Bei Menstruationsbeschwerden lösen Schmerzbotenstoffe Bauchkrämpfe und Rückenschmerzen aus. Diese Botenstoffe sorgen dafür, dass sich die Muskeln der Gebärmutter zusammenziehen und die Gebärmutterschleimhaut abstoßen. Das kann jedoch auch zu Krämpfen und Schmerzen führen. Dann kommen oft Schmerzmittel zum Einsatz, es gibt jedoch auch natürliche Alternativen: Man kann mit einer Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Stoffen Regelschmerzen lindern oder vorbeugen.
Ursachen und Symptome
Wenn sich in der Gebärmutterschleimhaut keine befruchtete Eizelle eingenistet hat, wird die Schleimhaut einmal im Monat erneuert. Dabei sorgen bestimmte Botenstoffe (Prostaglandine) dafür, dass sich die Muskeln der Gebärmutter zusammenziehen. Bei diesem Vorgang wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Die Regelblutung (Menstruation) ist oft mit Beschwerden verbunden wie Bauchschmerzen und Unterleibskrämpfen. Auch Rückenschmerzen, Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Blähungen oder Magenkrämpfe können in diesem Zusammenhang auftreten.
Info
Von Beschwerden während der Menstruation ist das prämenstruelle Syndrom (PMS) abzugrenzen. Dann treten die Beschwerden vor der eigentlichen Regelblutung auf. Typisch sind Symptome wie depressive Verstimmungen, Gereiztheit oder Wassereinlagerungen.
Menstruationsschmerzen werden medizinisch als Dysmenorrhö bezeichnet. Sie können ohne eine organische Ursache auftreten (primäre Dysmenorrhö). Bei dieser Form wird vermutet, dass eine besonders starke Prostaglandin-Ausschüttung die Schmerzen verstärkt. Weitere Risikofaktoren sind: frühes Eintreten der ersten Periode (vor dem 12. Geburtstag), ein niedriger Körperfettanteil, lange Zyklen und starke Blutungen. Studien zeigen, dass auch die Ernährung und der Lebensstil eine Rolle spielen: Bei einem hohen Konsum von Zucker und Koffein sowie einem geringen Verzehr von Fisch, Obst und Gemüse treten häufiger starke Beschwerden auf. Auch Bewegungsmangel und Rauchen werden mit Regelschmerzen in Verbindung gebracht.
Daneben führen Krankheiten mitunter zu Menstruationsschmerzen. Dann wird von einer sekundären Dysmenorrhö gesprochen. Zum Beispiel bereiten Wucherungen in der Gebärmutter, sogenannte Myome, Schmerzen während der Menstruation. Endometriose ist ein weiteres Risiko: Bei dieser Erkrankung wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Während der Regel treten dann an vielen Orten Beschwerden auf. Regelschmerzen beobachtet man darüber hinaus vermehrt bei anderen chronischen Erkrankungen wie bei Migräne oder dem Reizdarmsyndrom.
Ziele der Behandlung
Wie werden Menstruationsbeschwerden klassisch behandelt?
Gegen Menstruationsschmerzen kommen Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz: Sie bremsen die Bildung von Prostaglandin in der Gebärmutterschleimhaut. Typische Wirkstoffe sind Ibuprofen (Ibuflam®, Ibutop®) oder Diclofenac (Dolormin®, Diclac®). Auch andere Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Paracetamol (Neopyrin®, Ben-u-ron®) helfen bei Schmerzen während der Periode. Außerdem können krampflösende Medikamente wie Butylscopolamin (etwa Buscopan®) die Beschwerden lindern.
In manchen Fällen verschreibt der Frauenarzt Hormonpräparate wie die Antibabypille gegen starke Menstruationsbeschwerden. Hormone (Gestagen, Progesteron) verringern die Blutung und hemmen die Bildung der krampfauslösenden Prostaglandine.
Ziele der Mikronährstoffmedizin
In der Mikronährstoffmedizin kommen Vitamine, Mineralstoffe und weitere Stoffe zum Einsatz, die Menstruationsschmerzen mildern und die Monatsblutung regulieren. Einige wirken krampflösend und schmerzlindern, indem sie – wie Schmerzmittel auch – die Bildung der Prostaglandine herabsetzen. Zu den wichtigsten Stoffen gehören:
- Magnesium löst Krämpfe.
- Vitamin E vermindert die Produktion von Schmerzbotenstoffen.
- Vitamin B1 reguliert die Schmerzleitung der Nerven.
- Omega3-Fettsäuren schalten entzündliche Ursachen aus.
- Ingwer dämpft die Schmerzwahrnehmung und die Produktion von Schmerzbotenstoffen.
- Vitamin D reguliert Entzündungen und damit Schmerzen.
- Zink fördert die Blutzirkulation in der Gebärmutter.
