Fibrat-Einnahme: Vitaminmangel vermeiden

Wie Mikronährstoffe Nebenwirkungen von Fibraten reduzieren und die Medikamentenwirkung unterstützen

Fibrate sind Medikamente, die erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride) senken. Allerdings können auch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören zum Beispiel erhöhte Homocysteinwerte. Homocystein lässt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich ansteigen. Mithilfe der Mikronährstoffmedizin kann Homocystein gesenkt werden. Erfahren Sie, welche Mikronährstoffe dabei helfen und welche Wirkungen sie sonst noch haben.

Tabletten auf einer Handfläche
Fibrate senken erhöhte Blutfettwerte. Dazu gehören Cholesterin und Triglyceride. Bild: eyewave/iStock/Getty Images Plus

Tipp

Hohe Fettwerte können auch mithilfe der Mikronährstoffmedizin gesenkt werden. Mehr erfahren Sie in den Artikeln zu erhöhten Cholesterinwerten und erhöhten Triglyceridwerten.

Fibrate: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Wie wirken Fibrate?

Fibrate senken erhöhte Blutfettwerte. Dazu gehören insbesondere erhöhte LDL-Cholesterinwerte („schlechtes Cholesterin“) und Triglyceridwerte („Neutralfette“).

Bisher ist der Wirkmechanismus nicht vollständig aufgeklärt. Man weiß, dass Fibrate die Bildung von LDL-Cholesterin hemmen und den Abbau von Triglyceriden fördern. Dadurch wird der Anteil der „schlechten“ Fette im Blut reduziert und insgesamt das Verhältnis zugunsten von „gutem Cholesterin“ (HDL-Cholesterin) verschoben.

Das ist wichtig, da so einer Ablagerung von Fetten an den Gefäßinnenwänden entgegengewirkt wird. Andernfalls kann es langfristig zu einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) kommen.

Fibrate sind in Form von Kapseln oder Tabletten erhältlich. Wirkstoffe sind zum Beispiel:

  • Bezafibrat (wie Cedur®, Bezafibrat AbZ® oder Bezafibrat-ratiopharm®)
  • Fenofibrat (wie CiL®, Lipidil® oder Fenofibrat Heumann®)
  • Gemfibrozil (wie Gevilon®).

Einsatzgebiete von Fibraten

Fibrate werden bei erhöhten Fettwerten im Blut eingesetzt. Dazu gehören:

  • erhöhtes Cholesterin und
  • erhöhte Triglyceride.

Hauptsächlich werden Fibrate verordnet, wenn eine Ernährungsumstellung oder Maßnahmen wie körperliche Bewegung nicht zu einer ausreichenden Senkung der Blutfettwerte führen.

Sie kommen auch dann zum Einsatz, wenn Cholesterinsenker aus der Gruppe der Statine nicht vertragen werden. Manchmal werden auch Statine und Fibrate in Kombination gegeben – zum Beispiel bei Betroffenen, die ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.

Info

Zudem gibt es sogenannte Anionenaustauscher. Sie sind wie Fibrate meist eine Ergänzung zu Statinen, wenn Statine allein nicht ausreichen oder nicht vertragen werden. Fibrate und Anionenaustauscher werden aber nicht zusammen eingesetzt.

Darstellung von Fettablagerungen in Blutgefäßen
Lagern sich Fette in den Blutgefäßen ab, kann es zu sogenannten Plaques kommen. Bild: HYWARDS/iStock/Getty Images Plus

Nebenwirkungen: Fibrate steigern den Vitaminbedarf

Fibrate können Nebenwirkungen haben. Dazu gehört die Erhöhung des Homocysteinspiegels. Homocystein ist ein Stoffwechselprodukt, das normalerweise mithilfe von B-Vitaminen abgebaut wird. Fehlen B-Vitamine, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich.

