Die Schilddrüse bei Hashimoto-Thyreoiditis unterstützen

Wie Vitamine und Spurenelemente bei der Behandlung der Autoimmunerkrankung helfen können

Die Hashimoto-Thyreoiditis, oft nur „Hashimoto“ genannt, ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Sie wird durch das körpereigene Immunsystem hervorgerufen, das irrtümlich das eigene Gewebe angreift. Hashimoto zählt zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Die Krankheit führt letztlich zu einem Mangel an Schilddrüsenhormonen und somit zur Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Lesen Sie hier, wie Sie mit Vitaminen und Spurenelementen eine gesunde Funktion der Schilddrüse unterstützen können.

Ursachen und Symptome

Wie entsteht eine Hashimoto-Thyreoiditis?

Antikörper greifen die Schilddrüse an
Ursache der Hashimoto-Thyreoiditis ist ein Angriff des körpereigenen Immunsystems auf das Gewebe der Schilddrüse. Normalerweise greift das Immunsystem nur dann ein, wenn Viren oder Bakterien den Körper schwächen und bekämpft werden müssen. Bildnachweis: Dr_Microbe/iStock/Getty Images Plus

Die Schilddrüse ist das Gaspedal des Körpers: Sie steuert wichtige Stoffwechselprozesse. Wird ihre Funktion gestört, hat das starke Folgen für den Energiehaushalt.

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis, kurz Hashimoto, greift das körpereigene Immunsystem das Gewebe der Schilddrüse an. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion. Normalerweise reagiert das Immunsystem nur auf Infektionen. Einen Angriff auf eigenes gesundes Gewebe nennt man Autoimmunreaktion, in diesem Fall auch Autoimmunthyreoiditis. Warum das Immunsystem so reagiert, ist noch nicht genau bekannt.

Als mögliche Ursachen gelten zum Beispiel eine genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse, Infektionen, der Jodstatus, hormonelle Umstellungen oder Stress. Auch ein posttraumatisches Stress-Syndrom (PTBS) könnte beitragen. Generell beobachtet man heute eine Zunahme an Autoimmunerkrankungen.

Meistens erkranken Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. In Situationen mit hormonellen Umstellungen tritt Hashimoto besonders häufig auf: Betroffen sind daher oft Frauen nach einer Entbindung. Manche Frauen erkranken nur vorübergehend nach der Schwangerschaft. Diese sogenannte postpartale Thyreoiditis ist eine spezielle Form von Hashimoto. Ebenfalls mit den Wechseljahren kann Hashimoto auftreten.

Expertenwissen

Corona hat Auswirkungen auf viele Hormone. Aktuell wird diskutiert, ob COVID-19 die Schilddrüse zusätzlich schädigen könnte. Die Überaktivierung des Immunsystems (Zytokin-Sturm) kann Schilddrüsenzellen angreifen und eine Thyreotoxikose auslösen. Nach COVID-19 kann eine Autoimmunerkrankung verstärkt, reaktiviert oder ausgelöst werden. Es wurden auch bei sonst gesunden Personen niedrigere Werte von Schilddrüsenhormonen bei COVID-19 beobachtet.

Menschen mit Hypothyreose haben vermutlich kein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf, wenn die Schilddrüsenunterfunktion durch Einnahme von Schilddrüsenhormonen ausgeglichen wird. Die Werte sollten aber engmaschig überwacht werden, auch wenn die Viren verschwunden sind.

Antikörper bei Hashimoto-Thyreoiditis

Bei Hashimoto werden bestimmte Antikörper gebildet, also Eiweiße, welche die Schilddrüse angreifen. Je nachdem, welche Strukturen die Antikörper bekämpfen, lassen sich verschiedene Typen von Schilddrüsenentzündungen (Thyreoiditis) unterscheiden:

  • TPO-AK steht für Thyreoperoxidase-Antikörper (man nennt sie auch MAK). TPO ist ein Enzym, das Jod in die Schilddrüsenhormone einbaut.
  • TG-AK steht für Thyreoglobulin-Antikörper (man nennt sie auch Tg-AK oder TAK). Mithilfe des Enzyms TG werden die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) hergestellt.
  • TRAK steht für TSH-Rezeptor-Antikörper. Sie greifen die Andockstellen für das Hormon TSH an, das die Schilddrüse anregt. Diese Art der Antikörper treten typischerweise vermehrt bei Morbus Basedow auf, einer anderen Autoimmunerkrankung der Schilddrüse (Überfunktion der Schilddrüse).

Bei der Diagnose wird bestimmt, wie hoch die Menge dieser Antikörper im Blut ist. Anhand der Menge kann die Krankheitsaktivität beurteilt werden.

Info

Hashimoto hat eine erbliche Komponente. Verwandte von Betroffenen erkranken öfter als andere. Ob große Mengen Jod die Krankheit verschlechtern oder vorzeitig zum Ausbruch bringen, ist strittig. Es wird vermutet, dass Hashimoto heute nur aufgrund der verbesserten Diagnose häufiger entdeckt wird.

Wie äußert sich eine Hashimoto-Thyreoiditis?

Mann fasst sich mit seinen Händen an den Hals
Bei Hashimoto kann es zu sehr unterschiedlichen Symptomen kommen. Grund dafür ist, dass anfangs oft eine schubweise Überfunktion der Schilddrüse auftritt, bevor es dann zu einer Unterfunktion kommt. Bildnachweis: Koldunov/iStock/Getty Images Plus

Bei Hashimoto verläuft die Entzündung dauernd oder schubweise. Je nachdem, ob man in der frühen oder späten Phase ist, zeigen sich andere Symptome. Anfänglich kann es zu Schüben mit Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommen: Bei der Zerstörung der Zellen werden unkontrolliert große Mengen an Schilddüsenhormonen freigesetzt. Das macht sich durch Gewichtsverlust, Herzrasen, Nervosität, Schlaflosigkeit oder starkes Schwitzen bemerkbar.

Im Verlauf der Krankheit wird nach und nach das Schilddrüsengewebe zerstört. Das Organ kann nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone herstellen, es kommt als Folgeerkrankung zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Das kann zu folgenden Symptomen führen:

  • Müdigkeit und erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Verstopfung
  • Muskelkrämpfe
  • Gewichtszunahme
  • trockene Haut, brüchige Haare und Nägel
  • Kälteempfindlichkeit oder schnelles Frieren
  • Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwäche
  • Störungen der Fruchtbarkeit und Fehlgeburt
  • Blutarmut (Anämie)

Bei Hashimoto ist das Risiko für weitere Autoimmunerkrankungen erhöht wie Zöliakie, Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis oder Diabetes Typ 1.

Zurück zum Anfang

Ziele der Behandlung

Wie wird Hashimoto-Thyreoiditis klassisch behandelt?

Ziel der Behandlung ist es, den Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen. Die Schilddrüse fährt daraufhin ihre eigene Aktivität herunter. Damit wird sie vom Körper weniger stark angegriffen.

Das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) gibt es als Tabletten mit dem Wirkstoff Levothyroxin (L-Thyroxin) wie Eltroxin®, Euthyrox® oder Tirosint®. Dieses Ersatzhormon ist mit dem natürlichen Schilddrüsenhormon identisch. Zudem gibt es auch Kombinationspräparate mit Levothyroxin und Liothyronin (zum Beispiel Novothyral®). Das Medikament muss lebenslang eingenommen werden. Vor allem am Anfang sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um die erforderliche Dosis zu finden.

Die Entscheidung, ob und wann eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Zum Beispiel wird der sogenannte TSH-Wert im Blut herangezogen. Das Hormon TSH steuert die Bildung der Schilddrüsenhormone. Werden zu wenig Hormone (T3 und T4) hergestellt, steigt das TSH. Dadurch soll die Schilddrüse stärker angeregt werden. Bei der Schilddrüsenunterfunktion ist der TSH-Wert im Blut deshalb erhöht. Von einem normalen TSH-Wert allein kann man aber nicht immer ableiten, ob behandelt werden muss.

Zum Teil wird schon eingegriffen, bevor die Hormonproduktion absinkt. Dabei betrachtet der Arzt die Gesamtsituation. Auch eine geringe Unterfunktion kann bereits die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen – erkennbar beispielsweise an einer Gewichtszunahme, Depression sowie Müdigkeit und Antriebslosigkeit.

