanze Maca ist ein traditionelles Potenzmittel in Südamerika. Tierstudien lassen annehmen, dass Maca das Sexualverhalten, die Fruchtbarkeit sowie die Bildung von Spermien fördert. Möglicherweise steigert es auch die Testosteronwerte.
Eine Vorstudie zeigt einen geringen, aber positiven Effekt einer Maca-Einnahme auf das allgemeine und sexuelle Wohlbefinden bei leichten Erektionsproblemen. Auch weitere Vorstudien liefern Hinweise, dass Maca das sexuelle Verlangen (Libido) steigert und die Spermienqualität verbessert. Um jedoch die Bedeutung zur Behandlung von Erektionsstörungen abschließend bewerten zu können, sind noch hochwertige Studien nötig.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Maca
Mikronährstoff-Experten empfehlen bei Erektionsstörungen versuchsweise zwischen 1.000 und 2.000 Milligramm Maca-Extrakt pro Tag. Neben Extrakt ist Maca auch als Pulver erhältlich. Da die Inhaltsstoffe hier nicht konzentriert vorliegen, muss man eine höhere Menge einnehmen. Die Empfehlungen in der Mikronährstoffmedizin liegen bei 2.000 bis 3.000 Milligramm Macapulver.
Um die Verträglichkeit zu steigern, sollte Maca zum Essen genommen werden. Eine Einnahme von mehr als zwölf Wochen ist in dieser Dosierung nicht zu empfehlen, da es keine Langzeitstudien gibt. Meist wird eine Einnahme im Bedarfsfall empfohlen.
Maca: zu beachten bei Erkrankungen
Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen sollten gelatiniertes Macapulver oder einen Extrakt wählen. Scharfstoffe verursachen Reizungen der Darmschleimhaut, Blähungen und Magenkrämpfe. Sie werden durch Kochen (Gelatinierung) zerstört. Extrakte liefern weniger Scharfstoffe.
Maca enthält viel Kalium. Dieser Mineralstoff kann bei einer Nierenschwäche in erhöhten Mengen im Blut vorliegen, da kranke Nieren Kalium schlechter ausscheiden. Betroffene sollten die regelmäßige Einnahme von Maca deshalb mit dem Arzt besprechen.
Maca sollte bei schweren Lebererkrankungen nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. Für Maca gibt es bisher keine Untersuchungen zum Einfluss auf die Leberwerte.
Glucosinolate aus Maca können die Kropfbildung fördern: Bestimmte Abbauprodukte (Isothiocyanate) behindern die Jodaufnahme in die Schilddrüse. Deshalb sollten Patienten mit einer Schilddrüsenvergrößerung (Kropf) oder einem Jodmangel selten Maca-Pulver oder die frische Knolle verwenden. Präparate mit Maca-Extrakt wirken sich weniger auf die Jodaufnahme aus.
Ginkgo und Ginseng fördern die Durchblutung
Wirkweise von Ginkgo und Ginseng
Ginkgo-Extrakt (Ginkgo biloba) hemmt die Blutgerinnung, verbessert die Fließeigenschaften des Blutes und fördert die Freisetzung des gefäßerweiternden Botenstoffs NO. Dieser ist die Voraussetzung für eine intakte Potenz. Zudem reduziert Ginkgo oxidativen Stress, der in Verbindung mit Erektionsstörungen gebracht wird. Ginseng ist dagegen ein altbekanntes Stärkungsmittel. Auch Ginseng-Extrakt enthält Antioxidantien und schützt Zellen und Gewebe vor oxidativem Stress.
Vorstudien geben Hinweise auf positive Effekte von Ginkgo bei Impotenz. In einer kleinen hochwertigen Studie stellten Forscher jedoch keine Besserung fest. Die Betroffenen litten aufgrund von Depressionen unter Erektionsproblemen. Möglicherweise unterstützt Ginkgo aber eine medikamentöse Behandlung: In einer hochwertigen Studie steigerte ein Kombinationspräparat mit weiteren Antioxidantien die Wirksamkeit eines Potenzmittels (PDE-5-Hemmer).