Behandlung mit Mikronährstoffen
Magnesium löst Krämpfe
Wirkweise von Magnesium
Magnesium reguliert die Erregungsleitung der Nerven- und Muskelzellen. Als Gegenspieler von Calcium sorgt es dafür, dass sich die Muskeln entspannen – auch die der Gebärmutter. Aufgrund seiner krampflösenden Wirkung ist die Einnahme von Magnesium zum Beispiel in der Schwangerschaft üblich, um vorzeitige Wehen zu verhindern. Bei Personen mit Regelschmerzen wurden erniedrigte Magnesiumwerte beobachtet. Vor der Regelblutung sind die Magnesiumwerte ohnehin niedrig, sodass dann eine schlechte Versorgung besonders deutlich wird.
In einer Vorstudie zeigte sich, dass bei Frauen, die sieben Tage vor dem Einsetzen der Periode bis zum dritten Tag der Periode Magnesium einnahmen, die Schmerzintensität während der Menstruation abnahm. Besonders deutlich war der Effekt am ersten Tag der Menstruation. Eine weitere kleine hochwertige Untersuchung bestätigt, dass Magnesium sowohl Unterleibs- als auch Rückenschmerzen am zweiten und dritten Menstruationstag linderte. Gleichzeitig kam es durch die Magnesiumeinnahme zu weniger Krankschreibungen. Eine weitere hochwertige Studie zeigte, dass Magnesium außerdem die Wirkung von Schmerzmitteln verbesserte.
Die positiven Effekte von Magnesium sind auch im Labor messbar: Im Rahmen einer Studie wurde der Gehalt an Prostaglandinen im Menstruationsblut bestimmt. Bei Frauen, die Magnesiumpräparate einnahmen, fiel der Prostaglandin-Spiegel um mehr als die Hälfte. Bei den Frauen, die ein Scheinmedikament bekamen, nahm der Spiegel nur um 10 Prozent ab.
Die positiven Effekte von Magnesium sind auch chemisch messbar: Im Rahmen einer Studie wurde der Gehalt an Prostaglandinen im Menstruationsblut gemessen. Bei Frauen, die Magnesiumpräparate einnahmen, betrug der Prostaglandin-Spiegel weniger als die Hälfte im Vergleich zu der Zeit vor der Behandlung. Bei den Frauen, die ein Scheinmedikament bekamen, waren es lediglich 10 Prozent.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Magnesium
Zur Linderung von Menstruationsbeschwerden, etwa von Bauchkrämpfen und Rückenschmerzen, werden 300 Milligramm Magnesium empfohlen. Um die optimale Wirkung zu erzielen, nimmt man das Magnesium am besten mindestens sieben Tage vor Einsetzen der Periode bis zum dritten Tag der Periode. Im Akutfall kann die Dosierung für einige Tage auf bis zu 600 bis 800 Milligramm täglich erhöht werden. Dosierungen über 250 Milligramm sollten allerdings ohne ärztlichen Rat nicht dauerhaft eingenommen werden.
Idealerweise kombiniert man Magnesiumtabletten oder -kapseln mit einer Mahlzeit. Nahrungsbestandteile wie bestimmte Eiweiße unterstützen die Magnesiumaufnahme im Darm. Zusätzlich verbessert sich die Verträglichkeit. Bei Mengen über 300 Milligramm kann es zu harmlosem Durchfall kommen. Dann ist es ratsam, die Dosis auf mehrere Portionen pro Tag aufzuteilen.
Tipp
Die Anti-Baby-Pille wird häufig bei Menstruationsbeschwerden verschrieben. Die Pille stört jedoch den Magnesiumhaushalt und kann einen Mangel begünstigen. Frauen, die die Pille einnehmen und unter Menstruationsbeschwerden leiden, wird deshalb besonders empfohlen, auf die Magnesiumzufuhr zu achten.
Magnesiumspiegel im Labor bestimmen lassen
Wird Magnesium dauerhaft in einer Dosierung von 250 Milligramm täglich eingenommen, sollten die Blutwerte kontrolliert werden. Idealerweise wird der Magnesiumspiegel im Vollblut gemessen, da es überwiegend in den roten Blutzellen vorliegt. Normal sind Werte im Bereich zwischen 1,38 und 1,50 Millimol pro Liter.
Magnesium: zu beachten bei Medikamenteneinnahme und Erkrankungen
Bei Nierenerkrankungen kann Magnesium nicht mehr ausreichend über die Nieren ausgeschieden werden. Es kann es zu einem Magnesiumüberschuss kommen. Die Einnahme sollte vorher mit dem Arzt besprochen werden.