Tipp

Die Einnahme des B-Vitamins Biotin kann die Laborwerte der Schilddrüsenhormone verfälschen. Daher sollte im Vorfeld der Messung immer nach einer Biotineinnahme gefragt werden: Eventuell ist eine Pause möglich. Alternativ können spezielle Labore auf andere Analysemethoden ausweichen, die durch Biotin nicht gestört werden.

Ergebnisse eines TSH-Tests
Bei der Beurteilung, ob eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt werden muss, werden zunächst die Hormone wie TSH und T4 gemessen. Zusätzlich sollte aber immer die Gesamtsituation des Betroffenen betrachtete werden. Bildnachweis: jarun011/iStock/Getty Images Plus

Ziele der Mikronährstoffmedizin

Neben der klassischen Behandlung mit L-Thyroxin kann auch die Mikronährstoffmedizin bei Hashimoto hilfreich sein. Es gibt immunmodulierende und antioxidative Vitamine und Spurenelemente, die Entzündungen der Schilddrüse verringern und dadurch das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können:

  • Selen dämpft den Angriff des Immunsystems auf die Schilddrüse.
  • Vitamin D reguliert das überaktive Immunsystem.
  • Antioxidantien schützen vor oxidativem Stress, der von der Schilddrüse ausgelöst wird.
  • Omega-3-Fettsäuren fördern das Abklingen der Entzündung.
  • Vitamin B12 beugt einer Blutarmut (Anämie) durch Schilddrüsenunterfunktion vor.

Achtung: Hat sich die Funktion der Schilddrüse durch die Mikronährstoffe verbessert, sollte überprüft werden, ob die Einnahme der Medikamente angepasst werden muss.

Info

Auch die Ernährung ist bei Hashimoto wichtig. Es kommt manchmal gleichzeitig zu der Autoimmunerkrankung Zöliakie. Dabei vertragen Betroffene das Klebeeiweiß Gluten aus Getreide nicht. Eine glutenfreie Ernährung könnte bei Hashimoto den Verlauf bessern. Das besagt eine erste kleine Studie. Die Teilnehmer hatten danach weniger Antikörper gegen die Schilddrüse im Blut. Andere Forscher sagen, es lägen noch zu wenige Daten für konkrete Empfehlungen vor.

Zurück zum Anfang

Behandlung mit Mikronährstoffen

Selen unterstützt die Schilddrüse gegen Angriffe des Immunsystems

Wirkweise von Selen

Selen dämpft den Angriff des Immunsystems auf die Schilddrüse. In der Schilddrüse laufen außerdem gefährliche Stoffwechselreaktionen ab. Dabei entstehen besonders viele aggressive Verbindungen wie Wasserstoffperoxid (H2O2) und oxidativer Stress. Selen wirkt antioxidativ und hilft bei der Entgiftung dieser gefährlichen Verbindungen. Somit schützt es das Schilddrüsengewebe vor Schäden durch den eigenen Stoffwechsel.

Selenhaltige Enzyme werden daneben benötigt, um Schilddrüsenhormone sicher auf- oder abzubauen (Glutathionperoxidase, Thioredoxinreduktase und Deiodasen). Selen ist insgesamt für die Schilddrüse ein unentbehrlicher Mineralstoff. Sie ist das selenreichste Organ des Körpers.

Ein Selenmangel könnte ein Auslöser für Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto sein. Das wurde insbesondere im Zusammenhang mit schweren Krankheiten beobachtet.

Große Übersichtsarbeiten haben eine dämpfende Wirkung von Selen auf die Krankheitsaktivität bestätigt. Die Menge der Antikörper im Blut sank. Dabei sprachen Hashimoto-Typen an, bei denen folgende Antikörper auftraten:

  • TPO-AK (Antikörper gegen Thyreoperoxidase)
  • TG-AK (Antikörper gegen Thyreoglobulin)

Die Antikörper-Werte im Blut fielen drei bis zwölf Monate nach der Einnahme von Selen als Selenomethionin. Dies ist ein Zeichen für eine Senkung der Krankheitsaktivität. Gebessert hatten sich häufig auch die Entzündungswerte sowie Stimmung, Wohlbefinden und Lebensqualität.

Allerdings gab es auch Studien ohne eine Wirkung. Daher ist die Bedeutung von Selen für die Symptome der Erkrankung noch unklar. Unsicher ist auch, wie lange die Wirkung anhält, da große Studien zur längeren Einnahme (über drei Monate) fehlen. Vielleicht ist nur der Ausgleich eines Mangels hilfreich. Insgesamt liegen damit positive und neutrale Ergebnisse vor. Da die Schilddrüse Selen aber auch für ihr normales Funktionieren braucht, sollte kein Selenmangel vorliegen.

Info

Möglicherweise ist Selen bei einem vorliegenden Jodmangel nicht wirksam. Darum sollte auch an eine ausreichende Jodzufuhr gedacht werden. Meist empfehlen Mikronährstoff-Experten, den Tagesbedarf von 200 Mikrogramm über die Ernährung zu decken. Jod erfüllt viele weitere Funktionen. Ein Jodüberschuss sollte jedoch ebenfalls vermieden werden.

ANZEIGE

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Selen

Kann der Selenbedarf nicht über die Nahrung gedeckt werden, sollte gegebenenfalls nach Rücksprache mit einem Mikronährstoff-Experten zusätzlich Selen eingenommen werden. Die empfohlene Dosis im Rahmen der Mikronährstoffmedizin liegt für Hashimoto bei 200 Mikrogramm.

Bestimmte Personen haben überdies ein hohes Risiko für einen Selenmangel. Dazu zählen beispielsweise Raucher: Für die Entgiftung freier Radikale durch Rauchen benötigt der Körper unter anderem vermehrt Selen. Es ist möglich, dass Raucher dann eine höhere Dosierung brauchen.

Selen sollte am besten zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Dadurch verbessert sich die Verträglichkeit für den Magen.

Expertenwissen

Die ideale Selenverbindung bei Hashimoto: Die meisten Studien bei Hashimoto wurden mit Selenomethionin durchgeführt und nicht mit Natriumselenit. Es wird vermutet, dass Selenomethionin besser wirkt, da es besser im Darm aufgenommen wird. Allerdings ist Selenomethionin nicht immer die ideale Verbindung: Die Gefahr einer Überdosierung ab 100 Mikrogramm Selen aus Selenomethionin ist groß, da die Aufnahme nicht reguliert werden kann. Es wird als Aminosäure (Methionin) in Proteine eingebaut. Bisher ist nicht genau bekannt, ob dies Folgen für die Funktion von Enzymen hat. Erst wenn die Proteine abgebaut worden sind, steht Selen dem Körper zur Verfügung. Es gibt Hinweise, dass auch Natriumselenit bei Hashimoto die TPO-AK-Werte senken kann.

Achtung: Die TPO-AK-Werte sanken nur bei Patienten, die bereits mit Levothyroxin behandelt wurden. Daher sollten die Patienten erst Levothyroxin erhalten.

Selen: Laboruntersuchungen

Optimalerweise werden vor der Behandlung mit Selen die Blutwerte überprüft. Es sollte neben einem Mangel auch eine Überversorgung vermieden werden. Die Messung von Selen kann sowohl aus dem Blutserum als auch aus dem Vollblut erfolgen. Der Serumwert gibt die aktuelle Selenversorgung an, der Vollblutwert zeigt die Langzeitversorgung. Die Messung im Vollblut ist sicherer, da die Werte weniger stark schwanken. Normal sind dabei Werte von 120 bis 150 Mikrogramm pro Liter.

Info

Jod: Der Jodstatus lässt sich am besten über die Ausscheidung im Urin messen. Bei einem Erwachsenen sollte diese bei 100 bis 200 Mikrogramm pro Liter liegen: Wird zu wenig Jod ausgeschieden, ist dies ein Hinweis auf einen Jodmangel.

Selen: zu beachten bei Erkrankungen

Menschen mit Nierenerkrankungen sollten ohne vorherige Kontrolle des Selenspiegels keine Selenpräparate einnehmen. Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann die Selenausscheidung vermindern. Es besteht die Gefahr einer Überdosierung.

Selen könnte das Risiko für Diabetes beeinflussen. Zu hohe und zu niedrige Werte sind deshalb zu vermeiden. Ohne Blutkontrolle sollten Personen mit hohem Diabetesrisiko kein Selen einnehmen. Bei einem bereits vorhandenen Diabetes ist Rücksprache mit dem Arzt oder Mikronährstoff-Experten ratsam.