In Übersichtsarbeiten schlussfolgerten Forscher, dass Ginseng Erektionsstörungen leicht verbessern könnte. Beispielsweise berichteten Männer in einer hochwertigen Studie von einer besseren Erektion und sexuellen Befriedigung. Eine weitere hochwertige Studie bestätigt dies: Die Erektion steigerte sich nach der Einnahme von Ginseng und konnte länger aufrechterhalten werden.
Um die Wirksamkeit von Ginkgo und Ginseng auf die Potenz abschließend zu beweisen, sind weitere hochwertige Studien nötig. Besonders der Einsatz von Ginseng scheint aber vielversprechend.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Ginkgo und Ginseng
Bei Erektionsstörungen werden zwischen 40 und 240 Milligramm Ginkgo-Extrakt pro Tag empfohlen. Bei Ginseng-Extrakt ist eine tägliche Dosierung zwischen 1.000 und 2.000 Milligramm ratsam. In den genannten Studien war vor allem koreanischer roter Ginseng (Panax Ginseng) wirksam. Ginkgo- und Ginseng-Extrakt sollten zum Essen eingenommen werden.
Damit sich die volle Wirkung entfalten kann, sollte sich die Einnahme der beiden Extrakte über vier bis acht Wochen erstrecken. Nach drei Monaten ist eine Einnahmepause empfehlenswert.
Tipp
Ginkgo-Extrakt gibt es in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Tropfen oder Tinkturen. Dabei muss auf die Qualität geachtet werden. Von Teezubereitungen mit Ginkgo wird allerdings abgeraten: Der Wirkstoffgehalt schwankt stark. Vor allem schädliche Ginkgolsäuren können bis zur 900-fachen Menge überschritten werden. Daher sollten Sie keinen Tee, sondern Präparate mit gereinigten Extrakten verwenden. Der Grenzwert von Ginkgolsäuren liegt bei 0,0005 Prozent.
Ginkgo und Ginseng: zu beachten bei Medikamenteneinnahme und Erkrankungen
Auf Ginkgo muss bei Epilepsie verzichtet werden. Bei Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder hormonabhängigen Tumoren sollte man Ginseng nicht einsetzen: Er wirkt leicht östrogenartig. Auch Männer mit Hormonstörungen und Brustansätzen sollten darauf verzichten.
Bei Lebererkrankungen und einer Ginseng-Einnahme sollte der Arzt die Leberwerte überwachen. Ist eine Operation geplant, sollte man Ginkgo und Ginseng vorher absetzen: Sie könnten die Blutungsneigung erhöhen. Vorsicht gilt auch bei einer langen Anwendung und häufigem Nasenbluten sowie Blutgerinnungsstörungen. Daneben könnten Ginkgo und Ginseng die Wirkung von Blutverdünnern verstärken, wie Phenprocoumon (Marcumar®), Warfarin (Coumadin®) und Acetylsalicylsäure (Aspirin®). Eine Ergänzung sollte vorab mit dem Arzt abgesprochen werden.
Da Ginkgo und Ginseng über die Leber verstoffwechselt werden, sollten sie nicht mit Medikamenten eingenommen werden, die genauso verarbeitet werden (wie Ibuprofen (Neuralgin®), Diazepam (Valium®) oder Diclofenac (Voltaren®)). Wirkungen und Nebenwirkungen können verstärkt werden. Nimmt man regelmäßig Medikamente ein, ist es daher besser, Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker zu halten.
Daneben sind weitere Wechselwirkungen möglich. Mehr dazu erfahren Sie im Text zu Ginkgo beziehungsweise Ginseng.