Magnesium kann die Wirkung einiger Medikamente herabsetzen, da es sich mit ihnen verbindet und sie so unwirksam macht. Ein Einnahmeabstand von mindestens zwei Stunden sollte dann eingehalten werden. Hierzu zählen folgende Medikamente:
- Antibiotika aus der Gruppe der Gyrasehemmer wie Ciprofloxacin (etwa Ciloxan®, Ciprobay®), Enoxacin (etwa Enoxor®)
- Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline wie Tetracyclin (etwa Achromycin®, Supramycin®), Doxycyclin (etwa Doxyderma®, Doxycyclin AL®)
- Antibiotika aus der Gruppe der Nitrofurane wie Nitrofurantoin (Furadantin® retard)
- Osteoporose-Medikamente aus der Gruppe der Bisphosphonate mit Wirkstoffen wie Alendronat (Fosamax®, Tevanate®), Clodronat (Bonefos®) oder Etidronat (Didronel®)
- Chelatbildner wie Penicillamin (Metalcaptase®).
Vitamin E verhindert Schmerzen
Wirkweise von Vitamin E
Vitamin E wirkt schmerzstillend. Es unterdrückt die Bildung von bestimmten Prostaglandinen, welche Schmerzen und Entzündungen fördern. Vitamin E kann deshalb bei Regelschmerzen helfen: Eine Übersichtsarbeit mehrerer Studien zeigt, dass Vitamin E die Schmerzintensität um sieben Prozent senken kann. Darüber hinaus liefert eine hochwertige Studie positive Ergebnisse: Frauen, die Vitamin E zwei Tage vor Beginn der Periode für fünf Tage einnahmen, hatten etwas weniger Schmerzen als Frauen, die ein Scheinmedikament bekamen. Insgesamt nahmen die Frauen Vitamin E in zwei aufeinanderfolgenden Zyklen ein.
Auch bei jungen Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren konnte der schmerzstillende Effekt von Vitamin E bei Regelschmerzen in einer hochwertigen Studie belegt werden. Ergebnisse dieser Untersuchung deuten zudem darauf hin, dass Vitamin E den Blutverlust während der Menstruation reduzieren kann.
Info
Vitamin E mit Omega-3-Fettsäuren kombinieren: In einer weiteren hochwertigen Studie bekamen Frauen Vitamin E zusammen mit einem Omega-3-Präparat. Auch diese Kombination hatte einen schmerzlindernden Effekt. Mehr zur Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Regelschmerzen lesen Sie weiter unten.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin E
Um Regelschmerzen zu lindern, wurden in Studien täglich 270 bis 360 Milligramm Vitamin E eingesetzt. Die Einnahme startet man zwei Tage, bevor die Periode einsetzt, und nimmt das Präparat dann fünf Tage lang – am besten zu den Mahlzeiten. Vitamin E gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und braucht daher Fett aus der Nahrung, um im Darm optimal aufgenommen zu werden. In einer Übersichtsarbeit setzte die Wirkung nach zwei Monaten ein.
Vitamin E sollte bei Raucherinnen wegen einer möglichen Gefahr an Hirnblutungen nicht über 50 Milligramm pro Tag dosiert werden. Darüber hinaus wurde ein leicht erhöhtes Lungenkrebsrisiko gefunden.
Tipp
Der Körper benötigt Vitamin C, um Vitamin E zu regenerieren. Daher empfiehlt es sich, Vitamin E zusammen mit Vitamin C einzunehmen. Hochwertige Präparate enthalten außerdem einen Vitamin-E-Komplex aus allen acht Tocopherolen und Tocotrienolen.
Vitamin E: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Bei einer schweren Verdauungsschwäche (Malabsorption) kann ein Vitamin-K-Mangel vorliegen. Bei Vitamin-K-Mangel droht eine hohe Blutungsgefahr, sodass erst der Mangel ausgeglichen werden muss, bevor man Vitamin E einnimmt. Beim Ausgleich des Mangels an Vitamin E und K sollten die Gerinnungswerte kontrolliert werden.
Vitamin E wirkt in hohen Dosierungen (ab 300 Milligramm) blutverdünnend. Zwei Wochen vor einer Operation sollten Präparate daher in ärztlicher Rücksprache abgesetzt werden. Bei der Einnahme blutverdünnender Medikamente, zum Beispiel mit dem Wirkstoffen Warfarin (Coumadin®, Marevan®), Acetylsalicylsäure (Aspirin®) oder Dabigatran (Pradaxa®), bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin-E-Präparaten muss ein Arzt die Blutwerte engmaschig kontrollieren.
Omega-3-Fettsäuren dämmen Schmerzbotenstoffe ein
Wirkweise von Omega-Fettsäuren
Die Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) wirken gegen Entzündungen und Schmerzen bei einer Vielzahl von Erkrankungen. Menschen mit chronischen Schmerzen haben häufig erhöhte Werte an entzündlichen Botenstoffen. Aus Omega-3-Fettsäuren hingegen werden Stoffe gebildet, die Entzündungen aktiv beenden können.