Bei Krebs und einer Krebstherapie muss die Einnahme von Selen ebenfalls abgesprochen sein. Durch Blutkontrollen entscheidet der Arzt, ob eine Einnahme geeignet ist und legt die richtige Dosis fest.

Vitamin D unterstützt die Regulierung des Immunsystems

Wirkweise von Vitamin D

Vitamin D ist einer der wichtigsten Regulatoren der Immunzellen: Bei schwacher Aktivität stärkt es das Immunsystem, bei Überaktivität hat es eine beruhigende Wirkung. Vermutlich ist ein Vitamin-D-Mangel bei Entgleisungen des Immunsystems beteiligt, wie bei Entzündungen und Autoimmunerkrankungen. Viele (aber nicht alle) Beobachtungsstudien zeigen, dass die meisten Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen zu niedrige Vitamin-D-Spiegel haben. 

Eine Übersichtsarbeit zur gezielten Einnahme lässt annehmen, dass Vitamin D den Verlauf der Erkrankung verbessert. Es reduziert bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse die Schwere und Rückfallrate. Vor allem Studien, in denen die Antikörper- und Vitamin-D-Spiegel untersucht wurden, zeigen diesen Zusammenhang. Es zeichnet sich ab, dass Vitamin D mindestens drei Monate genommen werden muss, um die Antikörperwerte zu reduzieren. Studien mit der aktiven Vitamin-D-Form Calcitriol waren aber erfolgreicher als solche mit der üblichen Form Cholecalciferol. Calcitriol muss von Ärzten als Medikament verschrieben werden.

Auch wenn das nicht alle Studien bestätigen, ist ein Vitamin-D-Mangel bei Hashimoto-Patienten häufig anzutreffen. Die Studien deuten darauf hin, dass die Behandlung mit Vitamin D den Verlauf der Schilddrüsenerkrankung verbessern könnte. Allerdings reagierten TPO- und TG-Antikörper nicht immer gleich. 

Vitamin D hat noch viele andere Wirkungen. Beispielsweise könnte es das Risiko für Diabetes senken, welches bei Hashimoto erhöht ist. Deshalb darf Vitamin D nicht fehlen.

Info

Es gibt Hinweise aus einer Vorstudie, dass Selen die Wirkung von Vitamin D bei einer Hashimoto verstärken kann: Die Antikörper-Spiegel waren geringer, wenn Teilnehmer vor einer Vitamin-D-Ergänzung auch Selen erhalten hatten im Vergleich zu Personen, die kein Selen bekamen.

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin D

Eine Packung mit Vitamin D Pillen
Vitamin D ist meist in Form von Kapseln oder Tabletten erhältlich. Bild: ayo888/iStock/Getty Images Plus

Bei Hashimoto werden 1.000 bis 2.000 Internationale Einheiten Vitamin D pro Tag empfohlen. Die genaue Dosierung hängt allerdings vom aktuellen Vitamin-D-Spiegel ab, der beim Arzt bestimmt werden kann. Bei niedrigen Werten ist mehr Vitamin D nötig. Achtung: Vitamin D muss längere Zeit genommen werden. Einnahmen unter drei Monaten hatten in Studien keinen Effekt.

Vitamin D ist fettlöslich. Deshalb sollte es gemeinsam mit dem Essen eingenommen werden, denn das Fett aus der Mahlzeit steigert die Aufnahme im Darm.

Vitamin D: Laboruntersuchungen

Um den Vitamin-D-Spiegel zu kontrollieren, bestimmt man die Transportform im Blut – das sogenannte 25(OH)-Vitamin D. Es wird idealerweise im Blutserum gemessen, die Optimalwerte liegen bei 40 bis 60 Nanogramm pro Milliliter.

Vitamin D: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Patienten mit Nierenerkrankungen haben häufig einen Vitamin-D-Mangel. Dennoch sollten sie Vitamin D nicht ohne ärztlichen Rat einnehmen: Vitamin D steigert über eine erhöhte Aufnahme im Darm die Calciumspiegel im Blut. Kranke Nieren können überschüssiges Calcium nicht gut ausscheiden, sodass es zu einer Überdosierung kommen kann. Auch Betroffene mit calciumhaltigen Nierensteinen müssen aufpassen.

Bei einigen Krankheiten ist ein gestörter Calcium- und Phosphatstoffwechsel möglich, zum Beispiel bei der Bindegewebserkrankung Sarkoidose sowie einer Nebenschilddrüsenüberfunktion. Betroffene sollten Vitamin D nicht ohne ärztliche Kontrolle einnehmen.

Entwässerungsmedikamente mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Thiazide senken die Calciumausscheidung über die Nieren, was den Calciumspiegel im Blut erhöht. Auch Vitamin D erhöht den Calciumspiegel im Blut. Deshalb sollte bei der Einnahme von Vitamin D und Thiaziden der Calciumspiegel regelmäßig kontrolliert werden. Betroffen sind die Wirkstoffe Hydrochlorothiazid (zum Beispiel Disalunil®, Esidrix®), Indapamid (zum Beispiel Inda Puren®, Sicco®) und Xipamid (zum Beispiel Aquaphor®, Neotri®).

Antioxidantien gegen oxidativen Stress

Wirkweise von Antioxidantien

Darstellung einer Zelle mit oxidativem Stress
Antioxidantien fangen freie Radikale ab, um oxidativen Stress in den Zellen zu verhindern. Bildnachweis: FancyTapis / iStock / Getty Images Plus

Im Stoffwechsel der Schilddrüse entstehen laufend freie Radikale, die durch Antioxidantien entgiftet werden müssen. Bei Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto können Antioxidantien diese Radikale nicht mehr abfangen, weil sie unkontrolliert freigesetzt werden. Oxidativer Stress ist die Folge. Dieser schädigt wiederum die Schilddrüse selbst, aber auch andere Zellen. Das lässt sich im Blut nachweisen: Untersuchungen zeigen, dass bei Hashimoto-Patienten die schädlichen Radikale erhöht und die Antioxidantien verringert sind.

In der Mikronährstoffmedizin werden Antioxidantien gezielt eingesetzt, um den oxidativen Stress zu bekämpfen. Dazu gehören Vitamine (Vitamin C und E), aber auch Mineralstoffe wie Zink und Selen sowie Pflanzenstoffe.

In einer ersten Studie senkte Vitamin C nach drei Monaten die Antikörper (TPO-AK) bei einer Schilddrüsenentzündung. Dabei war es ebenso erfolgreich wie Selen. Auch die Auswirkungen einer Kombination von Antioxidantien (Vitamin C und E, Beta-Carotin und Selen) wurde in einer vorläufigen Studie bei Morbus Basedow untersucht. Morbus Basedow ist ebenfalls eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die zwar zu einer Überfunktion führt, aber dennoch eine ähnliche Problemlage wie Hashimoto hat. Die Antioxidantien beschleunigten außerdem die Normalisierung der Schilddrüsenfunktion durch ein Medikament.

Auch andere Antioxidantien sind wirksam. Laut zwei hochwertigen Studien könnte Zink allein oder in Kombination mit Selen, Vitamin A und Magnesium die Hormonproduktion der Schilddrüse unterstützen. Deshalb sollte man bei Schilddrüsenerkrankungen auf eine ausreichende Zufuhr an Antioxidantien achten.

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Antioxidantien

Bei Schilddrüsenerkrankungen werden 200 bis 400 Milligramm Vitamin C empfohlen, 20 bis 40 Milligramm Vitamin E sowie und 5 bis 15 Milligramm Zink. Sinnvoll ist die Einnahme zum Essen. Dadurch verbessert sich die Verträglichkeit und die Aufnahme fettlöslicher Antioxidantien (Vitamin E) wird durch Fett aus der Mahlzeit verbessert.

Wer Antioxidantien einnehmen will, sollte auf Kombinationspräparate zurückgreifen, statt einzelne Nährstoffe einzunehmen. In Kombinationspräparaten sind die Wirkstoffe aufeinander abgestimmt und die Einzelsubstanzen niedriger dosiert. Sinnvoll ist ein Präparat, das auch Pflanzenstoffe enthält wie Flavonoide und Catechine.

Vitamin C kann die Aufnahme von Selen als Natriumselenit hemmen. Deshalb sollte ein Einnahmeabstand von ein bis zwei Stunden zwischen beiden Nährstoffen eingehalten werden. Achten Sie bei Kombinationspräparaten auf die Verbindung Natriumselenat: Die Aufnahme wird nicht durch Vitamin C gehemmt.