Zudem können Fibrate die Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen stören. Dazu gehören

Auch sind weitere Nebenwirkungen möglich, auf die Mikronährstoffe jedoch nur bedingt oder keinen Einfluss haben. Möglich sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelkrämpfe
  • Potenzstörungen
  • Völlegefühl und Übelkeit
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems
  • Juckreiz, Hautrötung und Nesselausschlag
  • Bauchspeicheldrüsen-, Leber-, Nieren-, Gallenprobleme
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Nebenwirkungen vermeiden und Wirkung unterstützen

B-Vitamine senken erhöhte Homocysteinwerte

Hintergrund und Wirkweise

B-Vitamine erfüllen viele wichtige Aufgaben: Zum Beispiel werden sie für ein gesundes Nervensystem gebraucht. Auch bauen sie das Zellgift Homocystein ab. Das ist besonders bei einer Therapie mit Fibraten nützlich, die mit einem deutlichen Anstieg des Homocysteinspiegels in Verbindung steht. Steigende Homocysteinspiegel wiederum können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Diese Nebenwirkung scheint nicht bei allen Fibraten gleich stark aufzutreten: Erfahrungsgemäß beträgt die Erhöhung von Homocystein durch Gemfibrozil etwa 25 Prozent, durch Fenofibrat und Bezafibrat dagegen bis zu 50 Prozent. Es gibt aber auch eine Beobachtungsstudie, in der eine Erhöhung von Homocystein durch Gemfibrozil nicht bestätigt wurde. Generell kann es daher sinnvoll sein, die Homocysteinwerte im Auge zu behalten.

Ein Homocystein-Anstieg kann durch die Ergänzung von Folsäure – allein oder in Kombination mit anderen B-Vitaminen verringert oder sogar ganz verhindert werden. Das zeigen mehrere vorläufige Studien. Unklar ist bisher aber, ob sich durch die Einnahme der B-Vitamine auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken lässt. Forscher vermuten es, endgültig bewiesen ist es aber nicht. Erhöhte Homocysteinwerte sollten dennoch vermieden werden. 

Dosierung und Einnahmeempfehlung von B-Vitaminen

Mikronährstoff-Experten empfehlen bei einer Fibrat-Therapie die Ergänzung von B-Vitaminen in folgender Dosierung:

Die begleitende Kontrolle des Homocysteinspiegels wird empfohlen. Dadurch kann geprüft werden, ob die Dosierung nach einigen Wochen gesenkt werden kann. Eine regelmäßige, niedriger dosierte Einnahme für die Dauer der Therapie ist dennoch ratsam. Nach dem Absetzen der Vitamine können die Homocysteinwerte wieder ansteigen. B-Vitamine sollten für eine gute Verträglichkeit zum Essen eingenommen werden.

Homocystein im Labor bestimmen lassen

Homocystein-Bluttest
Durch einen Bluttest kann man herausfinden, ob der Homocysteinwert zu hoch ist. Bild: jarun011/iStock/Getty Images Plus

Bei einer Therapie mit Fibraten sollte der Homocysteinspiegel regelmäßig von einem Arzt überprüft werden. Homocystein wird im Blutplasma bestimmt. Das ist der flüssige Teil des Blutes ohne Blutzellen. Als Normwerte gelten 5 bis 9 Mikromol pro Liter.

B-Vitamine: zu beachten während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

B-Vitamine sollten in der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei einem nachgewiesenen Mangel und nach Absprache mit dem Frauenarzt in den empfohlenen Dosierungen eingenommen werden.

Nierenpatienten sollten Vitamin B12 nicht in Form von Cyanocobalamin einnehmen, sondern als Methylcobalamin. Hoch dosiertes Cyanocobalamin ist für Nierenpatienten vermutlich schädlich.

Nach dem Setzen von Gefäßstützen (Stents) und nach einem Herzinfarkt ist die Gabe kombinierter B-Vitamine noch nicht ausreichend erforscht. Möglicherweise wirken sie negativ. Hohe Dosen an Vitamin B6 (40 bis 50 Milligramm pro Tag), Vitamin B12 (ab 60 Mikrogramm pro Tag) und Folsäure (ab 800 Mikrogramm pro Tag) sollten dann vermieden werden.