Der schmerzstillende Effekt von Omega-3-Fettsäuren speziell bei menstruationsbedingten Unterleibskrämpfen konnte in einer Reihe von Studien belegt werden, vor allem in Kombination mit Vitamin E: Diese Kombination zeigte im Rahmen einer hochwertigen Studie eine deutliche Verbesserung der Menstruationsschmerzen im Vergleich zum Scheinmedikament. Forscher stellen in einer Übersichtsarbeit fest, dass Omega-3-Fettsäuren die Beschwerden lindern, vor allem bei jüngeren Frauen. Dabei waren niedrige tägliche Dosierungen besser wirksam als höhere.
Die Einnahme von EPA und DHA bei Menstruationsbeschwerden ermöglicht außerdem die Senkung von Schmerzmedikamenten. Das zeigen hochwertige Studien.
Tipp
Da Omega-3-Fettsäuren auch auf Depressionen günstig wirken, dürften sich auch Stimmungsschwankungen und Depressionen vor der Menstruation bessern. Sie wirken außerdem gegen andere Beschwerden, die vor der Regelblutung auftreten.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Omega-3-Fettsäuren
Gegen Regelschmerzen können Omega-3-Kapseln in einer Dosierung von 180 bis 1.000 Milligramm EPA und 120 bis 720 Milligramm DHA täglich eingenommen werden. Omega-3-Präparate sollte man zum Essen ergänzen: Zusammen mit Fett aus der Mahlzeit gelangen sie besser aus dem Darm in das Blut.
EPA und DHA kommen in Fisch- oder Krillöl vor. In einer kleinen hochwertigen Studie zeigte sich, dass Omega-3-Fettsäuren aus Krillöl im Vergleich zu Fischöl bei Menstruationsbeschwerden effektiver wirken. Vermutlich hat die Verbindung der Fettsäuren einen Einfluss: In Krillöl liegen sie als sogenannte Phospholipide vor. Für Vegetarier und Veganer gibt es Omega-3-Fettsäuren aus Algenöl zu kaufen.
Tipp
Achten Sie besonders bei Fischöl-Präparaten auf eine gute Qualität: Hochwertige Präparate unterlaufen verschiedene Reinigungsprozesse, damit Schadstoffe und andere unerwünschte Rückstände entfernt werden. Solche Rückstände können dazu führen, dass Omega-3-Fettsäuren zerstört werden und die Körperzellen schädigen.
Omega-3-Status im Labor bestimmen lassen
Eine gute Omega-3-Versorgung kann man mit dem Omega-3-Index feststellen. Das ist besonders bei einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen sinnvoll, da ein niedriger Index mit einer höheren Erkrankungshäufigkeit in Verbindung steht.
Der Omega-3-Index wird im Rahmen einer Blutuntersuchung erfasst, wobei der Anteil der Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) in den roten Blutzellen (Erythrozyten) ermittelt wird. Er sollte idealerweise immer über 8 Prozent liegen. Dann sind 8 von 100 Fettsäuren in den Zellen Omega-3-Fettsäuren.
Omega-3-Fettsäuren: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Bei akuten Lebererkrankungen, einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung oder einer Gallenblasenentzündung sollten Omega-3-Fettsäuren nicht eingenommen werden.
Möglicherweise senken Omega-3-Fettsäuren den Blutzucker. Daher sollten Diabetiker, die Medikamente einnehmen, ihre Blutzuckerwerte zu Beginn der Einnahme häufiger kontrollieren, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Eventuell ist eine Anpassung der Medikamentendosis nötig.
Bestimmte Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) könnten bei Vorerkrankungen häufiger auftreten, wenn mehr als 1.000 Milligramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag eingesetzt werden. Liegen Herzrhythmusstörungen vor, sollte die Einnahme mit dem Arzt oder Mikronährstoff-Experten besprochen werden. Er kann das Risiko abwägen und begleitend die Versorgung (Omega-3-Index) kontrollieren.
Omega-3-Fettsäuren wirken hoch dosiert vermutlich blutverdünnend. Daher sollten Personen mit einer Blutgerinnungsstörung die Einnahme zuvor mit dem Arzt abklären. Gleiches gilt vor einer geplanten Operation. In einer Vorstudie stieg das Blutungsrisiko nicht (2.000 Milligramm). Bisher gibt es jedoch wenig Daten.
Außerdem könnte durch die Einnahme von Omega-3-Präparaten über 1.000 Milligramm der Bedarf an blutverdünnenden Arzneimitteln abnehmen. Dazu zählen:
- Cumarin-Derivate (wie Marcumar® und Coumadin®)
- Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®)
- Heparin (Clexane®)
- neue orale Antikoagulanzien: Apixaban (Eliquis®), Dabigatran (Pradaxa®), Edoxaban (Lixiana®) und Rivaroxaban (Xarelto®)
Wenn Sie diese Arzneimittel und Omega-3-Präparate nehmen, sollten Sie die Gerinnungswerte engmaschig kontrollieren lassen.