Antioxidantien: Laboruntersuchungen

Hoch dosierte Antioxidantien empfehlen sich immer dann, wenn tatsächlich ein Mangel herrscht. Um die Belastung mit schädlichen Radikalen festzustellen, ist es ratsam, den antioxidativen Status im Blut zu messen. Die Labore bieten verschiedene Tests an, darum gelten die jeweils dort angegebenen Werte.

Antioxidantien: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen sowie Medikamenteneinnahme

In der Schwangerschaft und Stillzeit werden Vitamin-C-Dosierungen bis 110 beziehungsweise 150 Milligramm empfohlen. Höhere Mengen sollte man mit dem Arzt absprechen. Wahrscheinlich ist eine Dosierung bis 1.800 Milligramm pro Tag aber sicher.

Zink sollte bei chronischer Nierenschwäche nicht als Mineralstoffpräparat eingenommen werden. Schwache Nieren können Mineralstoffe nicht richtig ausscheiden.

Da Vitamin C die Eisenaufnahme verbessert, sollten Menschen mit krankhafter Eisenüberladung (Hämochromatose) Vitamin C nur unter ärztlicher Aufsicht ergänzen.

Zink kann bestimmte Medikamente binden, was sie unwirksam macht: Dazu gehören Antibiotika (Gyrasehemmer und Tetrazykline wie Ciloxan®, Norfluxx® oder Supracyclin®) und Osteoporose-Medikamente (Bisphosphonate, zum Beispiel Fosamax®, Bonefos®, Didronel®). Es sollte ein Einnahmeabstand von mindestens zwei Stunden eingehalten werden. Betroffen sind auch Chelatbildner wie Penicillamin (Metalcaptase®).

Vitamin C könnte die Wirkung von Chemotherapeutika hemmen, zum Beispiel vom Blutkrebs-Wirkstoff Bortezomib (wie Velcade®) und von Doxorubicin (wie Adriblastin®, Ribodoxo®), Methotrexat (etwa Bendatrexat®, Lantarel®) oder Cisplatin (etwa Cis-GRY®). Es sollte deshalb bei Krebs nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Omega-3-Fettsäuren helfen bei Entzündungen

Wirkweise von Omega-3-Fettsäuren

Bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto kommt es zu Entzündungsprozessen in der Schilddrüse. Hochwertige Untersuchungen haben gezeigt, dass das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren bei Entzündungen im Körper eine Rolle spielt: Während Omega-3-Fettsäuren Entzündungen lindern und aktiv beenden, wirken Omega-6-Fettsäuren entzündungsfördernd. Die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Entzündungen ist bereits gut belegt.

Ersten kleinen Untersuchungen zufolge können Omega-3-Fettsäuren Entzündungen auch im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen reduzieren. Derzeit liegen jedoch keine hochwertigen Studien zur Hashimoto und der Einnahme von Omega-3-Präparaten vor. In Bezug auf Lebensmittel wurde aber schon berichtet, dass bei Schwangeren der Verzehr von Omega-3-Fettsäure-haltigen Fischen Autoimmunkrankheiten bei ihren Kindern vorbeugen könnte. Zudem war der Verzehr von fettreichem Fisch verbunden mit niedrigen Spiegeln von Antikörpern, seltenerem Auftreten von Hashimoto und einer selteneren Verschlechterung der Schilddrüsenentzündung bei Frauen nach einer Geburt.

Obwohl es bisher nur wenige Studien gibt, ist der Einsatz von Omega-3-Fettsäuren bei Hashimoto vielversprechend. Omega-3-Fettsäuren sollten in Zukunft genauer untersucht werden.

Nahrungsmittel mit Omega 3 und 6
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere aus Fisch und Meeresfrüchten, wirken entzündungshemmend. Bei Hasimoto kommte es oft zu Entzündungsprozessen. Daher könnten Betroffene von einer Einnahme profitieren. Bildnachweis: photka/iStock/Getty Images Plus

Dosierung und Einnahmeempfehlung von Omega-3-Fettsäuren

Zur Vorbeugung von Entzündungen bei Autoimmunkrankheiten werden 1.000 bis 2.000 Milligramm Omega-3-Fettsäuren empfohlen.

Der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren kann entweder durch eine fischreiche Ernährung gedeckt werden oder durch gereinigtes Fischöl in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Wichtig ist dabei ein hoher Gehalt an Eicosapentaensäure (EPA), da sie stark entzündungshemmend wirkt.

Tipp

Fischöl kann mit Schadstoffen belastet sein. Viele dieser Schadstoffe wie Schwermetalle oder polychlorierte Biphenyle schädigen die Schilddrüse zusätzlich und steigern die Antikörper gegen die Schilddrüse. Man sollte daher auf gereinigtes Fischöl achten. Einige Quellen wie Omega-3-Fettsäuren aus Algen und Krill sind von Natur aus ärmer an Schadstoffen. Algenöl eignet sich außerdem für Vegetarier und Veganer.

ANZEIGE

Nehmen Sie Omega-3-Fettsäuren immer zusammen mit einer Mahlzeit ein. Das Fett aus der Mahlzeit verbessert die Aufnahme im Darm. Werden sie dagegen auf nüchternen Magen eingenommen, kommen nur sehr wenige Omega-3-Fettsäuren im Blut an.

Omega-3-Fettsäuren: Laboruntersuchung

Omega-3-Fettsäuren können im Blut durch den Omega-3-Index erfasst werden. Dafür wird der Anteil der Omega-3-Fettsäuren in den roten Blutzellen gemessen. Dieser Index wird in Prozent angegeben und sollte bei mehr als acht Prozent liegen. Die Durchschnittswerte liegen jedoch eher bei fünf bis acht Prozent.

Omega-3-Fettsäuren: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme

Bei akuten Lebererkrankungen oder einer akuten Gallen- oder Bauchspeicheldrüsenentzündung sollte auf die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren verzichtet werden.

Bestimmte Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) könnten bei Vorerkrankungen häufiger auftreten, wenn mehr als 1.000 Milligramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag eingesetzt werden. Liegen Herzrhythmusstörungen vor, sollte die Einnahme mit dem Arzt oder Mikronährstoff-Experten besprochen werden. Er kann das Risiko abwägen und begleitend den Omega-3-Index kontrollieren.

Möglicherweise beeinflussen Omega-3-Fettsäuren den Blutzucker. Daher sollten Diabetiker, die Medikamente einnehmen, ihre Blutzuckerwerte zu Beginn der Einnahme häufiger kontrollieren, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Eventuell ist eine Anpassung der Medikamente nötig.

Omega-3-Fettsäuren können die Blutgerinnung herabsetzen. Personen mit Blutgerinnungsstörungen sollten daher auf eine Einnahme verzichten. Vor Operationen sollte man Präparate in Absprache mit dem Arzt absetzen. Ab einer Dosis über 1.000 Milligramm täglich sind Wechselwirkungen mit Blutverdünnern möglich. Eine gemeinsame Einnahme sollte nur nach ärztlicher Absprache erfolgen. Betroffen sind Wirkstoffe wie Warfarin (Coumadin®), Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®), Heparin (Clexane®), Apixaban (Eliquis®) oder Rivaroxaban (Xarelto®).

Vitamin B12 zur Vorbeugung von Blutarmut (Anämie)

Wirkweise von Vitamin B12

Werte eines Vitamin B12 Labortests
Bei einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung sollte grundsätzlich an eine Anämie und oder einen Vitamin-B12-Mangel gedacht werden. Ein Vitamin-B12-Screening ist vermutlich ab der ersten Diagnose mit Hashimoto-Thyreoiditis und dann regelmäßig sinnvoll. Bildnachweis: jarun011/iStock/Getty Images Plus

Parallel zu Hashimoto können noch weitere Autoimmunerkrankungen auftreten, meist betreffen sie Drüsen. Zum Beispiel kann es zu einer autoimmun-bedingten Magenerkrankung kommen, die zu einem Verlust der Säureproduktion und damit der Vitamin-B12-Aufnahme führt. Daraus entsteht ein Vitamin-B12-Mangel, der im Verlauf zu einer Blutarmut (perniziöse Anämie) sowie Nervenbeschwerden führen kann.