Omega-3-Fettsäuren können Gefäße und Nerven schützen
Wirkweise von Omega-3-Fettsäuren
Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) lindern Entzündungen und oxidativen Stress. Männer mit Erektionsstörungen leiden vermehrt unter oxidativem Stress, der wiederum die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) stört. Omega-3-Fettsäuren schützen zudem die Gefäßwände vor entzündlichen Veränderungen und helfen dabei, die Spannung der Blutgefäße zu regulieren. Sie sorgen letztlich dafür, dass das Blut besser durch die Blutgefäße fließen kann. Aufgrund ihrer Wirkungen sind sie bei Erektionsstörungen vielversprechend.
In Tierstudien wurde die schützende Wirkung von DHA auf das Nervengewebe nach einer Entfernung der Prostata oder nach der Verletzung eines bestimmten Nervs (Nervus cavernosus) bereits nachgewiesen. Dieser Nerv lässt unter anderem über die Freisetzung von NO die Muskulatur des Penis entspannen und die Blutgefäße erweitern. Durch die nervenschützende Wirkung verbessert die Anwendung von DHA dieser Studie zufolge die erektile Funktion. Die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Erektionsstörungen am Menschen müssen allerdings noch nachgewiesen werden. Aufgrund der gefäßschützenden Eigenschaften sind Omega-3-Fettsäuren aber dennoch von Nutzen.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Omega-3-Fettsäuren
Mikronährstoff-Experten empfehlen für Omega-3-Fettsäuren eine Tagesdosis von 1.000 bis 3.000 Milligramm. Dabei sollte auf einen hohen Gehalt an EPA und DHA geachtet werden. Vor allem Fischöl ist reich an diesen Fettsäuren. Omega-3-Präparate werden am besten zum Essen eingenommen: Mit Fett aus der Mahlzeit gelangen sie besser aus dem Darm in das Blut.
Tipp
Achten Sie besonders bei Fischöl-Präparaten auf die Qualität: Hochwertige Präparate unterlaufen verschiedene Reinigungsprozesse, damit Schadstoffe und andere unerwünschte Rückstände entfernt werden. Krill- und Algenöl sind von Natur aus reiner, haben jedoch eine etwas andere Fettsäurezusammensetzung. Algenöl eignet sich zudem für Vegetarier und Veganer.
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Omega-3-Index im Labor bestimmen lassen
Omega-3-Fettsäuren können im Blut durch den Omega-3-Index erfasst werden. Bei Erektionsstörungen kann diese Messung sinnvoll sein – besonders, wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen dazukommen.
Dabei misst das Labor den Anteil der Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) in den roten Blutzellen (Erythrozyten). Der Omega-3-Index wird in Prozent angegeben und sollte optimalerweise über 8 liegen. Dies würde bedeuten, dass mindestens 8 von 100 Fettsäuren in den roten Blutzellen hochwertige Omega-3-Fettsäuren sind.
Omega-3-Fettsäuren: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Menschen mit akuten Lebererkrankungen, einer Bauchspeicheldrüsen- oder Gallenblasenentzündung sollten keine Omega-3-Fettsäuren einnehmen.
Bestimmte Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) könnten bei Vorerkrankungen häufiger auftreten, wenn mehr als 1.000 Milligramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag ergänzt werden. Bei bestehenden Herzrhythmusstörungen sollte die Einnahme mit dem Arzt oder Mikronährstoff-Experten besprochen werden. Er kann das Risiko abwägen und den Omega-3-Index kontrollieren.
Möglicherweise senken Omega-3-Fettsäuren den Blutzucker. Um eine Unterzuckerung zu vermeiden, sollten Diabetiker, die Medikamente einnehmen, ihre Blutzuckerwerte zu Beginn häufiger kontrollieren. Eventuell ist eine Anpassung der Medikamente nötig.
Omega-3-Fettsäuren könnten blutverdünnend wirken. Daher sollte bei Blutgerinnungsstörungen auf die Einnahme verzichtet werden. Außerdem sollte vor einer Operation mit dem Arzt besprochen werden, ob man Omega-3-Präparate besser absetzt. In einer ersten Studie stieg das Blutungsrisiko nicht (2.000 Milligramm). Bisher gibt es jedoch wenig Daten.