Vitamin B1 verringert Schmerzdauer und Schmerzintensität
Wirkweise von Vitamin B1
Vitamin B1 hat eine schmerzlindernde Wirkung. Es ist an der Weiterleitung von Reizen in Nerven- und Muskelzellen beteiligt. Dabei spielt Vitamin B1 vermutlich auch im Gebärmuttermuskel eine Rolle und kann so bei Menstruationskrämpfen wirken.
Eine hochwertige Studie mit über 500 Mädchen zeigt, dass die Einnahme von 100 Milligramm Vitamin B1 über 90 Tage bei 87 Prozent die Schmerzen linderte. Auch in einer anderen hochwertigen Studie senkte Vitamin B1 die Stärke und Dauer von Menstruationsschmerzen im Vergleich zum Scheinmedikament. Eine Vorstudie zeigt sogar, dass das Vitamin-B1-Präparat eine gleichwertige Wirkung hatte wie ein Schmerzmedikament mit dem Wirkstoff Ibuprofen – und dabei weniger Nebenwirkungen hervorrief sowie eine höhere Akzeptanz unter den Anwenderinnen hatte.
Info
In einigen Studien bekamen Frauen und Mädchen mit Menstruationsbeschwerden zusammen mit Vitamin B1 auch Omega-3-Fettsäure-haltige Fischölpräparate, die ebenfalls gegen Menstruationsbeschwerden helfen. Experten vermuten jedoch, dass Vitamin B1 bei Regelschmerzen noch wirkungsvoller ist als Omega-3-Fettsäuren.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin B1
Bei Regelschmerzen wird empfohlen, in der zweiten Zyklushälfte täglich 100 Milligramm Vitamin B1 einzunehmen, zum Beispiel in Form von Kapseln. Empfehlenswert ist es, die Einnahme der Tagesdosen über den Tag zu verteilen. Bei nervösem Magen ist die Einnahme zu den Mahlzeiten sinnvoll.
Auch wenn eine Überdosierung mit Vitamin B1 kaum möglich ist, sollte diese Dosierung ohne Rücksprache mit dem Arzt nicht dauerhaft und jeden Tag eingenommen werden.
Ingwer lindert natürlicherweise den Schmerz
Wirkweise von Ingwer
Ingwer enthält Gingerole, welche die Bildung der entzündungsfördernden Stoffe (Prostaglandine und Leukotriene) senken und auf diese Weise entzündungs- und schmerzhemmend wirken. Dieser Effekt kann auch bei Menstruationsbeschwerden von Nutzen sein.
In Übersichtsarbeiten zeigt sich, dass Ingwer bei Menstruationsbeschwerden im Vergleich zu Scheinmedikamenten Schmerzen effektiver lindern kann. Zwei hochwertige Studien verdeutlichen das Ergebnis: Bei Frauen, die zu Beginn ihrer Periode Ingwerpulver einnahmen, verringerte sich die Schmerzintensität. Auch die menstruationsbedingte Übelkeit verbesserte sich durch die Gabe von Ingwer. Ingwer ist eine traditionelle Heilpflanze, die bei Übelkeit empfohlen wird, zum Beispiel als Ingwer-Extrakt oder -pulver bei Schwangerschaftsübelkeit.
Die Wirkung von Ingwer zur Schmerzlinderung zeigt sich in hochwertigen Studien als ebenso gut wie die von Schmerzmitteln der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika. Dazu gehören Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Ingwer
Um Regelschmerzen zu stillen, kann man in den ersten drei bis vier Tagen der Periode täglich etwa 750 bis 2.000 Milligramm Ingwerpulver einnehmen, am besten in mehreren kleinen Dosen über den Tag verteilt. Diese Dosierung und Darreichungsform wurde in Studien getestet.
Mikronährstoff-Experten empfehlen statt Pulver häufig 50 bis 100 Milligramm Ingwer-Extrakt zum Beispiel in Form von Kapseln. Bei einem Extrakt ist der Gehalt der wirksamen Pflanzenstoffe (Gingerole) höher konzentriert. Beide Angaben zu Pulver und Extrakt entsprechen etwa 2 bis 20 Milligramm Gingerolen.
Bei der Einnahme von Ingwerpräparaten wurden in Studien selten Nebenwirkungen wie Sodbrennen und Kopfschmerzen beobachtet. Tritt dies bei Ihnen auf, setzen Sie die Präparate ab.