Über einen Zeitraum von zehn Jahren entwickelte zwischen einem Viertel und der Hälfte aller Patienten mit Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen (wie Hashimoto oder Morbus Basedow) auch Antikörper, die Zellen des Magens angreifen. Ebenfalls bei einem Viertel aller Patienten lag ein Vitamin-B12-Mangel vor. Dieser Zustand ist also sehr häufig. Je niedriger der Spiegel an Vitamin B12 im Blut war, desto mehr TPO-Antikörper fanden sich darin. Die Auswertung mehrerer vorläufiger Studien zeigt, dass bei einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung grundsätzlich an einen Vitamin-B12-Mangel und eine Anämie gedacht werden muss.

Hochwertige Studien, die den Zusammenhang zwischen Hashimoto und Magenproblemen noch detaillierter untersuchen, wären wünschenswert. Noch ist nicht klar, wie gut die Einnahme von Vitamin B12 bei Hashimoto hilft. Ein regelmäßiges Vitamin-B12-Screening ab der Diagnose ist vermutlich sinnvoll, um einen Mangel zu vermeiden.

Info

Bei Autoimmunerkrankungen kann auch der Darm beeinträchtigt sein und es treten Lebensmittelintoleranzen auf. Zum Beispiel können bei einem Leaky-Gut-Syndrom nicht immer alle wichtigen Mikronährstoffe aufgenommen werden. Es drohen Mangelzustände bei Zink, Magnesium, Mangan, Vitamin B6 und Vitamin C. Personen mit einer autoimmunen Schilddrüsenentzündung scheinen auch anfälliger für einen Eisenmangel zu sein, der – wie Vitamin B12 – zu einer Anämie führt.

Daher sollte man auf Mangelzustände achten, um die Lebensqualität zu verbessern. Ein Ausgleich eines Eisenmangels wirkt sich positiv auf die Schilddrüsenfunktion aus. Darauf deuten erste Studien hin. Ein wichtiges Schilddrüsenhormon (TPO) ist abhängig von Eisen.

Vitamin B12: Dosierung und Einnahmeempfehlung

Treten Magenerkrankungen (atrophische Gastritis) neben Hashimoto auf, sind große Mengen Vitamin B12 notwendig, um die gestörte Aufnahme auszugleichen. Nach Kontrolle der Blutspiegel werden Dosierungen zwischen 100 und 500 Mikrogramm täglich empfohlen. Die genaue Dosierung sollte mit dem Mikronährstoff-Experten oder Arzt abgesprochen werden: Eine Überdosierung ist möglich. Bei einem starken Mangel können auch täglich 500 bis 1.000 Mikrogramm Vitamin B12 nötig sein, bis sich die Blutspiegel normalisieren.

Expertenwissen

Bei Magenerkrankungen und fehlendem Intrinsic Factor kann Vitamin B12 im Darm passiv aufgenommen werden. Über den passiven Weg gelangen allerdings nur ein Prozent des im Darm vorhandenen Vitamin B12 ins Blut. Deshalb muss entsprechend hoch dosiert werden: bei 500 Mikrogramm erreichen etwa 5 Mikrogramm Vitamin B12 das Blut. Manchmal muss das Vitamin B12 auch als Spritze in den Muskel gegeben werden, um einen Mangel zügig zu beheben.

Bei einem massiven Mangel kann Vitamin B12 auch in den Muskel gespritzt werden. Bei Aufnahmestörungen durch Magenerkrankungen ist Vitamin B12 in Form von Lutschtabletten ideal, da es auch über die Mundschleimhaut aufgenommen werden kann.

Vitamin B12 in Kapsel- oder Tablettenform sollte am besten zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Auf nüchternen Magen kann es zu Magenschmerzen kommen.

Vitamin B12: Laboruntersuchungen

Um einen Mangel oder eine Überversorgung mit Vitamin B12 bei Hashimoto zu erkennen, sollte der Status bestimmt werden. Bei atrophischer Gastritis müssen die Werte regelmäßig überwacht werden, zum Beispiel einmal im Jahr. Dazu wird am besten die aktive Vitamin-B12-Form Holotranscobalamin im Blutserum gemessen. Ein normaler Blutspiegel liegt über 54 Pikomol pro Liter.

Vitamin B12: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Erkrankungen

Vitamin B12 sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei einem nachgewiesenen Mangel und in Rücksprache mit einem Arzt in höherer Dosis eingenommen werden.

Personen mit Nierenerkrankungen sollten Vitamin B12 in Form von Methylcobalamin einnehmen, nicht aber als Cyanocobalamin. Cyanocobalamin könnte in hohen Dosen für Nierenpatienten schädlich sein. Betroffene könnten bereits zu hohe Vitamin-B12-Blutwerte haben.

Bei Krebs und hohem Krebsrisiko (Raucher) könnte dauerhaft hoch dosiertes Vitamin B12 das Fortschreiten oder die Entwicklung fördern. Dann sollte die Einnahme von Vitamin B12 über 55 Mikrogramm mit dem Arzt abgesprochen werden.

Dosierungen auf einen Blick

Empfehlung pro Tag bei Hashimoto-Thyreoiditis

 

Vitamine

Vitamin D

1.000 bis 2.000 Internationale Einheiten (IE) gegebenenfalls auch je nach Spiegel

Vitamin C

200 bis 1.000 Milligramm (mg)

Vitamin E

50 Milligramm

Vitamin B12

100 bis 500 Mikrogramm (µg)

 

Mineralstoffe

Zink

5 bis 15 Milligramm

Selen

200 Mikrogramm

 

Sonstige Nährstoffe

Omega-3-Fettsäuren

1.000 bis 2.000 Milligramm

Sinnvolle Laboruntersuchungen auf einen Blick

Sinnvolle Laboruntersuchungen bei Schilddrüsenunterfunktion

 

Normalwerte

Selen (Vollblut)

120 bis 150 Mikrogramm pro Liter (µg/l)

Jod (Urin)

100 bis 200 Mikrogramm pro Liter

Vitamin D (Serum)

40 bis 60 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml)

Gesamt-Antioxidantienstatus

je nach Labor

Omega-3-Index (Erythrozyten)

5 bis 8 Prozent (besser über 8 Prozent) (%)

Vitamin B12 als Holotranscobalamin (Serum)

über 54 Pikomol pro Liter (pmol/l)

Zurück zum Anfang

Unterstützung von Medikamenten mit Mikronährstoffen

Selen unterstützt die Aktivierung von L-Thyroxin

Das Spurenelement Selen unterstützt die Wirksamkeit des Arzneimittels L-Thyroxin (Berlthyrox®, Eferox®, Euthyrox®, Eutirox®, L-Thyrox®, L-Thyroxin®, Levothyroxin®, Prothyreo®). Dabei handelt es sich um die wenig aktive Form des Schilddrüsenhormons. Sie kann nur mithilfe eines selenabhängigen Enzyms aktiviert werden. Gegebenenfalls kann durch die zusätzliche Einnahme von Selen die Tagesdosis an L-Thyroxin verringert werden.

Bei Einnahme von L-Thyroxin und verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen werden begleitend 100 bis 200 Mikrogramm Selen empfohlen, je nach Selenstatus im Blut.

Vitamin C fördert die Aufnahme von L-Thyroxin

Eine verminderte Aufnahme des Medikaments L-Thyroxin im Darm (Berlthyrox®, Eferox®, Euthyrox®, Eutirox®, L-Thyrox®, L-Thyroxin®, Levothyroxin®, Prothyreo®) ist problematisch und erschwert die Kontrolle des Blutspiegels. Um den Wirkstoff ideal aufzunehmen, ist ein saurer pH-Wert im Magen notwendig. Bei Magenerkrankungen wie zum Beispiel einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ist das nicht der Fall.

Kleine Studien haben gezeigt, dass durch die Einnahme von Vitamin C als Ascorbinsäure die Aufnahme und somit die Wirksamkeit von L-Thyroxin verbessert werden kann. Vitamin C als Ascorbinsäure säuert den Magen an. Empfohlen werden mindestens 500 Milligramm Vitamin C täglich. Als besonders wirksam erwies es sich, Vitamin C in Wasser aufzulösen und direkt mit dem L-Thyroxin einzunehmen.