Wegen der blutverdünnenden Wirkung sind ab einer Dosierung von 1.000 Milligramm Omega-3-Fettsäuren Wechselwirkungen mit Blutgerinnungshemmern möglich. Besprechen Sie daher die Einnahme mit Ihrem Arzt. Er kann die Blutgerinnungszeit kontrollieren und gegebenenfalls die Dosis der Medikamente senken. Zu den Blutverdünnern zählen:
- Cumarin-Derivate (wie Marcumar® und Coumadin®)
- Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®)
- Heparin (Clexane®)
- neue orale Antikoagulanzien: Apixaban (Eliquis®), Dabigatran (Pradaxa®), Edoxaban (Lixiana®) und Rivaroxaban (Xarelto®)
Dosierungen auf einen Blick
Empfehlung pro Tag bei Erektionsstörungen | |
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Vitamine | |
Vitamin C | 150 bis 250 Milligramm (mg) |
Vitamin E | 15 bis 30 Milligramm |
Folsäure | 200 bis 400 Mikrogramm (µg) |
Vitamin B6 | 2 bis 5 Milligramm |
Vitamin B12 | 20 bis 50 Mikrogramm |
Vitamin D | 1.000 bis 2.000 Internationale EInheiten (IE) oder je nach Spiegel |
Mineralstoffe | |
Zink | 5 bis 10 Milligramm |
Andere Nährstoffe | |
L-Arginin | 2.800 bis 5.000 Milligramm |
Macaextrakt | Extrakt: 1.000 bis 2.000 Miligramm oder Pulver: 2.000 bis 3.000 ;illigramm |
Pinienrinden-Extrakt | 100 bis 300 Milligramm |
Ginkgo-Extrakt | 40 bis 240 Milligramm |
Ginseng-Extrakt | 1.000 bis 2.000 Milligramm |
Omega-3-Fettsäuren | 1.000 bis 3.000 Milligramm |
Resveratrol | 50 bis 500 Milligramm |
EGCG aus Grüntee-Extrakt | 250 bis 500 Milligramm |
Sinnvolle Laboruntersuchungen auf einen Blick
Sinnvolle Blutuntersuchungen bei Erektionsstörungen | |
---|---|
Normalwerte | |
Homocystein (Plasma) | 5 bis 9 Mikromol pro Liter (µmol/l) |
Vitamin D (25-OH-D, Serum) | 40 bis 60 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) |
Omega-3-Index (Erythrozyten) | über 8 Prozent (%) |
Gesamt-Antioxidantienstatus | je nach Labor |
Zusammenfassung
Erektionsstörungen haben verschiedene Ursachen – zum Beispiel Testosteronmangel oder Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Arteriosklerose. Bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und pflanzliche Wirkstoffe können Erektionsstörungen entgegenwirken. Vitamin C, Vitamin E, Zink und die sekundären Pflanzenstoffe Resveratrol und Grüntee-EGCG fördern die Durchblutung sowie die Sexualfunktion. In Kombination mit anderen B-Vitaminen schützt Folsäure vor erhöhten Homocysteinwerten, einem möglichen Risikofaktor für Erektionsstörungen. Daneben hilft Vitamin D die Hormone zu regulieren: Es könnte niedrige Testosteronspiegel erhöhen und damit die Potenz steigern.
Darüber hinaus kann L-Arginin – besonders in Kombination mit Pinienrinden-Extrakt – die Erektionsfähigkeit verbessern. Maca-Extrakt könnte zudem das sexuelle Verlangen steigern und sich möglicherweise positiv auf die Testosteronwerte und die Spermienqualität auswirken. Ginkgo und Ginseng regen die Durchblutung an, während Omega-3-Fettsäuren Gefäße und Nerven schützen.
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