Ingwer: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Medikamenteneinnahme und Erkrankungen
Wenn man schwanger werden will oder nicht weiß, ob man schwanger ist, sollte man mit Ingwer vorsichtig sein. Ingwer wird zwar oft in der Schwangerschaft eingesetzt, Ingwer-Extrakt ist aber nicht getestet. Es besteht Unsicherheit hinsichtlich der maximalen sicheren Dosierung. Eine Rücksprache mit dem Arzt gilt auch in der Stillzeit.
Zur Vorsicht sollten Personen mit Herzrhythmusstörungen auf Ingwerpräparate verzichten. In Tierversuchen wurde gezeigt, dass Ingwer die Kraft beim Zusammenziehen (Kontraktion) des Herzens steigert (positiv inotrop). In Einzelfällen beobachteten Forscher bei Menschen auch Herzrhythmusstörungen oder Herz-Kreislauf-Symptome.
Da Ingwer den Gallenfluss fördert, sollten Personen, die zu Gallensteinen neigen, Ingwerpräparate nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und in Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen. Ingwer kann bei bestehenden Gallensteinen zu Koliken führen.
Ingwer kann blutverdünnend wirken. Personen mit Blutgerinnungsstörungen sollten auf die Einnahme von Ingwer-Extrakt oder Ingwerpulver vollständig verzichten.
Wenn man blutgerinnungshemmende Medikamente − zum Beispiel Warfarin (Coumadin®, Marevan®) oder Acetylsalicylsäure (Herz-ASS®, Aspirin®) − einnimmt, dürfen hoch dosierte Ingwerpräparate nur bei engmaschiger ärztlicher Kontrolle der Gerinnungswerte zu sich genommen werden.
Ingwer senkt möglicherweise den Blutzucker. Diabetiker sollten bei der Einnahme ihren Blutzuckerspiegel engmaschig überprüfen. Bei Bedarf kann die Dosis von Diabetesmedikamenten in Rücksprache mit dem Arzt angepasst werden. Betroffen sind Medikamente wie Metformin (Diabesin®, Siofor® und Glucophage®) oder Sulfonylharnstoffe (Euglucon®, Semi-Euglucon® oder Maninil®).
Auch andere Medikamente könnten mit Ingwer wechselwirken. Eine Tierstudie lieferte den Hinweis, dass die Wirkung verschiedener Medikamente verstärkt oder abgeschwächt werden könnte. Sprechen Sie daher eine Ergänzung mit dem Arzt oder Apotheker ab.
Vitamin D wirkt gegen chronische Schmerzen
Wirkweise von Vitamin D
Auch Vitamin D hat bei der Entstehung von Schmerzen eine Bedeutung. Es kann die Bildung von schmerzvermittelnden Stoffen und Entzündungen unterdrücken. Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D langfristig die Schmerzentstehung positiv beeinflussen kann und damit eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von chronischen Schmerzen spielt.
In einer Beobachtungsstudie wiesen Frauen mit Menstruationsbeschwerden deutlich niedrigere Vitamin-D-Werte auf als andere Frauen. Eine hochwertige Studie belegt auch eine Wirkung, wenn Vitamin D gezielt eingenommen wird: Bei Frauen mit nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel sank die Schmerzstärke während der Menstruation, nachdem sie neun Wochen ein Vitamin-D-Präparat eingenommen hatten. Bereits eine einmalig eingenommene hohe Dosis Vitamin D reduzierte auch in einer weiteren kleinen, aber hochwertigen Studie das Schmerzempfinden der Probanden deutlich im Vergleich zu denen, die ein Scheinmedikament bekamen. Eine Übersichtsarbeit zeigt, dass im Durchschnitt die Wirkung nach einer zweimonatigen Behandlung einsetzt.
Ein Vitamin-D-Mangel sollte deshalb vermieden werden. Besonders im Winter haben viele einen Vitamin-D-Mangel. Anzeichen sind eine erhöhte Infektanfälligkeit, Müdigkeit oder depressive Verstimmungen.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin D
Um Regelschmerzen vorzubeugen, empfehlen Mikronährstoff-Mediziner pro Tag etwa 1.000 bis 2.000 Internationale Einheiten (IE), wenn der Vitamin-D-Status im Blut nicht bekannt ist.
Bei einem Mangel sind oft höhere Dosierungen nötig, zum Beispiel 5.000 bis 7.000 Internationale Einheiten. Deshalb wird die Laborkontrolle empfohlen.
Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und benötigt Nahrungsfette, um vom Körper optimal aufgenommen zu werden. Vitamin-D-Präparate sollten daher zu oder direkt nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
Vitamin-D-Status im Labor bestimmen lassen
Bei Menstruationsbeschwerden sollte der Vitamin-D-Wert überprüft werden. Bei einem Mangel sind die Beschwerden vermutlich stärker. Um den Vitamin-D-Status zu bestimmen, wird die Transportform, das sogenannte 25(OH)-Vitamin D (Calcidiol), im Blutserum ermittelt. Ein Wert von 40 bis 60 Nanogramm Vitamin D pro Milliliter (ng/ml) ist ideal.