Dosierungen auf einen Blick

Empfehlung pro Tag bei Schilddrüsen-Medikamenten

Selen

100 bis 200 Mikrogramm (µg)

Vitamin C

500 Milligramm (mg) (als Ascorbinsäure)

Zurück zum Anfang

Zusammenfassung

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Das bedeutet, dass sich das Immunsystem gegen das eigene Gewebe richtet. Durch die Entzündung kommt es zunächst zu Schüben einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Diese geht mit der Zeit in eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) über: Dann nämlich kann die Schilddrüse aufgrund der Gewebezerstörung nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone herstellen. Hashimoto wird mit dem Medikament Levothyroxin (L-Thyroxin) behandelt.

Auch die Mikronährstoffmedizin kann bei Hashimoto unterstützend wirken. So ist Selen ein für die Schilddrüse unentbehrliches Spurenelement. Es dämpft die Angriffe des Immunsystems und ist beim Aufbau von Schilddrüsenhormonen notwendig. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Selen die angreifenden Antikörper im Blut reduzieren kann. Auch Vitamin D könnte einen Beitrag gegen das überaktive Immunsystem leisten. Bei Hashimoto-Patienten liegt häufig ein Vitamin-D-Mangel vor. Erste Studien geben Anlass zu der Vermutung, dass die Einnahme von Vitamin D den Krankheitsverlauf verlangsamen kann. Um Entzündungsprozessen entgegenzuwirken, könnten daneben Omega-3-Fettsäuren hilfreich sein.

Bei Entzündungsreaktionen im Körper entsteht außerdem oxidativer Stress. Antioxidantien helfen dem Körper, diesen Stress zu bekämpfen. Antioxidative Nährstoffkombinationen mit den Vitaminen C und E, Zink und Selen wirkten in kleineren Studien unterstützend auf die Normalisierung der Schilddrüsenfunktion.

Hashimoto geht häufig mit einer autoimmun-bedingten Magenschleimhautentzündung einher, was zu einem Vitamin-B12-Mangel führen kann. Eine regelmäßige Kontrolle des Blutspiegels und gegebenenfalls die Einnahme von Vitamin B12 sollte bei Hashimoto in Betracht gezogen werden.

Patienten, die aufgrund der Schilddrüsenunterfunktion Levothyroxin einnehmen, können die Wirkung des Medikamentes mithilfe der Mikronährstoffmedizin unterstützen. Selen hilft, das L-Thyroxin zu aktivieren, Vitamin C hingegen fördert die Aufnahme des Wirkstoffs.

Zurück zum Anfang

Verzeichnis der Studien und Quellen

Aktaş, H.Ş. (2019): Vitamin B12 and Vitamin D Levels in Patients with Autoimmune Hypothyroidism and Their Correlation with Anti-Thyroid Peroxidase Antibodies. Med Princ Pract. 2020;29(4):364-70. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31779003/, abgerufen am: 23.03.2022.

Arbeitskreis Jodmangel (Hrsg.) (o.J.): Jod in der Ernährung: Jodsalz. https://jodmangel.de/jod-in-der-ernaehrung/jodsalz/, abgerufen am: 30.08.2018.

Bacic-Vrca, V. et al. (2005): The effect of antioxidant supplementation on superoxide dismutase activity, Cu and Zn levels, and total antioxidant status in erythrocytes of patients with Graves' disease. Clin Chem Lab Med. 2005;43(4):383. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15899653, abgerufen am: 03.09.2018.

Benvenga, S. et al. (2016): Type of fish consumed and thyroid autoimmunity in pregnancy and postpartum. Endocrine. 2016 Apr;52(1):120-9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26306774, abgerufen am: 06.09.2018.

Benvenga, S. et al. (2019): Stable consumption of swordfish favors, whereas stable consumption of oily fish protects from, development of postpartum thyroiditis. Endocrine. 2019 Jul;65(1):94-101. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30840228/, abgerufen am:23.03.2022.

Benvenga, S. et al. (2020): Endocrine disruptors and thyroid autoimmunity. Best Pract Res Clin Endocrinol Metab. 2020 Jan;34(1):101377. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32081544/, abgerufen am: 23.03.2022.

Benvenga, S. et al. (2022): Fish and the Thyroid: A Janus Bifrons Relationship Caused by Pollutants and the Omega-3 Polyunsaturated Fatty Acids. Front Endocrinol (Lausanne). 2022 May 27;13:891233. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35712237/, abgerufen am 6.10.2023.

Biesalski, H.K. (2016): Vitamine und Minerale. Georg Thieme Verlag 2016.

Biesalski, H.K. et al. (2010): Ernährungsmedizin. 4. Aufl. Georg Thieme Verlag Stuttgart.

Borchard-Tuch, C. (2010): Schilddrüse kann schon Kinder plagen. Pharmazeutische Zeitung 9/2010. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=32844, abgerufen am: 28.08.2018.

Breese McCoy, S.J. (2011): Coincidence of remission of postpartum Graves' disease and use of omega-3 fatty acid supplements. Thyroid Res. 2011 Nov 16;4(1):16. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22087511, abgerufen am: 06.09.2018.

Brtko, J. et al. (2002): Thyroid hormone receptors and type I iodothyronine 5'-deiodinase activity of human thyroid toxic adenomas and benign cold nodules. Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2002 Jun;110(4):166-70. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12058339, abgerufen am: 04.04.2019.

Caron, P. (2020): Thyroid disorders and SARS-CoV-2 infection: From pathophysiological mechanism to patient management. Ann Endocrinol (Paris). 2020;81(5):507-10. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7498405/, abgerufen am: 23.03.2022.

Caron, P. (2021): Thyroiditis and SARS-CoV-2 pandemic: a review. Endocrine 2021;72(2):326-31. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8000691/, abgerufen am: 30.03.2022.

Castoro, C. et al. (2016): Association of autoimmune thyroid diseases, chronic atrophic gastritis and gastric carcinoid: experience from a single institution. J Endocrinol Invest. 2016 Jul;39(7):779-84. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26928404, abgerufen am: 07.09.2018.

Chahardoli, R. et al (2019): Can Supplementation with Vitamin D Modify Thyroid Autoantibodies (Anti-TPO Ab, Anti-Tg Ab) and Thyroid Profile (T3, T4, TSH) in Hashimoto's Thyroiditis? A Double Blind, Randomized Clinical Trial. Horm Metab Res. 2019 May;51(5):296-301. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31071734/, abgerufen am: 23.03.2022.

Chao, G. et al. (2020): Correlation Between Hashimoto's Thyroiditis-Related Thyroid Hormone Levels and 25-Hydroxyvitamin D. Front Endocrinol (Lausanne). 2020 Feb 14;11:4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32117049/, abgerufen am: 23.03.2022.

Chaudhary, S. et al. (2016): Vitamin D supplementation reduces thyroid peroxidase antibody levels in patients with autoimmune thyroid disease: An open-labeled randomized controlled trial. Indian J Endocrinol Metab. 2016 May-Jun;20(3):391-8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27186560, abgerufen am: 03.09.2018.

Collins, A.B. et al. (2016): Prevalence of vitamin B-12 deficiency among patients with thyroid dysfunction. Asia Pac J Clin Nutr. 2016;25(2):221-6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27222404, abgerufen am: 07.09.2018.

Deutsches Schilddrüsenzentrum GmbH (): Entzündungen und Hashimoto (Thyreoiditis). https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruesenerkrankungen/entzuendungen-hashimoto/, abgerufen am: 23.02.2022.

di Bari, F. et al. (2017): Autoimmune Abnormalities of Postpartum Thyroid Diseases. Front Endocrinol (Lausanne). 2017; 8: 166. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5507951/, abgerufen am: 06.09.2018.

Dohee, K. (2017): The Role of Vitamin D in Thyroid Diseases. Int J mol Sci. 2017;18(9):1040. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5618598/, abgerufen am: 29.10.2018.

Eftekhari, M. H. et al. (2007): Effect of Iron Repletion and Correction of Iron Deficiency on Thyroid Function in Iron-Deficient Iranian Adolescent Girls. Pak J Biol Sci. 2007 Jan 15;10(2):255-60. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19070025/, abgerufen am: 15.05.2020.  

Feldkamp, J. (2006): Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoditis. Pharmazeutische Zeitung 6/2006. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=707, abgerufen am: 03.09.2018.

Ferrari, S. M. et al. (2021): Precision Medicine in Autoimmune Thyroiditis and Hypothyroidism. Front Pharmacol. 2021 Nov 17;12:750380. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34867359/, abgerufen am: 23.03.2022.