Vitamin B6 kann ab 5 Milligramm pro Tag die Wirkung von Antiepileptika (Phenobarbital (Luminal®) und Phenytoin (Phenhydan®, Zentropil®)) und Parkinsonmittel (wie Levodopa (L-Dopa)) abschwächen. Daher sollten sie nicht mit hoch dosiertem Vitamin B6 eingenommen werden.

Folsäure kann die Wirkung von Antibiotika mit den Wirkstoffen Trimethoprim (Infectotrimet®), Proguanil (Paludrine®) und Pyrimethamin (Daraprim®) vermindern. 

Fibrate könnten einen Vitamin-E-Mangel verursachen

Hintergrund und Wirkweise

Fibrate könnten sich nachteilig auf die Vitamin-E-Versorgung auswirken. Vitamin E ist ein wichtiges Antioxidans und schützt die Körperzellen vor freien Radikalen. Eine ausreichende Versorgung ist unter anderem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr wichtig: Vitamin E reduziert möglicherweise schädliche Prozesse in den Blutgefäßen und schützt vor deren Verkalkung (Arteriosklerose).

Die Einnahme von Fenofibrat (in Kombination mit einem Statin) beeinträchtigte die Vitamin-E-Versorgung: In einer Studie beobachteten Forscher, dass das Verhältnis von Vitamin E zu Gesamtfetten im Blut durch die Therapie um mehr als 30 Prozent sank.

Vitamin-E-Präparate könnten nicht nur die Versorgung gewährleisten, sondern auch die Behandlung mit Fibraten ergänzen. Darauf deuten die Ergebnisse einer ersten Studie hin: Vitamin E bremste Veränderungen (Oxidationen) der Blutfette und eine Veränderung der innersten Schicht der Blutgefäße (Endothel). Beides würde zu entzündlichen und gefäßverkalkenden Vorgängen führen.

Wegen seiner gefäßschützenden Wirkung raten Mikronährstoff-Experten bei einer Fibrat-Therapie zur Ergänzung von Vitamin E. 

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin E

Vitamin-E-haltige Lebensmittel
Vitamin E ist in Lebensmitteln weit verbreitet. Gute Quellen sind Öle oder Nüsse. Für den gezielten Einsatz empfehlen Mikronährstoff-Experten jedoch oft Präparate. Sie lassen sich exakt dosieren. Bild: bit245/iStock/Getty Images Plus

Begleitend zu Fibraten ist eine Dosierung von 25 bis 50 Milligramm Vitamin E pro Tag sinnvoll. Manchmal raten Mikronährstoff-Experten für einen gewissen Zeitraum auch zu höheren Dosierungen. In der Studie wurden zum Beispiel 24 Wochen lang 270 Milligramm eingesetzt. Eine Menge über 50 Milligramm sollte jedoch nur in Rücksprache eingenommen werden. Denn Vitamin E kann auf Dauer auch überdosiert werden, wenn es ohne Grund eingenommen wird.

Es gibt unterschiedliche Formen von Vitamin E. In Lebensmitteln kommt immer eine Mischung aller Formen (Vitamin-E-Komplex) vor. Mikronährstoff-Experten empfehlen deshalb auch ein Präparat, das alle Formen enthält (4 Tocopherole und 4 Tocotrienole).

Vitamin E sollte zum Essen eingenommen werden, da es zusammen mit dem Fett aus der Mahlzeit am besten aufgenommen wird.