Vitamin D: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Personen mit einer Nierenerkrankung sollten vor der Einnahme von Vitamin D mit ihrem Arzt sprechen. Vitamin D steigert die Calciumaufnahme im Darm. Kranke Nieren können den Calciumüberschuss nicht gut ausscheiden, sodass es zu einer Überdosis an Calcium im Blut kommen könnte. Auch Personen mit Nierensteinen (calciumhaltige Steine) müssen aufpassen.
Bei einigen Krankheiten ist ein gestörter Calcium- und Phosphatstoffwechsel möglich, zum Beispiel bei der Bindegewebserkrankung Sarkoidose sowie einer Nebenschilddrüsenüberfunktion. Betroffene sollten dann Vitamin D nur unter ärztlicher Kontrolle ergänzen.
Entwässerungsmedikamente aus der Gruppe der Thiazide, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Hydrochlorothiazid (Disalunil®, Esidrix®), senken die Calciumausscheidung über die Nieren. Um einen Calciumüberschuss im Blut zu vermeiden, muss bei gleichzeitiger Vitamin-D- und Thiazid-Einnahme der Calciumspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
Zink fördert die Blutzirkulation in der Gebärmutter
Wirkweise von Zink
Zink beeinflusst eine Reihe von Stoffwechselprozessen im Körper und reguliert die Bildung von Botenstoffen, wie zum Beispiel Prostaglandinen. Prostaglandine sorgen für eine Verkrampfung der Gebärmuttermuskulatur, wodurch sie schlecht durchblutet wird. Das führt zu Schmerzen. Außerdem verbessert Zink den Blutfluss in der Gebärmutter und könnte auf diese Weise Menstruationsschmerzen lindern. Zink wird zudem eine antioxidative und antientzündliche Wirkung zugeschrieben.
Fallberichte zeigen, dass die ein- bis dreimalige Gabe von 30 Milligramm Zink die Beschwerden während der Menstruation mindern kann. Eine hochwertige Studie verdeutlicht dies: 100 Milligramm Zink täglich für vier Tage vor der Periode verringerte sowohl die Menstruationsbeschwerden als auch die Blutung. Zink scheint deshalb bei Menstruationsschmerzen vielversprechend zu sein und ein Mangel an Zink sollte vermieden werden.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Zink
Bei Menstruationsbeschweren wird empfohlen, eine Woche vor der Periode täglich 30 bis 50 Milligramm Zink einzunehmen – zum Beispiel in Form von Kapseln oder Tabletten. Um einen Zinkmangel zu vermeiden, können dauerhaft bis zu 10 Milligramm Zink ergänzt werden. Die Wirkung sollte spätestens im zweiten oder dritten Monat einsetzen.
Nehmen Sie Zinkpräparate am besten zu einer Mahlzeit ein, da sie auf leeren Magen Magenprobleme verursachen können. Zudem verbessern eiweißreiche Lebensmittel die Aufnahme im Darm.
Zink: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man Zink ab einer Dosierung von 25 Milligramm nur in Rücksprache mit dem Frauenarzt einnehmen. Wenn man nicht sicher ist, ob man schwanger ist, sollte man die Dosis reduzieren.
Schwache Nieren können Zink nicht richtig ausscheiden. Um zu hohe Zinkspiegel im Blut zu vermeiden, sollten Menschen mit Nierenerkrankungen Zink daher nicht einnehmen.
Bei einer begleitenden bakteriellen Infektion sollten nicht mehr als 30 Milligramm Zink eingenommen werden. Manche Bakterien benötigen Zink, um sich zu vermehren.
Zink kann bestimmte Medikamente binden, was sie unwirksam macht: Dazu gehören Antibiotika, zum Beispiel Gyrasehemmer (Ciprobay®, Ciloxan®) oder Tetracyclin (Supramycin®, Achromycin®), sowie Osteoporose-Medikamente aus der Gruppe der Biphosphonate wie Alendronat (Fosamax®, Tevanate®). Betroffen sind auch Chelatbildner wie Penicillamin (Metalcaptase®). Daher muss man einen Abstand von mindestens zwei Stunden zwischen der Einnahme von Medikamenten und Zinkpräparaten einhalten.