Filipowicz, D. et al. (2021): The rationale for selenium supplementation in patients with autoimmune thyroiditis, according to the current state of knowledge. Endokrynol Pol. 2021;72(2):153-62. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33970480/, abgerufen am: 23.03.2022.

Fliers, E. et al. (2015): Thyroid function in critically ill patients. Lancet Diabetes Endocrinol. 2015;3(10):816-25. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4979220/, abgerufen am: 23.03.2022.

Gärtner, R. et al. (2002): Selenium supplementation in patients with autoimmune thyroiditis decreases thyroid peroxidase antibodies concentrations. J Clin Endocrinol Metab. 2002 Apr;87(4):1687-91. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11932302, abgerufen am: 17.10.2018.

Gorini, F. et al. Selenium (2021): An Element of Life Essential for Thyroid Function. Molecules. 2021 Nov 23;26(23):7084. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8658851/, abgerufen am 6.10.2023.

Gröber, U. (2011): Mikronährstoffe. Metbolic Tuning – Prävention – Therapie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart.

Gröber, U. (2015): Interaktionen – Arzneimittel und Mikronährstoffe. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2015.

Gröber, U. (2018): Arzneimittel und Mikronährstoffe – Medikationsorientierte Supplementierung. 4. Aufl. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart.

Han, M. et al. (2022): Analysis of risk factors for the development of type 2 diabetes mellitus complicated with Hashimoto's thyroiditis. BMC Endocr Disord 2022 Jul 8;22(1):173. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35804367/, abgerufen am: 18.01.2023.

Hershman, J. M. (2020): Euthyroid Sick Syndrome. Merck Manual. Professional Version 2020 Sep. https://www.merckmanuals.com/professional/endocrine-and-metabolic-disorders/thyroid-disorders/euthyroid-sick-syndrome, abgerufen am: 23.03.2022.

Hsu, T.W. et al. (2023): Risk of autoimmune diseases after post-traumatic stress disorder: a nationwide cohort study. European archives of psychiatry and clinical neuroscience, 10.1007/s00406-023-01639-1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37322294/, abgerufen am 6.10.2023.

Hu, S. et al. (2017): Multiple Nutritional Factors and the Risk of Hashimoto's Thyroiditis. Thyroid. 2017 May;27(5):597-610. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28290237, abgerufen am: 28.08.2018.

Ihnatowicz, P. et al. (2021): The importance of gluten exclusion in the management of Hashimoto's thyroiditis. Ann Agric Environ Med. 2021 Dec 29;28(4):558-68. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34969211/, abgerufen am: 23.03.2022.

Jamka, M. et al. (2019): Witamina D a choroba Hashimoto [Vitamin D and Hashimoto's disease]. Pol Merkur Lekarski 2019 Sep 25;47(279):111-3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31557141/, abgerufen am: 23.03.2022.

Karimi, F. & Omrani, G.R. (2019): Effects of selenium and vitamin C on the serum level of antithyroid peroxidase antibody in patients with autoimmune thyroiditis. J Endocrinol Invest. 2019 Apr;42(4):481-7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30182359/, abgerufen am: 23.03.2022.

Kharrazian, D. (2010): The Thyroid Book. Why do I still have Thyroid Symptoms? When My Lab Tests Are Normal. https://thyroidbook.com/, abgerufen am: 23.03.2022.

Khoo, B. et al. (2021): Thyroid Function Before, During, and After COVID-19. J Clin Endocrinol Metab. 2021;106(2):e803-e811. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7823247/, abgerufen am: 23.03.2022.

Kim, D. (2017): The Role of Vitamin D in Thyroid Diseases. Int J Mol Sci. 2017 Sep; 18(9):1949. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5618598/, abgerufen am: 03.09.2018

Knezevic, J. et al. (2020): Thyroid-Gut-Axis: How Does the Microbiota Influence Thyroid Function?. Nutrients. 2020;12(6):1769. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7353203/, abgerufen am: 23.03.2022.

Köhrle, J. (2000): The deiodinase family: selenoenzymes regulating thyroid hormone availability and action. Cell Mol Life Sci. 2000 Dec;57(13-14):1853-63. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11215512, abgerufen am: 04.04.2019.

Krysiak, R. et al. (2017): The Effect of Vitamin D on Thyroid Autoimmunity in Levothyroxine-Treated Women with Hashimoto's Thyroiditis and Normal Vitamin D Status. Exp Clin Edocrinol Diabetes. 2017;125(4):229-233. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28073128, abgerufen am: 29.10.2018.

Krysiak, R. et al.(2019): The Effect of Gluten-Free Diet on Thyroid Autoimmunity in Drug-Naïve Women with Hashimoto's Thyroiditis: A Pilot Study. Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2019 Jul;127(7):417-22. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30060266/, abgerufen am: 23.03.2022.

Krysiak, R. et al. (2019): Selenomethionine potentiates the impact of vitamin D on thyroid autoimmunity in euthyroid women with Hashimoto's thyroiditis and low vitamin D status. Pharmacol Rep. 2019 Apr;71(2):367-373. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30844687/, abgerufen am 17.02.2021.

Kyrgios, I. et al. (2019): l-selenomethionine supplementation in children and adolescents with autoimmune thyroiditis: A randomized double-blind placebo-controlled clinical trial. J Clin Pharm Ther. 2019 Feb;44(1):102-8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30306604/, abgerufen am: 23.03.2022.

Lania, A. et al. (2020): Thyrotoxicosis in patients with COVID-19: the THYRCOV study. Eur J Endocrinol. 2020 Oct;183(4):381-7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32698147/, abgerufen am: 23.03.2022.

Liontiris, M. et al. (2017): A concise review of Hashimoto thyroiditis (HT) andthe importance of iodine, selenium, vitamin D andgluten on the autoimmunity and dietary managementof HT patients. Points that need more investigation. Hell J Nucl Med. 2017 Jan-Apr;20(1):51-56. http://shayahealth.com/resources/Hashimotos%20gluten%20review%20article.pdf, abgerufen am: 23.03.2022.

Mahmoodianfard, S. et al. (2015): Effects of Zinc and Selenium Supplementation on Thyroid Function in Overweight and Obese Hypothyroid Female Patients: A Randomized Double-Blind Controlled Trial. J Am Coll Nutr. 2015;34(5):391-9. https:/­/­www.ncbi.nlm.nih.gov/­pubmed/­25758370, abgerufen am: 03.09.2018.

Marazuela, M. et al. (2020): Endocrine and metabolic aspects of the COVID-19 pandemic. Rev Endocr Metab Disord. 2020 Jul 9;21:495–507. https://link.springer.com/article/10.1007/s11154-020-09569-2, abgerufen am: 23.03.2022.

Mazokopakis, E.E. et al. (2015): Is vitamin D related to pathogenesis and treatment of Hashimoto's thyroiditis? Hell J Nucl Med. 2015 Sep-Dec;18(3):222-7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26637501, abgerufen am: 03.09.2018.

Meng,W. et al. (1999): [Iodine therapy for iodine deficiency goiter and autoimmune thyroiditis. A prospective study]. Med Klin (Munich). 1999 Nov 15;94(11):597-602. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10603730, abgerufen am: 30.08.2018.

Mincer, D.L. et al. (2017): Thyroid, Hashimoto Thyroiditis. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK459262/, abgerufen am: 28.08.2018.

Minelli, R. et al. (2018): Thyroid and celiac disease in pediatric age: a literature review. Acta Biomed. 2018;89(9-S):11-16. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6502193/, abgerufen am: 23.03.2022.

Murdaca, G. et al. (2019): Emerging role of vitamin D in autoimmune diseases: An update on evidence and therapeutic implications. Autoimmun Rev. 2019 Sep;18(9):102350. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31323357/, abgerufen am 6.10.2023.

Napolitano, G. et al. (2019): Vitamin E Supplementation and Mitochondria in Experimental and Functional Hyperthyroidism: A Mini-Review. Nutrients 2019 Dec 1;11(12):2900. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31805673/, abgerufen am: 23.03.2022.

Negro, R. (2011): Thyroid autoimmunity and pre-term delivery: brief review and meta-analysis. J Endocrinol Invest. 2011 Feb;34(2):155-8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21422804/, abgerufen am: 23.03.2022.

Öztürk, Ü. et al. (2012): Oxidative stress parameters in serum and low density lipoproteins of Hashimoto's thyroiditis patients with subclinical and overt hypothyroidism. Int Immunopharmacol. 2012 Dec;14(4):349-52. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22951187, abgerufen am: 03.09.2018.