Tipp

Vitamin E sollte mit Vitamin C kombiniert werden. Der Körper benötigt Vitamin C, da es Vitamin E regeneriert, nachdem Vitamin E freie Radikale abgefangen hat

Vitamin E: zu beachten bei Rauchern, Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Vitamin E sollte bei Rauchern wegen einer möglichen Gefahr für Hirnblutungen nicht über 50 Milligramm pro Tag dosiert werden. Darüber hinaus wurde ein leicht erhöhtes Lungenkrebsrisiko gefunden. Raucher sollten bis zur Klärung besser kein hoch dosiertes Vitamin E als isoliertes Alpha-Tocopherol einnehmen, vor allem nicht in Verbindung mit Beta-Carotin.

Bei einer schweren Verdauungsschwäche (Malabsorption) werden zu wenig Vitamin E und Vitamin K aufgenommen. Bei einem Vitamin-K-Mangel droht eine hohe Blutungsgefahr, sodass dann kein Vitamin E genommen werden sollte, solange der Vitamin-K-Mangel nicht ausgeglichen ist.

Bei Einnahme von hohen Mengen Vitamin E kann es zu Wechselwirkungen mit Blutverdünnern kommen. Betroffene sollten sich von einem Arzt beraten lassen. Der Arzt kann zum Beispiel die Blutgerinnung engmaschig kontrollieren. Zu den Medikamenten gehören zum Beispiel:

  • Vitamin-K-Antagonisten (zum Beispiel Phenprocoumon wie Falithrom®, Marcumar® oder Warfarin wie Coumadin®, Marevan®),
  • Thrombozytenaggregationshemmer (zum Beispiel Acetylsalicylsäure wie Aspirin, ASS),
  • neue orale Antikoagulantien wie Dabigatran (Pradaxa®) und Rivaroxaban (Xarelto®) oder Edoxaban (Lixiana®).

Etwa 14 Tage vor einem operativen Eingriff sollten höher dosierte Vitamin-E-Präparate abgesetzt werden. Sie könnten das Blutungsrisiko erhöhen.

Coenzym Q10 könnte die Wirksamkeit von Fibraten unterstützen

Hintergrund und Wirkweise

Grafische Darstellung eines Herzens mit chemischer Formel von Coenzym-Q10
Coenzym Q10 ist einer der wichtigsten Mikronährstoffe für das Herz und sollte bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht fehlen. Zudem könnte es die Wirkung der Fibrate verbessern. Bild: AlfaOlga/iStock/Thinkstock

Das Fibrat Gemfibrozil steht im Verdacht, den Blutspiegel an Coenzym Q10 zu senken. Darauf deuten zwei kleine, teils hochwertige Studien hin. Für andere Fibrate liegen noch keine Daten vor.

Coenzym Q10 ist ein wichtiger Bestandteil des Energiestoffwechsels in den Zellkraftwerken (Mitochondrien). Zudem ist Coenzym Q10 ein wichtiges Antioxidans, das Zellumhüllungen (Membranen), Fette und Eiweiße vor oxidativen Schäden schützt. Forscher stellten durch teils hochwertige Studien fest, dass Coenzym Q10 positive Auswirkungen bei einer Vielzahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat: Coenzym Q10 scheint die Funktion der Blutgefäße zu verbessern.

Möglicherweise fördert Coenzym Q10 auch die Wirksamkeit von Fibraten, wovon vor allem Patienten profitieren könnten, bei denen Fibrate bisher wirkungslos waren: In einer kleinen Vorstudie mit dreißig Teilnehmern konnte Coenzym Q10 die Wirksamkeit der Medikamente steigern. Die Teilnehmer ergänzten sechs Wochen lang 150 Milligramm Coenzym Q10.

Wie genau Coenzym Q10 die Fibrat-Einnahme unterstützt, muss allerdings noch weiter untersucht werden. Die Ergänzung ist jedoch in jedem Fall einen Versuch wert: Coenzym Q10 könnte so nicht nur die Fibrat-Wirkung verbessern, sondernauch eine optimale Versorgung sicherstellen.