Dosierungen auf einen Blick
Empfehlung pro Tag bei Menstruationsbeschwerden | |
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Vitamine | |
Vitamin E | 270 bis 360 Milligramm (mg) Raucher: bis 50 Milligramm |
Vitamin B1 | 100 Milligramm |
Vitamin D | 1.000 bis 2.000 Internationale Einheiten (IE) |
Mineralstoffe | |
Magnesium | 300 bis 800 Milligramm |
Zink | 30 bis 50 Milligramm |
Sonstige Stoffe | |
Omega-3-Fettsäuren: DHA EPA |
120 bis 720 Milligramm 180 bis 1.000 Milligramm |
Ingwerpulver oder Ingwer-Extrakt | 750 bis 2.000 Milligramm 50 bis 100 Milligramm |
Sinnvolle Laboruntersuchungen auf einen Blick
Sinnvolle Blutuntersuchungen bei Menstruationsbeschwerden | |
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Normalwerte | |
Magnesium (Vollblut) | 1,38 bis 1,50 Millimol pro Liter (mmol/l) |
Omega-3-Index (Erythrozyten) | über 8 Prozent (%) |
Vitamin D (Serum) | 40 bis 60 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) |
Unterstützung von Medikamenten mit Mikronährstoffen
Die Wirkung von NSAR verstärken: B-Vitamine, Vitamin E und Zink
Verschiedene hochwertige Studien zeigen, dass B-Vitamine und Vitamin E den schmerzlindernden Effekt von Arzneimitteln verstärken können. Dies gilt insbesondere für Diclofenac (Dolormin®, Diclac®). Allerdings gibt es für B-Vitamine und Vitamin E keine Studien, die diesen Effekt speziell bei Regelschmerzen belegen. Studien liegen aber bei zum Beispiel Gelenkschmerzen vor.
Zusätzlich können nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR) die Aufnahme von Vitamin B12 und Folsäure im Darm hemmen und bei regelmäßiger Einnahme eine Unterversorgung begünstigen.
Für Zink hingegen gibt es schon Studien bei Regelschmerzen: In einer hochwertigen Studie verstärkte die Einnahme eines Zinkpräparats den schmerzlindernden Effekt eines NSAR.
Zur Verstärkung des Effekts von Schmerzmitteln bei Menstruationsbeschwerden empfehlen Mikronährstoff-Mediziner die tägliche Einnahme von:
- B-Vitamine: 50 bis 100 Milligramm Vitamin B1, 25 bis 50 Milligramm Vitamin B6, 250 bis 1.000 Mikrogramm Vitamin B12 und 300 bis 500 Mikrogramm Folsäure
- Vitamin E: 65 bis 130 Milligramm
- Zink: 50 Milligramm
Nach einigen Tagen sollte die Dosis gesenkt werden oder Rücksprache mit dem Mikronährstoff-Experten gehalten werden, da insbesondere Vitamin B6 und B12 überdosiert werden können.
Dosierungen auf einen Blick
Empfehlung pro Tag bei Einnahme nichtsteroidaler Entzündungshemmer (NSAR) gegen Menstruationsbeschwerden | |
---|---|
Vitamin B1 | 50 bis 100 Milligramm (mg) |
Vitamin B6 | 25 bis 50 Milligramm |
Vitamin B12 | 250 bis 1.000 Mikrogramm (μg) |
Folsäure | 300 bis 500 Mikrogramm |
Vitamin E | 65 bis 130 Milligramm (ab 50 Milligramm Rücksprache mit dem Arzt) |
Zink | 50 Milligramm |
Zusammenfassung
Am Beginn eines Zyklus sorgen bestimmte Botenstoffe (Prostaglandine) dafür, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und die Gebärmutterschleimhaut abstößt. Auf diese Weise kann es zu starken Unterleibs- und Rückenschmerzen kommen.
Gegen Menstruationsbeschwerden kommen klassischerweise Schmerzmittel zum Einsatz. Auch im Rahmen der Mikronährstoffmedizin können die Schmerzen durch Vitamine, Mineral- und weitere Stoffe gelindert werden: Magnesium und Zink verbessern die Blutzirkulation und wirken krampflösend. Vitamin E, Vitamin D und Ingwer-Extrakt lindern Regelschmerzen, da sie die Bildung von schmerzverursachenden Botenstoffen hemmen. Vitamin B1 verringert die Schmerzdauer und Schmerzintensität und Omega-3-Fettsäuren dämmen Schmerzbotenstoffe ein.
B-Vitamine, Vitamin E, Zink und Folsäure können außerdem die Wirkung von Schmerzmitteln bei Menstruationsbeschwerden verstärken.
Verzeichnis der Studien und Quellen
Abdolloahifard, S. et al. (2014): The effects of vitamin B1 on ameliorating the premenstrual syndrome. Am J Clin Nutr 2014; 93 (6): 1080–1086. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25363099, abgerufen am: 20.08.18.
Aguree, S. et al. (2023): Menstrual Cycle-Associated Changes in Micronutrient Biomarkers Concentration: A Prospective Cohort Study. J Am Nutr Assoc. 2023 May-Jun;42(4):339-348. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35512771/, abgerufen am 19.05.2023.
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