Passali, M. et al. (2020): Current Evidence on the Efficacy of Gluten-Free Diets in Multiple Sclerosis, Psoriasis, Type 1 Diabetes and Autoimmune Thyroid Diseases. Nutrients. 2020 Aug 1;12(8):2316. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32752175/, abgerufen am: 23.03.2022.

Rabbani, E. et al. (2021): Randomized Study of the Effects of Zinc, Vitamin A, and Magnesium Co-supplementation on Thyroid Function, Oxidative Stress, and hs-CRP in Patients with Hypothyroidism. Biol Trace Elem Res. 2021 Nov;199(11):4074-83. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33409923/, abgerufen am: 23.03.2022.

Rayman, M. P. (2019): Multiple nutritional factors and thyroid disease, with particular reference to autoimmune thyroid disease. Proc Nutr Soc. 2019 Feb;78(1):34-44. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30208979/, abgerufen am 17.02.2021.

Roy, A. et al. (2016): Prevalence of Celiac Disease in Patients with Autoimmune Thyroid Disease: A Meta-Analysis. Thyroid. 2016 Jul;26(7):880-90. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27256300/, abgerufen am: 23.03.2022.

Ruggeri, R.M. et al. (2016): Oxidative Stress and Advanced Glycation End Products in Hashimoto's Thyroiditis. Thyroid. 2016 Apr;26(4):504-11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26854840, abgerufen am: 03.09.2018.

Schomburg, L. (2021): Selenium Deficiency Due to Diet, Pregnancy, Severe Illness, or COVID-19-A Preventable Trigger for Autoimmune Disease. Int J Mol Sci. 2021 Aug 8;22(16):8532. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34445238/, abgerufen am: 23.03.2022.

Schumm-Draeger, P. M. (2016): Schilddrüse und Diabetes: Interaktion wird unterschätzt. Deutsches Ärzteblatt 2016; 113(43). https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=448&typ=256&aid=183181&jahr=2016, abgerufen am 17.02.2021.

Schuster, N. (2017): Angriff auf die Schilddrüse. Pharmazeutische Zeitung 11/2017. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=68223, abgerufen am 28.08.2018.

Schwarzeck-Verlag (2019): Rote-Hand-Brief. Wichtige Arzneimittelinformation Risiko falscher Ergebnisse von Laboruntersuchungen durch Biotininterferenzen. Schwarzeck-Verlag GmbH 2019 May;1-5. https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2019/rhb-biotin.pdf?__blob=publicationFile&v=4, abgerufen am: 23.03.2022.

Štefanić, M. & Tokić, S. (2020): Serum 25-hydoxyvitamin D concentrations in relation to Hashimoto's thyroiditis: a systematic review, meta-analysis and meta-regression of observational studies. Eur J Nutr. 2020 Apr;59(3):859-72. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31089869/, abgerufen am: 23.03.2022.

Stuss, M. (2017): The role of selenium in thyroid gland pathophysiology. Endokrynol Pol. 2017;68(4):440-465. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28819948/, abgerufen am: 23.03.2022.

Sun, C. et al. (2021): Clinical Observation of Levothyroxine Sodium Combined with Selenium in the Treatment of Patients with Chronic Lymphocytic Thyroiditis and Hypothyroidism and the Effects on Thyroid Function, Mood, and Inflammatory Factors. Evid Based Complement Alternat Med. 2021 Oct 27;2021:5471281. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34745288/, abgerufen am: 23.03.2022.

Taheriniya, S. et al. (2021): Vitamin D and thyroid disorders: a systematic review and Meta-analysis of observational studies. BMC Endocr Disord. 2021 Aug 21;21(1):171. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34425794/, abgerufen am: 23.03.2022.

Tee, L. Y., et al. (2021): COVID-19 complicated by Hashimoto's thyroiditis. Singapore Med J. 2021;62(5):265. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8801861/, abgerufen am: 23.03.2022.

Thangaratinam, S. et al. (2011): Association between thyroid autoantibodies and miscarriage and preterm birth: meta-analysis of evidence. BMJ. 2011 May 9;342:d2616. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21558126/, abgerufen am: 23.03.2022.

Ucan, B. et al. (2016): Vitamin D Treatment in Patients with Hashimoto's Thyroiditis may Decrease the Development of Hypothyroidism. Int J Vitam Nutr Res. 2016 Feb;86(1-2):9-17. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28697689, abgerufen am: 03.09.2018.

van Zuuren, E.J. et al. (2013): Selenium supplementation for Hashimoto’s thyroiditis (Review). Cochrane Database of Systematic Reviews. 2013, Issue 6. https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD010223.pub2/epdf/standard, abgerufen am: 30.08.2018.

van Zuuren, E.J. et al. (2014): Selenium Supplementation for Hashimoto's Thyroiditis: Summary of a Cochrane Systematic Review. Eur Thyroid J. 2014 Mar;3(1):25-31. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24847462, abgerufen am: 30.08.2018.

Wang, J. et al. (2015): Meta-analysis of the association between vitamin D and autoimmune thyroid disease. Nutrients. 2015 Apr 3;7(4):2485-98. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25854833, abgerufen am: 03.09.2018.

Wichmann, J. et al. (2016): Selenium Supplementation Significantly Reduces Thyroid Autoantibody Levels in Patients with Chronic Autoimmune Thyroiditis: A Systematic Review and Meta-Analysis. Thyroid. 2016 Dec;26(12):1681-1692. Epub 2016 Nov 2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27702392, abgerufen am: 30.08.2018.

Wiesner, A. et al. (2021): Levothyroxine Interactions with Food and Dietary Supplements-A Systematic Review. Pharmaceuticals (Basel). 2021 Mar 2;14(3):206. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33801406/, abgerufen am:23.03.2022.

Wiersinga, W.M. (2016): Clinical Relevance of Environmental Factors in the Pathogenesis of Autoimmune Thyroid Disease. Endocrinol Metab (Seoul). 2016 Jun;31(2):213-22. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27184015, abgerufen am: 28.08.2018.

Wiśniewska, A. & Szypowska, A. (2021): The role of vitamin D in selected autoimmune diseases. Rocz Panstw Zakl Hig. 2021;72(2):111-21. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34114758/, abgerufen am: 23.03.2022.

Wang, Y.-P. et al. (2014): Hemoglobin, Iron, and Vitamin B12 Deficiencies and High Blood Homocysteine Levels in Patients With Anti-Thyroid Autoantibodies. J Formos Med Assoc. 2014 Mar;113(3):155-60. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24630032/, abgerufen am: 15.05.2020.

Wertenbruch, T. et al. (2007): Serum selenium levels in patients with remission and relapse of graves' disease. Med Chem. 2007 May;3(3):281-4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17504200/, abgerufen am: 23.03.2022.

Yaofu, F. et al. (2014): Selenium Supplementation for Autoimmune Thyroiditis: A Systematic Review and Meta-Analysis. Int J Endorcinol. 2014:904573. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4276677/, abgerufen am: 29.10.2018.

Zárate, R. et al. (2017): Significance of long chain polyunsaturated fatty acids in human health. Clin Transl Med. 2017; 6: 25. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5532176/, abgerufen am: 06.09.2018.

Zentrum für Schilddrüsenerkrankungen Bornheim (Hrsg.) (2018): Hashimoto-Thyreoiditis / Autoimmunthyreoiditis - die häufigste Form der Schilddrüsenentzündung!. www.hashimoto-thyreoiditis.de, abgerufen am: 28.08.2018.

Zentrum für Schilddrüsenerkrankungen Bornheim (Hrsg.) (2022): Hashimoto-Thyreoiditis bei Kinderwunsch und Schwangerschaft. https://www.hashimoto-thyreoiditis.de/therapie/kinderwunsch-schwangerschaft, abgerufen am: 30.03.2022.

Zhang, J. et al. (2021): Effects of vitamin D on thyroid autoimmunity markers in Hashimoto's thyroiditis: systematic review and meta-analysis. J Int Med Res. 2021 Dec;49(12):3000605211060675. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34871506/, abgerufen am: 23.03.2022.

Zuo, Y. et al. (2021): The correlation between selenium levels and autoimmune thyroid disease: a systematic review and meta-analysis. Ann Palliat Med. 2021 Apr;10(4):4398-4408. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33894732/, abgerufen am: 23.03.2022.