Info

Statine und Fibrate führen häufig zu Muskelschwäche, Krämpfen oder Muskelschmerzen. Coenzym Q10 könnte eine Linderung bewirken. In einer hochwertigen Studie verbesserte es die Verträglichkeit von Statinen. Allerdings ist die Wirksamkeit bei Fibraten noch nicht getestet worden. 

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Coenzym Q10

Mikronährstoff-Experten empfehlen begleitend zu Fibraten die Einnahme von 100 bis 200 Milligramm Coenzym Q10 pro Tag.

Coenzym Q10 sollte zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da das Fett aus Lebensmitteln die Aufnahme im Darm verbessert.

Tipp

Es gibt Hersteller, die Coenzym Q10 mit L-Carnitin anbieten. Die Kombination der beiden Nährstoffe war zum Beispiel in Studien zu Herzerkrankungen sehr wirksam. L-Carnitin ist ebenfalls wichtig für die Energieproduktion in den Zellen.

Q10: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Die Einnahme von Coenzym Q10 sollte in der Schwangerschaft zur Sicherheit mit einem Arzt abgesprochen werden.

Coenzym Q10 kann den Blutzuckerspiegel verringern. Deshalb sind bei Diabetes engmaschige Blutzuckermessungen notwendig, um eine Unterzuckerung zu vermeiden.

Aufgrund seiner Struktur kann Coenzym Q10 die Wirkung von bestimmten Blutgerinnungshemmern (Vitamin-K-Antagonisten) herabsetzen. Hierzu zählen Wirkstoffe wie Phenprocoumon (zum Beispiel Marcumar®, Falithrom® und Marcuphen®) und Warfarin (Coumadin®). Diese Wechselwirkung wurde bereits ab 30 Milligramm Coenzym Q10 beobachtet. Die Einnahme sollte deshalb mit dem Arzt abgesprochen werden. Der Arzt kann zum Beispiel den sogenannten Quick-Wert (Prothrombinzeit) im Blut kontrollieren.

Dosierungen auf einen Blick

Empfehlung begleitend zur Fibrat-Therapie pro Tag
 Vitamine
Vitamin B21 bis 5 Milligramm (mg)
Vitamin B65 bis 15 Milligramm
Vitamin B12250 bis 500 Mikrogramm (µg)
Folsäure200 bis 500 Mikrogramm
Vitamin E

25 bis 50 Milligramm

(bis 300 Milligramm in Rücksprache mit dem Mikronährstoff-Experten)
  
 Sonstige Stoffe
Coenzym Q10150 Milligramm

 

Sinnvolle Laboruntersuchungen auf einen Blick

Sinnvolle Blutuntersuchungen bei einer Fibrat-Therapie
Homocystein5 bis 9 Mikromol pro Liter (µmol/l)

 

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Zusammenfassung

Fibrate sind Medikamente, die erhöhte Blutfettwerte wie LDL-Cholesterin und Triglyceride senken. Bei Einnahme von Fibraten können allerdings bestimmte Nebenwirkungen auftreten wie ein Anstieg des Homocysteinspiegels. Das kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich erhöhen. Dem kann im Rahmen der Mikronährstoffmedizin vorgebeugt werden, indem begleitend zu Fibraten auch B-Vitamine eingenommen werden. B-Vitamine werden für den Abbau von Homocystein gebraucht und senken die erhöhten Werte wieder.

Fibrate begünstigen womöglich auch eine Unterversorgung mit Vitamin E. Diese lässt sich mit einer Vitamin-E-Einnahme ausgleichen. Vitamin E ist ein wichtiges Antioxidans. Es kann verhindern, dass sich Fette in den Blutgefäßen verändern (oxidieren) und ablagern. Außerdem gibt es Hinweise, dass der Blutspiegel an Coenzym Q10 bei einer Fibrat-Therapie sinkt. Coenzym Q10 wird ein schützender Effekt vor Herzerkrankungen zugeschrieben. Darüber hinaus kann Coenzym Q10 vermutlich die Wirksamkeit von Fibraten fördern.

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Verzeichnis der Studien und Quellen

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